♡♡♡Erotische Geschichten - Kleine Experimente ♡♡♡ Willkommen auf meiner Blog-Seite. Das Lesen der Geschichten ist auf eigene Verantwortung. Nicht jede ist heile Welt. Denke, jeder wird so erwachsen sein und aufhören, falls er die Geschichte nicht mag. Alle Geschichten sind mein Werk und ich freue mich über Reaktionen in Form von Kommentaren und/oder einem Klick auf G+. Jegliche Kritik und auch Wünsche sind gern gesehen. Viel Spaß beim Lesen!
Donnerstag, 20. September 2018
Floras Liebeswiese
Meine Schritte hüpfen nicht mehr so leichtfüßig über den staubigen Weg wie früher. Auch gehe ich ihn allein, obwohl wir uns fast 40 Jahre begleitet haben. Der Wind streicht über das vertrocknete Sommergras. Leere Hüllen in der untergehenden Sonne, die ihre sengenden Strahlen mit sich nimmt. Der Fußpfad ist ausgetreten und voll von den Hinterlassenschaften der Kühe, die nun auf der Nachbarweide grasen. Desinteressiert schauen sie kurz zu mir herüber, bevor sie sich erneut dem spärlichen Gras widmen. In der Ferne erkenne ich im Dunst des heißen Tages die Bergkette auf der anderen Seite des Flusses. Die Burg, die sich dort erhebt und unsere Hochzeit seinerzeit durch ihre Pracht in einen festlichen Rahmen hüllte, ist durch einen Schleier leicht verborgen.
Erinnerungen kommen hoch. An unsere gemeinsame Zeit, Höhen und Tiefen. Die Füße tragen mich weiter, sie kennen den so oft gegangenen Weg. Meine Gedanken schweifen ab.
Das erste Mal, das ich ihn ging, war im Frühling, mit grünem, saftigem Gras. Neben mir, die Hand ganz fest haltend, war Horst, der mir so viele Schmetterlinge in den Bauch zauberte, dass ich ihn unentwegt küssen wollte. Mehr war bisher nicht geschehen. Das machte man ja auch erst nach der Hochzeit. Und mein Begehr war dieses unschuldige Weiß vor dem Altar. Aber Küsse versprachen schon vorher den Himmel auf Erden und das kribbelte so wunderbar im Unterleib. Immer wieder blieben wir stehen. Pressten die Lippen fest gegeneinander, bis sie sich öffneten, um die Zungen miteinander spielen zu lassen. Ich spürte dieses starke Verlangen nach mehr und wusste, das darf nicht aufkommen. So trennten sich unsere Münder, strahlten sich Augen verliebt an und wir strebten weiter dem mir noch unbekannten Ort zu, der mein ganzes Leben bestimmen sollte.
Kräftig atme ich ein, schließe kurz die Augen und drehe mich langsam im Kreis. Mein Ort, mein magischer Kraftort. Ich spüre die Kräfte, die er noch immer auf mich auswirkt. Heute jedoch ist etwas anders als sonst. Er rief mich zu sich, um mir ein Geschenk zu geben. Obwohl, Geschenke gab er mir in der Vergangenheit genügend, ich kann also nicht klagen. Mit wieder geöffneten Augen blicke ich ins Tal. Alles ist anders dieser Tage. Obwohl noch relativ früh, tragen viele Bäume ihre Herbstpracht. Zu wenig Regen, zu viel Sonne. Geschickt breite ich die Decke auf dem gelben Gras aus und setze mich darauf. Die unnötigen Schuhe fliegen in einem hohen Bogen irgendwohin. Egal, hier will ich erst einmal bleiben. Um mich herum zirpen Grillen, schwirren Käfer und Mücken. Ein weiterer tiefer Atemzug und ich lege mich auf den Rücken und beobachte die weißen Wolken am blauen Himmel.
Zurück zu Horst. Irgendwann schafften wir es vor lauter Küssen auf diese Wiese mit ihren wilden Blumen. Horst pflückte einige und steckte sie lachend in mein Haar.
