„Du, Thomas, lass uns ins Schwimmbad gehen“, meinte Hanna zu
ihrem Freund. „Wir waren schon länger nicht mehr, und ich hätte richtig Bock,
mal wieder schwimmen zu gehen.“
Thomas saß vor der Spielkonsole und war in sein Spiel
vertieft, auf der einen Seite trug er ein Set aus Kopfhörer und Mikrofon. Keine
Reaktion von ihm. Hanna war geduldig, sie kannte das schon.
„Thomas“, sagte sie erneut und tippte ihn an die Schulter.
Genervt dreinblickend schaute er kurz zu ihr auf.
„Was?“, brummte er.
„Ich würde gerne mit dir ins Schwimmbad.“
Schon wieder war seine Aufmerksamkeit beim Spiel.
Hanna stellte fest, es würde keinen Sinn machen, ihn zu
bedrängen. Was blieb ihr also anderes übrig, sie ließ ihn in Ruhe. Dafür griff
sie zu ihrem Handy und wählte die Nummer von Susanne, ihrer besten Freundin.
„Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht
erreichbar.“
Na klasse, jetzt wollte sie einmal ins Schwimmbad, und
niemand wollte mit, war erreichbar. Die Enttäuschung stieg, Tränen auch. Noch
eine Möglichkeit fiel Hanna ein, Delia. Delia war zwar nicht die Wasserratte,
aber so ab und zu ging sie auch schwimmen, zumindest gerne auf die Sonnenbank
dort.
Da deren Handy kaputt war, musste Hanna erst einmal die
Nummer ihrer Eltern suchen, denn die Studentin wohnte noch zuhause.
„Hallo, hier bei Aptim“, meldete sich eine männliche Stimme.
„Hi, hier ist Hanna. Ist Delia da?“
„Oh, hallo Hanna. Ich müsste nachschauen. Bin gerade erst
zur Tür herein gekommen.“
„Danke, Johannes.“
Johannes war Delias älterer Bruder. Hanna war vor Thomas
unendlich in ihn verknallt gewesen. Aber leider war er immer liiert. So hatte
es nie auch nur den Hauch einer Chance gegeben, mit ihm zu flirten. Obwohl sie
es ständig versucht hatte.
„Hanna?“
„Ja? Ist Delia nicht da, Johannes?“
„Doch, aber in der Badewanne. Sie fragt, um was es geht,
sonst ruft sie nachher zurück.“
„Nachher könnte zu spät sein. Ich wollte mit ihr ins
Schwimmbad gehen.“
„Warte, ich frage sie.“
Seine Stimme, dieses warme Timbre, versetzte Hanna in ihre
Schwärmerei zurück.
„Hanna?“
„Ja?“
„Ich muss dich enttäuschen. Delia will nachher mit ein paar
anderen Freundinnen weggehen.“
Eine Träne der Enttäuschung rollte aus ihrem Auge. So ein
Mist. Niemand da, wenn man mal etwas unternehmen will.
„Aber“, fuhr Johannes nach einer minimalen Sprechpause fort,
„wenn du kein Problem damit hast, würde ich mitkommen.“
Ihr Herz machte einen Aussetzer, bevor es zu einem
Luftsprung ansetzte. Hatte sie jetzt richtig gehört? Johannes würde mit ihr,
Hanna, ins Schwimmbad gehen wollen?
„Du verarschst mich jetzt, oder?“
„Wie kommst du denn auf so etwas? Nein, ich meine es ernst. Ich
habe Zeit und schwimmen wollte ich schon lange einmal wieder gehen.“
„Na gut. Dann treffen wir uns in einer halben Stunde am
Hallenbad.“
Hannas Herz pochte wild. Ihre Gedanken schwirrten herum. Was
sollte sie für einen Bikini anziehen. Oder doch besser einen Badeanzug? Parfüm
vorher und was normal anziehen? So viel, worüber sie nachdenken musste, was sie
bei ihren Freundinnen oder Thomas nie getan hätte. Ihr Schwarm würde mit ihr
ins Schwimmbad gehen. Auf einmal waren da Schmetterlinge. Die alten und
bekannten. Johannes ging mit ihr weg. Ein Date? Oder wollte er wirklich nur
schwimmen? So langsam kamen auch wieder klare Gedanken. Schließlich kannte sie
ihn selten solo. Immer war irgendeine Braut im Schlepptau. Anfangs hatte da die
Eifersucht genagt, denn diese konnten haben, was sie nicht bekam. Seit Thomas
hatte sich das relativiert.
„Hi, Hanna“, begrüßte Johannes sie. „Du schaust gut aus.
