Montag, 20. September 2021

Bettis Urlaub mit allen Sinnen - Teil 1

Endlich Urlaub, den ganzen Stress des Alltags und der Berufs hinter mir lassen. Frei sein von allen Zwängen und Vorschriften, von der Verantwortung, die viele Dinge so mit sich bringen. 

Und damit es auch relativ stressfrei beginnen konnte, fuhr ich mit der Bahn. Oha, wird da so mancher sagen, Bahn und entspannt? Ja, doch, das ist möglich. Man sollte sich seine Verbindungen zum Urlaubsort nur so aussuchen, dass man genügend Zeit für etwaige Verspätungen eingeplant hat und somit dann nicht von Bahnsteig zu Bahnsteig hechten muss, falls doch. 

Im altbekannten Hotel angekommen, wurde ich dann auch schon sehr nett an der Rezeption empfangen, direkt namentlich begrüßt, denn hier kennt man seine Stammgäste und das macht das Ganze sehr familiär. Dasselbe Zimmer wie immer, schön ruhig nach hinten hinaus, ohne Straßenlärm, dafür auch ohne Aussicht, obwohl der Anblick des Waldes hinter dem Haus gibt so viel Ruhe, das entschädigt ungemein.

Schnell packte ich meinen Koffer aus. Dann schlüpfte ich in meine Wanderschuhe und betrat das Freie. Ab in den Berg, durch den Wald. Es war bereits früher Nachmittag und entsprechend warm. Schnell geriet ich außer Puste, da meine Kondition doch sehr vernachlässigt wurde meinerseits. Aber meine Füße trugen mich sicher und stetig zum Wunschort, auf einen Felsen oben im Wald, der eine wunderbare Aussicht offenbarte. Ein kleines Ritual zum Herunterfahren und Ankommen, das ich mir in den Jahren zuvor zugelegt hatte. 

Auch heute hatte ich das Glück, das mir niemand begegnete, wie so oft. Die meisten Wanderer passierten diesen Felsen am Vormittag, wenn sie ihn überhaupt besuchten. 

So zog ich meine Kleidung aus und legte mich auf den erwärmten Felsen, der nun im Schatten lag und fand meinen Ruhepol. Der Fels der Erdung für meine gestresste Seele. Ich spürte schnell, wie die Last von mir abfiel und den Stein unter mir erschwerte. Ein feiner Lufthauch strich über meine nackte Haut und kühlte den Körper ab. Auch meine Haut an sich reagierte sensibel auf die Berührung. Meine Brustwarzen festigten sich. Wie ein Liebhaber mit einer leichten Hand zog der zarte Wind immer wieder darüber und ich schloss die Augen und genoss die Natur. 

Es blieb nicht aus, dass auch der Rest meines Körpers auf diese Streicheleinheiten reagierte. Ein anfangs kaum vorhandenes Kribbeln verstärkte sich. Reiste von den Brüsten hinunter durch den Bauch zum Venushügel und an die tiefer gelegenen Stellen. Wie von Geisterhand gelenkt stellte ich meine Füße auf und öffnete die Schenkel, um den unsichtbaren Liebhaber die Möglichkeit zu geben, auch dort zärtliche Berührungen an mich abzugeben. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Jeder Luftzug kühlte die Nässe, die dort ausgetreten war und diese Kühlung entfachte ein Feuer in mir, das meine Finger versuchten, erst weiter zu entfachen, um es anschließend zu löschen. Es gelang und ein Orgasmus rauschte durch mich hindurch und nahm mir damit die letzte Last. 

So befreit setzte ich mich auf und öffnete endlich erneut die Augen. Jetzt nahm ich die Landschaft mit ganz anderen Augen wahr. Anstatt nur Bäume, Felsen und Himmel mit Wolken zu sehen, sah ich nun die Gestalten meiner Umgebung. Gaia und ihre Welt. Schön und schrecklich zugleich. Dort kreiste ein Falke, um kurz darauf auf eine Wiese niederzustürzen und wohl eine Maus in seinen Fängen davonzutragen.

Nach einer gefühlten befreiten Unendlichkeit zog ich meine Kleidung wieder über meine so wunderbar liebkoste Haut und schritt gen Tal, denn das Abendessen stand bevor. Das ist eines der wenigen Dinge, die ich mir zusätzlich gönnte, 5 Gänge von einem Koch zubereitet, der sich damit auskannte und eben auch sehr regional und saisonal kochte. Allerdings ging ich vorher noch unter die Dusche, um mir den Schweiß abzuwaschen und zumindest meine Beine und die Achseln zu rasieren. Unter einem Rock und einem Top sahen Haarstummel einfach grauenvoll aus. Ansonsten war mir das schnuppe, denn ich trug zumeist Hosen und die Achseln bedeckende T-Shirts sowie Blusen und nahm es daher nicht so genau.

Das warme Wasser prasselte auf meinen Körper und berührte ihn nun anders als der Wind vorher. Härter und fließend. Aber auch hier sprangen meinen erogenen Sinne sofort darauf an und ich streichelte mich zu einem weiteren Höhepunkt. 

Anschließend zog ich einen bequemen Rock über, der mir bis kurz übers Knie reichte und ein farblich dazu passendes Top, das auch ein wenig von meinen prallen Vorzügen anpries. Nicht vulgär, aber dennoch erotisch und reizend, wie ich meinte. Dazu ein Paar bequeme Ballerinas, von hohen Schuhen hielt ich nicht viel, sie machten nur die Füße kaputt, obwohl sie mein Outfit optimal ergänzt hätten. 

Aber grundsätzlich fand sich auch immer jemand, der auf niedrige Schuhe stand und mich daher reizvoll. 

So betrat ich den altbekannten Speiseraum und wurde vom Ober zu meinem Tisch begleitet. Der junge Mann war wohl neu, ich kannte ihn noch gar nicht. Aber seine musternden Blicke empfing ich sofort. Vielleicht … Abwarten. 

Schnell checkte ich die Lage ab, hauptsächlich Paare und ein paar einzelne Frauen wie ich. Bliebe vielleicht doch nur der junge Ober, aber die Gelegenheit konnte sich mit jedem Tag ändern, da man hier an- und abreisen konnte, wie es einem gefiel, es also keine festen Tage gab. 

Das deliziöse Mahl war wie immer himmlisch und ich hatte das Glück, dass mich dieser Adonis bediente. Obwohl das für gewöhnlich nicht meine Art ist, posierte ich verführerisch, ohne dass es auffiel natürlich. Immer wieder sah ich eine Röte über sein Gesicht huschen, also gefiel ihm, was er sah, vermutete ich daher. 

“Können Sie mir die Getränke bitte auf die Rechnung für Zimmer 311 schreiben?”, fragte ich ihn und zwinkerte ihm dabei leicht zu. Ein knallrotes Gesicht sah mir entgegen.

“Sehr wohl, gnädige Frau.”

Durch den Wein beschwingt hüpfte ich die Stufen in den dritten Stock hinauf. Ich fühlte mich leicht wie eine Feder, obwohl mein Körper doch ein wenig zu viel auf den Rippen hatte. Aber ja, Lust verleiht Flügel und da vergisst man das gerne.


Als hätte ich es geahnt, klopfte es gegen 22 Uhr an meiner Zimmertür.

“Zimmerservice” hörte ich nur die junge männliche Stimme von außen mehr flüstern denn sagen.

Schnell sprang ich vom Bett und öffnete ihm die Tür. Sein Gesicht war knallrot und ich packte seinen Arm, bevor er es sich anders überlegen wollte. Hinter uns verriegelte ich die Tür.

“So einen netten, jungen Zimmerservice habe ich gar nicht mehr um diese Uhrzeit erwartet”, raunte ich ihm zu und zog ihn mit in Richtung Bett, vor dem wir stehen blieben. Dass keine Faser meinen Körper verhüllte, da ich nackt schlief, muss ich wohl nicht erwähnen. 

“Ähm, ich … weiß …”, stammelte der junge Mann.

“Wie heißen Sie eigentlich”, versuchte ich es zur Beruhigung.

“Ich bin der Max.”

“Hallo Max. Ich heiße Betti. Hoffentlich stört es dich nicht, dass ich so nackt hier vor dir herumlaufe.”

Das Blut, das erneut in sein Gesicht schoß, sprach Bände.

“Vielleicht hilft es dir, lockerer zu werden, wenn du auch unbekleidet bist.”

Da Max sich nicht bewegte, übernahm ich das Regiment und zog ihn einfach aus, beginnend mit dem Oberkörper. Ein fein definierter Brustkorb mit leicht behaarter Brust schaute mir entgegen. Ich konnte nicht umhin, seine Brustwarzen mit meiner Zunge zu umfahren. In Windeseile wurden diese steif und der Griff in seinen Schritt offenbarte mir, ein anderes Körperteil zog gleich.

“Ähm, Betti … vielleicht sollten wir doch besser …”

“Papperlapapp”, unterbrach ich sein Gestammel, “du bist doch zu mir gekommen, um die Früchte der Sünde zu naschen. Das Angebot hast du angenommen, als du an meine Tür geklopft hast. Du darfst dir nehmen, was ich dir anbiete.”

Und um meinen Worten Ausdruck zu verleihen, öffnete ich seine Hose und seine Erektion sprang mir nur so entgegen. Jung, kraftvoll, strotzend vor Energie und mit einem wunderbaren Lusttropfen versehen, den ich unweigerlich ablecken musste. Dafür kniete ich mich vor ihn und meine Zunge berührte seinen Kopf. Ganz vorsichtig glitt meine Zungenspitze über die glatte Haut, die leicht salzig schmeckte. Dem Lusttropfen folgten weitere, die auch in meinem Mund verschwanden.

“Betti”, stöhnte Max auf. “Ich kann nicht an mich halten!”

Kaum hatte er dies ausgesprochen, hielt er meinen Kopf fest und sein hartes Fleisch bohrte sich in meinen Mund. Genau so hatte ich mir es vorgestellt. Ich roch sein Geschlecht, ihn, den jugendlichen Kerl, der so anders roch als die älteren. Unverbrauchter, irgendwie reiner. 

Immer tiefer glitt die Erektion in meinen Schlund und ich musste meine Position etwas ändern, um den Würgereflex zu unterbinden. Ein ganz schönes Kaliber steckte da in mir. Hoffentlich auch gleich in meinem auslaufenden Unterleib. 

Max zeigte mir, wie er es gerne hätte und ich machte mit. Oben an seiner Erektion im Mund und an mir selbst mit meinen Händen. Da ich eh so wuschig war, schaffte ich es ungewollt, dass ein Orgasmus uns überrollte. Während sein Penis in meinem Mund zuckte, erzitterte meine Vagina zum dritten Mal an diesem Tag durch meine Hand. Ein viertes Mal durch einen männliches Geschlecht wäre der Höhepunkt schlechthin. 

“Wow, war das geil mit dir, Betti”, sagte Max, als er meinen Kopf los ließ. Ich schluckte währenddessen, was nur möglich war, aber alles schaffte ich nicht und so tropfte ein Teil auf meine nackten Brüste. 

Ich fühlte mich so high und doch unbefriedigt.

“Das war aber nicht dein erstes Mal, oder?”, fragte ich ihn unverblümt.

“Nein, das stimmt. Und nein, bevor du fragst Betti, ich gehe auch nicht mit jedem weiblichen Gast ins Bett. Du hast da etwas Besonderes. Etwas, das mich anzog, als du am Abend in den Speisesaal gekommen bist. Leicht, natürlich und beschwingt, als könntest du die ganze Welt erobern. Das hat mir imponiert. Das hat mich angemacht. Ich konnte mich kaum beherrschen, meinen kleinen Max hier unter Kontrolle zu halten, immer wenn ich zu dir an den Tisch kam, um dich zu bedienen. Und ich habe gesehen, dass du mich angemacht hast. Heimlich dein Top leicht heruntergezogen hast. Deine Beine unter dem Tisch geöffnet, wenn ich zu dir kam. 

Was meinst du denn, wie sollte ich da nicht scharf werden?”

“Hui, so einen Wortschwall habe ich jetzt nicht von dir erwartet. Vom schüchternen Ober zum heißen Lover. Danke für dein Kompliment.”

“Betti, du trägst keinen Schlüpfer. Ich konnte sehen, dass du, im Gegensatz zu den meisten Frauen nicht rasiert bist. Das macht mich höllisch scharf. Weißt du, Frauen mit Schambehaarung riechen nach sich selbst. Da entsteht so ein ganz bestimmtes Parfüm. So genau kann ich das nicht erklären, aber es ist intensiver und aromatischer.”

“Das war mir bisher nicht bewusst gewesen, Max. Denn normalerweise rasiere ich mich im Urlaub oder wenn ich einen Partner habe, auch im Schambereich immer. Weil es störte, wenn die Haare in den Mund geraten wie Fischgräten.”

“Jetzt geht es aber ins Unromantische, liebe Betti. Lass bloß deine tolle Haarpracht. Ich würde in ihr so gerne versinken, wenn ich darf.”

Und wie er durfte. Mein Körper respektive mein Unterleib verzehrte sich nach der Manneskraft, die bisher nur meinen Mund hatte ausfüllen dürfen. Und eine Zunge vorher wie eine Vorspeise wäre gewiss ein wunderbares Vorspiel, auch wenn es dieses nicht benötigen würde. 

Max schlüpfte aus seinen Schuhen und der Hose. Er kniete sich zu mir aufs Bett, zwischen meine Schenkel und vergrub sein Gesicht in meinem Urwuchs. Eine Hand hielt dabei meine Vulva derart gespreizt, dass die neckische Zungenspitze über die inneren Schamlippen und meine Klitoris streifen konnte, ohne dass Haare in ihren Weg kamen. Zumindest konnte ich mir das vorstellen. Dabei drückten die Finger auf meine geschwollenen äußeren Schamlippen und entfachten ein stärkeres Feuer, als ich  bisher mit meinen eigenen Fingern hatte entzünden können. Dazu umkreiste die Spitze immer wieder die erregte Erhebung meiner Klit, um dann, gekonnt an den Rändern entlang gleitend, zu meiner sprudelnden Öffnung zu fahren und sich dort zu versenken. Sie flatterte dort eine Weile und sobald sie den Weg zurück zu meiner Lustperle begann, schwappte ein wenig Lustsaft aus mir heraus. 

Ich keuchte und stöhnte dabei, wand mich und wollte nur noch mehr. Aber gleichzeitig genoss ich die Aufmerksamkeit des jungen Mannes und überließ ihm die Regie an meiner Lust.

Denn auch seine andere Hand blieb nicht untätig. Sie streichelte um meine Knospen und kniff diese stetig in unterschiedlicher Stärke. Alles in mir vibrierte, erbebte und ich fühlte mich wie ein Vulkan, der kurz vor seiner Eruption stand. Diese Unruhe bemerkte Max. Er änderte seine Position. Seine Lippen verschlossen meinen Mund und seine Zunge drang hinein. 

