Sonntag, 13. August 2017

Das unerwartete Geburtstagsgeschenk

Er verband meine Augen mit einem schwarzen Tuch. Sobald der Sehsinn verschwand, verstärkten sich die übrigen Sinne. Sein männlicher Geruch strömte in meine Nase, die Pheromone darin aktivierten meinen Erregungslevel. Ein Kribbeln in meinem Unterleib begann, sich in Wellen durch meinen Körper auszubreiten. Als John meine Hände nahm und sie mit einem Band aneinander fesselte, freute ich mich auf das kommende Spiel. Meine Härchen stellten sich auf, das Kribbeln wurde stärker. Wie ich es liebte, einen solchen Abend mit ihm zu verbringen. Mich ihm völlig hinzugeben, auf ihn zu vertrauen, ihm die Führung zu überlassen.
Seine Lippen berührten die meinen und als die Zungenspitze in meinen Mund eindrang, bewegte ich mein Becken unruhig hin und her. Das Zungenspiel begann langsam, während mein Geliebter mit seinen Händen meine Schenkel auseinanderdrückte. Willig fielen diese zur Seite. Irgendetwas war anders als sonst, als wäre eine weitere Person im Raum. Diesem Gefühl gab ich keine Chance, denn ich wusste, John würde mir ein solches Vergnügen nicht gönnen. So spielten unsere Zungen weiter und in mir begann sich die wollüstige Hitze zu stauen.
Ich wollte mehr als nur Küsse. Mein Becken hob und senkte sich, die Beine klafften noch ein wenig mehr auseinander, um ihn einzuladen.
Die Leere in meinem Mund ließ mich auf keuchen. Schnell änderte sich der Kuss, waren es eben noch meine oberen Lippen gewesen, so erfuhren nun meine unteren Lippen die Liebkosungen des Mundes. Die Zunge wanderte beständig durch mein schon feuchtes Tal, um immer wieder auf der Höhe die Perle zu umkreisen und in den tiefsten Grund vorzustoßen. Muss ich sagen, dass ich am liebsten geschrien hätte? So gekonnt hatte mich John noch nie verwöhnt. Als hätte er einen Lehrgang im Cunnilingus gemacht. Gab es das schon im Internet?
Ich gab mich ihm hin, löste mich vom Denken und spürte meinen ersten Orgasmus heranrauschen, als plötzlich Lippen meinen Mund berührten. Vertraute Lippen. Ich bäumte mich kurz auf, wie zur Abwehr. Aber die Lippen waren so liebevoll. Sie wanderten zu meinem Hals und fanden meine erogenen Zonen, sodass ich den ersten Schreck der zwei Münder auf meinem Körper verdrängte.
Zwei Männer!
Sollte mein Wunsch endlich in Erfüllung gehen?
Bekannte Hände massierten meine Brüste, zwirbelten meine Nippel. Gemeinsam mit der Zunge in meinem Tal erzeugten sie eine Sturmflut an Gefühlen. Ich ließ mich mitreißen und zersprang mit einem Schrei.
John entfernte die Augenbinde.
»Sieh, wen ich mitgebracht habe«, hauchte er in mein Ohr.
Zwischen meinen Schenkeln kniete Nils, sein bester Freund, auf den ich schon länger heimlich ein Auge geworfen hatte. Nils, dem ich im Schwimmbad zugesehen hatte, wie er eine junge Schönheit in der Dusche vernascht hatte und ich es mir anschließend mit der Hand machen musste. Nils, dessen Schwanz Freuden versprach, die ich bei John länger schon vermisste. John war nicht mein erster Mann, aber ich liebte ihn über alle Maßen. Nur eben der Sex war nicht der berauschendste.
Nils grinste mich an. Zurückgrinsen ging nicht, da jetzt beide Männer mein Tal mit ihren Fingern zu bearbeiten begannen. Das Aufbäumen meines Oberkörpers konnte und wollte ich nicht vermeiden. John massierte meine Perle, während Nils gekonnt den tiefen Punkt in mir fand, der mich schon bald abspritzen verhieß.
»Fickt mich, ihr Hurensöhne«, schrie ich nur noch.
Nachdem ich Nils‘ von meinem Saft nasse Finger abgelutscht hatte, drang er hinter mir liegend in meine bereite Öffnung ein. Es bewahrheitete sich, sein Schwanz drängte die Wände meiner Vagina auseinander, füllte sie aus, wie schon lange niemand mehr sie ausgefüllt hatte.
