Samstag, 27. Juni 2015

Die perfekte Braut - Teil 1

Er war schon lange auf der Suche nach der perfekten Braut. Nicht im üblichen Sinn, sondern nach einem uralten Ritual, das nur noch wenige kannten. Er wollte einer der Bewahrer des Rituals werden. Es wurde ihm von seinem Großvater anvertraut. Sein Vater wollte damit nichts zu tun haben und hatte sich seinerzeit geweigert, der Gemeinschaft beizutreten. 

Aber Alaric, kurz Ric genannt, hatten die Geschichten seines Großvaters fasziniert. Schon als kleiner Junge hing er an dessen Lippen, als dieser von den nur mündlich überlieferten Erzählungen berichtete. Über die alten Zeiten, die jungen Männer und Frauen und ihre Erlebnisse. Die alten Greise, die die Traditionen pflegten und dafür sorgten, dass sie in der Jugend lebendig erhalten blieben. Über das Ritual erfuhr Ric allerdings erst, als er bereit war, der Gemeinschaft beizutreten.
Es würde sein Initiationsritus in die höheren Kreise sein. Nur der junge Mann, der diese Prüfung ablegte und bestand, wurde in den erlauchten Kreis der Bewahrer aufgenommen.

Und er war bereit für diese Prüfung. Allerdings gab es eine Hürde: er benötigte die perfekte Braut. Nicht irgendein Mädchen, nein, sie musste vier Voraussetzungen erfüllen. Manche waren einfach zu finden, andere schwieriger. Ihr Name musste ein alter Name mit Bedeutung sein. Reinheit war eine weitere. Sie musste sich dem Willen des Prüflings vollkommen unterwerfen und seinen Befehlen bedingungslos gehorchen sowie ihn aus freiem Herzen lieben.

Yuna fiel Alaric das erste Mal auf, da war sie zwölf Jahre alt und begann gerade, zur Frau heranzureifen. Er selbst war schon seit vier Jahren auf der Suche. Seit seinem 18. Geburtstag.
Ihre rotblonden langen Haare waren in den meisten Fällen ungebändigt. Ihre blauen Augen strahlten mit dem Sommerhimmel um die Wette. Ihr natürliches Lachen zog seine Aufmerksamkeit auf sie. Am See hatte sie sehr viel Spaß mit ihren Freundinnen, während er gerade darüber sinnierte, ob er wohl je die passende Frau finden könnte.

Irgendwer rief sie beim Namen: Yuna.
Passender könnte er nicht sein, die Auserwählte.
Ric schaute sich das schlaksige Mädchen an. Leichte Hügel zeugten von der beginnenden Frauwerdung.
Wie eine Elfe sah sie aus und je länger Ric Yuna betrachtete, umso mehr kam er zu der inneren  Überzeugung, sie zu kennen. Schon ewig zu kennen. 
Auch das war eine Eigenschaft, die ihm von seinen Vorfahren mitgegeben wurde, das Gefühl der Erkenntnis, wenn die Richtige auftauchte. Sie war es. Aber noch zu jung. Noch nicht reif genug. Noch nicht bereit. Dies bedeutete Warten.
Warten und beobachten.

Auch wenn Alaric für sein Leben gern in naher Zukunft in den erlauchten Kreis aufgestiegen wäre, er musste sich in Geduld üben. Stattdessen könnte er sich damit vertraut machen, ob sie es wirklich sein würde.

So wurde Yuna sein Beobachtungsobjekt. Dass sie noch Jungfrau war, daran bestand kein Zweifel, denn männliche Mitglieder ihrer Art ließ sie links liegen oder wurde knallrot.
Durch geschickte Befragung von Freundinnen über Freundinnen seiner Freunde erfuhr Ric, dass sie bisher noch keinen Freund hatte. Zwei Punkte waren erfüllt.  Auf die beiden anderen würde er hinarbeiten müssen.

In den nächsten drei Jahren änderte sich nicht viel, außer dass sich ihr Körper an den fraulichen Stellen rundete. Wunderschön anzusehen und begehrenswert.

Alaric bemerkte mit der Zeit immer mehr, dass sein Körper, vor allem der männliche verlangende Teil, auf Yunas Reize reagierte. Denn nichts anderes stellten diese Merkmale dar. In früheren Zeiten wäre sie jetzt schon bereit gewesen, aber die Zeiten hatten sich geändert wie auch die Gesetze, die eingehalten werden mussten. Nichts durfte das Ritual gefährden.

Kurz nach ihrem fünfzehnten Geburtstag, Ric wusste inzwischen fast alles über Yuna, sah er sie des Öfteren mit einem ihrer Mitschüler auf dem Schulhof stehen. Zu den anfangs belanglosen Gesprächen kamen Berührungen. Erst harmlos, dann aber mehr als Freundschaft wollend. In Alaric kochte Eifersucht hoch. Das war seine Auserwählte. Kein anderer Mann hätte sie vor ihm zu berühren. Keiner hatte das Recht dazu.

Aber Yuna kannte ihn ja noch gar nicht, wusste nichts von ihrem Schicksal, das er für sie vorherbestimmt hatte. Für sie waren diese Schmetterlinge im Bauch ein tolles Gefühl. Sie schwebte im Glück. Marcel war zwei Jahre älter und sah verdammt gut aus. Die anderen Mädchen schwärmten von ihm, teilweise auch als guten Liebhaber. Er gab ihr Nachhilfe in Chemie und Mathematik. Dabei kamen beide sich näher. Zarte heimliche Küsse in den dunkleren Ecken des Schulgeländes. Und seine Hände wurden forscher und berührten nicht nur ihren Körper oberhalb der Kleidung, sie gingen darunter. Kleine Blitze durchstreiften dabei ihren Unterleib und oft genug presste Yuna sich dann ganz eng an Marcel. Ihre Unterhose war nach solchen kurzen Stelldicheins ziemlich feucht. Und Yuna war nach knapp zwölf Monaten bereit, Marcel nachzugeben, sobald er es fordern würde. Neugierig darauf, zu wissen, was daran ist, von dem so manche Klassenkameradin erzählte. Und sie wollte unbedingt mitreden können. Sicher würde bald eine Gelegenheit dazu vorhanden sein.

Alaric studierte Germanistik und Jura. Er stand kurz vor seinem Abschluss. Aber seine Gedanken waren nur noch bei Yuna. Und seinem Nebenbuhler, der dabei war, die von ihm erwählte Braut zu stehlen. In seinem Kopf kreisten Gedanken, wie er diesen davon abhalten könnte, ihr die geforderte Reinheit zu rauben. Wieder sah er, von einem Baum aus beobachtend, wie der Junge Yuna durchs Haar strich. Die Eifersucht kochte dermaßen hoch, dass Ric mit der Faust auf den Baum einschlug, der ihm Schutz bot. Der Schmerz betäubte kurzfristig die Eifersucht, während Yunas Augen zu Marcel blitzten, als er ihr etwas ins Ohr flüsterte.

“Magst du heute Abend mit mir an den See fahren? Dann, wenn alle schon weg sind?” Yunas Herz schlug schneller. Wäre heute dieser Abend? Endlich. So lange sehnte sie sich schon danach, ihrem Körper die Sehnsucht zu stillen, die in ihm brannte.
“Ja, gerne”, hauchte sie Marcel mit etwas verruchter Stimme ins Ohr.
“Ok, ich hole dich um sieben Uhr ab.” Marcel küsste Yuna auf die Lippen, die sich danach sehnten, mehr Küsse zu empfangen.

Ohne zu wissen, was die beiden miteinander sprachen, wusste Ric instinktiv, worum es ging. Das musste er auf jeden Fall vermeiden. Er spürte förmlich Yunas Erregung. In seinem Kopf entwickelte sich ein Plan, damit seine Auserwählte dem Ansinnen des jungen Mannes nicht nachgab. Als dieser zu Fuß in Richtung Stadt ging, folgte er ihm unauffällig. An der Eisdiele stellte er sich neben ihn. Kaufte gleichzeitig eine Kugel Eis. Marcel setzte sich auf eine Bank in der Nähe des Brunnens. Alaric folgte ihm erneut, setzte sich aber auf die noch freie Nachbarbank. Während beide Männer ihr Eis aßen, packte Marcel sein Handy raus und tippte auf sein Display.
“Hey, Leon.”
Leon, Ric dachte kurz nach. Der war Marcels bester Kumpel, nur eben nicht mehr auf dem Gymnasium, auf dem Yuna und Marcel waren.
“Ja, heute Abend. Die Kleine ist inzwischen ganz schön scharf auf mich. Wurde auch langsam Zeit, die hat mich ganz schön hingehalten.”
Da war sie wieder, die Eifersucht, die Wut. Ric musste sich unter Kontrolle halten.
“Bringst du noch was von deinem Stoff mit? Der macht die Weiber so willenlos.”
Ric schluckte.
“Na klar, wenn ich sie durch habe, dürft ihr sie euch teilen. Die wird mit dem Zeugs abgehen wie eine Rakete und sich am nächsten Tag nicht mehr erinnern. Du weißt, bei Nadine war das auch so. Blöd nur, dass sie versuchte, mich als Vater zu verklagen. Und keiner hat ihr nachher geglaubt, dass nur ich ihr einziger Mann war.”