Seine erstarkte Erektion glitt nun anstelle der Zunge über meine empfindliche Scham, die nur lüstern darauf wartete, erobert zu werden. 

So drängte ich mein Becken stärker gegen das seine, damit er mich nehmen konnte. Aber vorher ließ er mich zappeln. Mein Saft lief heraus, schmierte sich für den zukünftigen Eindringling. Ich bäumte mich immer mehr auf. Die Erwartung auf die Härte schmerzte, ein unbefriedigtes Verlangen staute stetig auf. 

Hartes Fleisch drängte gegen meine geschwollene Öffnung. Verharrte. Drückte sich ein Stück hinein. 

“Mehr!”, schrie ich.

Ein bisschen kam er mir entgegen.

Diese Spannung, sie war kaum auszuhalten. 

“Noch mehr”, jammerte ich.

Ein fester Stoß bis gegen meine Gebärmutter. 

“Ja! Mehr! Nimm mich hart!”

Aber das Gegenteil passierte. Das Ausfüllende verschwand. Eine unaussprechliche Leere entstand. Ich wollte doch nur explodieren, warum nur tat er mir das an?

“Nein, bitte”, keuchte ich.

“Geduld, Betti.”

Nur um in dem Moment wieder hart zuzustoßen. Die Anspannung steigerte sich, quälte meinen voll erregten Unterleib. Wieder folgte die Leere.

“Quäl mich nicht so, Max.”

Seine Hände strichen über meine Brüste, kniffen in die Knospen und ein erneuter tiefer Stoß, gefühlt tiefer als die anderen. 

Mein Becken erhob sich, sank, um mich an ihm zu befriedigen, aber er ließ sich das Zepter nicht aus der Hand nehmen und die Leere fühlte sich so schrecklich an. 

“Ich mach das, Betti. Vertrau mir einfach. Entspann dich und lass dich von mir verwöhnen.”

Klares Denken gab es bei mir nicht mehr, aber seine Worte brachten mich dazu, ihm zu folgen.

Max griff meine Kniekehlen und versank erneut mit seinem Gesicht in meiner Scham. Seine Zunge flatterte über meine Lustperle wie ein Kolibri. Er legte mein Becken auf der Matratze ab und ein Finger drang in meine Vagina ein. 

“Du bist so wunderbar eng geschwollen. So nass.”

Er sah mich an und seine Augen blitzten schelmisch. 

“Jetzt wirst du gleich fliegen, meine liebe Betti.”

Zu dem einen Finger gesellten sich zwei weitere und sie bewegten sich abwechselnd in mir hin und her. Berührten diesen einen Punkt und schafften es, mich zum Vulkan werden zu lassen. Ich schrie lauthals los und bemerkte kaum die Hand auf meinem Mund.

Alles in mir verkrampfte sich, um sich zu lösen und wiederum zu kontrahieren. Max’  Finger entfernten sich aus mir und dafür stülpte er seinen Mund über meine Vagina. Nur in weiter Ferne spürte ich, dass seine Zunge schleckte und seine Lippen an mir saugten. Der Bann der nicht enden wollenden Ekstase hielt mich gefangen. 

“Wow, du bist ganz schön heiß, Betti. Und du squirtest, was ich bereits ganz schnell vermutet habe.”

Endlich atmete ich normal, mein Herz schlug im ruhigem Rhythmus. Ein fantastischer Ausflug in die Welt des Sex, den ich so noch vorher nicht erlebt hatte. 

“Danke Max. Du bist ein wahrer Gott.”

“Weißt du Betti, ich würde gerne mehr mit dir machen. Hast du Kondome hier?”

Jetzt, wo meine Ratio langsam ihre Funktion zurückerlangt hatte, kam mir ins Bewusstsein, dass ich gar nicht an diese praktischen Teile gedacht hatte. Schutz vor unerwünschten Keimen und anderen Eindringlingen. Wie gut, dass der Mann da beherrschter gewesen war.

“Ja, warte, ich dürfte noch welche in meiner Waschtasche haben.”

Kurz stehe ich auf, um mich sofort wieder zu setzen, da der Kreislauf noch in anderen Sphären schwebt. 

“Mach langsam, Betti. Wir haben die ganze Nacht Zeit.”

“Musst du denn morgen nicht wieder früh aufstehen und arbeiten?”
“Lass das meine Sorge sein. So ein wunderbares Weib wie dich sich entgehen zu lassen, geht mal gar nicht.”

Der zweite Versuch gelang und mit dem Päckchen in der Hand wedelnd schritt ich kokettierend zurück zum Bett, wo sich mir ein wunderbares Bild bot. Gleich einer Kerze erhob sich gerade Max’ Männlichkeit, um mit der kleinen Orgie weitermachen zu können. Dass ich weiterhin auslief, nur von meinen Säften, versteht sich dabei von selbst.

“Wie magst du es am liebsten, Betti?”

“Bisher eigentlich ganz gerne als Reiterin, wenn du nichts dagegen hast.”

“Das passt zu dir. Wilde kleine Stute, die ihren Hengst an die Kandare nimmt und ihren eigenen Ritt befriedigt. Ich kann dich verstehen. Männer denken viel zu oft nur an sich selbst und ihre Lust. Bei mir darfst du dir nehmen, was du brauchst und willst. Roll das Latex drüber und du darfst mich benutzen, solange und so oft du möchtest.”

Ja, so ein junger Mann, der hat noch Kraft und Ausdauer, dachte ich bei mir. Hoffte es. 

Mit einem Ratsch öffneten die Finger die Folie und entnahmen den Ring aus Gummi. Ich spürte bereits wieder meinen unruhigen Unterleib, der erpicht darauf war, sich aufzuspießen. Auch bemerkte ich das Beben der Erektion unter meinen Fingern, als ich das Kondom abrollte. Auch er also. 

Ich hockte mich über ihn, platzierte seine Eichel und glitt langsam an seinem Schaft nach unten. Leichte Kontraktionen in meiner Vagina verrieten meine Wollust. 

Wie sich seine Eichel gegen meine Gebärmutter drückte, alles gefühlt tiefer schob, erzeugte ganz schnell die Anspannung, die mich kirre machte. 

Kreisend bewegte ich das Becken. Drängte ihn noch ein Stück tiefer hinein. So hart und dick, oder war ich einfach nur so erregt und geschwollen? Oder beides? Egal.

Zeit zum Nachdenken bekam ich keine. Max’ Hände fassten an meine Brüste und streichelten, kneteten, kniffen diese. Ein ekstatischer Mechanismus kam in Gang, denn seine Berührungen sandten Blitze in meinen kribbelnden Unterleib. 

Meine Bewegungen zielten jetzt nur noch darauf ab, mir meine Befriedigung zu holen. Den Mann gab es als Mittel zum Zweck. Und er wusste, wie er meine Lust fördern konnte. Finger, die überall und nirgends waren, manchmal gefühlt acht Hände überall auf meinem Körper. Meine Perle und meine Knospen waren sein häufigstes Ziel, wissend,  wie er mehr aus mir herausholte. Ich schrie leise, stöhnte, ächzte. Vor meinen Augen entstand eine Schwärze, in der Sterne aufleuchteten, als die Explosion begann. Max stieß nach. Unaufhörlich, den Höhepunkt erneut entflammend, nie die Chance gebend, eine Erlösung zu finden. 

Zuckend, keuchend und wund fiel ich vorne über auf seinen Brustkorb.

“Gnade, ich kann nicht mehr”, flehte ich nach einer langen Zeit der Eruptionen.

“Meine kleine Göttin. Dein Gott braucht auch seine Erlösung. Aber ruh dich aus, ich nehme mir, was ich benötige.”

Damit hob er mich zur Seite und wir knieten auf dem Bett. Er begab sich hinter mich.

“Darf ich dein anderes Loch auch beglücken?”

Klares Denken ausgeschaltet stimmte ich zu. Eigentlich mein Hasssex. Aber Max schmierte meinen Saft rund um mein Hintertürchen und öffnete mich sanft mit seinen Fingern, bevor er seine Erregung vorsichtig hinein bohrte. Ja, der Mann kannte den richtigen Umgang mit Frauen. Nur woher? 

Darüber musste ich später weitergrübeln. Denn nun drängte sich seine Männlichkeit immer tiefer in meinen Darm hinein. Und alles in mir schrie Juchu. Dass ich Analsex einmal so wunderbar erleben durfte …

Auch diese orgiastische Welle war einfach nur himmlisch. Aber mir schmerzte alles. Richtig wund fühlte sich mein Unterleib an. Dazu befriedigt und wunschlos glücklich, was wollte ich mehr.

Der beste Start in einen Urlaub, den ich seit langem hatte.


“Bis morgen, Max.”


Seine Antwort hörte ich bereits nicht mehr. Mein Körper forderte seinen Tribut nach so viel Orgie und schlief ein. 


--Fortsetzung folgt --




Dienstag, 16. Februar 2021

Die Mädchen und der Obdachlose

 


 Es war einmal ... so fangen viele Märchen an. So auch die folgende Geschichte, frei erfunden, vielleicht ein Märchen, zumindest von der Grundidee adaptiert und einfach weiterentwickelt. In einigen Punkten unrealistisch, aber die Fantasie kennt ja oftmals keine Grenzen.

Es war einmal ... eine alleinerziehende Frau, die zog zwei Mädchen in einer Sozialwohnung groß. In dem kargen Vorgarten des Hauses, das ließ sie sich nicht nehmen, pflanzte sie zwei Blumenstauden, eine Stockrose mit weißen Blüten und eine mit dunkelroten. Ihre Töchter hießen Aruna und Gwenda. Ungewöhnliche Namen, aber die Töchter sollten etwas Besonderes sein und waren es für die Mutter.

Trotz der wenigen Zeit, die sie aufgrund ihrer Arbeit mit den Mädchen verbringen konnte, erzog sie diese zu ordentlichen jungen Frauen heran. Nie gab es Ärger, kein Lehrer beschwerte sich und beide waren dennoch absolut unterschiedlich. Aruna begab sich gerne in die Natur, während Gwenda der Mutter im Haushalt unterstützte.
Die Schwestern waren ein Herz und eine Seele. Jede stand für die andere ein und sie halfen sich gegenseitig, wenn jemand von außen etwas Gemeines über die Mutter sagte oder zu ihnen.
Eine besondere Verbundenheit hielt die beiden zusammen und sie teilten alles miteinander und so schworen sie, sich nie aus den Augen zu verlieren.

Aruna nahm Gwenda oftmals mit in den nahen Wald, um ihr all das zu zeigen, was sie entdeckt hatte. Seien es Pilze, Beeren oder der kleine See tief im Inneren des Waldes. Oftmals beobachteten die Mädchen die heimischen Tiere, Rehe und Hirsche, die Vögel und die Insekten. Im Sommer passierte es öfter, dass sie bis mitten in die Nacht blieben und sogar in einer kleinen selbst gebauten Hütte aus Reisig und Ästen übernachteten. Da ihre Mutter ihnen vertraute, durften sie dies ohne schlechtes Gewissen unternehmen. Auch gab die Mutter nichts auf die Medien, die immer nur Schlechtes berichteten. Sie glaubte an das Gute in den Menschen.


So vergingen die Jahre mit einer wunderbaren Kindheit und Jugendzeit. Sie wuchsen zu schönen jungen Frauen heran, die gleichaltrigen und ebenso älteren Männern Pfiffe entlockten. Auch amouröse Angebote, die sie jedoch ablehnten, denn dazu existierte kein Verlangen. Es reichte beiden, wenn sie umarmt einschliefen und für einander da waren.

Im Winter blieben sie zuhause und leisteten ihrer Mutter Gesellschaft bei Tee und Spielen. Die moderne Technik konnte die Mutter sich einfach nicht leisten.
So saßen sie eines Abends zusammen und spielten, da klingelte es an der Haustür.
»Mach bitte auf, Aruna. Vielleicht ist es ein Nachbar, der etwas benötigt.«
Als Aruna der Aufforderung ihrer Mutter nachkam und die Tür öffnete, kam ein großer Mann mit wildem Haar und ungewaschen hereingepoltert. Aruna schrie auf, desgleichen Gwenda.
»Bitte, habt keine Angst. Ich will euch nichts tun. Ich brauche eine Unterkunft für die Nacht, denn draußen ist es sehr eisig. Außerdem haben die Heime bereits keine Plätze mehr.«
»Ach herrje, du armer Mann«, sagte da die Mutter. »Wir bekommen für gewöhnlich keinen Herrenbesuch und so, wie du hereingepoltert kamst und uns erschrecktest ... Aber wir wollen nicht so sein. Platz ist in der kleinsten Hütte. Ich kenne dich aus dem Park. Du bist nie aufdringlich. Magst du einen Tee trinken?«
»Das wäre sehr nett, danke.«
»Gwenda, bitte, koch uns noch einen Tee. Der Mann ist ungefährlich, nur müde und er friert. Wir müssen doch denjenigen helfen, denen es noch schlimmer geht als uns.«
Nachdem sie gemeinsam Tee getrunken hatten, die Schlafenszeit nahte, meinte die Mutter: »Willst du dich nicht duschen und deine Kleidung in die Waschmaschine stecken?«
Dies tat sie auch aus Eigennutz, denn der Geruch, der von dem Mann ausging, erfreute keine der Nasen.
»Danke für das Angebot, das nehme ich gerne an.«
»Aruna, zeig ... Wie heißt du eigentlich?«
»Ich heiße Jasper.«
»Aruna, zeig Jasper bitte das Badezimmer und gib ihm ein Handtuch. Und wasche seine Kleidung.«
Aruna ging vorweg, und während Jasper sich ungeniert in ihrer Anwesenheit entblößte, sie vor Staunen den Mund offenhielt, erfuhr sie etwas in ihrem Körper, das ihr bis zu dem Tag absolut unbekannt war. Ein Kribbeln durchzog ihren Leib, vor allem der Unterleib erlebte dies sehr stark. Am liebsten hätte sie ihre Hand in den Schritt gelegt und sich Befriedigung verschafft. Aber vor dem fremden Mann schickte es sich nicht.
Sie betrachtete den schmuddeligen Körper und er sah nach einem gut trainierten, eher jungen Mann aus, obwohl der Bart das Alter versteckte.
»Dir gefällt wohl, was du siehst?«
Sein verschmitztes Lachen trieb Aruna die Hitze in die Wangen. Ertappt wandte sie sich ab.
»Schon gut. Du scheinst noch nie jemanden wie mich getroffen zu haben. Nimm bitte meine Kleidung, ich glaube, den Sachen würde eine Reinigung guttun.«
Ein weiteres Mal sah sie zu ihm hin, als er ihr die Kleidungsstücke entgegenhielt und ihr gefiel, was sie sah. Um sich nicht zu verraten, packte sie alles und drehte sich zur Waschmaschine um, um die stinkende und vor Dreck starrende Wäsche dort hineinzustopfen. Dann verschwand sie aus dem Badezimmer mit pochendem Herzen.
Da Jasper in Arunas Zimmer schlief, legte sich Aruna mit in Gwendas Bett.
»Gwenda, schläfst du schon?«
»Nein, Aruna, was ist denn?«
»Ich glaube, ich habe mich verliebt.«
»In Jasper?«
»Ja, stell dir vor. Als er sich da im Badezimmer entkleidete, wurde es mir ganz mulmig. Am liebsten hätte ich ...«
Aruna verstummte.
»Was hättest du am liebsten getan?«
»Na ja, du weißt schon. Ich kann es nicht erklären, aber irgendwie schien er mir der Richtige zu sein, um Sex zu haben.«
»Du spinnst doch. So ein Obdachloser von der Straße als Liebhaber ist nun kein Prinz.«
»Ja, ich weiß. Lass uns schlafen.«
Als Aruna bemerkte, dass Gwenda eingeschlafen war, glitt ihre Hand in ihren Schritt und vertrieb die weiterhin anhaltende Lust. Nach einem kleinen Höhepunkt schlief auch sie entspannt ein.