»Du siehst aus wie eine Braut«, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht, »wie meine Braut.«
Mir wurde heiß. Wollte er mir einen Heiratsantrag machen? Das Herz in der Brust schlug schneller. Sechs Monate waren wir bereits heimlich ein Paar. Heimlich, weil Horst in den Augen meiner Eltern nicht standesgemäß passte, war er doch nur ein Handwerker. Wenn es nach ihnen ginge, müsste es ein Studierter sein. Einer, der mir viel Geld bieten könnte.
Aber Herzen richten sich nicht nach den Eltern, sondern nach der Liebe. Und die fiel auf Horst. Es klopfte schneller, wenn die Augen ihn sahen. Der Atem stockte jedes Mal. Hin und weg war ich. Ihm ging es genauso. So wussten meine Eltern nichts von ihm. Das war der erste Tag, an dem er mich entführte, keine Freunde in der Nähe weilten, die den Anstand aufrecht halten würden. Aber ich dachte, das gehört in die Ehe. Und so würde auch nichts passieren.
Ich lachte mit Horst, freute mich, dass er mich als seine Braut sah.
»Deine Braut?«
»Ja, Flora, du bist so schön. Ich liebe dich und ich will dich heiraten. Obwohl, du siehst heute schon wie eine Braut aus, die zum Altar geführt werden will. Dein weißes Sommerkleid, die Blumen im Haar und dieses wunderbare Strahlen in deinen Augen. Wüsste ich es nicht, ich hielte dich für eine Braut.«
Meine Knie knickten leicht ein, als ich zu ihm trat. Eigentlich schwebte ich. Ich flog förmlich in seine Arme.
»Du willst mich heiraten?«
»Ja, liebste Flora. Dich und keine andere.«
»Du machst mich gerade sehr glücklich.«
Unsere Lippen trafen sich. Schauer jagten über meinen Rücken und wir sanken auf das saftige Grün. Wie lange wir in unserem Kuss verharrten, weiß ich nicht mehr.
Mir ist es warm geworden, bei den Erinnerungen an Horst, so entledige ich mich meiner Kleidung. Hier sieht mich niemand. All die Zeit kam nie ein Mensch hier vorbei. Nur die Kühe sahen, was auf diesem paradiesischen Fleck Erde geschehen war. So auch heute.
Der sanfte Wind umschmeichelt meine faltige nackte Haut. Wie Finger eines Mannes, nur zärtlicher. Ich lege mich zurück auf die Decke und gebe der Vergangenheit Gelegenheit, die Bilder als Film vorbeiziehen zu lassen.
Irgendwann bemerkte ich Horsts Finger, wie sie an den Schnüren des Kleides fummelten. Ich fand nichts dagegen sprechen und half ihm, sie zu lösen, sodass er meine Brüste befreien konnte. Mit Fingerspitzengefühl fuhr er über die nackte glatte Haut. Meine Knospen stellten sich auf, wurden fest und verstärkten diese Kribbeln in meinem Unterleib. Unruhig bewegte ich das Becken auf dem Gras, ungeachtet der Flecken, die es hinterlassen könnte. Während Horst so feinfühlig mit mir agierte, griff meine Hand unter sein Shirt, schob es nach oben und ich spürte seine Brustwarzen, wie auch sie hart waren.
»Du bist so schön, meine Flora. Ich könnte dich stundenlang küssen und streicheln.« »Horst, du machst mich damit verrückt, weißt du das eigentlich?«
Anstelle einer Antwort kamen mehr Küsse und als er dann eine Knospe in den Mund nahm, schrie ich auf. Was auch immer er da mit mir anstellte, es ließ mich explodieren. In mir pochte alles und ich presste meine Beine zusammen. Etwas zwang mich dazu, meine Pobacken rhythmisch zu bewegen, meine Vulva einzuziehen. Es war göttlich, himmlisch.
