Donnerstag, 22. Juni 2017

Die Nachbarin mit dem Taxi

November mit seinem typischen grauen Wetter. Einen Monat zuvor war ich hierhergezogen. Vom Land in die Stadt, vom Einfamilienhaus in einen Wohnblock mit Hinterhof. Naja, eigentlich kein Hinterhof, mehr ein Innenhof, der zu einem Quadrat aus Häusern gehörte. Oder genauer ausgedrückt, meine Wohnung hatte seine Fenster zum Hof. Eben eine der billigeren Wohnungen, somit für mich gerade so erschwinglich.
Als Studentin verfügte ich über einen schmalen Geldbeutel, den es zu schonen galt. Meinen Eltern war dieses Studium ein Dorn im Auge, selbst, dass ich Abitur angestrebt und als eine der Besten abgeschnitten hatte. Lieber wäre ihnen gewesen, eine ordentliche Ausbildung, damit Vaters Betrieb später an mich übergehen könnte. Aber meinerseits bestand zu keinem Zeitpunkt ein Interesse, die seit vier Generationen erfolgreiche Firma zu übernehmen. Von mir aus dürfte sie mein Cousin gerne haben, schließlich hatte er sich sehr engagiert und würde einen tollen Chef abgeben.
Künste studiert man nicht, das ist brotlos, damit kann man keine Familie ernähren, du wirst am Hungertuch nagen,... Solche Sprüche bekam ich zu hören.
Aber ich blieb standhaft und setzte mich durch. Mit dem Resultat, dass ich ohne große finanzielle Unterstützung, außer dem, was mir gesetzlich zustand, in der großen Stadt eine Bleibe benötigte, die mir genügend übrig ließ, auch noch etwas zum Essen kaufen zu können.
In dem großen Zimmer gab es eine Küchenzeile und ein winziges Badezimmer. Eine alte Badewanne ergänzte mein neues Zuhause. Die Dielen knarrten, die Dachbalken knackten. Um dem Dunkel, der Tristesse, etwas entfliehen zu können, strich ich den Raum mit hellen, leuchtenden Farben. Die Balken zierte bald mein üblicher Tinnef, aber das war nun mal ich.
Farben, Kitsch und Lebendigkeit, das war ich, bin ich auch heute noch, nur anders. Unbeschwert und glücklich, wenn auch sehr oft hungrig. Ich würde mir wohl einen Job suchen müssen.
Nachdenklich schaute ich aus meinem Dachfenster. Oben erblickte ich lediglich den Nebel, unter mir ansonsten nur die Fenster der Nachbarschaft. In einigen war schon die Adventsbeleuchtung dekoriert. Von einfach und schön, bis bunt, kitschig und lichtpulsierend. Das lenkte mich ab und mein Blick schweifte intensiver durch den Hof. Schräg gegenüber war Bewegung in einem Fenster zu sehen. Eine kleine Katze saß auf der Fensterbank und putzte sich. Bei den anderen konnte man im Schummerlicht mehr erahnen, dass jemand anwesend war. Auf einem Fenster verweilte mein Blick besonders lange. Nicht, weil es etwas zu beobachten gab, sondern nur, weil es anders war. Die meisten Fenster hatten eine gewohnt normale Höhe, also wenn jemand daran stand, war erst ab Körpermitte etwas zu sehen. Dieses Fenster jedoch ging bis zum Boden. Keine Aufteilung mit Sprossen, wie bei den anderen, einfach eine große Glasfläche.
Immer wenn ich es betrachtete, erinnerte es mich an eines dieser Blumenfenster, wie sie früher einmal modern waren. Dahinter sah man nichts. Keine Möbel oder Einrichtungsgegenstände, dementsprechend war sie wohl unbewohnt. Jedes Mal fragte ich mich, warum jemand ein solches Fenster hatte einbauen lassen, es passte so gar nicht zum Rest des Innenhofes. Daneben in der Wand gab es ein weiteres, das zur Wohnung gehörte, aber Standard war.