Jasper verschwand am nächsten Morgen, kam aber immer mal wieder vorbei. Eines Abends, als Gwenda mit der Mutter unterwegs war, öffnete ihm Aruna die Tür.
Niemand konnte sie bremsen, endlich fand sich die Gelegenheit, ihm zu zeigen, was sie für ihn empfand. Kaum dass Jasper die Tür hinter sich geschlossen hatte, stellte Aruna sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf. In dem Moment war ihr alles egal, sie hegte lediglich den Wunsch, ihn näher zu spüren.
Aber anstatt dass der junge Mann das abwehrte, ging er auf sie ein. Seine Zunge drang in Arunas Mund und ein heißes Spiel begann. Jasper drängte sie gegen die Wand und zog ihr Shirt aus der Hose. Seine Hände glitten über ihren Bauch nach oben zu den Brüsten, die kein BH verhüllte. Aruna spürte, wie ihr Körper auf seine Berührung reagierte und schob ihm das Becken entgegen. Auch dass ihre Nippel sich festigten und unter seinem Zwirbeln kleine Blitze in den Unterleib sandten, bekräftigte ihr Verlangen, mit ihm intim zu werden. Endlich zu erfahren, wie es mit einem Mann war. Bisher kannte sie nur die eigenen Spiele und die mit ihrer Freundin Marta.
»Du bist so schön, Aruna«, keuchte Jasper, als er sie hochhob und ihr Zimmer trug.
Dort legte er die junge Frau auf dem Bett ab und entkleidete sie vollendens. Sie ließ es geschehen, denn sie empfand einen unaussprechlichen Trieb, sich mit Jasper zu vereinen.
»Wow, eine wunderschöne Frau bist du. So zart und doch weich. So natürlich und offen.«
Aruna beobachtete, wie Jasper sich bei seinen Worten aus der Kleidung schälte und diese unachtsam auf einen Haufen fallen ließ. Ganz automatisch winkelte sie dabei ihre Beine an und öffnete die Schenkel, wie eine Einladung für das, was sie sah, als die letzte Hülle fiel. Seine Erektion erhob sich bis fast zu seinem Bauchnabel.
Jasper kniete sich auf das Bett, zwischen die gespreizten Beine. Diese gingen ein Stück weiter auseinander. In Aruna steigerte sich die Ungeduld, denn er ließ sich Zeit und strich zuerst mit den Händen über die Haut an den Schenkeln. Unruhig bewegte sie ihr Becken, fühlte ihre Lust aus sich herauslaufen.
»Du scheinst mir ein kleines rolliges Kätzchen zu sein. Hab Geduld, ich werde dir schon zeigen, wie schön das sein kann.«
Sein Finger glitt über die Klitoris, die sehr empfindlich wurde, je mehr er mit ihr spielte. Dieses Kribbeln verstärkte sich zunehmend und plötzlich verkrampfte sich etwas in Aruna. Nicht unangenehm, sondern wunderschön. Ihr war, als ob die Englein sängen und ihr Körper nicht mehr auf dieser Erde sei.
Als sich ihr Atem beruhigte, sah sie Jasper, wie er sie anlächelte.
»Gefällt dir das?«
»Ja, es war so wunderbar. Hör bitte nicht auf damit.«
»Nein, keine Angst. Du wirst noch mehr davon erleben. Aber du darfst es dir holen und steuern, wie du willst.«
»Ich habe doch noch ...«
Sein Finger lag über ihren Lippen und brachten ihre Worte zum Verstummen.
»Das ist nichts, was man können muss. Sei einfach du selbst und folge deinem Gefühl. Das kommt alles von ganz allein. Dein Körper wird dir sagen, was er will.«
Und wie recht Jasper hatte, spürte Aruna, als sie auf ihn glitt. Denn er wollte ihr den vollkommenen Genuss zukommen lassen und nicht aufs eigene Vergnügen bedacht sein.
Langsam, als ob da eine Schranke herrschte, berührte ihre Öffnung die Eichel. Nun gab es noch die Möglichkeit, das Spiel zu beenden, aber Aruna zeigte sich nicht gewillt, die Gelegenheit entkommen zu lassen. Es gab keinen Schmerz, nur den Druck, als das männliche Fleisch in ihre Vaginawände auseinander drängte und tiefer in sie eintauchte. Es vibrierte nur so, wie bei einer Klangschale. Jede Bewegung verstärkte die Lust, mehr davon zu erfahren.
Jasper legte seine Hände auf ihre Brüste und Aruna belebte die Aktivitäten ihres Beckens. Sie achtete einfach nur auf das, was ihr Verlangen anwachsen ließ. Lediglich im Hintergrund hörte sie den eigenen Schrei, während hinter den geschlossenen Augenlidern Sterne erschienen. Stöhnend und nach Atem ringend fiel sie auf Jaspers Oberkörper, der Unterleib weiterhin zuckend.
»Du bist eine Göttin. Ich würde dich gerne noch mehr beglücken. Darf ich?«
»Ja, bitte.«
Als Jasper im Doggystil ein bisschen tiefer in sie stieß, seinen Rhythmus fand, seine Hoden gegen ihre geschwollenen Schamlippen klatschten, ereilte Aruna ein zweiter Orgasmus, der nicht enden wollte.
»Ich ... ich ... Jasper ... bitte«, stammelte sie atemlos.
Er verharrte in seinem Treiben. So massierte ihre Vagina weiter seine Erektion, bis Aruna plötzlich ein Pochen bemerkte und ebenfalls, wie etwas in sie strömte. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie überhaupt nicht über einen Schutz nachgedacht hatte. Zu spät, was auch immer folgte, das war ein so tolles Erlebnis gewesen, das schien ihr egal.

»Du bist heute Abend so anders, Aruna«, meinte Gwenda, als die beiden Schwestern gemeinsam in Gwendas Bett lagen.
»Jasper und ich ...«
Mehr sagte sie nicht.
»Ihr habt miteinander gefickt?«
»Ja, und es war einfach nur unglaublich. Er war so zärtlich und rücksichtsvoll. Ich schwebte absolut im Himmel.«
»Das klingt wunderbar. Dann kennst du das Gefühl jetzt auch.«
»Wie auch?«
»Sex ist doch einfach nur herrlich. Und Jasper ist ein begnadeter Liebhaber.«
Aruna setzte sich abrupt auf. In ihr tobte urplötzlich ein Gefühl, das sie nicht klar denken ließ. Ihre Schwester und Jasper? Wann und wieso?
»Du hast mit Jasper geschlafen?«, zischte es aus ihrem Mund.
»Ja, oder meinst du, er gehört dir allein?«
»Wann?«
»Vor einigen Tagen. Er war nicht mein erster Mann. Bevor du jetzt wütend wirst, bisher teilten wir alles miteinander. Warum nicht jetzt auch einen Mann?«
Aruna sog tief die Luft in ihre Lungen. Hielt den Atem an, bevor er mit einem langen Stoß wieder herausströmte.
»Das ist gerade eine schwierige Situation, Gwenda. Weißt du, ich habe mich in ihn verliebt. Irgendwie ist er etwas, das ich nicht teilen möchte.«
»Dann müssen wir ihn entscheiden lassen, mit wem er ficken will. Verliebt bin ich nicht, aber als Liebhaber ist er begnadet. Kein anderer konnte mich in solch eine Umlaufbahn bringen.«
»Warum hast du mir noch nie erzählt, dass du schon mit anderen ...«
»Gefickt habe? Du hättest es nicht für gut geheißen. Du bist diejenige, die immer sagte, zum Sex gehören auch Gefühle. Ich habe herausgefunden, dass man Sex um des Sex Willen haben kann.«
»Jetzt bin ich traurig, wütend, eifersüchtig ...«, flüsterte Aruna, eine Träne lief ihr über die Wange.
»Ach, das musst du alles nicht sein.«
»Doch, weil wir uns immer alles erzählt haben. Aber das hast du vor mir verborgen.«
»Wie gesagt, du brauchst Gefühle dafür. Du hättest beziehungsweise kannst das nicht nachvollziehen, dass ich anders bin.«
»Aber warum nur?«
»Willst du das wirklich wissen?«
»Ja, bitte, erzähl es mir.«
»Ok, wenn es sein muss. Letzten Sommer war ich mit drei Jungs in unserem Wald. Wir schwammen im See und weil wir keine Badesachen dabei hatten, nackt. Jens, Calvin und Ben fanden es einfach nur erfrischend. Während wir so im Wasser herumtobten, berührten wir uns gegenseitig. Es fühlte sich einfach nur richtig an, sich mit ihnen zu vereinen. Das war richtig gut. Erst ...«
»Nein, bitte, das ist mir gerade zu viel.«
»Nein, Aruna, du wolltest es wissen und deshalb erfährst du jetzt die ganze Wahrheit. Jens umarmte mich von hinten im Wasser und spielte mit meinen Brüsten. Währenddessen klammerte ich mich mit den Beinen an Calvin, der die Situation ausnutzte und in mich eindrang. Der See kochte förmlich, als einer nach dem anderen mit mir fickte. Nachher im Trockenen probierten wir noch ein paar Stellungen zu viert aus. Ich erspare dir die Einzelheiten. Aber ich habe die Lust kennengelernt.«
»Hast du keine Angst, schwanger zu werden?«
»Nein, ich habe mir etwas einsetzen lassen, damit das nicht passiert. Ungeniertes Ficken, wann und mit wem ich das will.«
»Auch mit Jasper«, kamen die Worte traurig aus Arunas Mund.
»Ja, auch mit ihm. Er war bisher der Beste. Wir können ihn uns teilen, du zum Lieben, ich zum Ficken.«
Gwendas Stimme klang so ungewohnt zynisch. In Aruna herrschte ein Aufruhr, den sie in dem Moment nicht verarbeiten konnte und der ihr die Tränen in die Augen trieb. Schluchzend wandte sie sich von ihrer Schwester ab und drehte ihr den Rücken zu. Am liebsten wäre sie schreiend davon gelaufen oder hätte zumindest Jasper zur Rede gestellt, aber das hätte ihre Mutter mitbekommen und das war nicht, was sie wollte.

Am nächsten Morgen war Jasper bereits verschwunden, ohne dass Aruna mit ihm reden konnte.
»Was ist mit dir, Aruna?«, fragte die Mutter. »Du siehst nicht gut aus, soll ich in der Schule anrufen und dich entschuldigen?«
Aruna nickte und erspähte aus den Augenwinkeln, wie Gwenda die Augen verdrehte und ein merkwürdiges Grinsen aufsetzte. Ihre Emotionen kochten über und ein Hass eroberte ihre Seele. Ein ihr eher unbekanntes Gefühl, zumindest ihrer Schwester gegenüber.
»Och, hast du etwa Liebeskummer?«
Diese zynische Bemerkung Gwendas trieb ihr die Tränen in die Augen. Vermeintlich funkensprühend, mit weit aufgerissenen Lidern sah Aruna zu ihrer Schwester hinüber.
»Du bist verliebt, Aruna?«, fragte ihre Mutter. »Davon hast du mir ja gar nichts erzählt. Wer ist denn der Junge?«
»Ach, lass Mama. Da gibt es nicht viel zu erzählen.«
Die Tränen schossen nur so aus ihren Augen und Aruna beeilte sich, in ihr Bett zu fallen. Dort kam ihr sofort Jaspers Geruch entgegen und ein anderes Gefühl machte sich breit. Die Pheromone erzeugten in ihr ein Verlangen nach seiner Nähe, und so wühlte sie ihre Nase immer wieder tief ins Kissen hinein. In der Küche hörte sie ihre Mutter telefonieren und dann sowohl sie und auch Gwenda die Wohnung verlassen.

So allein ergab sie sich den Emotionen, sie schrie sich die Wut aus dem Leib und fiel erschöpft zurück in ihr Kissen mit Jaspers Geruch. Ein Kribbeln durchzog ihren Unterleib und Aruna streifte mit ihren Fingerspitzen über die leicht feuchte Haut ihres Bauches. Mit geschlossenen Augen stellte sie sich vor, es wären Jaspers Finger, die sie berührten und dieses Wohlbehagen erzeugte, das sie immer mehr durchströmte. Die kleine Perle wuchs an und mit der Spielerei an ihr, zusammen mit dem entsprechenden Druck auf den Venushügel, brachte sie sich in eine angenehme Sphäre des Glücks.
Vergessen waren der Streit mit ihrer Schwester, die Eifersucht und auch der Hass.
Aruna beschloss, für ihr Glück zu kämpfen, sobald Jasper wieder bei ihr auftauchte. Sollte Gwenda mit anderen Männern glücklich werden. Jasper gehörte ihr.

Doch Jasper kam in den nächsten Tagen nicht mehr vorbei. Eine große Leere stürzte Aruna in ein tiefes Loch. Nach außen hin gab sie sich fröhlich, aber in ihrem Inneren trug die Seele eine Trauer.

»Du, Aruna, kommst du mit zur Eisbahn?«
»Hm, warum nicht, Gwenda. Wer kommt denn alles mit?«
»Calvin und Ben. Das wird bestimmt lustig.«
Gwendas Augenzwinkern entging ihr nicht.
»Ja, kann ich mir vorstellen, zumindest so für dich.«
»Ach, komm schon. Hab dich nicht so. Die beiden können echt gut ficken, aber du musst das ja nicht machen. Außerdem, auf der Schlittschuhbahn wäre das wohl etwas auffällig.«
Gwenda lachte aufgrund ihres Scherzes.