Seine Hand griff zu meiner Scham, durch den Schlüpfer verdeckt. Der Druck ließ diese Welle nicht abebben, im Gegenteil, ich schwebte weiterhin auf dieser Wolke dahin. Horst glitt unter den Stoff, umkreiste meinen Kitzler und ich schrie erneut laut auf. Seine Berührungen machten mich wahnsinnig. Sie fühlten sich so wunderbar an, sie sollten nie enden, wünschte ich mir zumindest.
»Du bist so nass, meine Blume«, wisperte er mir ins Ohr. »Da ist eindeutig noch Sehnsucht nach mehr vorhanden.«
Er hatte recht. Ich hob mein Becken an, damit er das unnütze Stück Stoff beseitigen konnte.
Das Verlangen, ihn in mir zu spüren, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Es ließ mich meinen Wunsch vergessen, als Jungfrau in die Ehe zu gehen. Heute schien der richtige Zeitpunkt, uns zu vereinen. Unsere Liebe mit Blut zu besiegeln. Meinem Blut.
»Ich liebe dich, Horst«, hauchte ich, »ich will dich in mir spüren. Mach mich zu deiner Frau.«
»Du bist gierig, kleine Blume.«
Ich lachte. Nein, ich war verrückt nach ihm. Nur zu gerne kam Horst meinem Wunsch nach. Der kurze Schmerz war schnell vergessen, seine Härte füllte mich aus und sehr vorsichtig bewegte er sich in mir. Die Erregung erhöhte meinen Puls, stoßweise kam der Atem über meine Lippen. Und wie schon nur mit seinem Finger zog sich meine Vulva zusammen, umschloss das männliche Fleisch mit Gier und vor meinen Augen tanzten Sterne. Heiß und kalt zugleich liefen mir Schauer über den Rücken.
»Meine wunderschöne Frau, ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch, Horst. Das war so wunderschön. Fühl mal, es pocht noch in mir«, keuchte ich, leicht benommen von der Art des Orgasmus.
An diesem Abend lagen wir noch einige Zeit beieinander und starrten in den dunkler werdenden Himmel. Die Sterne erschienen und die Luft kühlte sich langsam ab.
Zuhause erst fiel mir ein, dass wir ungeschützt miteinander geschlafen hatten. Eine leichte Panik machte sich in mir breit. Eine Schwangerschaft passte gerade nicht in mein Leben. Aber Horst liebte mich, irgendwie ergäbe sich da etwas, falls doch ...
Oben am Himmel stehen bereits die ersten Sterne. Meine Haut überzieht ein Kältepelz, da die Kühle aus der Wiese steigt und die Wärme des Tages ablöst. Aber auch aufgrund der Erregung, die in mir wohnt, und die während meiner Erinnerungsphase einen kleinen Höhepunkt durch meine Finger auf den sensiblen Knospen meiner nicht mehr festen Halbkugeln fand.
Ich hatte Glück und eine Schwangerschaft trat nicht ein. Wie hätte ich das auch meinen Eltern erklären sollen? Horst und ich nutzten jede Möglichkeit aus, uns der Liebe hinzugeben. Oft auch auf unserer Wiese. Immer wieder sprachen wir von Hochzeit und einem gemeinsamen Leben, bis dann ein Ereignis unsere Zukunftspläne erst einmal zunichtemachte.
Horsts Einberufung zur Wehrpflicht. Marine, also weit weg. Manchmal Wochen und Monate. Wie so üblich schworen wir uns absolute Treue, wir würden das schon schaffen. Aber Heimchen am Herd zu bleiben, widerstrebte mir und so traf ich mich mit anderen Gleichaltrigen. Disco, Kirmes, Feste. Immer wieder begegneten mir glückliche Paare, denen ich ansah, dass sie miteinander schliefen, die sich berührten. In mir erwachte die Sehnsucht nach Zweisamkeit. Liebkosungen, die zu selten in meinem damaligen Leben vorkamen. Dabei kannte ich das Gefühl. Wie wunderbar Haut auf Haut sich anfühlte und ich begann es zu vermissen.