Zurück zu mir. Als Landei, wie ich von Mia, meiner neuen Freundin bezeichnet wurde, lernte ich die Stadt kennen und staunte über Dinge, die anderen so normal erschienen.  Mia nahm mich überall mit hin, ob ich wollte oder nicht. Ohne Rücksicht auf Verluste.
»Mensch, Charlotte, wann willst du das Leben kennenlernen, wenn nicht jetzt?«
Keine Chance auf ein Nein. Mia schleppte mich in Discotheken, Bars und anderen Lokalitäten, die mir teilweise sehr dubios erschienen. Auf meinen Geldbeutel achtete sie dabei nicht, sodass der schon vorher magere Inhalt sehr schnell schrumpfte und ich ein Problem bekam.
»Da wirst du wohl arbeiten müssen«, meinte meine beste Freundin. »Im Pussycat suchen sie eine Bedienung. Das ist doch direkt bei dir um die Ecke.«
»Du hast einen Knall, Mia«, erwiderte ich. »Ich geh doch nicht in einer Anmachkneipe arbeiten. Die Typen dort sind das Allerletzte.«
Sie lachte.
»Du sollst ja auch dort arbeiten und keine Kerle abschleppen. Aber du wirst sicherlich auch etwas anderes finden.«
Etwas anderes finden. So einfach war das dann auch wieder nicht. Schließlich war ich nicht die einzige Studentin der Kunst, die einen Job suchte, um zu überleben.
Während ich so wieder einmal darüber grübelte, dabei an meinem Fenster stand, bemerkte ich eine Bewegung an diesem Fenster, dieser riesigen Glasfläche. Eine nackte Frau presste sich dagegen. Hinter ihr stand ein Mann. Auch unbekleidet. Seine Hände strichen über ihren Körper. Trotz der an die Scheibe gepressten Brüste konnte ich sehen, wie diese eine Veränderung vollzogen. Ganz so, als ob sie härter wurden. Das Glas beschlug durch ihren Atem.
Hitze stieg in mir empor. Mein Unterleib hatte dieses erregte Kribbeln. Die gesamte Szene machte mich an. Als ich sah, wie er seinen Penis in ihr versenkte, ok, ich sah es nicht, aber er drängte sein Becken mit der prachtvollen Erektion gegen ihren Hintern, da krabbelte meine Hand von ganz allein unter meinen Schlüpfer. Massierte meine Klitoris, die sich dankbar vergrößerte. Mit kreisenden Bewegungen hatte ich mich schnell zum Höhepunkt gebracht, derweil gegenüber der Mann die Frau immer schneller gegen das Fenster presste.
Während meines Höhepunktes bekam ich noch so im Augenwinkel mit, wie die Frau ihren Mund wie zu einem Schrei öffnete. Der Mann bog seinen Rücken nach hinten und erstarrte. Meine Unterhose war nass.

Immer noch auf der Suche nach einer Arbeit lief ich am nächsten Morgen der Frau in die Arme. Durch Zufall, als ich an deren Haus entlangging.
»Entschuldigung«, stammelte ich.
»Ist schon ok. Ist doch nichts passiert«, sagte sie und lächelte mich an.
Mir lief es heißkalt den Rücken hinunter. Die Szene des Abends zuvor schlich sich in meine Erinnerung. Wie sie gegen die Scheibe gepresst ihren Liebhaber empfangen hatte.
»Sie sehen mich an, als wäre ich ein Geist. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf, eher um aus dem Tagtraum zu erwachen, denn ihre Frage zu beantworten.
»Kann ich Ihnen helfen? Ich kann Sie in ein Krankenhaus oder zu einem Arzt fahren, dort steht mein Taxi«, sprach sie weiter.
»Oh, nein, alles gut. Ich hatte nur gerade ein Déjà Vu. Taxi? Sie fahren Taxi? Kommt man da leicht an einen Job?«
Die Idee war mir spontan zugeflogen.