Aruna bereute es anfangs nicht, mitgegangen zu sein. Die Gruppe erweiterte sich um einige junge Männer, Kommilitonen von Gwenda. Sie kreisten auf den Schlittschuhen über das Eis und lachten und scherzten. Ihre Schwester flirtete irgendwie mit den jungen Männern gleichzeitig und verteilte schamlos Küsschen und auch Küsse. Aber alles verlief harmonisch, niemand zeigte Eifersucht oder sonstige Missstimmungen.
Der Nachmittag neigte sich dem Abend zu. Die vielen Lichter erzeugten ein vorweihnachtliches Spektakel.
»Du, Aruna«, sprach Gwenda sie an, während sie sich gerade mit Josè unterhielt, »ich wollte mit den Jungs gleich zum Tiefenrausch gehen. Willst du mit?«
Tiefenrausch war eine besondere Kneipe, in die man erst mit 18 Jahren kam und wo es heiß hergehen sollte. Zumindest nach dem, was Aruna so davon gehört hatte. Dancepools, nackte Tänzer, verrückte Kostüme und oftmals Razzien in Bezug auf Rauschgift und Prostitution. Also nicht gerade das, was sich Aruna unter einem schönen Abend vorstellen würde.
»Nee, lass mal. Das brauche ich dann doch nicht.«
»Ach, komm schon. Tu nicht so brav. So schlimm, wie immer erzählt wird, ist das Tiefenrausch nicht. Es heizt nur mächtig die Stimmung auf, du weißt schon, sexuell. Vielleicht kommst du dann auch noch in denselben Genuss wie ich, Sex einfach nur Spaß am Ficken zu finden.«
»Gwenda, bitte, dafür bin ich nicht der Typ. Aber geh nur, ich werde dann nach Hause gehen.«
»Wie du willst, Schwesterchen. Genieße ich also den Abend mit anderen.«

Als die Freunde abgezogen waren, stand lediglich Calvin mit auf der Eisfläche.
»Sollen wir beide noch etwas unternehmen? Pizza essen gehen oder so?«,fragte Calvin.
»Ja, warum nicht.  Kennst du eine gute hier um die Ecke? Ich war hier noch nie essen.«
»Ich kenne hier auch keine, aber eine in der Stadt. Ist nicht so weit, können wir zu Fuß hingehen.«
»Ok, dann mal los, ich habe mächtigen Hunger.«
Die beiden jungen Leute begaben sich auf den Weg. Dieser führte aus dem Vorort in Richtung Innenstadt. Auf dem Weg lag ein kleines Waldstück, wodurch sie die Strecke abkürzten. Angeregt unterhielten sie sich. Aruna streifte mit ihren Füßen durch die heruntergefallenen Blätter und freute sich über das Geräusch. Wald hatte immer so etwas Beruhigendes. Kühl blies der Wind durch die Bäume, immer wieder vernahm sie die Stimmen der Tiere, die sich hier aufhielten.
Plötzlich drängte Calvin sie gegen einen Baumstamm. Ihr Herz pochte und die Härchen auf den Armen stellten sich auf. Was hatte er mit ihr vor?
Feste Lippen drückten sich auf Arunas Mund und Calvins Zunge probierte, sich in sie zu zwängen. Aruna versuchte, ihren Kopf zu drehen, aber der junge Mann ergriff den Haarschopf und fixierte sie damit. Jeglicher Versuch, diesem Kuss auszuweichen, schlug fehl. Er war einfach zu stark.
Die feste Hand ließ die Haare los, nur um sich um ihre Kehle zu schlingen.
»Na komm schon. Du bist bestimmt genauso eine Schlampe wie deine Schwester. Die fickt doch jeden, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Außerdem weiß man ja, dass Mädchen aus sozial schwachen Familien gerne ihre Beine breit machen, um sich was dazu zu verdienen. Ist deine Fotze auch so schön eng wie die deiner Schwester?«
Aruna rang nach Luft, denn der Griff verhinderte das normale Atmen ungemein. Mehr als ein jämmerliches Japsen kam nicht aus ihrem Mund.
»Oh, du scheinst ja schon ziemlich geil zu sein, deinem Keuchen nach zu urteilen. Das prüfe ich besser einmal nach.«
Die Hand, die sich nun den Weg in ihre Hose bahnte, war eisig. Aruna schauderte.
Eisfinger drangen in sie ein und massierten ihre Öffnung, was ihren Unterleib zum Verräter werden ließ.
»Ja, richtig schön nass, wie sich das für eine Schlampe gehört. Wie deine Schwester, die fickt einfach jeden. Aber so ist das ja auch normal bei euch Assi-Schlampen. Dir werde ich es jetzt richtig besorgen.«
Aruna erfasste Panik. Ihr war bewusst, dass sie keine Chance gegen seine Kraft hatte und schloss die Augen. Das fühlte sich falsch an, so ganz anders als mit Jasper. Vor nicht allzu langer Zeit hatte sie in einem Ratgeber gelesen, sich in einer solchen Situation nicht zu wehren, um sie nicht zu verschlimmern. Innerlich sträubte Aruna sich gegen diesen Rat. Aber sie wusste auch, dass sie Calvin nicht gewachsen war.
Wie eine Puppe blieb sie stehen, weiterhin mit geschlossenen Augen. Es wäre nur ihr Körper, redete sie sich ein. Keine Liebe, nur Penetration.
Auf einmal war der Druck weg, die volle Belastung kam auf ihre Füße, aber sie sackte ein und rang nach Luft.
»Lass das Mädchen in Ruhe«, hörte sie eine ihr bekannte Stimme sagen.
»Was willst du, du Penner? Das ist meine Freundin, und ich kann mit ihr machen, was ich will.«
»So behandelt man keine Frauen.«
»Das ist keine ehrbare Frau, das ist eine Schlampe. Die muss man züchtigen, sonst landen sie tief in der Gosse, so wie du.«
Die letzten Worte klangen höhnisch.
Aruna bebte. Worauf ließ sich Jasper da nur ein?
Ein feines Wispern drang an ihr Ohr und kurz darauf schnelle Schritte, die sich entfernten. So ein Mist, Calvin ...
»Steh auf, Aruna, er ist weg.«
Endlich traute sie sich, ihre Augen öffnen. Vor ihr stand Jasper unversehrt. Ein großer Seufzer entrang sich ihrer Brust.
»Jasper, zum Glück, dir ist nichts passiert.«
Jasper lachte.
»Du bist ja lustig. Er war kurz davor, dich zu vergewaltigen, und du machst dir Sorgen um mich. Komm her.«
Aruna erhob sich und fiel Jasper in die Arme. Warm und schützend umfingen sie diese.
»Ich werde dich jetzt nach Hause bringen. Wo ist Gwenda?«
»Sie ist mit Freunden ins Tiefenrausch gegangen. Da wollte ich nicht mitgehen.«
»Du bist ja auch die Vernünftigere von euch beiden.«
»Jasper?«
»Ja?«
»Kann ich dich etwas fragen?«
»Nur zu. Ich weiß zwar nicht, ob ich dir die Frage beantworten kann, aber stellen kannst du sie auf jeden Fall.«
»Hast du Gefühle für Gwenda?«
Jasper blieb stehen. Aruna auch und drehte sich zu ihm um. Sein Gesicht schien fassungslos im Schein der Straßenlaterne.
»Wie kommst du denn darauf?«
»Na, ihr habt doch miteinander ...« Aruna kam ins Stocken, denn es war schon peinlich, eine solche Frage zu stellen und dann noch auf die vermaledeite Ursache dafür einzugehen.
»Was hat sie dir erzählt?«
Jaspers Stimme klang ganz sachlich, fast schon emotionslos.
»Dass ihr, hm ...tja ...dass ihr miteinander geschlafen habt.«
Jasper lachte trocken auf.
»Oh, da hat sie dir aber einen Bären aufgebunden. Sie ist mir zu flatterhaft, ich mag Mädchen, die einem Mann mehr bieten können als nur ihren Körper.«
Ein gigantischer Stein fiel Aruna vom Herzen.
»Dann habt ihr also nicht?«
»Nein.«
Aruna fiel Jasper um den Hals und ihre Lippen begegneten sich zu einem langen Kuss.
»Ich bringe dich jetzt nach Hause und dann werde ich eine Zeit lang fort sein, Aruna.«
»Wo musst du denn hin?«
»Ich habe einen Job angeboten bekommen. Den werde ich annehmen, schließlich bin ich zu jung, um auf ewig obdachlos zu sein und ohne Arbeit.«
»Kommst du noch einmal mit nach oben?«
»Aruna, ich weiß nicht, ob das so gut wäre.«
»Bitte, Jasper. Einmal will ich dich noch in mir spüren. Es war so wunderbar. So einfühlsam. Gib mir bitte etwas von deiner Geborgenheit.«
»Wenn du darauf bestehst, werde ich dir den Gefallen tun. Eigentlich wollte ich dir den Abschied nicht schwerer machen und auch deshalb war ich plötzlich verschwunden.«

In der Wohnung hielten sich die beiden allein auf. Aruna zog Jasper mit in ihr Zimmer. Dieses Mal wollte sie ihn führen. Küssend fielen sie aufs Bett. Dabei strichen die Hände die Kleidungsstücke vom Körper des anderen.
Nackt lagen sie nebeneinander. Zart berührten die Finger den Partner, rieben sanft über die Haut und liebkosten die sensiblen Stellen.
Aruna bemerkte das Aufsteigen ihrer eigenen Lust. Kurz nahm sie Jaspers Härte in die Hand, bewegte sie sachte auf und ab, bevor das Verlangen, diese in sich zu spüren, zu stark wurde, um sich selbst unter Kontrolle zu halten.
Leicht schwang sie ihren Körper über Jaspers, der sie mit einem verklärten Blick ansah. Alles in ihr vibrierte, als sie sich vereinten.
»Ich liebe dich, Jasper«, entfleuchte das Geständnis Arunas Lippen.
Das war der Auftakt zu einem wilden Ritt, den sie so nie gedacht hätte, zu erfahren. Sterne erschienen vor ihren Augen, heiße und kalte Schauer liefen über den Rücken und ihr Körper löste sich auf und wandelte in anderen Sphären.
Nur vage nahm sie Jaspers Pulsieren in sich wahr.
»Ich liebe dich auch, Aruna«, keuchte Jasper.

Am nächsten Morgen wachte Aruna auf, tastete nach dem Mann der letzten Nacht, aber da war nur eine kalte Wand. Hatte sie das geträumt? Absolut unsicher setzte sie sich auf und bemerkte, dass etwas aus ihr hinauslief. Nein, kein Traum, sondern Realität. Dennoch war Jasper verschwunden. Eine Träne bahnte sich ihren Weg und mit kleinen leisen Schluchzern legte sich Aruna erneut hin und zog die Decke über den Kopf.

Gwenda pfiff vor sich hin, als sie den Frühstückstisch deckte.
»Du bist aber gut gelaunt«, meinte Aruna, die genau das Gegenteil empfand.
»Ja, der Abend gestern war einfach nur phänomenal. Geschlafen habe ich noch nicht, das werde ich nach dem Frühstück nachholen.«
»Wie, du bist erst eben nach Hause gekommen?«
»Ja, aber erzähl Mutter nichts davon. Das muss sie nicht wissen, sonst macht sie sich unnötig Sorgen.«
»Hat sie denn einen Grund dazu?«
»Meinst du, sie wäre begeistert, wenn sie wüsste, ich war im Tiefenrausch? Und wenn sie wüsste, was ich da so alles erlebe? Für mich ist es himmlisch, bekomme ich doch alle meine Wünsche erfüllt, aber sie würde mich dafür in der Hölle schmoren sehen. Also ist es besser, sie erfährt das nicht.«
»Was bedeutet das, du bekommst alle deine Wünsche erfüllt?«
»Aruna, kleine Schwester, Männer und Sex und Geld. Willst du Details hören?«
Gwenda lachte auf. In Aruna schwankten die Gefühle zwischen Empörung und Neugier. Mutter hielte einen solchen Lebenswandel für alles andere als moralisch. Ein Schweigen käme hier definitiv besser. Aber was machte Gwenda dort?
»Komm, lass uns erst einmal frühstücken. Ich erzähle dir nachher davon. An deiner Nasenspitze erkenne ich, dass es dich brennend interessiert.«

Aruna rang mit der Fassung, ihre Schwester ihre Erlebnisse berichtete: Table Dance unbekleidet, kleine Arrangements in den speziell dafür vorgesehenen Kabinen, Gruppensex und Gang Bang. Und Geld.
»Tu nicht so, du kannst ja gerne mit dem Wenigen leben, was Mutter erarbeitet, aber ich will mehr haben als nur ausreichend Kleidung und Essen. Die Schulzeit war echt schon schwer genug, wenn die anderen über mich lästerten, weil ich wieder keine Marken-Klamotten trug. Das hole ich jetzt nach. Zudem macht Sex ungeheuer viel Spaß. In der letzten Nacht habe ich einen Typen kennengelernt, der einfach nur spitze ist. Gut im Bett, mit Kohle und sogar gutaussehend. Vielleicht lasse ich das Huren für ihn sein.«
»Im Ernst? Ach, ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll. Das ist alles so überraschend. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass du so anders bist. Als Kinder ...«
»Als Kinder, Aruna, das ist ewig her. Nun sind wir erwachsen. Mein Studium läuft, aber leben will ich halt auch noch.«
»Du hattest mich angelogen!«
»Wobei?«
»Jasper.«
»In welcher Hinsicht?«, fragte Gwenda nach.
»Mit dem Sex. Er hat gesagt, ihr hättet nicht miteinander geschlafen.«
Jetzt war es endlich heraus. Das Nagen des Zweifels in Aruna und dann die unterschiedlichen Antworten diesbezüglich hatten sie sehr aufgewühlt.
»Ach, du bist noch ein kleines dummes Mädchen, Aruna. Natürlich haben wir nicht miteinander geschlafen, wir hatten Sex. Schnellen Sex. Nichts für jemanden wie dich, der romantisch ist. Kurze Nummer im Bad. Dennoch war er sehr zärtlich. Also im Vergleich zu den anderen Typen, die mich bisher besprungen haben, wenn sie auf eine schnelle Nummer aus waren.«
Aruna erhob sich, spürte die Tränen in die Augen schießen und rannte in ihr Zimmer. Am liebsten hätte sie jetzt etwas zerrissen, zerstört, so verwundet hatten sie die Worte ihrer Schwester.