Meine Augen suchten John, aber statt Eifersucht sah ich Verlangen in den seinen. Da auch er nun neben mir lag, nahm ich seinen Schwanz in den Mund, der schon sehr erregt war.
Nils änderte seine Position, ebenso John. Meine Fesseln wurden gelöst. Die beiden Männer lagen Po an Po auf dem Rücken auf dem Bett. Ihre geilen Schwänze, ungleich lang und dick, ragten in die Höhe, als wollten sie mir sagen: »Komm und fick uns.«
In meinem Kopf wirbelten so viele Möglichkeiten umher. Einen nach dem anderen, einer in ein Loch, den anderen ins andere, beide gemeinsam in ein Loch.
Sie nahmen mir die Entscheidung ab. Nils zog mich zu sich, hob mein Becken genau über seine Erektion und ich jammerte und keuchte, als seine Schwanzspitze meinen Muttermund berührte und weit nach innen schob. Dass John gleichzeitig meinen anderen Eingang betrat, nahm ich nur am Rande mit.
Beseelt und ausgefüllt begann ich, mein Becken zu bewegen. Die Reize der beiden Männer verhinderten ein großes Nachdenken. Beflügelt von dem Begehren, zu dem größtmöglichen Ziel zu gelangen, gab ich mich der Ekstase hin. Hände griffen meine Brüste, andere spielte an meinem Kitzler. Ich schloss nur noch meine Augen und genoss die Fülle in mir, die Tiefe, die Stärke, die Härte.
Küsse eroberten mich von vorne und hinten.
Da war es, das Gefühl. Man kann es einfach nicht beschreiben, so wunderbar, wie es mich durchströmte. Das Kribbeln stieg bis in meinen Kopf, eine Gänsehaut überzog meinen Körper und ich war purer Sex schlechthin. Die Woge des Orgasmus‘ riss mich mit. Meine Vagina krampfte um Nils‘ Schwanz und molk ihn förmlich, während sich mein gesamter Körper stärker auf die beiden Erektionen in mir presste.
Ich erstarrte, aber meine inneren Muskeln hörten nicht auf, auf der Welle der Ekstase zu schwingen. Wie auf Kommando, nein, es gab keines, zuckten beide Männlichkeiten in mir und deren Inhalt verströmte sich heiß in mir.
»Ich liebe dich, mein Schatz. Alles Liebe und Gute zum Geburtstag.«
Mein Geschenk von John. Nie hätte ich es mir zu träumen gewagt, dass er mir einmal diesen Wunsch erfüllt. Dass es zusätzlich zu meinem Geburtstag geschah, werde ich ihm nie vergessen.

Montag, 7. August 2017

Der verschmähte Froschkönig



Es war einmal eine Prinzessin, die lebte spielerisch vor sich hin. Ohne jegliche Form von Aufgaben, denn alles wurde ihr abgenommen. Es gab Reinigungskräfte zum Säubern der vielen Zimmer, Köche zum Kochen der leckeren Speisen, Bäcker zum Backen des knusprigen Brotes, Konditoren zum Herstellen der vorzüglichen Torten und Kuchen, einen Chauffeur zum Fahren des Wagens und und und ...
Ihr mangelte es an nichts, was mit Geld zu kaufen war. Selbst Freundinnen gab es zuhauf. Entsprechend kam nie Langeweile auf, schließlich wurden rund um die Uhr alle ihre Wünsche erfüllt. Ihre Eltern, König und Königin, hatten wenig Zeit, genau genommen eigentlich gar keine, um diese mit ihrer Tochter zu teilen. Wichtig waren nur die Staatsgeschäfte, die auswärtigen Termine und ständige Präsenz. So übernahmen fremde Personen das, was Eltern eigentlich machen, sie erzogen die Prinzessin. Allerdings merkte diese schon in sehr jungen Jahren, wie man die Menschen um den kleinen Finger wickelt, um all das zu erhalten, was ihr Begehr war, zumal sie die Tochter des Königs war und jeder ihren Wünschen Folge zu leisten hatte. Die Königstochter wuchs zu einer wunderschönen jungen Frau heran. Aufgrund der Annehmlichkeiten in ihrem Leben war sie entsprechend verwöhnt und auch ziemlich eingebildet. Aber sie kannte es nicht anders.