»Oh, ich fahre kein gewöhnliches Taxi. Außerdem muss man dafür bestimmte Scheine haben. Für meine Art des Taxis auch, aber andere.«
»Ich verstehe nicht ganz.«
»Schätzchen, du siehst auch nicht wirklich so aus, als müsstest du das verstehen.«
Sie war einfach so aufs Du übergegangen. Ich hasste Unwissenheit.
»Ich will das aber verstehen. Bitte daher um Aufklärung.«
»Hast du Zeit, Schätzchen?«
Ich nickte. Eigentlich war es gelogen, aber ich wollte wissen, was sie meinte.
»Komm mit hoch, ich erkläre es dir bei einer Tasse Kaffee oder Tee. Hier draußen friert man sich den Arsch ab.«
Mir fiel erst zu diesem Zeitpunkt auf, dass sie nur einen kurzen Rock und einen dünnen Mantel trug. Unter dem Mantel zeichneten sich ihre Nippel eindeutig ab. Meine gesellten sich dazu, ob nun aus Solidarität, oder weil mir bewusst wurde, dass es an diesem Morgen wirklich eisig war. Ohne Zögern folgte ich der Frau die Stufen in dem alten Treppenhaus hinauf.
»Ich heiße übrigens Helena.«
»Charlotte.«
Mehr konnte ich nach dem Aufschließen der Wohnung nicht mehr sagen. Das Wohnzimmer war lichtdurchflutet durch dieses riesige Fenster. Im Raum selbst befand sich nichts. Nur ein Teppich bedeckte den Fußboden. Keine Bilder, keine Möbel.
»Guck nicht so, das ist mein Arbeitszimmer. In der Küche ist es gemütlicher.«
Dieser Aussage stimmte ich zu. Ein alter Küchenschrank aus Holz und gemütliche Stühle am Tisch hatten ein Flair, damit hätte ich nach dem Wohnzimmer nicht gerechnet.
»Kaffee oder Tee?«
»Einen Kaffee bitte.«
Helena zog ihren Mantel aus. Ihre offensichtlich makellose Haut war schneeweiß. Bis auf Rock und Stiefel trug sie nichts. In einer Seelenruhe, als wäre es das Normalste auf der Welt, fast nackt vor einer fremden Person herumzulaufen, kochte sie den Kaffee. Auf altmodische Weise. Mit Filter und kochendem Wasser. Derweil beobachtete ich ihre Bewegungen, ihren grazilen Körper. Wieder kam die Erinnerung an den Abend zuvor. Mein Schlüpfer hatte auf einmal eine feuchte Konsistenz. Meine unteren Lippen versuchten, meine Jeans zu sprengen.
Was war es nur, dass diese eine Situation mich so erregte?
Gerade wollte sie uns den Kaffee an den Tisch bringen, als ihr Handy klingelte.
»Hallo«, ihre Stimme säuselte wie in einem schlechten Liebesfilm. »Sie sind mit Taxi Amor verbunden.«
Während sie dem Anrufer lauschte, glitt ihre Hand unter den Rock und berührte ihr Geschlecht, das man durch einen Busch kaum sehen konnte. Ihre Finger streiften durch ihr Delta. Ich rutschte unruhig auf meinem Stuhl herum.
»Wann soll ich Sie abholen und wo?«
Sie keuchte auf.
»Ja, ich werde mit Ihnen eine heiße Fahrt unternehmen.«
Nachdem sie aufgelegt hatte, wandte sie sich mit den beiden Tassen in der Hand mir zu.
»Charlotte, Schätzchen, du siehst so unruhig aus. Meinst du wirklich, Kaffee wäre jetzt das Richtige?«
Sie kam auf mich zu, stellte den Kaffee auf den Tisch vor mir und streichelte meine Wange. Das fühlte sich wie ein Stromschlag an. Die Energie wich aus meinen Beinen. Gut, dass ich saß. Ihre Finger hinterließen eine Spur aus Energie, wie eine heiße Spur auf meiner Haut. Was passierte hier gerade? Wollte sie mich verführen? Dabei stehe ich auf Männer, mit einer Frau, nein. Trotzdem machten mich ihre Streicheleinheiten ziemlich an. Sie fand meine Zone hinter dem Ohrläppchen am Hals. Hitze durchströmte meinen Körper. Ein leichtes Stöhnen meinerseites animierte sie zu mehr.