»Was ist mit euch beiden los?«, fragte die Mutter eine Woche später am Abendbrottisch. »Seit Kurzem seid ihr so wortkarg, unterhaltet euch kaum noch. Habt ihr Streit miteinander?«
»Nein, Mutter, Aruna hat Liebeskummer. Da lass ich sie lieber in Ruhe.«
»Liebeskummer? Aruna? Wer tut dir so etwas an?«
In Aruna brodelte es. Obwohl die Antwort ihrer Schwester stimmte, entsprach sie nicht der kompletten Wahrheit. Dennoch, eine Richtigstellung führte definitiv zu einem Streit zwischen Mutter und Gwenda, das galt es zu verhindern. So kurz vor Weihnachten musste nicht noch mehr Unstimmigkeit aufkommen.
»Ach, lass mich, Mutter. Das wird sich wieder legen. Ich habe mich da einfach verrannt in die Liebe.«
»Ich hoffe, du hast nicht dem erstbesten Kerl an den Hals geworfen und etwas Unüberlegtes getan?«
Aruna fühlte das Blut in den Kopf steigen.
»Du wirst rot? Wer war es?«
»Jasper«, wisperte Aruna. »Aber er ...«
»Das darf doch nicht wahr sein«, polterte die Mutter los. »So etwas Undankbares.«
»Ach, lass. Das passiert anderen Mädchen auch«, griff Gwenda helfend ein. »Nur weil du schlechte Erfahrungen gemacht hast, bedeutet das nicht, dass immer alles so schlimm ist. Liebeskummer gehört nun einmal zum Leben.«
»Wie? Du auch? Was habe ich nur falsch gemacht?«
»Mutter, bitte, wir sind in einem anderen Zeitalter. Aruna wird sich schon wieder von dem Kummer erholen.«
Aruna verließ die Küche, rannte in ihr Zimmer und warf sich heulend aufs Bett. Die gesamte Wahrheit zu offenbaren, das wäre zu viel für ihre Mutter gewesen. Die Situation an sich schmerzte bereits genug.

Drei Tage später schickte ihre Mutter sie mit Gwenda zum Einkaufen, da sie selbst auf der Arbeit zu viel zu tun hatte und es nicht schaffte.
»Dir geht es ja scheinbar wieder etwas besser«, sagte Gwenda.
»Ja, ich habe eine wunderbare Erfahrung gemacht und ja, es wäre zu schön gewesen, sie fortzuführen. Aber was soll es. Irgendwann werde ich jemanden treffen, der mir diese Beständigkeit geben wird.«
»Du bist eben eine Romantikerin. Oh, guck mal, da ist Calvin.«
In Aruna zog sich alles zusammen. Die letzte Begegnung steckte ihr noch in den Knochen. Rasch wollte sie Gwenda davon abhalten, aber die Schwester war einfach schneller gewesen.
»Hi, Calvin! Hier!«
Sie fuchtelte wedelnd mit ihren Armen in der Luft herum und der junge Mann schaute in ihre Richtung. Auf den Verkehr achtend kam er über die Straße auf sie zu.
»Hi, Gwenda, du Goldstück. Hi, Aruna.«
»Hallo Calvin«, sprach Aruna leise aus. Ihr Blick suchte den Bürgersteig nach irgendetwas ab, nur um ihm nicht in die Augen schauen zu müssen.
»Habt ihr beiden etwas vor oder habt ihr ein wenig Zeit, um mit mir einen Kaffee trinken zu gehen.«
Wieder stieg in Aruna der Protest hoch und erneut kam ihr Gwenda zuvor.
»Das wäre klasse. Ein bisschen Zeit können wir ohne Probleme erübrigen.«
Schon hakte sich ihre Schwester bei dem Kerl unter.
»Na komm schon. Guck nicht so grimmig. Wir gehen anschließend einkaufen.«
Aruna bedauerte in diesem Moment, nicht von Calvins Übergriff erzählt zu haben. So biss sie die Zähne zusammen und folgte den beiden. Dabei sah sie, wie besitzergreifend der junge Mann ihrer Schwester an den Hintern fasste und sie absolut lasziv sich gegen ihn schob und ihn irgendwie zu mehr bewog. Es knisterte förmlich in der Luft und Aruna wettete innerlich, dass Gwenda am liebsten etwas anderes mit ihm unternehmen wollte, als nur einen Kaffee zu trinken.
Im Kaffeehaus im Einkaufszentrum gab es nur noch einen kleinen runden Tisch in einer Nische. Zu dritt setzten sie sich, wobei es Calvin gelang, sich zwischen den beiden Schwestern zu platzieren. Gwenda und Calvin unterhielten sich, Aruna schweifte mit ihren Gedanken ab und betrachtete die Menschen um sie herum.
»Ich muss weg«, riss sie plötzlich Gwendas Stimme aus ihren Überlegungen.
»Warum?«, fragte sie.
»Da vorne ist Jermaine. Der Typ, von dem ich dir erzählt habe. Tut mir leid, Calvin. Aruna wird dir sicherlich noch ein wenig Gesellschaft leisten.«
Ohne eine Antwort der beiden abzuwarten, sprang sie auf und lief zu einem dunkelhäutigen Mann, der sich gerade im Geschäft gegenüber eine Zeitung kaufte. Sofort knutschte sie ihn ab. Gemeinsam verließen sie die Buchhandlung.
»Deine Schwester hat Hummeln im Hintern. Die kann einen ganz schön scharf machen. Und nun ist sie weg.«
»Ich müsste dann auch mal langsam gehen. Eine von uns sollte einkaufen gehen, sonst haben wir keine Vorräte mehr im Kühlschrank.«
Calvins Miene blieb neutral. Vielleicht war es am besten so. Aruna wollte den Vorfall nicht wiederholt wissen. Da die Bedienung gerade an ihr vorbeiging, zahlte sie den Kaffee und stand auf.
»Tschüss, Calvin.«
»Bis bald, Aruna.«
Calvins Stimme hatte so einen Unterton, der Aruna nicht behagte. Mit großen Schritten eilte sie Richtung EKZ, um alles zu erledigen. Dabei bemerkte sie ihre Blase drängen. Die Toiletten befanden sich im Basement, beim Eingang des Parkhauses.
Sie kam erleichtert aus der Tür der Damentoilette, als sie jemand am Arm riss und in die Behindertentoilette zog. Unfähig, sofort auf die Situation zu reagieren, sah sie erst nach dem Schließen auf den Angreifer. Calvin.
»Deine Schwester hat mich heiß gemacht. Diese kleine Schlampe und Hure kann ihren Bauch nicht genügend voll Sperma gepumpt bekommen. Aber sie kann mich jetzt nicht befriedigen. Dafür bist du jetzt hier. Du bist genauso eine Schlampe. Wer weiß, wer dich schon alles gefickt hat. Ein Wunder, dass ihr Assi-Weiber nicht mit dicken Bäuchen herumlauft und ein Balg nach dem anderen werft.«
Arunas Herz schlug wild. Ihr gesamter Körper spannte sich an. Was hatte sie verbrochen, dass sie jedes Mal Calvin in die Arme lief beziehungsweise nach Gwenda mit ihm allein blieb?
Der junge Mann drängte sie gegen die kalten Fliesen. Der Griff um ihre Kehle erwies sich als zu stark, um ihm zu entkommen. Die Luftzufuhr reduzierte sich mit jeder Sekunde. Calvins Hände glitten unter die Kleidung und kniffen in die Nippel. Wieder reagierte ihr Köper darauf.
»Ja, du bist eine Schlampe«, erklärte er ihr, als seine Finger unter ihrem Slip durch die Spalte rieben. Aruna keuchte, denn alles im Unterleib kribbelte wie verrückt und schrie nach Vereinigung. Ohne seinen Griff zu lockern, riss er ihre Strumpfhose mitsamt dem Slip herunter.
»Deswegen trägst du ja auch einen Rock, schnell und jederzeit verfügbar. Eine kleine Hure, wie sie im Buche steht.«
Aruna blieb die Luft weg, ihre Kraft schwand. Calvins Füße traten die beiden Kleidungsstücke zu Boden. Sie hörte den Stoff reißen. Mit einer Hand suchte sie einen Halt, fand aber nur eine Schnur. So tastete sie weiter, weiterhin die Schnur in der Hand. Als Calvin sie hochhob und stärker gegen die kalte Wand drängte, riss sie kurz daran. Wieder fingerte der junge Mann in ihr herum und ihr Körper reagierte auf diese Behandlung.
»Jetzt fick ich dich mal ordentlich durch, du Schlampe. Mal gucken, ob du ebenso geil reagierst wie deine Schwesternhure. Das wird dir gefallen.«
 Aruna schloss die Augen, um sich in das Unvermeidliche zu fügen. Stattdessen fiel sie schwach zu Boden.
»Ich sagte dir schon einmal, du sollst Aruna in Ruhe lassen. Aber Gehorsam ist nicht deine Stärke.«
Jasper!
Warme Arme umschlangen die junge Frau, hoben sie hoch und trugen sie in einen Raum nahe bei den Toilettenräumen.
»Jasper, wieso? Warum?«
»Du meinst, warum ich immer zur rechten Zeit bei dir bin, bevor er dir etwas antun kann? Ich liebe dich, meine Aruna. Deswegen schütze ich dich auch. Du hattest die Schnur in der Behindertentoilette gezogen und der Alarm ging los. Ich arbeite hier.«
Jasper fuhr sie nach Hause, begleitete sie dieses Mal aber nicht bis zur Wohnung. Arunas Herz pochte schwer in ihrer Brust. Der Liebeskummer flammte erneut auf. Schließlich hatte er ihr offenbart, dass ihr seine Liebe galt.

»Jermaine ist ein toller Typ. Wir sind jetzt ein festes Paar«, bemerkte Gwenda nebenbei beim Abendessen.
»Was willst du mir damit sagen?«, fragte ihre Mutter.
»Dass ich einen Freund habe, Mama. Jermaine wohnt in der Friesensiedlung, sein Vater hat mehrere Geschäfte in Deutschland.«
Gwenda strahlte.
»Heißt das, seine Familie ist genau das Gegenteil von uns?«
»Ja, Mama. Stell dir vor, jemand aus der Oberschicht nimmt mich, eine aus der Unterschicht. Freu dich einfach für mich.«
Stattdessen brach ihre Mutter in Tränen aus.
»Was ist los, Mama?«, fragte Aruna.
»Alles gut«, schluchzte sie. »Es erinnerte mich nur an etwas.«
»Das kann es aber doch nicht sein. Gwenda erzählt dir eine gute Neuigkeit und du heulst, als wäre etwas Schlimmes passiert.«
»Nein, nein, alles gut«, versuchte sie ein weiteres Mal zu bekräftigen.
»Nichts ist gut, so wie dir die Tränen laufen, Mama. Also los, erzähl bitte schon, warum.«
So begann ihre Mutter zu erzählen. Als Gwenda drei Jahre alt war und sie mit Aruna schwanger, arbeitete sie im Controlling einer großen Agentur. Arunas und Gwendas Vater war ebenfalls dort als Manager beschäftigt, aber verheiratet und in Scheidung lebend, nachdem Gwenda auf die Welt gekommen war. Alles verlief in geregelten Bahnen. Sie zogen gemeinsam in Haus in der Bankensiedlung, einem gehobenen Viertel des Ortes, in dem sie damals lebten. Das Kindermädchen kümmerte sich liebevoll um Gwenda, während sie sich noch ein wenig um die Karriere sorgte, damit sie in keine Abhängigkeit von Herbert, ihrem Liebsten, käme. Ein zweites Kind sollte erst in ein paar Jahren folgen, sobald sie schuldenfrei wären. Aber das Schicksal sah etwas anderes vor und so schlich sich Aruna in ihr Leben. Herbert versuchte, sie zu einer Abtreibung zu bringen, gab das Vorhaben schließlich auf, als er bemerkte, dass er sie nicht überzeugen konnte.
Es gab in der Firma noch Emilia, seine Nochfrau. Als Personalerin hielt sie die Fäden über die Angestellten in der Hand. Ihre Eifersucht schadete der Liebe stetig. Eines Tages, ihr Bauch wölbte sich bereits, gab es einen Eklat. Angeblich hätte sie Firmengelder veruntreut, was nicht stimmte. Die Indizien häuften sich gegen sie und so verlor sie Job und Mann. Denn Herbert ging zurück zu Emilia. Aufgrund der Schwangerschaft, der fristlosen Kündigung, landete sie beim Sozialamt. Kraft, dagegen vorzugehen, hatte sie keine.
»Aber was hat das alles mit Jermaine zu tun?«
»Jermaines Vater gehört die Firma. Ich habe gerade Angst, es passiert dir Ähnliches.«
»Aber Jermaine ist doch nicht Herbert«, antwortet Gwenda entrüstet.
»Nein, das stimmt. Emilia ist die Schwester von Jermaines Vater. Es ist gerade eine Art Deja Vu.«
»Wird nicht passieren, Mama, keine Angst. Immerhin arbeite ich dort nicht, sondern studiere.«
Die Mutter stöhnte. Langsam versiegten die Tränen.