Eines Tages spielte sie mit ihren Freundinnen im Garten. Kichernd und herumalbernd warfen sich die jungen Frauen einen Ball zu. Nur dass es kein gewöhnlicher Ball war. Weiß, permuttschimmernd, nicht ganz rund. Eine riesige Perle, die ihr Vater einmal als Geschenk erhielt und die sehr kostbar war, und somit einmalig auf der Welt. Die Prinzessin hatte diese heimlich aus der Schatzkammer entwendet und nun wurde diese Perle als gewöhnlicher Ball missbraucht. Immer wieder landete sie im Gras, fiel auf einen Stein, wobei kleine Sprenkel des Perlmutts abblätterten. Kurzum, das Spiel zerstörte mit jedem Fall etwas von der Schönheit der Perle.
Im Garten existierte ein Teich, in dem viele Tiere lebten und Pflanzen wuchsen. Dieser Teich war so tief, dass man als Mensch an einigen Stellen nicht bis zum Grund vordringen konnte. Dort wohnte ein Frosch. Mit den anderen Fröschen konnte er sich nicht anfreunden, sie waren ihm zu laut und aufgeregt. Dieses Quaken in der Nacht, dieses Hüpfen und Schwimmen, das nervte den alten Frosch nur. Auch von den weiteren Tieren hielt er Abstand, er war ein richtiger Einzelgänger.
Die ziemlich demolierte Perle landete beim nächsten Wurf mit einem lauten Platsch im Seerosenteich. Eben an jener Stelle, die so tief war und wo der Frosch auf dem schlammigen Boden saß. Sanft schwebte sie vor seine Füße. Mürrisch betrachtete das grüne Wesen die weiße und zugleich bunt schimmernde Kugel.
»Immer diese Menschen mit ihrem Müll«, dachte er bei sich.
Er hörte, dass große Wesen ins Wasser stiegen, um anscheinend zu schwimmen. Da er der holden Weiblichkeit nicht ganz abgeneigt war, machte er ein paar kräftige Stöße mit seinen Hinterbeinen und tauchte etwas höher. Tatsächlich versetzten Frauen seinen Teich in Unruhe. Und unbekleidet dazu. Eine Katastrophe bahnte sich an.
Seejungfrauen gleich kamen sie ihm entgegen. Glitten im Wasser immer tiefer. Kurz bevor sie ihn erreichten jedoch, wandten sie sich ab und mit ein paar Schwimmzügen waren sie wieder oben in ihrem Bereich. Dieses Spiel wiederholte sich einige Male, aber sie erreichten nie den Frosch, geschweige denn sein Heim. Er besah sich ihre jungen Körper, die nackte bleiche Haut. Schlingpflanzen umspielten ihre Brüste und die lieblichen roten Punkte in deren Mitte ragten hervor. Dem alten Frosch wurde ganz anders. Mit der Erinnerung wusste er, was man damit anstellen konnte, aber es war einfach zu lange her.
Irgendwann waren die Frauen des Spielens im Wasser müde und entstiegen dem Teich, der sich daraufhin langsam wieder beruhigte. Der Frosch war zufrieden, der Normalzustand hergestellt. Was er nicht wusste, dass dies kein Spiel war, sondern bitterer Ernst. Als die Perle ins Wasser fiel, weil die Prinzessin sie nicht auffangen konnte, geriet die junge Frau in Panik. Das erste Mal an diesem Tag wurde ihr bewusst, dass sie etwas Verbotenes getan hatte. Nie hätte sie die Perle aus der Schatzkammer entwenden dürfen, weniger noch sie als Spielzeug zweckentfremden.
»Oh, welch ein Unglück. Mein Vater bringt mich um, wenn er das erfährt«, rief die Prinzessin verzweifelt aus. »Helft mir, die Perle zu suchen.«
Und so entkleideten sich die fünf jungen Frauen und sprangen ins kalte Wasser. Vergeblich. Trotz gemeinsamer Bemühungen fanden sie die Perle nicht wieder. Während die Freundinnen nach Hause gingen, saß die Prinzessin am Ufer und starrte weinend auf die Seerosen, die sanft auf der Oberfläche schaukelten. Die Panik in ihr übernahm immer mehr die Oberhand und ihre Schluchzer wurden immer lauter.
Das ging dem Frosch, der sich über die vermeintliche Ruhe nach dem Bad der Frauen gefreut hatte, ziemlich auf die Nerven. Um für Ruhe zu sorgen, schwamm er mit kräftigen Beinzügen an die Oberfläche und sprang vor der Prinzessin an Land.