Pedro fand mich in einem desolaten Zustand vor. Ausgehungert und einsam. Horst schipperte im Pazifik mit seinem Schiff umher. Kurz vor dem Auslaufen hatte er mir erzählt, er würde sich verpflichten. Sobald seine Wehrpflicht beendet wäre, könnten wir die Hochzeit vorbereiten und wir suchten uns eine Wohnung an seinem Stützpunkt. Mir bildete sich ein Knoten im Magen. Wegziehen und dann allein in einer fremden Stadt wohnen, empfand ich als den Horror schlechthin. Aber ich liebte ihn, wir würden das bestimmt schaffen.
Während meine Freundinnen mit ihren Partnern im Autoscooter um die Wette fuhren, starrte ich auf die bunten Lichter und sinnierte über mein zukünftiges Leben nach. Gerade einmal 19 und so viel anders als bei anderen. Plötzlich drängte sich jemand an mir vorbei. Ein Schauer durchströmte mich. Wärme an meinem Körper und der Geruch eines männlichen Wesens erregten die Aufmerksamkeit. Direkt drehte ich mich um und sah ihn, braune Augen unter einem Lockenkopf, der mich freundlich anfunkelte.
»Oh, Entschuldigung. Ich hoffe, ich habe dir nicht weh getan.«
Seine Stimme, so sanft und warm. Das Kribbeln, das ich stets bei Horst kurz vor unseren Treffen hatte, stieg auf. Und mit ihm die Lust, mehr von diesem Mann an mir zu spüren.
»Nein«, antwortete ich, schlug meine Lider nieder und kämpfte innerlich mit den aufsteigenden Emotionen und dem Gewissen.
»Ich bin Pedro. Reise mit diesem Schausteller durch die Dörfer und Städte. Habe aber jetzt Feierabend. Möchtest du eine Runde Autoscooter fahren? Ich darf so viel fahren, wie ich will.«
In mir schrie alles Ja.
»Ja, gerne.«
Eng gegeneinandergepresst, wie es in solchen Fahrzeugen so ist, fuhren wir über das blanke Metall. Die Musik hämmerte, Lichter wechselten sich farblich ab.
»Ohne dich ...«, sangen die Musiker der Münchner Freiheit und ich dachte bei mir: Ich will heute Nacht einen Mann spüren, nicht alleine in meinem Bett liegen, ohne vorher geliebt worden zu sein. Mutig berührte ich Pedros Bein. Seine Zähne blitzen beim Lachen. Anschließend tranken wir noch ein Bier, das meine Erregung verstärkte. Mein Körper bebte vor Verlangen nach diesem Mann.
»Du bist eine sehr schöne Senorita«, flüsterte Pedro mir später ins Ohr, als wir auf dem Geländer saßen und den anderen zusahen. »Bist du immer so einsam?«
Den Kopf schüttelnd traten die Tränen empor. Horst, warum bist du jetzt nicht bei mir? Wie gerne hielte ich dich jetzt in meinen Armen.
Stattdessen umfassten mich starke Arme. Sein männlicher Geruch stieg in die Nase und ich presste meine Lippen auf die seinen.
Wir versanken in einem Rausch der Sinne. Seine Hand fuhr erst über meine Kleidung, kurz darauf darunter und verschwand schließlich zwischen meinen Beinen. Unwillkürlich öffnete ich mich seinem Finger, der durch meine Hitze fuhr und sich in der Hitze versenkte. Keuchend lösten wir unsere Köpfe. An meine Umgebung dachte ich nicht.
»Flora, deine Blume ist heiß. Sie möchte gegossen werden. Ich hätte das Passende dafür.«
Pedro verstand mich, wusste, wie er nur mit diesem einen Gliedmaß meine Lust erhöhen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich am liebsten mein Kleid erhoben, den Schlüpfer die Beine hinabgestreift und jene weit für ihn geöffnet. Aber mitten in der Öffentlichkeit bestand für diese Aktion keine Chance.
»Komm mit. Ich weiß eine schöne, ruhige Stelle.«
Ohne abzuwarten, ergriff ich seine Hand mit meiner Nässe und zog ihn hinter mir her.