»Helena, bitte …«, stammelte ich.
»Charlotte, Schätzchen, du bist ganz heiß.«
Dabei glitt ihre Hand über meine mit Stoff bedeckten Brüste. Meine Erregung verriet mich.
»Lass dich fallen. Es wird alles gut.«
Mein Vertrauen wuchs aufgrund ihrer Zärtlichkeit und ich machte, was sie mir sagte. Als sie meine Hose öffnete, hob ich automatisch mein Becken, damit sie diese über meine Hüften schieben konnte. Ohne weiter darüber nachzudenken, schloss ich die Augen und genoss Helenas Aktivität. Ihre Finger vollführten sachkundig den Parcour der Erregung. Die höchste Erhebung meines Tales umkreiste sie solange, bis meine Vagina zuckte und mein Becken rotierte. Jetzt einen Mann in mir haben. Warum eigentlich?
Konfus, wie mich diese Situation machte, konnte ich nicht mehr klar denken. Sie verstand es, mir einen zweiten Höhepunkt mit ihrer Zunge zu bereiten, wobei sie dieses Mal auch auf Tauchstation ging.
»Schätzchen, du bist ja ganz außer Atem. Geht es dir gut?«
Mit einem Zwinkern in ihren Augen fragte sie mich, die hechelte wie nach einem Tausendmeterlauf.
»Ja.«
Mehr kam nicht aus meinem Mund.
Helena grinste mich an. »Du bist ein ganz schön heißes Früchtchen. Ich möchte nicht wissen, wie du mit dem richtigen Kerl abgehst. Aber damit bin ich auch schon beim Thema. Du fragtest mich eben nach meinem Taxi.«
Ich nickte. Wobei dann auch die Erinnerung kam, dass dies der Ausgangspunkt war, weshalb ich mit in Helenas Wohnung gegangen bin.
»Ich habe seinerzeit einen Taxischein gemacht, um, wie du jetzt, meine Finanzen aufzubessern. Eines Tages saß im Fond ein Pärchen. Die saßen nicht nur, die zogen während der Fahrt eine heiße Nummer in meinem Taxi ab. Das hat mich nicht kalt gelassen und meine Hand glitt immer wieder in meine Hose. Dass ich dabei stöhnte, hatte der Mann wohl bemerkt und fragte mich nach einem Dreier. Zu diesem Zeitpunkt war ich so heiß, dass ich »Ja« sagte. Wir fuhren in ein Waldstück und es ging sehr heiß zur Sache mit uns Dreien. Anschließend brachte ich die Zwei zu ihrem Ziel. Die Entlohnung war ziemlich hoch. Höher als das Taxameter anzeigte. Eine Idee kam auf, die ich verwirklichte. Ich inserierte in der Zeitung, dass ich besondere Fahrten übernehmen würde. Mit Taxi Amor wurde es Wirklichkeit. Ein neutrales Taxi holt die Männer an ihrem gewünschten Ort ab. Wir fahren zu einem Wunschziel und dann arbeite ich etwas anders. Allerdings wird das vorher abgesprochen. Zum Schluss bringe ich meinen Kunden zu seinem Ort, an den er möchte.«
Ich schluckte. Helena war Prostituierte?