»Kann man nicht mal mehr seine Ruhe haben?«, polterte er unvermittelt los. »Was ist denn los?« Das verheulte Gesicht der Prinzessin ließ ihn etwas zurückrudern.
»Ach«, schniefte die junge Frau, »mir ist die kostbare Perle in den Teich gefallen. Mein Vater wird wütend sein. Wir konnten sie nicht finden.«
»Du meinst dieses große runde Ding?«, fragte der Frosch, etwas sanfter als vorher. Eine Aura, die von der Prinzessin ausging, zog ihn in den Bann. »Was würdest du mir dafür geben, wenn ich sie dir heraufholen würde?«
»Alles, was du willst«, schluchzte sie.
»Wie heißt du überhaupt?«, wollte der Frosch wissen, obwohl, tief in seinem Inneren kannte er die Antwort schon.
»Calea«, gab die Prinzessin zur Antwort.
»Calea ist ein wunderschöner Name. Genauso wunderschön wie du. Kennst du Aemilie und Beata? Bist du mit diesen verwandt?«
»Nein, wer sind diese Mädchen?«
»Das waren Prinzessinnen. Auch diese spielten hier am Teich. Auch sie warfen etwas in hinein oder ließen es fallen. Aber sie waren auch gemein, denn Versprechen hielten sie nicht, obwohl sie beteuerten, alles zu geben, um an ihr Kleinod zu kommen. Warum meinst du also, sollte ich dir die Perle wieder nach oben holen?«
Die Prinzessin, die bei dem Kompliment über ihren Namen rot angelaufen war, erblasste schlagartig. Dieses garstige Wesen, was konnte es verlangen? Außerdem, ein sprechender Frosch, so einem begegnete man nicht alle Tage. Calea hatte gelogen, denn die Namen sagten ihr etwas. In den Chroniken der Familie fand man sie erwähnt, als harte und traurige Frauen, die nie einen Ehegatten abbekommen hatten. Aus welchen Gründen auch immer, denn diese wurden nicht erwähnt.
»Ich bin nicht so wie diese«, erwiderte die junge Frau daher schnell. »Ich wäre so dankbar, wenn ich diese Perle zurück in Händen hielte, dass ich all meinen Schmuck dir geben würde. All meine Besitztümer, sogar meine hübschen Kleider. Also alles, was du willst.«
»Warum ist dir diese Perle so wichtig? Wichtiger als alles, was du besitzt?«
»Sie gehört mir nicht. Ich hätte sie nicht einmal nehmen dürfen. Und sie muss zurück in der Schatzkammer sein, bevor mein Vater sie vermisst. Ansonsten bekomme ich mächtigen Ärger. Also, was kann ich dir geben, damit du sie mir aus dem Wasser heraufholst?«
»Deine Besitztümer will ich gar nicht. Was soll ich denn auch mit ihnen unten im Teich anfangen. Aber hier ist es so langweilig. Die anderen Frösche nerven einfach nur mit ihrem Gequake. Sei mir eine Freundin. Komme mich besuchen. Lade mich zu dir ins Schloss ein. Lass mich an eurem nächsten Bankett ein Gast sein, der neben dir sitzt und mit dir speist. Und wenn es Herbst wird, bitte mich in dein Bett, damit ich nicht einen weiteren Winter in diesem kalten Wasser frieren muss.«
Calea dachte nach. Gesellschaft leisten hier am Teich, das wäre eine Abwechslung zu ihren Freundinnen. Wenn sie es oft genug machen würde, würde der Frosch bestimmt die anderen Bedingungen vergessen. Der Ekel vor dieser Kreatur schüttelte sie innerlich durch. Neben ihm sitzen und speisen oder gar ihr Bett mit ihm teilen? Niemals. Aber das musste er nicht wissen. Von diesen drei Bedingungen würde sie ihm genau eine gewähren.
»Ja, ich gewähre dir deine Forderungen. Bitte hole mir die Perle herauf.«
»Vorher einen Kuss. Dieser soll unser Bündnis besiegeln.«
Einen Kuss?! Innerlich würgte die Prinzessin schon, allein der Gedanke, dieses Wesen auch nur zu berühren. Aber sie benötigte diese Perle zurück. Langsam beugte sie sich zu dem Frosch hinunter, schloss dabei die Augen und berührte die Haut ganz sacht mit ihren Lippen, um sich sofort wieder zu erheben. Überlebt, dachte sie bei sich.