Marcel stand auf und verschwand. In Alaric kochten die Gefühle. Jetzt war nicht mehr nur Eifersucht vorhanden, sondern auch sein Schutzinstinkt war gefordert. Ein riesiger Hass entbrannte auf diesen Menschen, der seine Auserwählte schänden und schänden lassen wollte. Wie könnte er sie retten?

Yuna stand unter der Dusche und rasierte ihren Körper. Nicht nur die Achseln und die Beine, sondern auch ihre Scham. Ein ungewohnt glattes Gefühl. Sie kam sich wieder wie ein kleines Mädchen vor, ohne die schützenden Haare. Aber sie wusste, dass die Jungs Haare im Schambereich eklig fanden. Sie wollte, dass Marcel alles korrekt vorfand. Schließlich sollte er ihr erster Mann, vielleicht sogar ihr einziger Mann sein. Yuna versprach sich soviel davon. Ihr erster Mann, ihr einziger Mann. Die Liebe ihres Lebens. So naiv schön. Mit ihren Fingern glitt sie über die jetzt glatte Haut. Spielte ein wenig mit ihrer Perle, bevor sie in den Tiefen der feuchten Hitze verschwand und sich in leichte ekstatische Höhen streichelte. Sie war bereit. Nach der Dusche cremte sie sich mit einer Bodylotion ihrer älteren Schwester ein. Ihr Rock war kürzer als sonst und das Top ließ die festen Brüste leicht blitzen. Wenn Marcel das nicht reizte, dann wüsste sie auch nicht.
Ungeduldig wartete sie auf das Klingelzeichen.

Alaric hatte Kontakte zur Polizei. Dort bat er um Hilfe und sein Bekannter sagte zu, nach Dienstschluss mitzugehen. Die Tat musste verhindert werden, aber Ric wollte als Held und Retter in Erscheinung treten. Das wiederum hatte er Peter nicht erzählt. Nur dass da junge Männer mit Drogen hantieren wollten.

Marcel holte Yuna zum vereinbarten Zeitpunkt ab und sie stieg hinten auf sein Motorrad. Zusammen brausten sie in Richtung See. Entsprechend des Vorhabens hatte Marcel an eine Decke sowie der passenden romantischen Stimmung gedacht. Kerzen, etwas Sekt und ein paar Häppchen. Bevor die beiden jungen Leute sich setzten, küssten sie einander. Yuna hätte gerne auf das ganze Vorspiel verzichtet, aber da sie wusste, dass das Erste Mal etwas Besonderes sein sollte, überließ sie Marcel gerne die Führung.
Während der junge Mann den Sekt in die Sektgläser goss, schüttete er heimlich ein fast unsichtbares Pulver in Yunas Glas.
“Ich liebe dich, du kleine Füchsin.”
Yuna gab Marcel einen Kuss.
“Ich liebe dich auch. Das war eine liebe Idee, das mit dem See heute. Der Abend ist so schön warm.”
“Lass uns auf einen unvergesslichen Abend anstoßen, meine Süße.”
Marcel reichte Yuna das Glas. Sie schauten sich tief in die Augen. Und setzten die Gläser an.

Unterdessen suchten Alaric und Peter den Platz, wo die beiden sich niedergelassen hatten. Alaric kannte zwar einige Stellen, an denen sich die Liebespärchen trafen, aber der See war nicht gerade klein. Sie hatten das Motorrad gehört, dessen Motor an der ihnen gegenüberliegenden Seite des Sees ausgeschaltet wurde. Nun wurde Alaric unruhig. Er wusste, was Yuna drohte, nur nicht, wie dieser Kerl das vorhatte. Ob sofort oder erst später. Eile war geboten.Schnell liefen die beiden Freunde um den See herum.

Total verliebt und aufgeregt kippte Yuna den Sekt in sich hinein. Ihr erstes Mal und dann mit diesem Traumtypen. Der Alkohol verstärkte und beschleunigte die Wirkung der Droge. Yuna fühlte sich heiß, erregt und drängte sich Marcel förmlich auf. Dieser hatte damit gerechnet. Nach ein paar Küssen legte er das Mädchen auf den Rücken und seine Hände streiften über ihren Körper. Ihre Brüste waren frei unter dem Top zugänglich. Er zwirbelte Ihre Brustwarzen und sie stöhnte auf, hob dabei ihr Becken. Hitzwellen durchströmten ihren Körper. Mit einem Ruck zerriss Marcel ihr den Slip und Yuna öffnete bereitwillig ihre Beine, um ihn zu empfangen.

Im Hintergrund stoppte ein Auto. Drei Autotüren wurden zugeschlagen. Schritte kamen näher. Marcel schaute auf. Leon, Uli und Basti waren an der Decke angekommen. Der weibliche Mädchenkörper erregte auch die anderen Jungs, das konnte Marcel im Zwielicht erkennen. Es wurde Zeit, die Dose zu öffnen und ihr zu zeigen, was Spaß machte.
Die Jungs hatten sich neben die beiden gekniet. Marcel störte das nicht. Das hatten sie schon öfter so gehandhabt. Die Mädels bekamen davon nicht mehr viel mit. Wie auch jetzt Yuna. Marcels Finger fuhren unablässig über ihr frisch rasiertes Geschlecht, in ihre Spalte und spielten mit ihrer Erregung. Yuna wollte nur noch genommen werden und bewegte daher unruhig ihr Becken.
“Komm. Mach schon. Die Braut ist geil, die will gefickt werden. Knack sie endlich, damit wir auch unseren Spaß haben können.” Leon rieb über die Beule in seiner Jeans.

Alaric hörte jemanden leise reden. Gemeinsam mit Peter näherte er sich der Stimme. Das Szenario, das die beiden sahen, erzürnte ihn. Yuna lag auf der Decke und bot den herumhockenden jungen Männern ihre Unschuld an, ihren Körper und bemerkte nicht einmal, was um sie herum abging. Er war kurz davor, loszustürmen, aber Peter hielt ihn am Arm fest. Ric sah ihn an und erkannte ein Kopfschütteln. In der Hand hielt Peter ein Handy.

Marcel öffnete erst den Knopf und anschließend den Reißverschluss seiner Jeans. Seine Männlichkeit freute sich über diese Freiheit und breitete sich der Länge nach aus. Die Spitze war schon ziemlich feucht, denn Yuna war ein appetitliches Häppchen. Schön gebaut und mit der richtigen Portion Fraulichkeit. Dazu eine nackte Scham, wie er es liebte. Bevor er ihr das kostbare Gut stahl, wollte er sie noch einmal aufkochen lassen. Mit seinen Fingern glitt er erneut durch ihre feuchte Hitze. Dieses Mal drang er leicht ein und bewegte seinen Zeigefinger in ihr. Sie war bereit, mehr als das. Als er einen zweiten Finger dazunahm, spürte er ihre innere Erregung, wie sie sich um ihn legte und leicht enger wurde. Etwas tiefer fand er den gewünschten Widerstand, den er gleich auf andere Weise durchbrechen würde. Yuna bewegte ihren Unterleib immer stärker.
“Jetzt, mein Schatz, jetzt zeige ich dir, was wirklich Spaß macht.”
Leon, Uli und Basti hatten ihre Glieder auch befreit und spielten an sich herum.
Marcel entfernte seine Finger und positionierte sich zum Eindringen.