Aruna schritt durch die kalte Luft. Die Lebensgeschichte ihrer Mutter schwirrte durch ihre Gedanken. Endlich kannte sie den Namen ihres Vaters. 18 Jahre lang hatte ihn die Mutter verschwiegen. Wo Jermaine wohnte, wusste sie von Gwenda. Die Firma herauszufinden, in der ihr Vater arbeitete, ließ sich somit sehr einfach bewerkstelligen.
Dorthin führte sie der Weg. Die Vergangenheit aufarbeiten, ihren Erzeuger kennenlernen. Nur die Zukunft zeigte gewisse Parallelen zu ihrer Mutter, denn in Aruna regte sich neues Leben. Jaspers Kind. Darüber dachte sie lieber noch nicht nach. Ihr Abitur, das folgende Studium, die gesamte berufliche Zukunft, all das schien in so weiter Entfernung.
»Ah, die Schwesternschlampe der kleinen Hure«, vernahm sie plötzlich eine Stimme. Calvins Worte erzeugten eine Gänsehaut. »Wo willst du denn so eilig hin?«
»Lass mich einfach in Ruhe, Calvin. Ich dachte, inzwischen dürfte dir klar sein, dass ich nicht bin wie Gwenda.«
»An die komme ich nicht ran, seit Jermaine sie fickt. Aber du bist mir noch einen Fick schuldig. Und hier sehe deinen Behüter Jasper nirgends. Deine Schwester ist aufgestiegen, aber du bist immer noch die kleine Assischlampe mit dem Obdachlosen als Schutz, so richtig schön in der Gosse.«
Aruna beschleunigte die Schritte. Ihr Vorhaben duldete keinen Aufschub. Auch keinen Calvin. Seine Schuhe knallten ebenfalls schneller auf den Bürgersteig.
»Lass mich in Ruhe. Such dir ein anderes Mädchen, das gerne mit dir ins Bett steigt.«
Wie auch bei den beiden anderen Begegnungen hatte Aruna keine Chance gegen den jungen Mann. Er packte sie an der Hand und riss sie mit sich. Trotz Gegenwehr war die Möglichkeit, dass er sie gehen ließ, bei null. So stolperte sie hinter ihm her.
»Ich werde meinen Anteil nehmen, dann hast du vielleicht Ruhe vor mir. Wenn du gut bist, werde ich dich zum Anschaffen schicken. Deine Schwester war dazu gemacht und ich habe gut durch sie verdient. Schade, dass sie Jermaine über den Weg gelaufen ist.«
Wieder einmal führte der Weg durch eine abgelegene Gegend. Aruna fühlte sich ohnmächtig gegenüber der Kraft Calvins. Innerlich verfluchte sie Gwenda. Ohne sie gäbe es diese Begegnungen mit dem Kerl nicht. Aber was hatte Calvin damit gemeint, dass er durch ihre Schwester gut verdient hätte?
»Lass mich los. Du tust mir weh. Ich bin keine Nutte, die jedem die Beine breit macht.«
Endlich kam ihr Kampfesgeist zum Vorschein. Sie war nicht Gwenda, sondern Aruna.
»Deine Schwester schuldet mir den entgangenen Lohn. Du glaubst doch nicht, dass ich mir einfach so die Knete entgehen lasse. Außerdem meinte sie, du bist kein zartes Unschuldslamm mehr und wüsstest, wie man fickt und Männer befriedigt. Dann gehst du künftig für mich anschaffen.«
Der Baum im Rücken schmerzte, gegen den sie Calvin drängte.
»Aber vorher werde ich dich austesten. Gwenda spricht nicht immer die Wahrheit. Vielleicht bist du doch noch Jungfrau. Dann reite ich dich schön ein, damit du die Wünsche meiner Kunden befriedigen kannst. Und wenn du nicht so richtig willig bist, habe ich auch noch ein paar Stimulanzien, um dich gefügig zu machen.«
Arunas Herz raste. Dadurch ebenfalls ihr Atem, der keuchend zu hören war. Was auch immer sie dazu bewog, ihr Knie schnellte nach oben und landete hart in den Weichteilen. Sofort endete der Druck gegen den Baum und Aruna nutzte die Gelegenheit, um sich unter Calvins Arm hindurch zu ducken und so schnell wie möglich davonzulaufen. Das Fluchen hinter ihr wurde leiser, aber sie ließ nicht von der Geschwindigkeit ab und rannte, obwohl ihre Lungenflügel brannten wie Feuer.
Endlich kamen die nächsten Häuser in Sicht. Dort wäre sie wieder in Sicherheit.

»Gwenda, erzähl mit endlich die Wahrheit über Calvin. Sonst gehe ich zur Polizei und zeige ihn wegen versuchter Vergewaltigung an.«
»Aruna, Schätzchen. Calvin ist ein Arschloch. Jermaine ist ein Arschloch. Alle Männer sind Arschlöcher. Sie wollen dich nur ficken. Dich hörig machen. Deshalb gib ihnen einfach den Sex und sie sind zufrieden.«
»Gwenda, das kann nicht dein Ernst sein!«
»Natürlich! Sex macht Spaß. Ja, Calvin hat durch mich damit verdient, aber er hat mich nie gezwungen. Ich habs freiwillig mit den anderen Typen gemacht, die dafür zahlten. Jetzt guck nicht so entgeistert. Ja, ich habe damit Geld verdient. Wie halt auch mit dem Nackttanzen und anderen Sachen. Was ist daran verwerflich? Ich bin erwachsen und glaub mir, es ging mir nie finanziell so gut wie jetzt. Ok, jetzt durch Jermaine sowieso. Er hat mir übrigens eine kleine Wohnung gekauft, in die ich ziehen werde. Dann hast du Ruhe vor mir.«
»Gwenda, ich will, dass Calvin mich in Ruhe lässt, nicht du.«
»Mach doch, was du willst. So schlecht ist Calvin nicht. Gib dich ihm freiwillig hin und du lernst ein paar Sachen, da würdest du im Traum nicht dran denken.«
»Du willst es nicht begreifen, oder? Er versucht ständig, mich zu vergewaltigen. Was bist du ihm schuldig, dass ich die Rechnung dafür begleichen soll?«
»Ich bin ihm abhandengekommen.«
Gwenda lachte ein schmutziges Lachen.
»Weißt du, ich war seine beste Stute im Stall. Willig habe ich meinen Körper für ihn verkauft. Die Einnahmequelle ist weg. Er braucht eine neue.«
»Aber warum gerade ich?«
»Weil du meine Schwester bist. Er will Rache. Aber  ... egal.«
»Nein, es ist nicht egal. Ich werde keine Hure. Und ich werde mich nicht von ihm vergewaltigen lassen. Morgen gehe ich zur Polizei und zeige ihn an.«
»Mach es oder lass es sein. Wenn du an den falschen Polizisten gerätst, einen, der mit ihm unter einer Decke steckt, wirst du Pech haben. Auch Polizisten sind käuflich.«
»Gwenda, ich muss mich schützen. Ich bin schwanger.«
Wieder kam das hässliche Lachen, das sie so gar nicht von ihrer Schwester kannte.
»Ach, Verhütung liegt dir wohl nicht. Aber mir vorwerfen, dass ich lebe. Aruna, brauchst du Geld? Jermaine gibt mir bestimmt welches.«
»Bist du verrückt geworden? Ich will dieses Kind bekommen.«
»Dann kannst du dein Abitur vergessen. Mit dickem Bauch ins Abitur. Und was wird Mutter sagen? Sie wird verzweifeln. All ihre Erziehung ist dahin. Die eine Tochter eine Nutte, die andere schwanger. Hervorragend.«
»Mutter wird das verstehen.«
»Nein, das wird sie nicht. Sie wollte immer, dass es uns gut geht. Aber sieh dich uns an. Wir sind das Gegenteil dessen, was sie sich von uns erhoffte. Zumindest im moralischen Sinn.«

Traurig führten Arunas Schritte sie zur Beratungsstelle. Gwenda hatte recht. Sich jetzt das Leben zu verbauen, wäre töricht. Und Jasper? Wer wusste schon, ob er ein Kind wollte und falls ja, ob er es ernähren konnte. Und im selben Elend wie ihre Mutter zu enden, danach stand ihr auch nicht der Sinn.
Tränen rannen über die Wangen, die der kalte Winterwind abkühlte. Der kleine Mensch tief in ihr drin, eigentlich freute sie sich, aber nein, das ginge einfach nicht. Ohne Vater, ohne Ausbildung.
Die Tür quietschte, als Aruna das Haus der Beratungsstelle betrat. Das Geräusch ging ihr durch Mark und Bein. Das Treppenhaus war duster und roch nach altem Bohnerwachs, wie das häufig in Altbauten der Fall war. Eilige Schritte von mehr als einer Person kamen die Stufen herunter. Ihre Augen hatten sich bereits an das schummrige Licht gewöhnt.
Ein Mann und eine Frau kamen ihr entgegen. Sie strahlten, als ob sie niemand auseinanderreißen könnte.
»Das war eine gute Entscheidung, die Beratung aufzusuchen. Wir werden eine Familie.«
Die Worte drangen zu Aruna. Eine Familie. Ach, ein Traum, der sich wohl eher nicht erfüllen würde bei ihr, zumindest zu diesem Zeitpunkt. Nicht einmal ein Kind. Tränen rannen aus den Augen. Das Wartezimmer hielt sich karg. Regale mit Informationsmaterial, ein paar schlichte Holzstühle und ein Fenster, das die kühle Luft von draußen hereinströmen ließ. Eindeutig zu kalt, befand Aruna und schritt dorthin, um es zu schließen.
Mit einem Blick schaute sie in den Park. Der Mann dort unten sah so vertraut aus. Dennoch eben wieder wie ein Obdachloser. Ihr Herz hüpfte, aber ihr Kopf sagte etwas anderes. Hin- und hergerissen überlegte sie, was sie jetzt machen sollte. Hinunterlaufen oder den Termin wahrnehmen.
»Frau Aruna Pensel?«, fragte sie eine warme weibliche Stimme.
»Ja, das bin ich«, wisperte sie, denn die Entscheidung ihres Handelns war ihr damit genommen.
»Bitte kommen Sie doch mit ins Büro«, fuhr die Frau fort. »Mein Name ist Angelika Habermus. Ich bin Sozialbetreuerin für Familien.«
»Danke.«
Ihre Augen schauten noch einmal in den Park und zu Jasper.
»Tut mir leid«, raunte sie leise, mehr zu sich.
In ihrem Magen lag ein Felsbrocken.
Im Gegensatz zum Wartezimmer zeigte sich das Büro freundlich und hell. Viele neutrale Fotos von allen möglichen Gegenden dieser Erde ließen es eher als Reisebüro erscheinen.
»Erinnert mich an ein Reisebüro«, fasste Aruna dann auch ihre Empfindung in Worte.
Frau Habermus lachte.
»Damit haben Sie nicht einmal so unrecht. Hier beginnen viele unterschiedliche Reisen. Jede so individuell, wie es auch eine Urlaubsreise wäre. Womit wir beim Thema wären. Sie befinden sich aus einem bestimmten Grund hier, nehme ich an.«
Wieder kamen die Tränen nach oben.
»Weinen Sie ruhig, das befreit ein wenig die Seele. Sie dürfen mir auch erzählen, wie ich Ihnen helfen kann.«
»Ich bin schwanger und gerade erst achtzehn. Im Frühjahr werde ich mein Abitur machen, ein Kind ist da ohne Vater ...«
Nach einer kurzen Pause fuhr Aruna fort.
»Jasper ist obdachlos. Meine Mutter weiß nichts von dieser Schwangerschaft und würde sie auch nicht gutheißen. Auch meine Schwester meint, ohne wäre ich besser dran. Also bleibt mir nur eine Abtreibung.«
Der Strom an heißen Tränen riss nicht ab, die Worte kamen stockend.
»Frau Pensel, so sieht Ihre Situation aus. Kennen Sie die Möglichkeiten, die man in Anspruch nehmen kann, ohne das Kind abzutreiben?«
Aruna schluckte und schüttelte den Kopf.
»Aber ich kann doch meine Mutter nicht auch enttäuschen.«
»Erzählen Sie in aller Ruhe und ich berate Sie dann umfassend. Was Sie daraus machen werden, liegt nicht in meiner Hand. Aber ich kann Ihnen Möglichkeiten aufzeigen.«
Nach einer Stunde verließ Aruna die Beratungsstelle. Ihr Herz wog weiterhin schwer. Den Nachweis der Beratung hielt sie in der Hand. Die Alternativen klangen so gut, kämen dennoch nicht in Betracht. Nur ohne Kind könnte sie ihr Leben gestalten.
Vorsichtig strich sie über ihren flachen Bauch. Liebe steckte darin. Unendliche Liebe. Eine, die sie verraten würde. Aber die Realität verlangte es von ihr.

Die Temperaturen sanken bereits wieder und der Wind pfiff stärker werdend durch den Park. Jasper befand sich nicht an dem Platz, an dem sie ihn aus dem Fenster gesehen hatte. Die letzte kleine Chance verflog. Mit hängendem Kopf schlich sie über den Weg. Das Leben war so unfair. Wenn sie die Mütter auf dem Spielplatz betrachtete, die ihren Kindern beim Spielen zusahen, brach ihr Herz ein Stück mehr.
Die immergrünen Hecken am Wegrand bildeten einen Zaun, undurchdringlich scheinend, mit Verstecken dahinter. Sie kannte diese, hatte sie doch als Kind selbst mit ihren Freunden dort Verstecken gespielt. Erinnerungen an fröhliche Kindertage.
Bilder zogen vor ihren Augen auf. Plötzlich riss sie jemand am Arm und zerrte sie durch eine Lücke hinter eine solche Hecke.
»Ach, sieh mal einer an. Mein Täubchen Aruna.«
Die Stimme gehörte Calvin und schlagartig versteifte sich die junge Frau.
»Dir laufen ja die Tränen«, sagte er höhnisch. »Hat dich dein Liebhaber sitzen gelassen? Ich kann dir viele anbieten. Du wirst ihn schnell vergessen haben.«
Aruna versuchte, sich zu befreien. Calvins Kraft hatte sie nichts entgegenzusetzen. Dieses Mal war er am Zug.
Seine Hand presste sich auf ihren Mund. Mit seinem Körper drängte er sie gegen den Baum und die andere Hand, nestelte an ihrer Kleidung.
Sein Atem roch nach Alkohol und etwas, das Aruna nicht definieren konnte.
»Jetzt gehörst du mir. Heute endlich. Freust du dich auf meinen Hammer?«
Das Gespräch mit Frau Habermus hatte Aruna so ermüdet, dass sie ihre Gegenwehr aufgab. Jetzt war alles egal. Sollte er doch. Alles verloren, was wichtig erschienen war. Die Zunge in ihrem Mund schmeckte schauderhaft. Das Stochern war bereits Übelkeit erregend. Sie ließ zu, dass er die Jacke öffnete und den Pulli nach oben schob, um an ihre Brüste zu greifen und sich zu quetschen. Der Schmerz vermischte sich mit dem seelischen. Langsam trudelte sie einem schwarzen Abgrund entgegen. Der Körper lebte nur als Hülle.
Calvin riss ihre Strumpfhose und den Slip herunter und der Griff zwischen ihre Beine war hart und eindringend.
»Sag ich doch, so eine richtige Schlampe wie du ist immer nass. Geboren zum Ficken.«
Mit einem Ruck drehte er sie um und drückte ihren Oberkörper nach unten gegen den Baum. Seine Füße zwangen die ihren, sich zu öffnen. Willenlos wie eine Puppe.
Tränen kamen keine mehr, sie waren bereits verweint.
›Ich sterbe‹, dachte Aruna. ›Das geschieht mir recht.‹

»Sie wird wach«, hörte Aruna eine fremde Stimme sagen. »Sie können zu ihr, aber überanstrengen Sie sie nicht. Sie braucht Ruhe.«
Eine kräftige Hand nahm die ihre. Warm und gefühlvoll, streichelnd. War sie jetzt tot?
Einfach geschehen lassend schlummerte sie erneut ein. Die Zeit verflog ohne ihr Wissen, wie lange sie dalag. Nur dass es warm war. Angenehm.
Die Schmerzen ihres Körpers ignorierte sie. Ohne Bewegung spürte sie sie nicht.