Als sie die Augen aufschlug, spang der Frosch auch schon zurück in den Teich, wobei er kurz darauf auftauchte und in seinen Fingern die kostbare Perle hielt. Calea riss sie ihm aus den Fingern und rannte ins Schloss.
Die nächsten Tage verbrachte sie am Teich. Der Frosch war ein geselliges Wesen. Und hatte einen großen Erfahrungsschatz. So wurde es nicht langweilig, ihm zuzuhören.
Der Tag beziehungsweise Abend nahte, als ein Bankett von den königlichen Eltern gegeben wurde. Die Prinzessin vermied dieses Thema am Teich. Diese Forderung wollte sie einfach nicht erfüllen. Was sollten die Leute denken und später über sie tratschen? Nein, das musste nicht sein, einen Frosch als Tischgesellen zu haben. So verabschiedete sie sich etwas früher als gewohnt.
»Ich bin heute ziemlich müde. Wir sehen uns morgen.« Schnell lief sie davon.
Der Frosch hingegen hatte ihre Unruhe mitbekommen. Da auch im Garten gearbeitet wurde, sprachen die Gärtner von dem Fest am Abend. Soso, sie wollte also nicht, dass er am Tisch neben ihr saß. Aber sie hatte es versprochen, also sollte sie es auch halten. Mit großen Sprüngen hüpfte er zum Schloss und hinein, da die Türen an dem warmen Tag offen standen. Calea fuhr ein Schreck in die Glieder, als er plötzlich auf ihren Schoß platschte.
»Guten Abend, meine wunderschöne Calea«, begrüßte er sie. »Hast du unser Abkommen vergessen?«
Die Angesprochene spürte das Blut in die Wangen schießen. Schnell blickte sie sich um, aber niemandem schien das Ereignis aufgefallen zu sein. Mit spitzen Fingern packte sie den Frosch am Hinterbein, erhob sich und wollte ihn entfernen. Sein lautes Quaken erregte Aufmerksamkeit.
»Calea, was hast du da?«, wollte ihre Mutter von ihr wissen.
»Ähm, ja …«, begann die Prinzessin. »Einen Frosch.«
»Der gehört hier aber nicht hin. Bring ihn raus.«
»Das hatte ich gerade vor.«
Aber als Calea ihren Fuß vorsetzte, eröffnete der Frosch ein noch lauteres Quaken. Da stand sie, einen Frosch zwischen den Fingern, rot glühender Kopf und alle starrten sie an.
»Du hast mir versprochen, dass ich mit dir speisen darf«, beschwerte er sich laut, sodass ihn alle hören konnten.
»Wenn dem so ist, so soll es so ein«, wandte da der König ein. »Sonst mag niemand neben dir sitzen, weil du zu verwöhnt bist. Der Frosch wird dein Tischnachbar sein für den heutigen Abend.«
Calea schluckte kräftig und verdrehte innerlich die Augen. Wusste er eigentlich, was er ihr damit antat? Dennoch, dem Befehl ihres Vaters konnte sie nichts entgegensetzen.
So kam es in der folgenden Zeit häufiger vor, dass bei Festivitäten ein Frosch gemütlich neben der Prinzessin saß und mit den Gästen speiste. Er war ein guter Gesellschafter und verfügte über gute Manieren, insofern man das von einem Frosch sagen konnte.
Der Sommer verging und der Herbst nahte. Die Nächte wurden kühler.
Calea ließ in der Herbstsonne ihre Füße in den Teich baumeln und genoss die letzten warmen Strahlen auf ihrem Gesicht.
»Ja, es wird kühler«, sprach sie der Frosch an, der gerade aus dem Wasser kletterte. »Erinnerst du dich an dein letztes Versprechen?«
Die Prinzessin schluckte heftig. Ihn mit in ihr Zimmer, ihr Bett nehmen? Nein, dieses Versprechen wollte sie nicht erfüllen. Was konnte sie nur tun, damit sie es nicht erfüllen musste?
»Ja, ich kann mich daran erinnern. Darf ich dir vorher noch etwas zeigen?«
Der Frosch freute sich und sagte daher freudig zu. »Alles, was du willst, holde Calea.«
Wie immer fasste sie ihn mit spitzen Fingern an und setzte ihn in einen Korb, den die Gärtner vergessen hatten, wegzuräumen. Währenddessen dachte sie angestrengt nach, was sie mit dem garstigen Wesen anfangen könne, um ihn nicht mit in ihr Zimmer nehmen zu müssen. Der Steinbruch im Wald, das wäre die Lösung.