»Guck nicht so entsetzt. Es macht Spaß. Ich kann mir meine Zeit und meine Kunden selbst aussuchen und einteilen. Und wenn ich darauf keinen Bock habe, fahre ich nur Taxi. Aber leichter komme ich nicht an Geld und Sex. Ich bin nämlich ein bisschen oft sehr geil, schon fast nymphoman.«
»Ähm …«, begann ich, »bekommt man da leicht Kunden? Könnte ich so etwas auch machen? Ich meine, mir geht es nur ums Geld. Also nur Taxi fahren, meine ich.«
Meine Gastgeberin lachte auf. Die Tränen kamen aus ihren Augenwinkeln dabei.
»Was war denn so lustig?«, fragte ich mich.
»Schätzchen, nur Taxi? Das ist ein Knochenjob. Nachts am Bahnhof oder Flughafen stehen, auf Kundschaft warten. Dich anblaffen lassen, nach Saufgelagen musst du den Wagen wieder säubern, sonst gibt es Ärger mit dem Boss, aufdringliche Kunden, die deinen Körper gratis als Zugabe wollen und so weiter. Ich bin glücklich, mir meine Kunden aussuchen zu können. Wenn du willst, kannst du es einmal ausprobieren. Ich bezahle dir auch den Taxischein. Du kannst ihn abarbeiten.«
Tausend Gedanken durchströmten meinen Kopf. Sex mit Fremden? Aber hatte ich nicht eben mit einer mir wildfremden Frau …? Es hatte Spaß gemacht, da existierte so ein Kick, der mir bislang unbekannt war.
»Kann ich das einfach mal machen? Sind das nur Männer oder auch Frauen?«
»Charlotte. Ach, das ist einfach zu altmodisch und nicht passend. Charly nenne ich dich ab sofort.«
Ihre Hände strichen wieder über meine noch immer nackten Beine. Das Kribbeln, das nicht ganz verschwunden war, verstärkte sich erneut. Automatisch glitten die Schenkel auseinander, wie um die Liebhaberin ein weiteres Mal einzuladen.
»Du bist auch ganz schön geil, meine liebe, kleine, naïve Charly. Frauen rufen sehr selten an. Du würdest auch an ihnen Gefallen finden.«
Ihre Finger glitten durch mein erregtes Tal. Hechelnd wie eine Hündin und mit stark klopfendem Herzen kam ich unter ihrer fachkundigen Berührung. Mein Saft schoss nur so aus mir hinaus. Das kannte ich noch nicht. Mit nur einer Liebschaft mit dem Nachbarsjungen konnte man einfach nicht von Erfahrung sprechen. Blümchensex, Missionarsstellung und einmal von hinten, mehr war da nie passiert. Dennoch zeigte mir Helena, dass Sex mehr bedeutete als ein schlichtes Rein und Raus oder ein selbst herbeigeführter Orgasmus.
Als mein Körper sich wieder beruhigt hatte, sah ich die Welt anders. Wenn Sex so viel Spaß bereitete, wäre es doch ein Leichtes, damit Geld zu verdienen. Natürlich dürften meinen Eltern das nie erfahren, so katholisch wie die waren. Mit einem Job als Taxifahrerin so wie Helena würde ich beides vereinen können.
»Ich will«, sagte ich entsprechend vehement.
Helena lachte. Ihre vollen Brüste wippten dabei im Takt.
»Natürlich, meine kleine Charly«, hauchte sie und zog sich ihren Mantel über. »Ich muss jetzt meinen Kunden abholen. Wenn du willst, bleib hier. Manchmal steht er auch auf einen Dreier. Sozusagen als Debüt für deine neue Karriere.«
Die Neugier gewann über meine Skrupel. Einen Dreier! Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Heiß und kalt liefen Schauer über meinen Rücken. In Erwartung unbekannter Ereignisse, entledigte ich mich aller noch an meinem Leib befindlicher Kleidung und suchte Helenas Dusche auf. Der Kaffee anschließend war ziemlich kalt, löschte ansatzweise meinen Durst und hatte ein sehr angenehmes, dennoch sonderbares Aroma.