Mit einem Schrei rannte Alaric auf die Gruppe zu. Mehr konnte er nicht ertragen. Bei Marcel angekommen, riss er diesen durch seinen Schwung einfach mit. Vier Augenpaare starrten ihn daraufhin feindselig an.
“Nein, das wirst du ihr nicht zeigen, du Arschloch!”
Ric vergaß in diesem Augenblick seine gute Erziehung. Alle standen auf. Leon stand ihm am nächsten und streckte den vermeintlichen Angreifer mit einem Faustschlag zu Boden.
“Mach weiter, Marcel. Von so einem lassen wir uns den Spaß nicht verderben.”
Marcel kniete sich erneut zwischen die Beine, die noch immer erwartungsfreudig geöffnet waren. Bevor er aber sein Werk beginnen konnte, raschelte es im Schilf und Taschenlampen erhellten den Platz.
“Hände hoch! Alle bleiben an ihren Plätzen!”
Basti nahm die Beine in die Hand, kam nicht weit, als er unversehens am Boden lag und Handschellen seine Hände hinter seinem Rücken fixierten.
“Scheiße, lasst mich los! Ich habe gar nichts gemacht!”

Inzwischen erkannte Alaric, dass hier einige Polizisten aufgetaucht waren. Das Warum würde er sicher noch erfahren. Wichtiger war es, Yuna zu bedecken, die scheinbar immer noch nichts von dem Geschehen um sie herum mitbekam. Die junge Frau lag weiterhin mit ihrem unruhigen Becken auf dem Boden. Inzwischen hatte sie ihre eigenen Hände an ihrer Scham. Ihre wohligen Lustlaute waren für alle deutlich vernehmbar.Das durfte nicht sein. Schließlich war sie seine auserwählte, perfekte Braut. Die galt es zu schützen und vor den Blicken anderer Männer zu bewahren. Schnell legte Ric also die Deckenzipfel über Yunas fast nackten Körper. 

“Weißt du, wo sie wohnt?” Als er Peter zunickte, sagte dieser weiter: “Dann bring sie bitte nach Hause. Wir reden morgen über den Rest.”
“Mein Auto steht aber auf der anderen Seite. So weit kann ich sie nicht tragen.”
“Warte,dann fährt euch jemand schnell dorthin.”

Yuna lag in seinen Armen. “Nimm mich endlich. Bitte.” Flehend kamen drangen diese Worte an sein Ohr. Alaric hätte dem so gerne nachgegeben. Die Reinheit durfte nicht vor dem Ritual zerstört werden, sonst wäre alles umsonst gewesen. Außerdem war sie zu jung. Das war verboten. Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. Hielt sie fest, bis sich ihr Körper beruhigt hatte. Die Wirkung der Droge wurde nach zwei Stunden merklich schwächer.

“Wer bist du? Und warum hältst du mich fest?”
Alaric öffnete seine Augen, denn er war mit Yuna im Arm tief und fest eingeschlafen. Etwas unwirsch zerrte das Mädchen an der Decke. Sie entdeckte, dass sie darunter nackt war, zumindest unter ihrem Rock. Sofort versuchte sie, sich aus der zärtlichen Umarmung zu befreien. Sie schlug mit ihren Fäusten auf seinen Oberkörper ein.
“Was hast du mit mir gemacht? Du perverses Schwein! Wo ist Marcel? Und warum bist du in meinem Schlafzimmer?”
Ric ließ Yuna los. Sie sollte nicht den Eindruck erhalten, dass er ihr etwas angetan hätte oder so, weil es ja auch nicht stimmte.
“Hallo, ich bin Alaric. Ich hörte dich gestern Abend am See schreien. Zusammen mit Freunden liefen wir zu dir. Das war nicht nett, was dein Freund da mit dir machen wollte.”
“Marcel wollte was mit mir machen?”
Yunas Kopf schmerzte. Die Erinnerung an den letzten Abend war im Nebel verborgen, den die Droge hinterlassen hatte.
“Was wollte Marcel mit mir machen?”, fragte Yuna erneut, da sie keine Antwort erhielt.
Alaric blieb bei seinem Plan als Held und erwiderte: “Er wollte dich vergewaltigen. Du hast dich gewehrt.”
Yuna schüttelte den Kopf, konnte diese Tatsache nicht glauben.
“Und nicht nur er. Auch seine drei Freunde, die dabeistanden. Sie sind jetzt verhaftet und in Gewahrsam genommen worden.”
Weiterhin ungläubig starrte Yuna ihn an.
“Warum sollte er so etwas tun? Ich muss nachdenken. Hier passt etwas nicht. Nur mein Gehirn sagt mir nicht, was das sein könnte. Ich muss erst einmal duschen. Bleib hier.”

Nachdem Yuna sich erfrischt und neu angekleidet hatte, kam sie zurück aufs Bett, in dem Ric noch immer lag. In Ruhe beantwortete er ihr alle Fragen, die sie ihm stellte. Manchmal auch mit einem "Weiß ich nicht". Yuna fasste Vertrauen zu dem Studenten. Sie unterhielten sich lange und langsam kam die Erinnerung zurück. Wenigstens die, dass sie mit Marcel eine Verabredung gehabt hatte und sie zu See fahren wollten. An sehr viel mehr konnte sich Yuna nicht erinnern.
Als Ric gehen wollte, fragte sie: “Können wir uns wieder treffen? Begleitest du mich zur Polizei, wenn ich da hingehen muss? Ich kann ja schlecht mit meinen Eltern dort erscheinen. Bin ja schon froh, dass sie nicht mitbekommen haben, dass ich gestern Abend weg war.”
Alaric nickte. “Aber gerne.” Er gab ihr eine Karte mit seiner Telefonnummer. “Du kannst mich jederzeit anrufen.” Damit verließ er die kleine Einliegerwohnung im Keller von Yunas Elternhaus. Siegessicher ging er zu seinem Auto und fuhr nach Hause,

Der erste Schritt zum Kennenlernen war erledigt, zwar auf andere Art, als erwartet, aber er war getan. Wie würde es weitergehen? Wann würde Yuna anrufen? Würde Alaric es schaffen, dass sie ihn liebte? Schließlich ließ sich Liebe nicht erzwingen, sie musste wachsen, wie eine zarte Pflanze, die zu einem starken Baum wurde, den nichts mehr umwerfen konnte.





……  Fortsetzung folgt

Sonntag, 21. Juni 2015

Heißer Wüstensand



Urlaub, allein schon dieses Wort weckt Erinnerungen. Schöne Erinnerungen. Wie vermisse ich diesen einen, ganz besonderen Urlaub, wie er nie wieder zu erleben sein dürfte.
Nun sitze ich hier in meinem heißen, stickigen Büro und starre aus dem Fenster auf die noch heißere Straße. Der Asphalt glüht und bildet in der nahen Ferne eine Art Fata Morgana. Fata Morgana und in der Wüste. Ich erinnere mich und versinke in die Vergangenheit.

***

»Katharina, kannst du dich nicht ein bisschen beeilen?«, schallt es an meine Ohren.  »Der Flieger wartet nicht auf dich.«
Immer dieses Gemecker meiner Mutter. Der hoffentlich letzte Urlaub gemeinsam mit meinen Eltern liegt vor mir. Wieso die unbedingt dieses Jahr nach Afrika wollen, keine Ahnung. Bisher waren die gemäßigten Zonen das Ziel. Die Temperaturen dort stellen wenigstens keine Umstellung dar.
Ich schwinge meine langen blonden Locken mit einem gekonnten Dreh nach hinten. Blonde Haare in gewissen Regionen der Welt haben einen Reiz auf die Männer dort, habe ich mir sagen lassen. Wir werden sehen. Obwohl, Mallorca wäre mir lieber gewesen. Da kenne ich mich aus. Auf meinen Pumps dackele ich meinen Eltern hinterher zur Gangway. Ich genieße die Blicke der Männer auf meinem Körper. Muss ich betonen, dass ich mich extra so gekleidet habe, dass allen die Augen rausfallen? Provokation auf der ganzen Linie. Nur wegen meiner Mutter, die denkt, ich bekomme nie einen Freund. In der Hinsicht bin ich auch noch Jungfrau. Aber die kleinen Spielchen unter uns Mädels, die reichen völlig aus. So zärtlich und doch bis zum Höhepunkt kommend. Wofür braucht es da einen Mann, der nur an sich und seine Befriedigung denkt? Zumindest nach dem, was meine Freundinnen mir so erzählen.