»Wo gehen wir hin?«, fragte der Frosch, als sie schon eine Weile unterwegs waren.
»An einen geheimen Ort. Niemand außer dir soll ihn als mein Versteck kennenlernen.«
Durch das Schaukeln wurde der Frosch müde und schlief alsbald ein. Als er wieder die Augen aufschlug, war es dunkel. Keinerlei Geräusche drangen an sein Ohr.
»Calea?«, rief er deshalb. Keine Antwort.
»CALEA!«
In der Ferne sah er ein schwaches Leuchten. Mühsam krabbelte er aus dem Korb und hüpfte über den unebenen Boden mit teilweise sehr spitzen Steinen der leichten Helligkeit entgegen. Größer wurde dieser Fleck Licht, bis er schließlich am Rand einer Höhle stand und den Mond über sich erblickte. Dessen Licht erhellte die Nacht so weit, dass er sah, hier war nichts als Gestein um ihn herum. Ein eisiger Wind fuhr über seine feuchte Haut. Die Kälte machte ihn träge, aber er wusste, würde er sitzen bleiben, wäre dies sein Tod. Mit großen Sprüngen begann er seine Reise zum Schloss zurück, das er in der Ferne leuchten sah. Die Reichweite der Sprünge wurde mit zunehmender Kälte immer kürzer, aber der Frosch schaffte es bis zu seinem Ziel. Im Inneren des Schlosses war es warm und so fühlte er sich schnell wieder besser. Calea hatte ihm eines Tages einmal gezeigt, wo ihr Zimmer lag. Dorthin hüpfte er unbeirrt weiter.
Die Tür war verschlossen und so klopfte er an.»Herein« kam als Antwort. Aber da der kleine Frosch nicht an die Türklinike reichte, klopfte er ein weiteres Mal mit dem selben Erfolg. Er wiederholte es so lange, bis der Prinzessin der Kragen platzte und sie die Tür öffnete und er schnell ins Zimmer sprang.
»Boah, wenn ich den erwische, der mich aus meinen Träumen gerissen hat«, polterte die Prinzessin, nachdem sie die Tür verschlossen hatte, und kroch wieder in ihr warmes Bett und deckte sich zu. Kaum war sie eingeschlafen, da spürte sie eisige Finger auf ihrer Wange.
Mit einem Schrei saß sie kerzengerade in ihrem Bett.
»Du hattest mir versprochen, dass ich in deinem Bett schlafen darf, sobald es draußen kalt wird. Stattdessen hast du mich dem Tod geweiht und in dieser Höhle ausgesetzt. Eigentlich müsste ich dich wie deine Vorgängerinnen verfluchen. Aber ich gebe dir eine Chance, die auch Aemilie und Beata hatten, sie aber nicht nutzten.«
Immer noch unter Schock, weil so aus dem Schlaf gerissen, starrte Calea das Wesen auf ihrem Kopfkissen an, nachdem sie das Licht eingeschaltet hatte.
»Welche Chance?«, fragte sie verdattert.
»Lass mich dein Liebhaber sein.«
Ein Frosch als Liebhaber? Schlimmer konnte es nicht werden, dachte sie. Aber gleichzeitig erinnerte sich an ihre Vorfahren. Waren sie deshalb ohne Mann geblieben, weil sie der Bitte des Frosches nicht nachgekommen waren? Dabei waren das Kribbeln im Unterleib und die zarten Berührungen warmer Finger auf sensiblen Stellen doch so schön. Würde sie darauf verzichten wollen? Calea wollte wissen, wie sich ein Mann in ihr anfühlen könnte anstatt nur der eigenen Finger oder der ihrer Freundinnen, denn sie hatten dieses erotische Spiel schon öfter betrieben. Aber ein Frosch? Kalte Finger, eisige Lippen? Wie sollte er bei ihr die Gefühle auslösen, die sie so genoss? Ein Fluch, der dies auf ewig vehinderte, sollte dennoch keine Erfüllung finden. Lieber gab sie ihm, was er wollte.
»Wenn es sein muss. Aber ich werde meine Augen schließen«, erwiderte sie deshalb.