Die beiden kamen küssend in Helenas Wohnung. Ein schmucker Kerl im Anzug, der seine Finger nicht im Zaum halten konnte und ständig an ihr herumgrabschte. Sie keuchte und stöhnte dabei leise. Mich hatte noch keiner bemerkt. Meine Hormone tanzten Samba und auch meine Finger versuchten, das in mir entstandene Feuer zu kühlen. Anscheinend wurde ich zu laut dabei.
»Ah, darf ich dir Lottchen vorstellen? Das scharfe kleine Lottchen mit dem heißen Zaubertrank?«
Schlagartig strömte mein gesamtes Blut in die Wangen, so fühlte es sich zumindest an. Helena pries mich an wie eine Hure, oder bildete ich mir das nur ein? Sie hatte aber recht. Ich wäre zu diesem Zeitpunkt mit echt jedem Mann in die Kiste gesprungen, so heiß war ich.
»Lottchen also. Ein Lotterlottchen würde ich meinen, so wie ihre Finger in ihrem Löchlein stecken, das so zuckt.«
Wäre mein Blut nicht schon in meinem Kopf gewesen, spätestens in diesem Moment wäre es eingeschossen. Was legte ich denn für ein Gebahren an den Tag? Saß mit weit gespreizten Beinen auf dem Teppich und hatte Hand angelegt.
Der Mann löste sich von Helena und kam auf mich zu. Kniete seinen Körper vor dem meinen, entfernte mit einem sanften Ruck meine Finger aus besagter Öffnung und beugte seinen Kopf zu meinem Loch. Als seine Zunge hereinfuhr, wo vorher noch meine Finger gewesen waren, juchzte ich kurz auf.
»Mehr, bitte«, keuchte mein Mund, ohne dass mein Gehirn etwas zu sagen hatte. Nur der Trieb bestimmte, wo es langgehen sollte. Seine Zunge spielte in meinem Tal, wie Helenas vor einer halben Ewigkeit.
»Wunderbarer Zaubertrank, der dort aus dir heraussprudelt, du Lottchen. Die Quelle sollte ich schnell einmal versiegeln.«
Meine Sinne schwanden, als sein Glied in mich eindrang. Nicht dass ich weg gewesen wäre, aber ich fühlte mich wie im Himmel. Er füllte mich aus, in Breite und Länge. Sanfte Stöße katapultierten meinen Himmel in Sphären, aus denen ich nicht mehr herauskommen wollte. Das Rauschen in meinen Ohren nahm stetig zu.
Plötzlich verdunkelte etwas meine Augen. Meine Nase vernahm einen wunderbar würzigen Geruch, der in der Erinnerung etwas von eigener Geilheit hatte. Meine Zunge wanderte wie von Geisterhand durch feuchte Haare, bis sie eine Feuchtigkeit erreichte, die dem Geruch ähnelte. Das konnte nur Helena sein. Automatisch schleckte ich ihr Tal entlang. Immer wieder und schneller werdend. Meine Nippel erfuhren derweil Kniffe, die einen Schmerz erzeugten, der mir unbekannt war, der durch die inzwischen härteren Stöße durch das noch steifer gewordene Glied in Lust verwandelt wurde. Meine Wollust steigerte sich ins Unermessliche, das Verlangen nach mehr. Schon spürte ich die Kontraktionen meiner Vagina, das Melken des Penis’, der tief in mir steckte. Mein Stöhnen verhallte ungehört, denn Helenas Busch setzte sich über meinen Mund, sodass nur noch meine Nase nach Luft schnappen konnte. Wenig Luft.
Absolut berauscht überrollte mich ein Orgasmus nie gekannten Ausmasses. Das Pumpen des Samens in meine Gebärmutter war wie ein Wasserfall in meinen Ohren. Mit dem Pling im rechten Unterleib erhöhte sich die Frequenz der Stöße und meine Lunge gierte nach Luft, die meine Nasenlöcher ihr nicht ausreichend zur Verfügung stellen konnten. Ich schwebte in einer Sphäre aus Blau und Rosa. Nicht mehr von dieser Welt. Ein Rauschen gemischt mit einer Melodie der Ekstase bestimmte die Klangwelt. Einfach nur treiben lassen, schwerelos, ohne Konsequenzen.