Ich sehe, dass meine Mutter grinst, als sie die Blicke sieht, die mir zugeworfen werden.
Ja, ich bin eine gute Ware, nicht wahr? Sie ist echt im falschen Jahrhundert geblieben. Am liebsten hätte sie jetzt schon Enkelkinder, obwohl ich gerade erst einmal mein Abitur in der Tasche habe. Schrecklich, diese Frau, aber ich liebe sie trotzdem.
Der Flug geht vorüber und ich steige aus dem Flugzeug in eine sengende Hitze. Gefällt mir gerade gar nicht. Aber ich kann auch nichts daran ändern. Geifernde Blicke fühle ich über meinen Körper gleiten. Meine blauen Augen funkeln etwas biestig zurück, was einige der Herren dazu animiert, mir unverhohlen Gesten anzubieten, die nur zu einer Sache bestimmt sind. Männer und Sex. Die denken echt nur mit ihrem Schwanz.

Die Fahrt zur Oase ist heiß und ich bin froh, als ich endlich in meinem voll klimatisierten Zimmer sitze, beziehungsweise dort unter die Dusche hüpfen kann. Meine Eltern haben ein Zimmer ganz weit weg von meinem. Dann habe ich wenigstens etwas meine Ruhe vor ihnen. Mitten im Nichts, in einer Oase, mitten in der ägyptischen Wüste. Obwohl diese ist ziemlich bebaut. Trotzdem.
Zum Abendessen ziehe ich mir ein tief ausgeschnittenes Kleid an. Aber als ich mich umschaue, nur ältere Ehepaare und keine Männer, mit denen ich meine Mutter ablenken könnte. Ach so, meinen Vater habe ich vergessen zu erwähnen. Natürlich ist er auch anwesend. Die Reise ist seine Idee, wie ich inzwischen weiß. Ein alter Jugendtraum, den er mit uns teilen will. Vier-Sterne-Hotel in der Wüste mit Spa. Eigentlich die Verschwendung schlechthin. Wenn man einmal bedenkt, dass Oasen immer schon Lebensquellen waren. Und jetzt wird hier verbraucht, was die Touristen von Zuhause gewohnt sind. Definitiv nicht meine Wahl.

Nachdem ich mich von meinen Eltern verabschiedet habe, gehe ich in mein Zimmer. Entkleide meinen Körper und lege mich auf das Bett. Im Gepäck habe ich meinen Vibrator. Meine Hände gleiten sanft über meine Brüste, spielen mit meinen Erhebungen. Ein Kribbeln durchläuft den gesamten Bauchraum, bis hinunter in den Unterleib. Dorthin wandert eine Hand. Sie streichelt dort über die nackte Haut meiner Lippen und berührt sanft meine Perle. Diese umkreisend werde ich unruhiger, ich will mehr. Der Vibrator hilft mir dabei. Stöhnend und keuchend strebe ich dem gewollten Höhepunkt entgegen. Als er mich erfasst, schwebe ich in den Himmel der Lust.

Meine Mutter hat einen Knall. Jetzt will sie eine Wüstentour mitmachen. Als wenn es nicht schon heiß genug ist. Nein, wir werden uns in Jeeps quetschen und durch den glühenden Wüstensand rollen. Verweigerung meinerseits wurde einfach ignoriert. Da ich hier ja, bis auf das einheimische Personal, keine Anbeter habe, die will meine Mutter dann wieder nicht, fahre ich notgedrungen mit. Dazu trage ich heute ein langes weißes Gewand, wie es hier üblich ist. Ich muss sagen, sehr angenehm auf der Haut und luftig. Es ist zwar etwas unpraktisch, damit in den Wagen zu steigen, aber es erfüllt seinen Zweck bestens.

Langweiligeres als Wüstensand und Sanddünen in Hülle und Fülle gibt es nicht. Ich schließe meine Augen und träume vor mich hin. Rund um meine Person unterhalten sich die Passagiere über dies und das. Plötzlich hält der Jeep. Unser Führer erklärt etwas auf Englisch. Den Anfang verpasse ich, weil ich noch in meinen Tagträumereien verweile. Meine Augen öffnen sich langsam. Als sie sich an die Helligkeit gewöhnt haben, sehe ich Felsformationen. Wir steigen aus und gehen dorthin. Abwechslung in dem Gelände, glatte Felsen, raue Felsen. Unser Führer erklärt uns die Gegend und zeigt, dass die Wüste nicht nur trocken ist. In einer kleinen Nische befindet sich Wasser. Klares, sauberes Trinkwasser, das ich hier so nicht erwartet hätte. Es schmeckt wunderbar und spült den Staub aus meinem Mund. Wir fahren weiter. Allerdings war diese Felsformation das Highlight.

Zurück im Hotel stelle ich mich kurz unter die Dusche. Ohne mich abzutrocknen, gehe ich in mein Zimmer. Der heiße Wind bläst hinein. Die letzten Wassertropfen verdunsten schnell auf meinem Körper und ich genieße es, wie der warme Hauch mich streichelt, unterstützt von meinen Händen. Da es bis zum Abendessen noch etwas dauert, lege ich mich auf mein Bett, immer noch unbekleidet. Und schlafe ein. Träume von einem Prinzen aus Tausend und einer Nacht, der mich entführt und zu seiner Frau macht.

Ein Klopfen an der Tür weckt mich auf. Meine Mutter, ungeduldig wie eh und je. Schnell streife ich das hier übliche Gewand über, von dem ich inzwischen drei Stück besitze. Darunter bin ich nackt. Der kühlende Stoff fühlt sich herrlich auf meinem Leib an. Im Speisesaal sitzen dieses Mal neue Gäste, obwohl, diese Bezeichnung passt nicht ganz. Denn es scheinen Einheimische zu sein. Ihre Sprache und Kleidung verraten es. Neugierig, wie ich bin, frage ich die Bedienung nach den fünf Männern.
»Das sind der Sohn von Abu Akim, dem Fürst eines Berberstammes hier in der Wüste und seine Begleitung.«
Ok, Fürstensöhne stelle ich mir anderweitig vor, aber wir sind ja nicht in Europa. So dürfen sie hier wohl landestypisch sein. Schwarze Kaftane, ein Tuch um den Kopf und dunkle Vollbärte unter schwarzen Augen. Unheimlich und gleichzeitig irgendwie magisch anziehend. Warum das so ist, weiß ich auch nicht. Einer der jungen Männer schaut ständig zu mir herüber. Sein Blick durchdringt mich und irgendwie fühle ich mich nackt. Was ich zumindest unter dem Stoff auch bin. Irgendwie erregt mich dieser Blick und mein Körper reagiert darauf.

Während des Essens kann ich mich kaum auf die Speisen konzentrieren. Immer wieder schweift mein Blick zu dem Tisch, an dem die Fünf sitzen. Jedes Mal trifft sich sein Blick mit dem meinen.
»Warum starrst du eigentlich ständig auf die Kerle da drüben?« Meiner Mutter entgeht einfach nichts.
»Ich finde es interessant, auch Einheimische hier zu sehen und nicht nur Europäer und Amerikaner. Sie bringen ein gewisses Flair in diesen Saal.«
Welchen Unsinn gebe ich da von mir? Flair? Das ist doch überhaupt nicht mein Sprachschatz. Meine Mutter verzieht das Gesicht.  »Das sind doch nur ungewaschene Barbaren. Nichts für uns. Halt dich bloß fern. Wer weiß, was die in Wirklichkeit hier wollen.«
Als ich zurück in mein Zimmer gehe, bemerke ich, dass mein Kaftan einen feuchten Fleck auf der Rückseite hat. Genau dort, wo ich auf dem Stuhl saß. Wie peinlich, hoffentlich hat das niemand gesehen.

Das Anliegen der Einheimischen erfahren wir am nächsten Morgen. Der Hotelmanager lädt alle Gäste ein, mit in das Lager von Fürst Abu Akim zu fahren. Meine Eltern haben sich für die Fahrt zu den Pyramiden angemeldet, wohin ich glücklicherweise nicht mehr mitfahren konnte, da alle Plätze ausgebucht waren. Sie stellen mir aber frei, in das Berberlager mitzufahren. Das klingt abenteuerlicher als das elterliche Vorhaben.

Wieder einmal fahre ich durch die Wüste. Nur sitzt mir dieses Mal der junge Mann mit Vollbart und seinen funkelnden schwarzen Augen gegenüber. Heißkalte Schauer laufen durch meinen Körper. Ich fühle mich angezogen, erregend angezogen. Ein absolut neues Gefühl. Männer haben das noch nie bei mir erreicht. Und jetzt sitzt mir einer einfach nur gegenüber und seine Augen dringen tief in meine Seele und entfachen ein bisher unbekanntes Feuer. Ehrlich gesagt, am liebsten würde ich mich auf ihn stürzen. Aber nein, das geht aus vielen Gründen natürlich nicht. Ob ich mich verliebt hatte?