»Vorher musst du mich küssen und fest auf den Boden werfen.«
Auf den Boden werfen? Was sollte das? Den Fluch im Hinterkopf spitzte sie ihre Lippen und berührte die feucht-kalte Haut des Froschens kurz ganz leicht, fasste ihn und warf ihn auf den Boden. Mit geschlossenen Augen. Sie wollte gar nicht wissen, was nun geschah.
So lag sie stocksteif im Bett und erwartete, was geschehen sollte. Wieder glitten kalte Finger über ihre Haut. Nur fühlten sich diese nun nicht mehr so glitschig an und schienen auch größer. Trotzdem traute sich die Prinzessin nicht, die Augen zu öffnen. Wer wusste, ob sich der Frosch nicht vergrößert hatte. Ein Schauder raste durch ihren Körper. Die Finger schoben den Saum ihres Nachthemdes höher die Beine hinauf. Caleas Spannung wich langsam, um einem Kopfkino Platz zu machen. Sie stellte sich einen wunderschönen jungen Prinzen vor, der sie der verwöhnte und begann, zu genießen. Ihre Schenkel öffneten sich, als der Druck dies sanft forderte. Die Berührung an ihren Schamlippen ließen ein Seufzen über ihre Lippen entfleuchen. Ja, das war schön. Wie im Spiel mit ihren Freundinnen.
Feuchte Lippen folgten den Fingern, schmatzten leicht. Eine Zunge eroberte ihr wollüstiges Tal, schleckte die austretende Flüssigkeit auf und erschuf ein Begehren nach mehr. Das Kribbeln ihres Unterleibs steigerte sich.
»Das ist so schön«, stöhnte Calea, »mach weiter, ja, oh …«
Der Frosch, oder was einmal ein Frosch gewesen war, freute sich über ihr Verlangen. Der köstliche Geschmack ihrer Blüte erinnerte ihn an vergangene Zeiten. Zeiten, in denen er die jungen Mädchen im Sturm hatte erobern dürfen, ihnen ihre kostbarste Perle stahl, um sie dann fallen zu lassen. Viele Tränen folgten ihm, traurige junge Frauen, die ihre geforderte Reinheit verloren hatten und es niemanden interessierte, dass es der Prinz gewesen war. Bis er eines Tages die Prinzessin einer Hexenkönigin erwischte. Ihr Fluch wirkte so lange nach, dass sich nach so vielen Generationen niemand mehr an den Prinzen einer großen Dynastie erinnerte, die dadurch zerstört wurde. Aber darüber wollte er in diesem Moment nicht nachdenken.
Ihre Brüste bebten, als deren Eroberung anstand. Immer wieder saugte der Mund des Wesens ihre Brustwarzen abwechselnd in seinen Mund. Kleine Blitze strömten zum erregten Becken, das unruhig nach etwas gierte, das es so noch nicht kannte. Fordernd hob es sich in die Höhe, ungeduldig suchend, ob da überhaupt etwas wäre, was das Verlangen stillen konnte. Schließlich hat ein Frosch kein Glied. Ihre Vagina berührte etwas, das sich hart und feucht anfühlte. Es war nur ein kurzer Augenblick der Berührung, aber knisterte sofort stärker in ihr.
Die Küsse hüpften nun ihren Hals entlang. Ihre Nase roch den bekannten Geruch des Teiches, aber die sie berührenden Lippen waren inzwischen wärmer als noch anfangs. Als sie endlich ihren Mund berührten, öffnete sie diesen und eine angenehme Zunge glitt in ihren Mund. Ein kleiner Tanz begann. Alles in ihr strebte nach Vereinigung, so erhob sie erneut das Becken, um zu finden, was sie ausfüllen könnte. Haut an Haut, Wärme gegen Wärme von zwei Bäuchen und 
Caleas Atem strömte schnell. Er spürte ihren rasanten Herzschlag und die Feuchtigkeit ihrer Weiblichkeit an seiner Männlichkeit, die so lange verschwunden gewesen war. Jede Faser in seinem Körper hieß den menschlichen Zustand willkommen. Die lange Zeit als kaltes Wesen schien nicht seinem Verlangen nach einer Zusammenkunft mit einer Frau geschadet  zu haben. Endlich war der Bann gebrochen. Die dritte Prinzessin hatte ihn gerettet, denn eine weitere hätte es nicht gegeben.
Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste ihre noch immer geschlossenen Augen. Schwer keuchend vor Begierde traute er sich nicht, den Akt zu beginnen.