Ihre Augen erblickten Jasper, als sie sich vollends öffneten. Das Zimmer schien ein Krankenhauszimmer zu sein. Wie kam sie hierher? Und warum?
»Aruna! Endlich, du bist wieder wach«, flüsterte er ihr zu. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht.«
Eine warme Hand berührte sie.
»Wo bin ich hier? Und wieso?«
Mehr als ein heiseres Wispern kam nicht über Arunas Lippen.
»Du bist im Krankenhaus. Du hattest einen kleinen Unfall, als du vor Calvin davongelaufen bist.«
»Calvin?«
In Arunas Kopf herrschte Leere. Der Name sagte ihr etwas, ohne dass sie darauf kam, was.
»Alles gut. Er kann dir nichts mehr antun. Er sitzt in Untersuchungshaft.«
»Warum? Was hat er getan?«
»Reden wir nicht davon. Wichtiger ist, dass du wieder ansprechbar bist. Ich lasse dich jetzt nie mehr allein.«
Erst zu diesem Zeitpunkt bemerkte Aruna, dass Jasper ordentlich rasiert war und normale Kleidung trug. Irgendwie befremdlich, ohne dass sie sagen konnte, wieso.
Warme Lippen legten sich jetzt auf ihre und Aruna fühlte sich so geborgen wie lange nicht mehr. Ein angenehmes Gefühl. Vertraut.
»Jetzt geht es mir wieder gut. Vielleicht erzählst du mir die ganze Geschichte. Ich kann mich irgendwie an nichts erinnern, außer dass ich dich liebe.«
Und so berichtete Jasper alles. Dass er nie ein Obdachloser war, sondern als Polizist im Untergrund tätig. Calvin war ein bekannter Drogendealer und Zuhälter, den es zu schnappen galt. Da kam es günstig, dass Gwenda mit ihm zusammen war. Sie war wesentlich einfacher zu observieren. Der Zufall brachte ihn zu Aruna und er verliebte sich in sie. Allerdings durfte er seine Tarnung nicht auffliegen lassen, obwohl er bei jeder Situation, aus der er Aruna rettete, diese aufs Spiel setzte.
Bei dem Ereignis im Park rannte Aruna weg, als Calvin sie vergewaltigen wollte. Ohne auf ihren Weg zu achten, lief sie gegen einen tiefhängenden Baumstamm und erlitt eine Gehirnerschütterung.
»Ich kann mich nicht daran erinnern. Vielleicht ist das auch besser so, an unangenehme Dinge sollte man keine Erinnerung haben.«
»Ja, da hast du recht, mein Liebling. Wir hatten das Glück, bei ihm zusätzlich Drogen zu finden, sodass er seine gerechte Strafe erhalten wird. Aber sag mal, warum warst du bei der Beratungsstelle?«
Unvermittelt glitten Arunas Hände auf ihren Bauch. Jetzt schien alles gut. Ob es dem kleinen Menschen darin noch gut ging?
»Och, na ja, wieso geht man zu einer Schwangerenberatung«, sagte sie verlegen leise. Vorsichtig hob sie ihren Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Freude strahlte ihr entgegen.
»Du bist schwanger?«
Aruna nickte.
»Etwa von mir?«
»Ja, von wem denn sonst?«
»Ach du Schreck. Damit habe ich gar nicht gerechnet. Warum hast du nie etwas gesagt?«
»Außer meiner Schwester wusste bisher niemand davon. Und wie hättest du dir das als Obdachloser so vorgestellt?«
»Keine Ahnung, nur gut, dass ich keiner bin. Meinst du, mit mir als Polizisten könntest du eine andere Wahl treffen?«
»Ja, auf jeden Fall.«

Und wie Märchen so enden, gab es eine Hochzeit. Nein, eigentlich waren es zwei, denn Gwenda heiratete ihren Jermaine und begab sich in geordnete Bahnen.
Aruna und Jasper freuten sich auf ihre gemeinsame Zukunft. Sie musste versprechen, trotz des Babys ihr Abitur zu beenden und sich ihren Berufswunsch zu erfüllen.

Gwendas und Arunas Mutter wohnte jetzt allein in der Wohnung. Nur ihre beiden Stockrosen hütete sie weiterhin wie ihren Augapfel.




Dienstag, 15. September 2020

Bürofreuden - Die Mittagspause

 



Hände liebkosen ihre nackte, heiße Haut. Streichen über den gesamten Körper. Die Kühnheit derer veranlasst Pia, sich ihnen entgegenzustrecken, sich anzubiedern. Mit geschlossenen Augen gibt sie sich ihnen hin, nur ein Fühlen und das so intensiv, dass sie bebt vor Verlangen. Ein Kuss folgt. Wer von beiden wagt es, seine Lippen auf die ihren zu pressen? Der Gedanke verfliegt, als sich die Zungen berühren und zu tanzen beginnen. Währenddessen wandern die Hände weiterhin über die Haut. 

Eine davon ist vorwitzig, bewegt sich zwischen ihre Schenkel, die Finger zwischen die Lippen und schamlos dringen zwei ein, um sich in ihr zu verlustieren.


»Pia, wo sind die Unterlagen?«

Die Angesprochene schreckt aus ihrem Traum, von dem sie seit einiger Zeit immer wieder hofft, dass er sich irgendwann erfüllen möge. 

Hastig sieht Pia nach dem Sprecher. Ihr Vorgesetzter Lars steht im Rahmen der Bürotür und schaut erwartungsvoll in ihre Richtung. 

»Ja? Welche Unterlagen?«

»Pia, bitte. Die von Hoffmann und Co. Das Angebot muss heute noch raus.«

»Oh, warte, gleich.«

Damit zieht sie eine rote Mappe aus dem Haufen, der links neben ihr auf dem Schreibtisch liegt. Kurz sieht sie auf die Bezeichnung, erhebt sich und reicht die Unterlagen an Lars. 

»Danke, Pia. Du bist so schön, mit dir würde ich am liebsten ...«

Weiter kommt er nicht, denn Pias Zeigefinger verhindert dies auf seinen Lippen.

»Sei still. Du weißt, dass das Probleme gäbe, in vielerlei Hinsicht.«

Als Lars ihr kleines Reich verlassen hat, zieht Pia den Handspiegel und ihr Schminktäschchen aus der Handtasche. Ein bisschen Make-up schadet nicht und so hinterlässt der Lippenstift eine farbige Spur auf den sinnlichen Lippen. Der Kajalstift umrundet die Augen und der Pinsel frischt das Blau auf den Lidern auf. Nur auf Rouge verzichtet die junge Frau, denn ihre Wangen glühen noch nach. Ob nun vom Traum oder von Lars‘ Worten, so genau weiß sie das nicht. 

»Frau Schulte!«

Schon wieder jemand, der sie ruft. Nur ist es diesmal der Chef höchstpersönlich. Ihn warten zu lassen, käme einem Affront gleich.

»Ja, Herr Jenos?«

»Bitte kommen Sie in mein Büro.«

»Augenblick, ich komme direkt.«

Pia erhebt sich, greift nach dem Notizblock, zuppelt an ihrem eigentlich zu kurzen Kleid herum und eilt ins ungleich größere Nachbarbüro. 

Herr Jenos, der Eigentümer der Firma, thront hinter seinem Schreibtisch mit einer gewissen arroganten Lässigkeit. Sie findet es anregend, denn er strahlt damit eine Dominanz aus, die sie unfreiwillig kuschen lässt.

»Frau Schulte, diesen Brief hier schreiben Sie bitte noch einmal neu. Wo waren Sie denn mit Ihren Gedanken. So viele Fehler auf einmal bin ich gar nicht von Ihnen gewohnt.«

Pia spürt erneut das Blut in die Wangen schießen. Dieses Mal aus Scham. 

»Sofort, Herr Jenos. Ich werde es ändern.«

Pia wendet sich um, um den Raum zu verlassen und sich an die Korrektur zu setzen.

»Nicht so schnell.«

Nach dem Umdrehen sieht sie ein charmantes Lächeln in seinem Gesicht. Es gibt der Dominanz einen Hauch von Verwegenheit, der ihre Knie leicht zum Zittern bringt. 

»Anschließend benötige ich alte Akten unten aus dem Archiv.«

Herr Jenos richtet sich auf, erhebt sich und tritt mit einigen Schritten schnell neben sie. 

»Dieser Vorgang wurde noch von meinem Vater bearbeitet und wird sich wohl im alten Teil des Archivs befinden. Sie wissen, da wurde noch nie ein System reingebracht. Dennoch benötige ich die Unterlagen.«

Auf dem Zettel, den er ihr in die Hand drückt, steht ein bekannter Name. Dabei berührt er sie leicht am Arm. Ein feines Prickeln durchfährt ihren Körper.

»Ja, das suche ich Ihnen heraus.«

Wieder wendet sich Pia um und dieses Mal erhält sie einen Klaps auf den Po. Dieser Chauvinist, gleichzeitig ist da noch etwas anderes. Die unterschwellige Erregung durch den Tagtraum drängt nach vorne. Im Unterleib entsteht ein Kribbeln, das die Wollust schürt. Aber sie ist auf der Arbeit und mit einem Kollegen oder gar Vorgesetzten begänne sie keine Affäre.

»Bringen Sie Ordnung rein«, ruft Herr Jenos ihr hinterher.

»Ja, das werde ich tun«, antwortet Pia, ohne sich umzudrehen. Mit heißem Kopf verschwindet sie in ihr Büro. Was war heute nur mit der Männerwelt los? Zu viele Hormone? So plötzlich, wie diese Gedanken kommen, erscheint die Erinnerung an den Tagtraum. Nein, nicht nur die der Männer, auch bei ihr tanzen die Hormone im Blut. Was wohl mit dem Höhepunkt des Zyklus zu tun hat. 

Fest drückt sie die Tür ins Schloss. Die Luft zischt aus den Lungen und Erleichterung breitet sich aus. Ruhe. Wie oft gäbe es noch diesen Klaps? Im Grunde genommen mag Pia das, aber nicht im Beruf. Es gab dem Chef etwas Chauvinistisches, im Prinzip ist dies schon sexuelle Belästigung, trotzdem, die Stelle zu verlieren, das kommt für die junge Mutter nicht in Betracht. Die Arbeitsbedingungen passen sich ihrem Leben an. Flexibilität, dafür kann man darüber hinwegsehen. Und das Gehalt stimmt ebenfalls, mehr als ihre Freundinnen im gleichen Job erhalten. 

Mit dem leichten Kribbeln im Unterleib ruft Pia die entsprechende Datei auf und geht den Brief auf Fehler durch. Wo war sie denn beim Schreiben mit ihren Gedanken gewesen. Flüchtig schiebt sich eine kurze Sequenz vor ihr Auge, Finger auf ihrer Haut ... Stopp. Hier ist Konzentration gefragt. Träumen gehört in die Freizeit. 

Konzentriert korrigiert sie die Fehler, druckt den Brief in zweifacher Ausfertigung aus und legt ihn in die Unterschriftenmappe. Das ist erledigt.

Jetzt die nächste Aufgabe: das Archiv. Der neue Bereich ist ein Muster an Ordnung. Absolut korrekt nach System sortiert. Aber der alte Teil besteht aus purem Chaos. Niemand hatte es seinerzeit für nötig empfunden, eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten. Kreuz und quer liegen herausgesuchte Akten auf den Tischen. Manche Ordner stehen an Plätzen, wo sie nicht hingehören. Sicherlich gibt es sehr viel Papier, das den Schredder füttern könnte. Später. 

Pia geht die Treppe in den Keller hinunter. Ein leises Knacken lässt sie herumfahren, aber da ist niemand. Das Holz unter ihren Füßen knarrt bei jedem Schritt. Die Luft wird merklich kühler. Ihr kurzes Kleid ohne Strumpfhose passt nicht zu dieser Arbeit. Eine leichte Gänsehaut bemächtigt sich der Beine. 

Warum muss auch gerade heute die Auszubildende Schule haben? Normalerweise ist das ihre Aufgabe. 

Hoffentlich dauert das nicht zu lange mit dem Suchen, sonst erfriere ich hier mitten im Sommer, denkt sich Pia.

Im alten Teil des Archivs gibt es auch noch die altmodische Beleuchtung, die flackert. 20 Jahre alte Akten zu finden, die in diesem Chaos versteckt sind, sind nicht gerade dafür da, Freudensprünge zu machen. Um die Zeit hier in der Kälte so kurz wie möglich zu halten, beeilt sich Pia mit der Suche. Während sie sich zu den tieferen Regalen bückt, rutscht ihr der Rocksaum über den Po. Aber hinhocken findet sie weniger toll, da es hier auch ziemlich staubig ist. Außerdem ist sie allein hier unten.

Total vertieft ins Lesen der Rückenschilder bemerkt Pia erst, dass sie nicht die einzige Person im Archiv ist, als eine warme große Hand über eine Pobacke streichelt. Unvermittelt schießt sie in die Höhe und dreht sich dabei um. Das freche Grinsen ihres direkten Vorgesetzten jagt ihr einen Schauer durch den Leib.

»Lars, was machst du denn hier?«

»Ach, Pia, was ich eben sagen wollte, meinte ich ernst. Ich würde dich gerne ...«

Wieder legt Pia den Zeigefinger auf seine Lippen.

»Pst, sag nichts«, flüstert sie, während sich etwas in ihr verändert. Hitze durchströmt sie urplötzlich. Ein verstärktes Kribbeln bemächtigt sich ihrer. Vor allem im Unterleib. Lars ist ein attraktiver Mann, derzeit Single und kam bereits öfter in ihren Träumen vor. Als alleinerziehende Mutter fehlt es Pia an Gelegenheiten, sich zu verabreden. Da blieb nur das Fantasieren und selbst Handanlegen. Diese unerwartete Nähe verwandelt ihre Zurückhaltung in etwas, das sie nicht wirklich präferiert.

»Pia, hab dich nicht so. Ich merke, dass du es auch willst. Außerdem, wer wird das schon erfahren?«

Pia bemerkt, dass sie sich gegen Lars lehnt, seine Nähe sucht. Absolut unbewusst. Dennoch, das Unterbewusstsein ist ein Verräter. Schließlich empfindet sie Zuneigung zu Lars. Schon länger. Vielleicht soll sie dem Werben nachgeben. Aber der Verstand ist komplett dagegen. Ein Kollege, gar ein Vorgesetzter. 

»Pia, wovor hast du Angst?«, fragt Lars, als spüre er ihre innere Zerrissenheit. »Du bist eine junge Frau und allein, ohne Mann. Du kannst nicht immer auf dein eigenes Leben verzichten, trotz Kind.«

Pias Knie werden weich, jetzt schmiegt sie sich fester gegen Lars. Seine Hand gleitet unter das Kleid und streichelt erneut den Po. Auch streift ein Finger den Schlitz durch ihr Höschen. In Pia wirbeln die Gedanken und Emotionen herum. Ein angenehmes Gefühl, jemanden an sich zu fühlen. Viel zu lange ist es her, dass ein Mann ihr zeigte, dass er etwas für sie empfindet.

»Aber nicht hier. Lass uns später treffen. Ich organisiere jemanden für Sofia und dann ...«

»Pia, warum willst du warten? Ich spüre, dass du etwas tief in dir für mich empfindest. Es wird niemand merken, versprochen. Gleich ist Mittagspause und die meisten gehen sowieso zu Franco.«

»Du hast recht.«

Alle Vernunft begibt sich auf Abwege, die sie sich nicht hat vorstellen können. Pia stellt sich auf die Zehenspitzen und ihre Lippen begegnen sich. Das Kribbeln durchfährt ihren Kopf wie ein Blitz. Herrlich. Lars fährt mit den warmen Händen weiterhin über ihre Haut. Hebt das dünne Sommerkleid höher und öffnet den BH. Ohne jeglichen Widerstand lässt Pia das geschehen. 