Das Lager besteht aus unterschiedlich großen Zelten. Wir als Gäste des Hotels werden in das größte gebeten. Ich staune nicht schlecht, als ich eintrete. Außen ganz schwarz, so offenbart sich mir hier eine Ansicht, die ich so nicht erwartet habe. Bunte Teppiche, gemütlich aussehende Kissen und ein angenehmer Duft, der durch das komplette Zelt schwebt. Fürst Abu Akim kommt uns entgegen und begrüßt alle Neuangekommenen freundlich und lässt ein Glas Tee reichen. Anschließend lädt er uns ein, es sich auf den dargebotenen Flächen bequem zu machen. Währenddessen begrüßt er seinen Sohn. Der junge Mann, der meinen Körper so in Wallung versetzt hatte.

Es beginnen Gespräche, Smalltalk eben. Ich beteilige mich, um nicht den Anschein eines Mauerblümchens zu bieten. Fürst Abu bietet uns Gästen an, einmal auf einem Kamel zu reiten. Es zu lernen. Dieses Erlebnis möchte ich mir nicht entgehen lassen und sage zu. Als Jüngste komme ich in den Genuss, es selbst versuchen zu dürfen. Nicht nur aufsteigen und geführt werden, nein, richtig reiten und selbst die Führung übernehmen. Und es funktioniert. Das Wüstenschiff erhebt sich und folgt tatsächlich meinen Befehlen, die mir vorher mitgeteilt wurden.
Anschließend begeben wir uns zurück in das große Zelt, in dem inzwischen ein Abendessen angerichtet ist. Unbekannte Speisen, landestypisch. Plötzlich setzt sich jemand neben mich. Ohne seine Kopfbedeckung hätte ich ihn fast nicht erkannt.
»Hallo, mein Name ist Hassan. Ich gehöre zu diesem Stamm der Berber. Einer der letzten, die noch nicht ganz sesshaft sind.«
Verblüfft bemerke ich, dass Hassan mich auf deutsch angesprochen hat. 
»Ähm, ich bin Katharina«, stottert meine aus der Fassung gebrachte Stimme.
»Katharina, das ist ein schöner Name. Er gefällt mir.«

Wir kommen ins Gespräch, und aus dem anfänglichen Smalltalk wird ein tiefer gehendes Intermezzo, bei dem ich die Welt um uns herum ausblende und nichts mehr mitbekomme. Ich gebe zu, nachträglich, ich bin gebannt, verzaubert, verliebt. Meine Augen folgen seinen Lippen, meine Ohren lauschen dem melodischen Klang seiner Stimme und mein Körper verzehrt sich nach etwas, das er noch nicht kennt.
Manchmal berührt seine Hand leicht meine Haut. An diesen Stellen brennt es wie Feuer, nicht unangenehm, nur mehr wollend.

Hassan lädt mich ein, mit ihm den Nachthimmel über der Wüste zu betrachten. Zu diesem Zeitpunkt wäre ich ihm überall hingefolgt. Er reicht mir einen weiteren Umhang.  »In der Wüste ist es nachts sehr kalt. Im Gegensatz zur Hitze am Tag.«
In der Tat, während es im Zelt angenehm warm ist, empfängt mich kalte Luft, sobald wir das Zelt verlassen. Wir entfernen uns ein Stück vom Lager. Der Sand ist hart unter meinen Füßen. Schweigend gehen wir nebeneinander her, die nächste Düne hinauf. Dort setzen wir uns und schauen in den Sternenhimmel. Da hier die Straßenbeleuchtungen fehlen, kann man sehr viele Sterne betrachten. Die Milchstraße erscheint als ein leuchtend helles Band. Ich lege mich hin, um dieses Naturwunder besser anschauen zu können.
»Hast du einen festen Partner in Deutschland?«
Verwirrt blicke ich zu Hassan hinüber. Natürlich erkenne ich im Dunkeln nichts.
»Nein, warum fragst du?«
»Ich will einem anderen Mann nicht die Frau wegnehmen. Das gehört sich unter zivilisierten Menschen nicht.«
Jetzt bin ich noch mehr verwirrt. Was will mir Hassan damit sagen? Seine Hand kommt auf Tuchfühlung herüber. Meine innere Hitze brodelt noch immer und mein Körper kennt diese Situation und reagiert entsprechend. Ohne etwas zu sagen, wird Hassan mutiger und ich lasse es zu. Will das Gefühl kennenlernen, die Handlung, mit einem Mann, nicht immer nur mit meinen Freundinnen. Die Neugier über den Akt ist stärker als andere. Jedwede Vorsicht ist vergessen, als Hassan mich zu küssen beginnt. Wir verschmelzen miteinander, unsere Lippen pressen sich aufeinander und die Zungen spielen und tanzen. Auch seine Hände betasten meinen Körper. Vorsichtig und zärtlich. Sanft und schwebend, kaum wahrzunehmen und doch gleichzeitig sehr zielstrebig.

Ich gebe nach, in allem. Meine Hände krallen sich in den kühlen Wüstensand, als Hassan mich zur Frau macht. Der kurze Schmerz schwindet bald und eine wohlige Lust vermehrt sich. Die innere Hitze erzeugt Feuchtigkeit, die die Kälte der Nacht abkühlt.  Gänsehaut überzieht meinen Körper. Unser Atem geht immer schneller, der Puls ändert seine Frequenz. Wie auch immer Hassan das macht, wir verschmelzen zu einem Körper, einem Rhythmus, einem Eins. Über uns funkeln die Sterne, als würden sie Beifall klatschen. Eine wunderbare Erfahrung. Ich schließe die Augen und bunte Sterne wirbeln vorbei. Mein Mund öffnet sich und will die Freude über das Erlebte in die Wüste schreien, aber Hassan legt seine Lippen darüber und erstickt die Laute mit einem Kuss. In mir spüre ich ein Pulsieren. Nicht nur meines.

Leicht ermattet bleiben wir noch ein wenig nebeneinander liegen. Die Umhänge wärmen unsere Körper, die noch immer sehr erhitzt sind und feucht. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich alles das getan habe, was ich nie wollte. Ein Wildfremder, keine Verhütung, meine Jungfräulichkeit vor der Ehe verschenkt oder besser, vor der Verlobung, denn so lange wollte ich warten.
»Ich liebe dich, Katharina«, umschmeicheln mich Hassans erste Worte nach dem Akt. Ich bin noch immer dabei, Klarheit zu finden.
»Lass uns bitte zurückgehen«, bitte ich deshalb. Hassan bringt mich schweigend zu dem Zelt, in dem ich schlafen soll.
»Katharina, bitte. Was habe ich falsch gemacht? Seit ich dich das erste Mal im Speisesaal des Hotels sah, wusste ich, du bist die richtige Frau für mich. Mein Bauch hat mir das gesagt. Meine Mutter hat mich bestärkt, als ich heute mit ihr darüber sprach.«
»Lass mich bitte alleine, wenigstens jetzt für den Moment. Für mich kommt das alles zu überraschend. Ich muss darüber nachdenken. Morgen früh sprechen wir. Bitte.« Flehend sehe ich im Lampenschein in seine dunklen Augen.
»Schlaf gut, meine schöne Braut.«
Hassan dreht sich um und geht, ohne eine Antwort zu erwarten. Schnell schlüpfe ich in das für mich bereitgestellte Zelt. Hier umfängt mich eine wohlige Wärme, während ich zittere. Nicht nur wegen der Kälte, sondern auch wegen dieser Situation. Was soll ich tun? Niemand ist in der Nähe, den ich fragen könnte. Meine Eltern sitzen jetzt in Abu Simbel und schauen sich den Sternenhimmel dort an. Ich bin allein. Allein und keine Jungfrau mehr. So ein Mist. Als ich mein Gewand ausziehe, erblicke ich einen dunklen Fleck. Noch mehr Mist. Ich habe kein Weiteres dabei und was jetzt? Wie bekomme ich den wieder raus? Aber darüber kann ich nicht mehr nachdenken. Absolut übermüdet krieche ich in die Decken und schlafe ein.