Hier scheint es ziemlich voll zu sein. Aber egal, lass uns reingehen.“
Hanna musste schlucken. Der Kerl sah einfach nur zum
Anbeißen aus. Immer noch. Sie spürte, dass in ihr mehr geschah als nur
Schmetterlinge. Ein Verlangen nach diesem Mann, das über die Schwärmerei
hinausging. Zumal Thomas nicht einmal bewusst den Abschied wahrgenommen hatte.
Enttäuschung auf dieser Seite, umso größer war die Vorfreude.
Als sie bei den Umkleidekabinen ankamen, waren alle besetzt.
Sie warteten. Als eine frei wurde, gingen beide einen Schritt auf diese zu und
prallten an der Tür zusammen.
Johannes verbeugte sich andeutungsweise.
„Bitte, nach dir.“
Hanna betrat die Kabine, drehte sich um, um sie zu schließen
und stieß erneut gegen Johannes.
„Was?“, begann sie zu stottern. „Ähm …“
„Hier ist doch Hochbetrieb. Wir können uns doch gemeinsam
umziehen. Oder hast du ein Problem damit?“
Hinter ihnen warteten in der Tat noch mehr Leute. Hatte
Hanna ein Problem mit der Situation? Einerseits ja. Schließlich würde er sie
nackt sehen. Figürlich war das in Ordnung, aber sonst? Gäbe Thomas seine
Einwilligung dazu, dass ein anderer Mann seine Freundin nackt sähe?
Andererseits, vielleicht … nein, diesen Traum wagte Hanna nicht zu träumen.
„Ok, du hast recht“, antwortete sie daher schnell.
Die Kabine war mit zwei erwachsenen Personen ziemlich eng.
Ständig berührten sie sich. Sie standen mit ihren Rücken zueinander, so viel
Abstand wollten sie wahren.
Als Hanna nackt war, glitt auf einmal eine Hand über ihren
Rücken. Lippen pressten sich in ihren Nacken. Stocksteif blieb sie stehen.
Zulassen oder nicht? Finger wanderten über ihre Haut. Es fühlte sich so gut an.
Warm und weich und erregend.
Ihre Nippel stellten sich unter der Berührung seiner Hände
auf. Hanna spürte, wie ihre Knie weich wurden. Das Verlangen verstärkte sich.
Sein Glied klopfte gegen ihren Po. Jetzt spürte sie die Feuchtigkeit, die ihre
Spalte bildete und die kurz darauf von Fingern durchzogen wurde. Da es ziemlich
laut war, keuchte sie auf. Es fühlte sich so gut an. Seine Finger wussten, wie
sie die Feuchtigkeit vermehren konnten, in dem sie das Tal durchfuhren und mit
ihrer Perle spielten. Hanna musste die Lippen zusammenpressen, damit sie nicht
laut aufschrie, als ein erster Orgasmus durch sie hinwegfegte.
Johannes küsste dabei unentwegt ihren Nacken, leckte ihren
Hals und ihre Ohrläppchen. Weiter forderte er nichts ein. Er bereitete ihr nur
Vergnügen, ohne das seinige zu wollen.
„Du bist ganz schön scharf, meine kleine Hanna“, hauchte er
ihr ins Ohr. „Dich würde ich gerne vernaschen.“
Die kleine Hanna schluckte, als hätte sie einen Kloß im
Hals. Johannes wollte sie? Jetzt? Jetzt, wo sie einen Freund hatte, sozusagen
eigentlich nicht zu haben war? Sollte sie dem Ansinnen weiter nachgeben, oder
besser nicht? Ihr Körper schrie nach Erfüllung, ihre Gedanken wirbelten
durcheinander.
„Nein, bitte“, stammelte sie daher. „Nicht. Ich bin doch mit
Thomas zusammen.“
„Meine Finger haben dir aber doch gefallen. Du hast dich
nicht gewehrt. Ich könnte dir noch viel mehr bieten.“
Wieder streiften seine Hände über ihre nackte Haut. Seine
Finger berührten ihren Mund, den sie automatisch öffnete und auf einmal ihren
eigenen Liebessaft auf der Zunge schmeckte. Sie lehnte sich zurück, fester
gegen ihn. Seine Härte war feucht, hinterließ auf ihren Pobacken eine feuchte
Spur.
„Spürst du, wie sehr ich dich begehre?“
Hanna drehte sich in seinen Armen und und blickte ihm in die
Augen. Darin waren Lust und Begierde zu lesen. Ohne weiter darüber nachzudenken
nickte sie kaum merklich und Johannes hob sie hoch, presste sie gegen die
Kabinenwand und tauchte zwischen ihren geöffneten Schenkeln in ihre Enge ein.
Die junge Frau, die bisher nur ihren Freund gewohnt war, konnte einen kurzen
Aufschrei nicht unterdrücken.