»Charly, Schätzchen!«
Zu der Stimme gaben mir kühle Hände leichte Klapse auf die Wangen.
Meine Lider erhoben sich schwer. Zu hell war das Licht, das sie berührte. Schnell fielen sie zurück in die dunkle, warme Traumwelt, aus der ich nicht wieder erwachen wollte.
»Charly, du musst aufwachen!«
Jetzt rüttelte eine Hand an meiner Schulter und nur widerwillig folgte ich der Aufforderung. Der Raum war unbekannt, Helena hingegen lächelte mich an.
»Du bist wieder da. Puh, was habe ich mir Sorgen gemacht.«
Mein Kopf schmerzte etwas. Damit erhob ich mich mit meinen Ellenbogen etwas in die Höhe.
»Was ist passiert?«
Mehr Lallen als klare Aussprache, das war mir direkt bewusst, als die Worte meine Watte durchdrangen.
»Alles gut. Du hast nur die falsche Tasse erwischt. Eine alte mit einer ganz besonderen Zugabe. Hätte ich das gewusst, wäre sie noch vor meiner Abfahrt im Ausguss verschwunden.«
»Wo ist dein Fahrgast?«
Sein Samen lief weiterhin aus mir hinaus. Die kalte feuchte Spur bis zur Lache an meinem Po verriet mein Treiben und die Wahrheit, dass ich mit einem Wildfremden ungeschützten Sex gehabt hatte.
»Monsieur Kvallier ist schon an seinem Geschäftort. Er nimmt sich immer eine Runde Sex, bevor er Geschäfte betreibt. Er meint, das bringt ihm Glück. Und davon gibt er bei seiner nächsten Dienstreise immer etwas bei mir ab. Jetzt werden wir sehen, ob du ihm auch Glück gebracht hast. Zumindest hatte er Gefallen an dir gefunden, so wie du abgegangen bist.«

Was soll ich sagen? So als Abschluss dieser kleinen Geschichte? Die Episode machte aus mir ein geiles Weibchen, nymphoman und nimmersatt. Oh, nicht so, wie man jetzt von mir denken würde. Denn nach diesem Erlebnis erbat ich mir von Helena Bedenkzeit, die ich in sexueller Hinsicht mit Eigenregie ausfüllte und in Realität mit Lernen verbrachte. Die nächsten Klausuren standen bevor. Als diese vorbei waren, kam mir das Pling dieses einen Nachmittags wieder in den Sinn. Aus diesem Pling ergaben sich zwei blaue Streifen. In meiner Not trugen meine Beine mich tränenüberströmt zu Helena, die ich zwischenzeitlich zwar hin und wieder getroffen hatte, aber ohne weitere Erlebnisse zu haben.
»Kleine Charly, du machst vielleicht Sachen. Ich werde mit Monsieur Kvallier reden, vielleicht kennt er eine Lösung.«
Zuerst hatte ich Panik, was dieser Geschäftmann als Lösung anbieten werde, denn einen Mord könnte ich zu keiner Zeit übers Herz bringen. So sitze ich nun in einem kleinen Apartment und bewundere den täglich dicker werdenden Bauch mit Freude. Dieser Nachmittag hatte ihm so viel Erfolg gebracht, dass ich jetzt als seine Mätresse lebe und sein erstes Kind austrage. Meine Lust auf seinen wunderbaren Körper hat die Schwangerschaft nicht gemindert, im Gegenteil, sobald ich den Schlüssel im Schloß höre, läuft meine Lust an den Beinen herunter und mein Dreieck öffnet die Tore, um ihn zu empfangen.

1 Kommentar:

  1. Dein Schreibstil gefällt mir richtig gut, das macht so richtig Spaß, sich das ganze vorzustellen :)
    Freue mich auf neue Geschichten.
    Liebe Grüße
    Patric

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