 Als ich erwache, ist es schon hell.  Schade, dass die Sonne nicht durch ein Fenster hereinstrahlt und meinen Körper streichelt, so wie Zuhause. Meine Augen erforschen den kleinen Zeltraum. Irgendwie fehlt etwas, ich komme nur nicht darauf, was es ist. Bis es mir klar wird, mein Gewand ist weg. Ich liege hier nackt unter einer Decke und habe nichts mehr zum Bekleiden. Wer zum Teufel hat es mir weggenommen und wieso? Klar, mit dem Fleck könnte ich es derzeit eh nicht tragen, aber einfach so entfernen? In die Decke gewickelt stehe ich auf und blinzle aus dem Zelt. Draußen herrscht schon reges Treiben. Berber sind keine Langschläfer. Aber würde ich so leben wollen? Gut, Hassan hat mich jetzt nicht explizit gefragt. Seine Äußerungen von letzter Nacht lassen dies vermuten. Für mich beschließe ich, dass das nichts für mich ist. Was nun?

Vor meinem Zelt liegt wiederkäuend ein Kamel und glotzt mich an. Ohne weiter darüber nachzudenken, renne ich das kurze Stück auf es zu und schwinge mich auf seinen Rücken. Die Befehle des gestrigen Tages sind noch immer in meinem Kopf. Mein Vorhaben gelingt. Das Tier erhebt sich schwerfällig und kaum auf allen Vieren, treibe ich es an und spurtet mit mir in die noch kühle Wüste. Hinter meinem Rücken höre ich entsetzte Rufe. Bloß weg hier, das ist mein einziger Gedanke. Während des Kamelgalopps löst sich unbemerkt die Decke und fliegt einfach so hinunter. Bleibt im Sand liegen, das Wüstenschiff trägt mich weiter in die Sanddünen, auf denen der Sand rieselt und vom leichten Wüstenwind davongetragen wird. Unsere Spuren verschwinden.

Plötzlich bleibt das Kamel ruckartig stehen. In hohem Bogen fliege ich in den Sand. Noch einmal glotzt es auf mich herunter, dreht sich um und läuft in die Richtung, aus der wir kamen. Nun liege ich hier, was nun gar nicht toll ist. Mein Körper schmerzt vom Sturz, gebrochen scheine ich mir aber nichts zu haben. Langsam rappele ich mich auf und beginne, loszulaufen.

Ich laufe schon seit geraumer Zeit durch den heißen Sand. Mein Körper ist der sengenden Sonne gnadenlos ausgesetzt. Nackt und rot brennt die Haut und der feine Sand schmirgelt durch den Wind an ihr. Wie dumm bin ich gewesen? Allein die Idee, mich auf ein Kamel zu schwingen und abzuhauen, lässt mich stark an meinem geistigen Zustand zweifeln. Aber hätte ich denn bleiben können? Das, was von mir verlangt wurde, war einfach ungeheuerlich. Nicht mit mir selbst zu vereinbaren. Da schien die Flucht das kleinere Übel. Das Biest von Kamel rannte hinaus in die Wüste und warf mich irgendwann einfach ab. Als ich wieder klar denken konnte, war es schon nicht mehr zu sehen.
Es ist heiß. Ich glaube, die Hölle ist kalt dagegen. Meine Füße beginnen, mir den Dienst zu verweigern. Aber ich sehe da vorne Felsen. Hoffentlich keine Fata Morgana, wie man sie hier so oft sieht, die Luft einem etwas vorgaukelt. Bis dorthin muss ich es schaffen. Da ist Schatten, wenigstens der. Vielleicht habe ich Glück und es ist einer dieser Felsen, an denen man Wasser findet. Meine Zunge ist ein trockener Lappen in meinem Mund. Das dicke Blut dröhnt mit jedem Herzschlag in meinen Ohren. Ich muss es schaffen. Der Sand ist ein Feind meiner nackten Füße, heiß und rubbelnd. Ich zwinge mich weiter, Schritt für Schritt. Ich muss es schaffen. Tranceartig wiederhole ich meine Litanei. Rechter Fuß, linker Fuß. Das Denken fällt mir immer schwerer. Sie sind zum Greifen nah, die Felsen. Ich falle hin und verschwinde in einem schwarzen Loch meines Verstandes.

*** 

Immer noch starre ich in die Fata Morgana. Die Luft flimmert und Autos tauchen auf. Eins nach dem anderen fahren sie die Straße entlang, an meinem Fenster vorbei. Wehmut erfüllt mein Herz. Drei Jahre ist dieser Urlaub jetzt her. Drei Jahre, in denen ich darüber nachdachte, ob es eine Zukunft für mich und Hassan gegeben hätte.

Die Felsen, die ich erreichte, waren die von der Tour mit meinen Eltern. Es gab Wasser, das mir jemand einflößte, weil mein Körper es nicht mehr schaffte und kurz vor dem Ziel zusammenbrach. Langsam kam ich damals zu mir, zurück in die Welt. Mein Körper brannte und es dauerte eine Zeit lang, bis die Haut zur Ruhe kam. Meine Eltern machten sich Vorwürfe, weil sie mich damals alleine ließen. Da unser Urlaub sich auch dem Ende zuneigte, sah ich Hassan nie wieder. Aber Erinnerungen bleiben und ich bin froh darüber.

Zuhause begegnete mir dann Johannes, ein ganz lieber junger Mann, der mich etwas an Hassan erinnerte. Wir sind glücklich miteinander, so scheint es nach außen. In mir frisst diese Erinnerung. Was wäre, wenn ich geblieben wäre?

Montag, 15. Juni 2015

Elviras Erlebnisse



Liebe Leser,
heute berichte ich ein wenig über mein neues Leben. Für einige mag dies komisch klingen, denn nicht jeder mag Biografien. Aber lassen Sie sich doch mal überraschen.

Ein Druck genügt und schon kann man dieses Gerät hochfahren. Das habe ich inzwischen gelernt und wende es regelmäßig an. Von Egon habe ich mir das Internet erklären lassen und surfe nun in den Weiten des World Wide Web. Gar nicht immer so einfach. Dazu kommt, dass mein Laptop eine Kamera hat. Wie viele neue Leute man doch kennenlernen kann. Nie hätte ich es für möglich gehalten, meine Zeit vor so einem technischen Wunderwerk zu verbringen, geschweige denn, es regelmäßig zu nutzen. Vor Jahren ein Ding der Unmöglichkeit, denn sowohl Hans als auch ich hatten solchen Neuerungen eher den Kampf angesagt. Erst nach Hans‘ Tod ließ ich mich von Egon überzeugen, dass es kein Teufelswerk ist. Und ja, jetzt sitze ich davor und suche neue Bekanntschaften, denn Egon ist nur ein Freund, kein Liebhaber, zumindest nicht meiner.
Im Alter wird es einfach schwieriger, sich eine Liebschaft zu suchen. Die Haut ist nicht mehr so straff, eher faltig und wellig. Die Haare, wenn nicht gerade in einer scheußlichen Oma-Modefarbe gefärbt, grau bis weiß. Nichts, was jüngere Männer antörnen würde. Ja, Sie lesen richtig, jüngere Männer. Die in meinem Alter haben entweder noch ihre Ehefrau, wenn sie treu sind und nicht gerade eine junge, dralle Affäre laufen haben, oder sie schaffen den Akt nicht mehr. Man sagt ja immer, im Alter hat man keinen Sex mehr, aber mal ehrlich, wer glaubt noch an dieses Ammenmärchen? Ich auf jeden Fall nicht. Seit Hans nicht mehr unter den Lebenden weilt, habe ich die Welt des Sex neu entdeckt. Von Vorteil hierbei ist es, dass ich nicht mehr schwanger werden kann, die Zeiten sind vorbei. Die Herren, mit denen ich mich treffe, sind davon angetan. Nicht dass Sie denken, ich wäre jetzt leichtsinnig. Nein, Kondome gehören trotzdem dazu, denn schließlich ist es mir meine Gesundheit wert, noch lange der Lust frönen zu können. Aber genug von dem Gefasel, sicher interessiert es Sie, wie das alles kam und was ich schon erlebt habe.