„Psst, nicht so laut“, flüsterte ihr neuer Liebhaber ihr ins
Ohr. „Wir wollen doch nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses
rausgeworfen werden.“
Seine harmonischen Bewegungen ließen Hanna erneut kommen.
Nur wenig später kam auch Johannes.
„Du bist ganz schön geil, meine Maus. Lass uns jetzt besser
einmal fertig werden und schwimmen gehen.“
Immer noch leicht high von dem gerade Erlebten zog Hanna
ihren Bikini an. Einen sehr knappen, den sie jetzt eigentlich nicht mehr
benötigte. Das Ziel war schon vor dem Startschuss erreicht.
Sie zogen gemeinsam ihre Bahnen durch das Wasser. Dabei
spürte Hanna, dass ihre Schamlippen noch immer geschwollen waren. Das reizte
ungemein. Am liebsten hätte sie …, nein, darüber wollte sie lieber nicht
grübeln. Sie war Thomas untreu geworden. Und dann auch noch ohne Schutz, gar
keinem Schutz. Wie konnte sie nur so töricht gewesen sein? Rasch rechnete sie
nach. Noch einmal verfluchte sie sich. Aber bei ihrer Liebesfrequenz mit Thomas
hatten sie sich geeinigt, dass sie die wenigen Male im Monat auf Kondome
zurückgriffen. Auch daran hatte sie in ihrer Schwärmerei nicht gedacht. Es war
so schnell gegangen. Im Nachhinein fühlte Hanna sich überrumpelt, aber es war
zu spät.
Trotzdem blieb dieses Verlangen ihres Körpers, sich erneut
mit Johannes zu vereinigen. Die Chance bot sich schneller, als ihr lieb war. In
der Pause am Beckenrand drückte sich Johannes zwischen ihre Beine und keilte
sie somit zwischen sich und die Beckenwand.
Sein Mund näherte sich dem ihren und liebkoste vorsichtig
ihre Lippen. Auch zu diesem Zeitpunkt kam keine Abwehr. Im Gegenteil. Willig
öffnete sie Lippen und Schenkel, um ihn willkommen zu heißen. Und er nahm ihr
Angebot an. Tief und ruhig verharrte er in ihr. Seine Zunge jedoch tanzte mit
ihrer einen Tango. Hanna wollte mehr und kreiste mit ihrem Becken, bis sie ihre
Woge der Lust herannahen spürte. Johannes füllte sie mit seiner Männlichkeit
aus, war so tief in ihr drin, wie es Thomas noch nie gewesen war. Da sie sich
nicht verraten durfte, schließlich waren sie nicht alleine, schloss sie die
Augen und krallte sich in seine Arme.
„Hanna, Hanna. Du machst mich so verrückt.“
Nur unbewusst, da immer noch in der eigenen Ekstase
gefangen, nahm Hanna das Pulsieren seines Gliedes in sich wahr.
Die Schwärmerei von früher war einer Verliebtheit gewichen.
Spätestens nach dem zweiten Mal hatte Hanna keine Gewissensbisse mehr. Geschah
es Thomas doch recht. Johannes hatte ihr in kürzester Zeit gezeigt, was
Vergnügen und Spaß bedeuteten. Thomas interessierte sich nur noch für seinen
Job und seine Konsole, kaum mehr für sie.
Den Rest des Nachmittags verbrachten die beiden schwimmend
und auch in der Solariumlandschaft.
„Du bist so schön, Hanna. Aus dem grauen Mäuschen von vor
vier Jahren ist eine wunderschöne junge Frau geworden. Ich beneide deinen Freund
darum?“
Hatte die richtig gehört? Er beneidete Thomas?
Bevor sie etwas darauf sagen konnte, riss Johannes sie mit
sich.
„Komm, wir gehen in die Sauna. Dort dürfte es jetzt ruhig
sein.“
Es stimmte. Die Saunalandschaft war eine halbe Stunde vor
Schließung des Schwimmbads leer. Johannes nahm die Schöpfkelle und gab noch
eine Portion Wasser auf die heißen Steine. Der Dampf nebelte in dem Raum. Hanna
konnte seine Erregung sehen.
„Komm. Ich will dich auf mir reiten sehen. Du bist so schön.
Deine festen Brüste machen mich ganz schön scharf.“
Hanna kam seiner Aufforderung nach. Das erste Mal
betrachtete sie sein Glied. Es kam ihr gigantisch vor. Mit spitzen Lippen nahm
sie es in den Mund. Es schmeckte nach Chlor.
„Du machst das klasse. Aber jetzt komm hoch, reite mich. Du
wirst es nicht bereuen.“
Langsam glitt sie hinab an dem Stängel der Lust. Sie
bemerkte ihre innere Grenze, aber auch die Dehnung, die danach folgte. Ihr
gesamter Unterleib bebte schon, bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.