Seine Hose ist im Handumdrehen geöffnet. Sein Glied streckt sich ihr sofort hart entgegen. Sex, körperliche Nähe, beide lange vermisst, umso schöner, wieder von einem Mann begehrt zu werden. 

So lässt Pia alle Vorsicht fahren und sich auf das Spiel mit der Lust ein. Lars hebt sie hoch, trägt sie das kurze Stück zum nächsten Tisch, als wäre sie eine Feder. Dort wischt er mit einer energischen Handbewegung die Papiere hinunter und setzt Pia ab. Die Kälte der Tischplatte erzeugt, dass die Haut sich zusammenzieht, die Härchen sich aufrichten und doch gleichzeitig die Hitze vermehrt, die in ihr lodert. 

»Du bist so geil, Pia«, keucht Lars, als seine Finger an dem Höschensaum vorbei in ihre Spalte dringen. »So nass. Als hättest du auf mich gewartet.«

»Lars,  ... oh ... Was machst du nur mit mir?«

»Ich werde dich gleich ficken. Du bist bereit, das spüre ich sehr intensiv.«

Pia schließt kurz ihre Beine und Lars streift den Slip über jene hinab. Anschließend öffnet sie diese ziemlich einladend weit, offenbart ihrem Vorgesetzten die lang vernachlässigte Öffnung. 

»Hui, eine richtig geile, rosa Fotze hast du da. Und so schöne große Labien. Sie triefen und deine Vagina ruft nach meinem Schwanz.«

Mit den Händen greift er unter ihren Po, zieht sie so zur Tischkante und dringt ohne weiteres Geplänkel ein.

Pia spürt die dicke Eichel ihre Pforte öffnen. Den heißen Fleischstab in ihr Inneres eindringen. So lang ersehnt. Ein Mann, der sie ausfüllt. Es fühlt sich wunderbar an, auch als er am Ende ankommt und noch weiter in sie hereindrängt. Den Muttermund tiefer in schiebt. Sie schließt die Augen, lässt sich mit mitreißen von den Wellen der Wollust. Passt sich seinen Stößen an und schwebt unweigerlich in einer Sphäre unendlichen Glücks. Sie passen zusammen, das spürt sie. Als wären sie füreinander geschaffen. 

»Du bist so geil, Pia. Deine Brüste wie tanzende Äpfel, während deine Fotze mich liebevoll umarmt und massiert. Ich könnte dich jetzt bis in alle Ewigkeit ficken, du kleines Luder.«

Die Nippel erfahren nun abwechselnd Küsse und zärtliche Bisse, die das Feuer in Pia erhöhen und sie dem ersten Höhepunkt entgegentreiben. So lange vermisst und ersehnt, diese durch eine männliche Härte erzeugte Leidenschaft zu erleben. Hätte sie schon eher Lars’ Liebesbekundungen nachgegeben, wäre die innere Einsamkeit früher vorbei gewesen.

»Oh, Lars«, stöhnt sie, »du tust mir gut. Stoß mich schön heftig. Ich komme ...«

Mit einem lauten Schrei gibt sie der Welt des Archivs kund, wie sehr ihr diese Zusammenkunft gefällt. Lars hört nicht auf mit seinen Bemühungen und hält somit den Pegel der Erregung ganz oben. Bis er verharrt. 

Nur im Unterbewusstsein fühlt Pia die sanften Eruptionen in ihrem Körper. Sie schwebt auf einer Wolke.

»Ah, Lars, hast du sie mir schön vorbereitet?«

Schlagartig kommt Pia zur Besinnung. Ihre Augen suchen den Sprecher.

Herr Jenos steht im Türrahmen und grinst sie an.

»Ja, Frank. Unser hübsches Täubchen ist ganz schön vernachlässigt und geil. Ich glaube, sie kann eine weitere Ladung in ihre geile Fotze gebrauchen.«

Gedanken überschlagen sich. Einerseits ist Pia absolut überrumpelt und immer noch fickerig, andererseits hat sie noch nie mit zwei Männern hintereinander gefickt. Also so, dass das Sperma des einen aus ihr heraussickert und der nächste bereits bereitsteht.

Denn das sah sie sofort. Die geöffnete Hose des Firmenchefs offenbarte dessen Riemen, der alles andere als uninteressiert aussah. Die Wellen des schwindenden Orgasmus vernebeln weiterhin ihre Vernunft. Ihr Tagtraum kommt ihr in den Sinn. Das ist jetzt genau die Gelegenheit ... 

»Schließ die Augen, Pia«, flüstert Lars. »Lass es geschehen. Glaub mir, es wird dir gefallen. Genieße es.«

Pia legt den Oberkörper auf die kühle Tischplatte zurück und die Augenlider senken sich. Der modrige Geruch der Räumlichkeiten dringt in die Nase, gepaart mit den menschlichen Ausdünstungen sexuell erregter Menschen. Die Begierde auf mehr steigert sich. Warme männliche Hände streichen über ihre nackte Haut, denn Lars hat ihr inzwischen das Kleid komplett ausgezogen. Heiße und kalte Schauer jagen sich gegenseitig. Eine Zunge schleckt zwischen ihren Beinen, leckt durch das Tal, vom Poloch zur Perle, um mit dieser umrundend zu spielen. Eine andere gleitet über die Brüste und den Bauch. Gierig nach mehr streckt sie sich anbiedernd den beiden Männern entgegen. Die Augen fest geschlossen. »Schau dir nur den schönen Liebesschleim an, Frank. Und er schmeckt so gut. Unsere Pia ist eine richtig willige Angestellte, findest du nicht auch?«

»Ja, du hast ein gutes Händchen, Lars. Ich denke, wir sollten uns ein delikates Sandwich zum Mittag gönnen.«

Finger verteilen die austretende Nässe rund um Pias Rosette, dringen vorsichtig ein und dehnen den Muskel.

Sie empfindet pure Lust. Hört ihr eigenes Stöhnen. Die Männer sind nur mehr Mittel zum Zweck, um den erwünschten Höhepunkt ein weiteres Mal erleben zu dürfen. Egal, wer von ihnen sie ficken würde, Hauptsache, er macht es.

»Halt deine Augen geschlossen, mein Täubchen«, wispert Lars ihr ins Ohr. Dabei streifen seine Lippen an ihrem Hals entlang. »Wir werden dir eine besondere Prämie zukommen lassen. Wenn sie dir gefällt ...«

Der Kuss auf den Mund, die eindringende Zunge vernebelt ihre Sinne. Etwas Hartes dringt erneut in sie ein, allerdings an anderer Stelle, vorsichtig und entjungfernd. Die immense Lust steigernd. Pia glaubt, in Himmel und Hölle gleichzeitig zu fahren.

Auf einmal entsteht eine Leere, sie will bereits die Augen aufschlagen, aber bestimmende Finger halten sie sanft nieder. Vier Hände bewegen ihren Körper in aufrechte Position. Wie schwebend landet sie plötzlich mit ihrer heißen Öffnung auf einem straffen Pflock, der sie pfählt. Offenbar Lars, falls Herrn Jenos Glied nicht ähnlich gebaut ist.

Ihr Oberkörper wird nach vorne gedrängt. Die Nase erschnuppert sofort Lars‘ Geruch, er ist es also tatsächlich. Die kurz zuvor entstandene Leere wird erneut ausgefüllt. 

Warme Hände umfassen ihren feuchten Körper und bewegen ihn in einem speziellen Takt auf den beiden Schwänzen. Pia weiß nicht, was sie tun soll. Ein wunderbares Gefühl, derart intensiv genommen zu werden. Sie lässt sich fallen und die Männer ihren Körper verwöhnen.

Die Reibung in ihr erhöht die Ekstase, die sich unaufhörlich steigert und eine Explosion sondersgleichen hervorruft. Ihr Schrei hallt in dem muffigen Archiv. Die Männer keuchen und stöhnen ebenfalls. Das Gefühl ist so wunderbar, dass Pia sich wünscht, dass es nie endet. Der multiple Orgasmus rauscht durch den Körper und den Geist. Ihr schwinden die Sinne. Nur mehr unterbewusst nimmt sie die Eruptionen ihrer Chefs wahr, die ihr beide heißes Sperma in den Bauch spritzen. 


Pia schlägt die Augen auf. Sie friert und es muffelt. Ihr Unterleib vibriert wohlig. Kleine Kontraktionen lassen das Becken erbeben. Schon wieder ein Traum? Sie setzt sich auf und sieht, dass sie sich im Archiv befindet und unbekleidet ist. Aber wo sind Lars und Herr Jenos? 

Etwas Feuchtes sickert aus Vagina und Darm. Dem aufsteigenden Geruch nach zu urteilen Sperma. Pia blickt sich erneut verwirrt um, die beiden Männer sind nicht hier unten im Keller. 

Ein leises Lachen erschreckt Pia. Treppenstufen knarren. Bevor ihre Augen auch nur das Kleid entdecken können, stehen zwei weitere Firmenangestellte im Archiv. 

»Hallo Pia«, sagt Karl, der Lagerverwalter, »was machst du denn hier?«

Pia spürt die Hitze in ihr Gesicht schießen.

»Ach, Karl«, antwortet an ihrer Stelle Stephan, »sieh sie dir an, sie scheint einen wunderbaren Fick hinter sich zu haben. Die Lache auf dem Tisch ist nicht ohne.«

Die beiden Männer lachen. 

»Ähm, ja ...«, stottert Pia, unschlüssig, was sie machen soll. 

»Hast du schon genug? Ich meine, wenn du Nachschlag benötigst, wir besorgen es dir gern«, meint Stephan.

Ohne eine Antwort abzuwarten, steht er bereits neben ihr und streift über ihre Rundungen. Die weiterhin steifen Brustwarzen schmerzen dabei und senden ein unmissverständliches Zeichen in Richtung Unterleib. Ein Seufzer huscht über ihre Lippen. 

»Du bist anscheinend noch immer ganz schön geil. Wer hat dich denn so schön durchgefickt? War es nur einer oder mehrere?«

In Pias Kopf dreht sich alles. Einerseits lockt da die Wollust, es sich ein weiteres Mal von zwei Männern besorgen zu lassen, aber andererseits ist sie eigentlich weit davon entfernt, sich als Hure zu präsentieren. 

Verführend fühlen sich die Hände der beiden an, die jetzt ihre Haut zärtlich verwöhnen. Auch die Erregung steigt und Pia bemerkt dieses Kribbeln, das sie bereits bei Lars und Herrn Jenos hatte. Ihr Verstand und ihr Körper geraten in einen Streit, während die Herren derart agieren, dass der Körper stets an Argumenten gewinnt.

»Ja, fickt mich«, stöhnt sie, derweil sie mit dem Po bereits unruhig auf dem Tisch auf dem Sperma herumrutscht. »Nehmt mich, macht mit mir, was ihr wollt.«

Die Kontrolle ist verloren, ihre ansonsten keusche Zurückhaltung ebenfalls. Wird sie halt zur Firmenhure. In dem Moment ist ihr alles egal, Hauptsache dieses Verlangen nach männlichem Fleisch in ihr wird gestillt.

Schlagartig sind die Hände verschwunden und sie hört Stephan und Karl lachen.

Was ist denn nun schon wieder?

»Mädchen, du solltest mal öfter zu Betriebsfeiern und so kommen«, sagt Karl mit seiner tiefen Stimme.

»Ja, du verpasst echt was. Wir beide werden dich bestimmt nicht ficken. Das können deine Chefs machen.«

»Scheiße«, entfährt es aus Pias Mund. »Woher wisst ihr das?«

»Wir haben die beiden aus dem Archiv kommen sehen. Eigentlich dachten wir, dass die Zwei etwas miteinander haben, aber als wir dich hier liegen sahen ...«

»... Da wusstet ihr, ich bin ein kleines Flittchen, das für ihre Chefs die Beine breit macht.«

»Joah, so ungefähr. Aber eigentlich ist das hier unsere kleine Höhle.«

Pia reißt die Augen auf. Karl und Stephan stehen vor ihr, umarmen und küssen sich, um ihr zu deutlich zu machen, dass ... ja was eigentlich?

»Seid ihr schwul?«

»Hey, du bist ja eine Schnellmerkerin, Pia«, raunt Stephan. »Wenn du dich öfter mit der übrigen Belegschaft treffen würdest, wüsstest du das längst. Aber ok, dann weißt du es eben jetzt.«

»Aber warum seid ihr dann eben so ...«, antwortet sie, immer noch konfus in ihren Gedanken.

»Warum wir auf dich eingegangen sind?«

»Ja.«

»Wir wollten dich einfach ein bisschen necken. Keiner von uns beiden konnte ahnen, dass du so darauf abfährst. War schon eine Erfahrung, dass Frauen auch nicht anders reagieren als Männer.«

»Könntet ihr das bitte für euch behalten?«

»Klaro, können wir«, sagt Karl. »Erzähl mal, auf wen von den beiden fährst du mehr ab?«

»Eigentlich bis heute auf keinen von ihnen. Lars ist schon länger hinter mir her und Herr Jenos gibt mir ständig einen Klaps auf den Hintern.«

»Oho, der Boss ist sexuell übergriffig. Das sollten wir mal mit der Gleichstellungsbeauftragten besprechen.«

»Ach, lasst das. Ich brauche den Job hier. Außerdem war das jetzt echt nie das Problem.«

»Doch, es sollte aber nicht sein. Keiner hat jemand anderen zu belästigen, egal, in welcher Position er sich befindet.«

»Hach, ihr habt mich eben auch befingert. Also, lassen wir das Thema.«

Pia sieht ihre Kleidung, steht auf, ergreift sie, um sich den Stoff überzustreifen.

Wieder vollständig bekleidet, fühlt sich Pia wesentlich wohler. Diese Diskussion muss sie einfach beenden. Was auch immer an diesem Mittag hier geschehen ist, war einmalig und wird in der Zukunft keine Wiederholung finden.

»Alles gut, Pia. Beenden wir unsere Mittagspausen. Wir beide«, hier schaut Karl Stephan tief in die Augen, »werden schweigen. Versprich mir bitte, dass wenn dich jemand blöd anmacht, dass du zu uns kommst, damit wir dir helfen können.«

»Versprochen und danke. Bis zum nächsten Betriebsfest«, verabschiedet sich Pia und geht mit leicht wackeligen Beinen die Treppe hinauf. Als die Tür ins Schloss fällt, atmet sie erleichtert auf. 


- Fortsetzung folgt -