Mit Hans war ich fünfunddreißig Jahre verheiratet, habe drei Kinder von ihm und war ihm in all den Jahren immer treu. Auch ging ich als Jungfrau in die Ehe. Ein Fehler, wie ich heute weiß, aber damals einfach normal. Geredet wurde natürlich auch nie über dieses Thema. Absolut verpönt. So verlief unsere Ehe harmonisch und recht normal. Ab und zu mal Sex und als wir älter wurden, verringerte sich diese Frequenz, weil man das ja nicht wirklich benötigt. Darüber kann ich nur noch lachen. Hans starb an einem Herzinfarkt, als er allein unterwegs war und niemand ihm helfen konnte. Ja, ich trauerte, weil ich ihn ja wirklich geliebt hatte und so viele Jahre mit ihm erlebt. Egon, sein bester Freund, tröstete mich, ebenso seine Holde. Sie schleppten mich zu Veranstaltungen, Events, wie sie heutzutage so schön genannt werden. Als ich fragte, woher die beiden so informiert seien, kam nur lakonisch: Internet. Na super, damit kannte ich mich nicht aus. Also machte Egon mit mir einen Privatkurs. Und als ich firm in der Angelegenheit war, beriet er mich beim Kauf eines Laptops. Meine Kinder und Enkel waren verblüfft, als ich eines Tages via Skype bei ihnen anklopfte. Deren Emailadressen waren mir bekannt. Und da sie alle in SocialMedias waren, fügte ich mich in die Reihe der Süchtigen. Vorsichtig begab ich mich auf das dünne Eis, denn man konnte nie wissen, ob das Gegenüber echt oder ein Fake war. 

Eines Tages stieß ich bei einer Freundin auf eine Gruppe mit dem Namen „Ältere Frauen sind einfach nur geil“. Komischer Gruppenname, aber ich war neugierig, was sich dahinter verbarg. Entsprechend trat ich der Gruppe bei. Im ersten Moment war ich schockiert. Wo war ich denn da gelandet? In einer Partnerbörse beziehungsweise einem Datingportal. Aber nicht für feste Partnerschaften, wenngleich sich da einige ergeben hatten, sondern nur für reinen Sex. Nein, das war nichts für mich und ich wollte diese Gruppe schon wieder verlassen, als mir das Konterfei eines adretten Dreißigjährigen ins Auge fiel. Bei seinem Post standen keine aufdringlichen Gesuche, sondern er stellte sich artig vor und schrieb, dass er eine Frau in den Fünfzigern suche. Eine reife, selbstbewusste Frau. Für die hielt ich mich auf jeden Fall. Aber einfach so Sex? Mit einem Fremden? Ohne Gefühle? Ich schaltete meinen Laptop aus und grübelte zwei lange Tage darüber nach. Sollte ich ihn anschreiben? Zumal er doch etwas weiter weg wohnte. Aber meine Neugier siegte. Also schrieb ich meine erste Bewerbung, wenn man sie denn so nennen konnte. Nach drei Stunden erhielt ich schon eine Rückantwort, das hätte ich nicht erwartet. Wir schrieben uns ein wenig hin und her. Dadurch lernten wir uns besser kennen und ich fand ihn sehr sympathisch, wenigstens von seiner Art zu schreiben. Da wir ja nun nicht nur eine Brieffreundschaft haben wollten, camten wir. Sie wissen schon, mit der Kamera, die im Laptop eingebaut ist, geht so etwas wunderbar einfach. Seine Augen gefielen mir. Aus dem Schreiben wurde dann ein Skypen. Es begann, bei uns zu knistern, und irgendwann saßen wir nicht mehr bekleidet vor den Bildschirmen. Die Hände waren nicht mehr an der Tastatur, sondern erforschten den jeweils eigenen Körper. Für mich ein absolut neues Gefühl.

Ich lernte meinen Körper neu kennen. Nicht mehr nur vom Waschen her oder den Streicheleinheiten, die nie so intensiv waren, wie jetzt meine eigenen. Mein Geschlecht war nicht nur eine Öffnung für Hans und der Ausgang für meine Kinder, nein, es war dazu da, mir Freude zu bereiten. Mit meinen Brüsten erging es mir ebenso. Irgendwann reichte uns diese Art der Kommunikation nicht mehr aus. Wir vereinbarten ein Treffen in einem Hotel in der Mitte zwischen unseren Wohnorten. Mit Herzrasen wie ein verliebter Teenager fuhr ich dahin. Mit Umarmung und Küssen begrüßten wir uns. So schnell es nur ging, verschwanden wir im gebuchten Zimmer. Die Angestellten an der Rezeption, darüber muss ich immer noch lachen. Deren Blicke, als wir uns küssten. Schließlich könnte ich ja seine Mutter sein. Und dann ein inniger Zungenkuss mitten in der Empfangshalle. Schon im Aufzug waren unsere Hände damit beschäftigt, den anderen zu fühlen, zu fassen, nicht immer mehr nur sich selbst. Kaum im Zimmer angekommen, flogen die Kleidungsstücke in hohem Bogen auf den Fußboden. Er schmeckte so wunderbar, anders als Hans. So frisch und unverbraucht. In meinem Körper herrschte ein Aufruhr, das hatte ich noch nicht erlebt. Alles prickelte und ich drängte mich richtiggehend an den seinen. Wollte spüren, was ich bisher immer nur gesehen hatte.
Auf dem Bett wälzten wir uns weiterhin knutschend herum und ich spürte seine heiße Härte auf meiner Haut. Mich überkam ein Verlangen, diese mit mir zu vereinen. Aber dazu kam es erst später. Dieser herrliche junge Mann liebkoste mich. Jedes einzelne Körperteil erfuhr seine Aufmerksamkeit, seine Zärtlichkeiten, die von seiner weichen Zunge ausgingen. Ich fühlte mich nass und es war mir peinlich, als er dann mein Geschlecht ebenso sanft berührte. Wellen eines bisher unbekannten Glücks durchfuhren mich. Ich schwebte in einem Raum, der mir in meinem bisherigen Leben verborgen geblieben war. Und dann, endlich, drang er in mich hinein. Er katapultierte meine Sinne in Sphären, die so wunderbar waren, dass ich nicht genug davon bekommen konnte. 

Diese Nacht war der Auftakt. In mir war eine neue Leidenschaft entfacht worden. Eine Gier nach Sex. So, als müsste ich etwas nachholen, was mir in all den Jahren unbewusst mit Hans gefehlt hatte. Wir trafen uns drei weitere Male, aber die Neugier ob der Vielfalt nahm Überhand. Entsprechend begann meine Suche nach neuen Männern, neuen Abenteuern. Liebe, daran dachte ich nicht. Ich wollte einfach dieses Schweben erleben, diese Ekstase. Wer sich weigerte, mit mir zu skypen, dem verweigerte ich ein Treffen. Nicht bei jedem Treffen kam es zum Sex, das sollte ich an dieser Stelle klarstellen. Sie glauben ja gar nicht, wie oft sich die Männer als falsch erwiesen. Falsche Fotos bzw. nicht derjenige, mit dem ich geskypt hatte, falscher Charakter, älter, als angegeben und so weiter. Oder sie entpuppten sich als Nieten, im Bett, nicht als Mensch. Aber ich war nicht mehr auf der Suche nach Mister Right, nein, ich wollte hemmungslosen Sex. 

Eines Tages schrieb ich mit einem Vierzigjährigen. Er war mir auf Anhieb sehr sympathisch und auch vor der Kamera waren wir uns sehr amourös und leidenschaftlich stöhnten wir unsere Mikrofone voll. Persönlich kennenlernen wollte er mich. Ich sagte zu. Wir trafen uns in einem Wochenendhaus. Das erste Mal, dass ich keinen so halbwegs öffentlichen Ort wie ein Hotel oder eine Pension wählte. Sie werden sagen, die Alte ist ziemlich leichtsinnig und naiv. Ja, vielleicht. Aber ohne Risiko gibt es auch keinen Spaß, glauben Sie mir ruhig. Dieses Wochenendhaus stand ziemlich einsam in einem Waldstück. Etwas unheimlich war mir schon zumute, als ich den Weg mit meinem kleinen Auto entlangfuhr. So alleine, keine weiteren Häuser oder Menschen. Ob das wirklich eine gute Idee war?
Das Häuschen an sich war sehr nett und ordentlich und Frank war auch schon da. Er kam mir entgegen, half mir galant aus meinem Wagen und umarmte mich mit einem sehr innigen Kuss. Irgendwie machten dies immer alle Männer. Nur Hans nie, also früher, als er noch lebte.