Seine Hände spielten mit ihren Brüsten, kniffen in ihre Nippel und erzeugten
einen Sturm, der bis in ihre Gebärmutter reichte. Kleine Stöße und Hanna
explodierte förmlich. Ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter, obwohl die Hitze
zu groß dafür war. Ihr Kopf leerte sich, keine Gedanken durchströmten ihn mehr.
Nur noch die Wollust beherrschte ihr Treiben. Dem gab sich Hanna komplett hin,
hatte die Außenwelt ausgesperrt. Nur der Ritt zählte, der sie in ungeahnte
Sphären schleuderte. Bis sie zusammensackte, befriedigt und satt. Johannes
hielt sie aufrecht, rammte sein Glied sanft weiterhin sie hinein. Während
kleine Nachbeben durch die junge Frau grollten, kam auch er, ein letztes Mal
pulsierend.
„Ich habe mich in dich verliebt, Hanna.“
Das war zu viel. Hanna brach in Tränen aus, die Emotionen
und die Hormone waren zu stark, um gegen sie anzukommen.
„Psst, nicht weinen. Alles ist gut.“
Johannes wischte mit seinem Daumen die aus den Augen
rollende Flüssigkeit weg.
„Aber, ich …“, begann Hanna.
„Wir bekommen das hin. Alles gut.“
Mit großen Augen starrte Hanna ihn an. Nichts war gut, nur
ein großes Durcheinander.
„Lass uns gehen, bevor wir rausgeworfen werden.“
Dieses Mal hatte jeder eine eigene Kabine. Hanna versuchte,
wieder eine Struktur in ihre Gedanken zu bekommen. Was würde jetzt werden?
Sollte sie Thomas für Johannes verlassen? Aber wohin? Johannes wohnte in einem
winzigen Zimmer einer WG. Oder sollte sie Johannes nur als kleinen Ausrutscher
behandeln? Als etwas, das Abwechslung in ihren Alltag gebracht hatte.
Sein Sperma tropfte aus ihr heraus. Auch da würde sich
zeigen, ob ihre Nachlässigkeit Folgen hatte. Wenn ja, würde sie überhaupt dazu
bereit sein?
Während sie sich noch gegen die Kabinenwand lehnte und
sinnierte, klopfte es plötzlich.
„Ist bei dir alles ok? Wir müssen gehen.“
„Ja, ich komme schon.“
Im Vorraum des Schwimmbades klingelte sein Handy.
„Ja?
Nein, Denise. Heute Abend schaffe ich das nicht mehr, mein
Schatz. Meine Eltern wollten noch mit Delia und mir essen gehen.“
Hanna sackte innerlich in sich zusammen. Das war es dann.
Die Entscheidung wurde ihr gerade abgenommen. Denise. Wie konnte sie so naiv
sein zu glauben, Johannes wäre solo.
„Ja, ich liebe dich auch.“
Ihre Hand knallte gegen seine Wange.
„Du Arschloch. Wie konntest du mir das antun?“
Hanna drehte sich um und rannte aus der Tür und zum Bus, der
just in diesem Moment vor dieser hielt.
Als sie saß, blickte sie hinaus. Johannes hielt sich seine
Wange und grinste. Tränen rannen ohne Unterlass. Sie fühlte sich ausgenutzt.
Der Bus fuhr los. Immer noch befeuchtete der Rest ihrer gemeinsamen Lust ihr
Höschen und erinnerte an diesen Schwimmbadbesuch.
Daheim angekommen saß Thomas noch immer vor seinem Spiel.
Egal, dass sie eigentlich keinen Bedarf mehr hatte, ging Hanna unter die Dusche
und wusch sich den Nachmittag ab. Die Tränen versiegten. Was hatte sie denn
verloren? Nichts. Nur um einige Erkenntnisse war sie reicher geworden. Sex
konnte richtig Spaß machen. Männer waren Schweine. Ok, Johannes war ein
Schwein. Thomas war ein Langweiler.
„Du, Schatz“, umschmeichelte sie ihn anschließend im
Eva-Kostüm, „ich hätte jetzt so richtig Lust auf dich. Komm mit ins Bett.“
Ihr Körper strahlte noch immer diese Erregung aus, die
Johannes in ihr entfacht hatte. Thomas konnte nicht widerstehen und so
vereinigte sich Hanna auch mit ihm, ganz bewusst den Schutz weglassend. Wenn
schon, dann richtig.
In ihren Gedanken ging sie auf Reisen, in unbekannte Welten,
die sie vorhatte, zu erobern. Was Männer konnten, konnte sie auch.
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