»Öffne die Augen, Calea«, sprach er daher. »Ich will deine wunderschönen Augen sehen, wenn wir uns das erste Mal vereinigen.«
Die Prinzessin kniff die Augen fester zusammen. Einem großen Frosch ins Auge blicken, während er sie nahm? Nein, das wollte sie nicht. Zu ihrem Verlangen gesellte sich kurz ein Schauder des Ekels. Der Zwist in ihr tobte, einerseits die Vollendung erwartend, andererseits nicht daran denken wollend, sich mit einem Tier vereinigen zu müssen.
»Calea, bitte. Ich habe mich in dich verliebt. Du bist so wunderschön. Schau mich an.«
Sanft streiften seine Lippen, warme Lippen, ihre Lider. Auch der Atemhauch war warm. Vorsichtig blinzelte sie nun dem Unvermeidlichen entgegen. Nur um sofort die Augen komplett aufzureißen. Das Gesicht, das sich nun zeigte, hatte nichts von einem Frosch. Sanfte, dennoch markant männliche Züge offenbarten sich. Aus dem Frosch war ein Mann geworden.
Ihre Beine öffneten sich weiter, um ihn willkommen zu heißen. Forsch suchte ihre Hand nach der Härte, die sie zur Frau machen sollte und fand das begehrte Stück Männlichkeit. Die Blicke nicht voneinander abwendend, dirigierte sie das Glied zu ihrem feuchten Tal und entfernte, als der Kopf ihre Öffnung berührte, die Hand. Vorsichtig schob sich die weitende Männlichkeit in ihre Vagina hinein und mit dem Heben ihres Beckens vollführte sie das erste Eindringen. Der Schmerz war kurz und das Kribbeln in ihrem Unterleib verlangte nach Bewegung. Sanft glitt der Mann ein und aus, verharrte zwischenzeitlich, wobei ein leichtes Zucken an seinem Glied zu spüren war.
So ein wunderbares Gefühl der Ausgefülltheit hatte Calea noch nie erlebt. Seine Größe, seine Hitze und die Leidenschaft, mit der er sie nun zu küssen begann. Keine ihrer Freundinnen hatte ihr je zuvor solche kleinen Wellen der Lust durch den Körper gejagt. Seine Stöße drangen tiefer in sie hinein, eine Flüssigkeit lief durch ihre Pospalte und die Scheidenmuskulatur massierte das in ihr steckende Glied. Der Rhythmus wurde schneller, und schon bald keuchten beide außer Atem. Unbekannte heiße Wogen der Lust durchzogen den weiblichen Unterleib und mit einem Schrei aus ihrem Mund überraschte sie ein Orgasmus. Auch er röhrte und sein Penis zuckte in ihr .
Kurz darauf blendete helles Licht ihre Augen, nachdem die Zimmertür aufgerissen worden war. Peinlich berührt sahen die Gesichter der Eltern aus, als sie ihre Tochter nackt mit einem ihnen unbekannten Mann vereint im Bett liegen erblickten.
»Darüber reden wir morgen«, brummte der König und die beiden zogen sich zurück.
Glücklich strahlte Calea den Mann neben ihr an.
»Wie heißt du eigentlich?«, wollte sie wissen.
»Philip, meine holde Calea.«
»Erzählst du mir, was passiert ist? Warum du ein Frosch warst?«
Und so begann Philip zu berichten. Eben dass er ein skrupelloser Frauenverführer gewesen war, bis ihn die Mutter einer Prinzessin verfluchte. Dreimal würde er die Chance haben, von einer jungen Frau erlöst zu werden. Diese müsse unerschrocken genug sein, um ihn als Frosch zu lieben. Denn er war kalt wie ein Frosch. Jede Frau, die es nicht schaffte, würde unglücklich bleiben, bis an ihr Lebensende, und er ein Frosch. Sie, Calea, sei der dritte Versuch gewesen. Ihre Vorgängerinnen waren nicht verzweifelt genug, seinen Fluch zu brechen und wurden daher in diesen gezogen. Erst habe er gedacht, nach der Episode mit dem Steinbruch, dass dies sein Ende wäre, er nie wieder Mensch werden dürfe. Mit dem Mut der Entschlossenheit kämpfte er sich dennoch weiter und nun hatte es ein Ende.
Wie es Märchen so an sich haben, heirateten die beiden. Aus der Prinzessin wurde eine warmherzige Mutter, die ihre Kinder selbst erzog, damit sie nie dasselbe Schicksal teilen wie sie. Und sie lebten lange glücklich und zufrieden.