Da dieser Kuss sehr lange dauerte, seine Hände Beschäftigung suchten, glitten sie über meinen Po und packten dort teilweise ziemlich kräftig zu. Ungewohnt, aber es gefiel mir. Die Erregung schlich durch meinen Körper und machte Platz für die Gier nach mehr, nach seinem Fleisch in meinem. Dazu sollte es noch nicht kommen. Frank zog mich, fast wie ein übermütiger Schuljunge, ins Haus. Dort wurde ich überrascht. Sein Sohn war auch zugegen. Gerade der Pubertät entwachsen und grün hinter den Ohren, wie mir Frank ausdrücklich versicherte. Oh Mann, ich konnte ja fast dessen Oma sein. Auf den Schreck benötigte ich erst einmal einen Schnaps. Nicht, dass Sie denken, ich wäre eine Schnapsdrossel oder heimliche Trinkerin, aber manchmal half so etwas einfach. Wir begannen, uns zu unterhalten. Dabei wurde die eigentlich eisige Stimmung langsam aufgetaut. Frank saß neben mir und immer wieder griffen seine Hände an meinen Körper, der dadurch heiß wurde und wieder das Verlangen verspürte, dochmehr als nur Smalltalk zu wollen. Der ein oder andere Seufzer entwich mir dabei. Pascal schoss die Röte ins Gesicht, als sein Vater dann meine Oberweite auspackte, wenig habe ich nun nicht gerade, und ungeniert an dieser herumspielte. Ich spürte meinen Schritt nass werden, öffnete dabei meine Schenkel und ließ Franks Finger in mir spielen. Aus halbgeschlossenen Augen erkannte ich, dass Pascal seine Hose geöffnet hatte und seine Härte wichste. 

Wäre ich jetzt nicht so alt, wie ich bin, würden Sie sagen, ganz normal, dass die darauf abgefahren ist, aber in meinem Alter wird das ja dann schon eher als pervers bezeichnet. Die junge Lanze hatte ganz schöne Ausmaße, inzwischen kannte ich mich ja damit aus. So eine in mir zu spüren, eine neue Erfahrung, dachte ich nur so. Nun werden Sie sagen, Hans hatte doch wohl auch am Anfang eine junge Lanze. Ja, da haben Sie in gewisser Weise Recht, nur war sie nicht jungfräulich und diese Größe hatte sie auch nie. So stand ich auf und ging zu Pascal. Nahm ihn einfach in den Mund und es dauerte nicht lange, da fühlte ich die Hitze seines Samens in meinem Mund. Währenddessen beglückte Frank mich von hinten. Er schob meinen Rock hoch, zog den Slip beiseite und drang ein, nachdem er sich natürlich ein Kondom übergestreift hatte. Bei Pascal machte ich weiter, und es dauerte nicht lange, bis ich ihn wieder hart hatte. Obwohl so ganz einfach war es nicht, wenn man gleichzeitig von Orgasmus zu Orgasmus getrieben wurde. Ich keuchte, insofern das ging. Pascal flüsterte mir kurze Zeit später ins Ohr, dass er noch Jungfrau sei. Ich wäre seine erste Frau. 

Oha, dachte ich bei mir. Vielleicht sollte ich ihm einen etwas besseren Start in das Sexleben geben als Egon mir. Der Anfang mit Fellatio war ja schon gemacht. So eine richtige Vereinigung, bei der er auch mit mir spielen dürfte, schien mir das Richtige zu sein. Frank war am Ende seiner Kräfte, nachdem er kräftig das Gummi gefüllt hatte. Für mich allerdings erst ein Auftakt. Da war ich andere Sessions inzwischen gewohnt. Mit Pascal an der Hand wanderte ich ins Schlafzimmer. Dort auf dem Bett durfte er meinen Körper erkunden, mit Händen, Fingern und seiner Zunge. Ein gelehriger Schüler, der schnell herausfand, an welchen Stellen er mir Vergnügen bereiten konnte. Dann war ich an der Reihe und spielte das Spiel mit ihm. Seine Lanze stand und irgendwann reichte es mir nicht mehr, nur Liebkosungen zu verteilen. Ich schwang mich über ihn und glitt hinab in das Reich der Ekstase. Nahm seine Hände zu meiner Brust, die auch hier schnell wussten, was zur Befriedigung einer alten, nimmersatten Frau benötigt wurde. Zwischen uns entstand ein kleiner See der Lust. Es knatschte richtiggehend, wie im Sumpf. Das war geil. Einen kleinen Hengst hatte ich da unter mir mit einem außergewöhnlichen Standvermögen und einer Tiefe, die noch keiner bisher erreicht hatte. Jetzt konnten wir froh sein, dass das Haus einsam im Wald stand. Denn ich schrie meine Lust heraus, dämmte sie in keiner Weise. Dadurch fühlte sich auch Frank wieder animiert. Er betrat das Schlafzimmer, kniete sich hinter mich, drückte mich nach vorne und, naja, Sie können sich jetzt sicher denken, was kommt. Nein? Upps, ich hätte Sie jetzt echt für weltoffener gehalten.
Er besetzte einfach meinen anderen Eingang. Allerdings blieb ich die Taktgeberin, die den Rhythmus bestimmte, der mit einem Gemisch aus Stöhnen und Schreien die beiden Männer in mir antrieb. Pascal betreute meine Oberweite, sehr gut und zwirbelnd, während Frank mir auf meinen Allerwertesten schlug. Schlussendlich fiel ich irgendwann ausgepowert zusammen, wund und glücklich. Pascals Samen lief aus mir heraus, als ich wieder erwachte. Ich rief nach den beiden. Niemand antwortete oder kam. Die Zwei waren verschwunden und hatten mich liegenlassen. Frank entschuldigte sich später dafür. Pascal hingegen bedankte sich. Wir stehen noch weiterhin in Kontakt, schreiben uns lediglich, denn inzwischen hat er eine Freundin, die sich über einen guten Liebhaber freut.

Ein weiteres kleines Abenteuer will ich Ihnen nicht vorenthalten. Etwas exotisch und für mich damals der Auftakt in eine neue Dimension. Ein Mittdreißiger, Namen nenne ich hier keinen, denn sonst könnte seine Frau etwas erfahren, dass sein Eheleben doch aus den Fugen reißen würde. Wie üblich fand ich ihn in dieser schon einmal erwähnten Gruppe. Er wollte immer, dass ich eine Strumpfhose trug, nichts darunter. Kam mir etwas eigenartig vor, machte trotzdem mit. Auch hier kam es zu einem Treffen. Ein Kleid, eine Strumpfhose und hohe Schuhe, sonst nichts. Im Hotelzimmer ging es dieses Mal anderweitig zur Sache. Ich setzte mich auf das Bett und er kniete vor mir, nachdem er sich entkleidet hatte, seine Anziehsachen legte er übrigens fein säuberlich über einen Stuhl. Er zog meine Schuhe aus und begann, an meinen Füßen zu knabbern. Es kitzelte und ich musste mich ziemlich am Riemen reißen, um nicht laut loszulachen. Dann küsste er sie, durch die Nylon und saugte schließlich an meinen Zehen. Inzwischen kribbelte mein Schritt ungehörig. Sein Schritt zeigte auch eine Erregung. Ich meine, er hatte bisher nur meine Füße bearbeitet. Mich noch nicht einmal nackt gesehen oder gar an anderen Stellen angefasst. Vorsichtig nahm er meine Füße zu seiner Erregung und legte diese dazwischen. Natürlich hatte ich schnell raus, was er wollte. So wurde eine Fußmassage daraus. Bis seine Erregung zwischen meinen Füßen pulsierte. Ich gebe ehrlich zu, das imponierte mir. Damit übte ich gewissermaßen eine gewisse Macht aus, wie ich im Laufe der Nacht noch des Öfteren feststellen durfte. Verweigerung und Erlaubnis meiner Füße erstellten Szenarien, die ich nie für möglich gehalten hätte. Von bettelnd über anbiedernd. Ich gebe es zu, es machte mir echt Spaß, über ihn zu dominieren. Ab einem bestimmten Zeitpunkt jedoch benötigte auch ich eine Befriedigung und ich muss ehrlich zugeben, er konnte das hervorragend, nur anders. Keine Penetration seiner Erregung, die ja auch gar nicht mehr aufzurichten ging, sondern richtig gekonnt mit seinen Fingern und seiner Zunge. Wir haben noch heute Kontakt und verbringen so einige außergewöhnliche Stunden miteinander.

Mein Sexleben ist jetzt sehr ausgeglichen. Nur an eine Sache komme ich einfach nicht ran. In einen Swingerclub zu gehen. Obwohl, reizen würde es mich schon. Nur ohne Begleitung hätte ich da etwas Sorge, dass Mann mich als Freiwild ansieht und so. Aber vielleicht findet sich irgendwann der passende Partner, dem ich so viel vertraue, dass ich mich auf dieses Abenteuer einlasse.
Jetzt wünsche ich einen schönen Tag oder auch Abend, je nachdem, wann Sie meinen kleinen Bericht lesen.
Ihre Elvira