»Hey, Flora! Wo willst du hin?«
Mich umdrehend sah ich Frank auf mich zutreten. Sein verschmitztes Lächeln wusste ich nicht einzuordnen.
»Warte kurz hier, Pedro. Ich bin gleich wieder da.«
»Flora, liebste Blume. Du wirst doch meinem Freund Horst nicht fremdgehen?«
»Du musst gerade reden. Jede Woche eine andere. Hast du Kondome dabei? Du hast mir selbst gesagt, Horst nimmt es mit der Treue nicht so genau, wenn er zur See fährt, warum also sollte ich?«
»Mensch, jetzt sei nicht gleich eingeschnappt.«
Frank griff in seine Hosentasche und überreichte mir drei silbern glänzende Päckchen.
»Ich wünsche dir viel Spaß. Und tu nichts, was ich nicht auch tun würde.«
Sein Grinsen. Es blieb mir im Hinterkopf, als Pedro mit mir den Hügel hinaufspazierte und wir uns immer weiter vom Lärm und den bunten Lichtern entfernten. Hinauf zu meiner Wiese.
Südliche Hitze durchdrang kurze Zeit später meine Spalte. Zärtlich und liebevoll umgarnte mein neuer Liebhaber die Lust, um sie zu steigern und einem Höhepunkt nahe zu bringen. Kurz bevor es so weit kam, drängte Pedro mich in eine andere Position. Plötzlich saß ich auf ihm. Seine Härte schob sich tiefer in mich hinein. Hände umfassten die bebenden Kugeln mit ihren steifen Knospen und ich schluchzte kurz vor Wollust auf. Diese intensivierte sich stetig, als mein Becken kreiste. Zwischen uns entstand ein See.
»Hast du das Kondom abgemacht?«, frage ich vorsichtig, um die Stimmung nicht zu vergraulen.
»Nein, Flora. Du bist ein sprudelnder Quell. Eine ganz besondere Blume. Deine Liebessäfte stehen zwischen uns.«
So drückte ich mich seinen Stößen entgegen, einverleibte mir das harte Fleisch, bis wir gemeinsam mit einem lauten Schrei in die bewölkte Nacht kamen.
Dieser Abend änderte mein Leben. Pedro zog ein paar Tage später weiter. Ein weiteres Mal mit ihm erlebte ich nicht. Aber es gab andere Männer. Männer, die ich mitnahm auf unsere Wiese. Dorthin, wo mich Horst zu seiner Frau gemacht hatte. Meine Liebeswiese. Zumindest bis es zu kalt wurde.
Meine Beine öffnen sich weit. Kühler Wind fährt durch mein Tal und bringt Erfrischung dorthin. Soll ich mich zudecken? In der Nähe bellt ein Fuchs. Ob er bis zu mir kommt, meine menschlichen Ausdünstungen der Lust erschnuppert? Ich weiß es nicht. Wieder schweife ich zu meinen Erinnerungen ab.
Horst kam kurz vor Weihnachten nach Hause. Meine Eltern waren es inzwischen gewohnt, dass ich ständig unterwegs war. Aber da ich eine Ausbildung nach dem Abitur begonnen hatte und Kostgeld abgab, waren sie weniger streng als in früheren Zeiten.
In meiner Handtasche befanden sich Kondome, die ich seit meiner Begegnung mit Pedro immer bei mir trug. Ein Kind von einer Zufallsbekanntschaft hätte so viel zerstören können. Die Pille vertrug ich nicht, außerdem sorgten sie zusätzlich für andere Sicherheit.
Bei meinem heimlichen Verlobten benötigte ich das Mitführen nicht, denn er sah sich dafür zuständig. Und um ihn nicht auf falsche Gedanken zu bringen, ließ ich sie immer in meinem Nachttisch verschwinden, bevor wir uns trafen. Trotz dass wir bereits länger als ein Jahr ein Paar waren, wussten meine Eltern es noch immer nicht.
In Franks Wohnung lagen wir beieinander, der Schweiß trocknete langsam auf unserer Haut. In mir brodelte weiterhin die Erregung, die Horst nicht hatte zu einem Höhepunkt bringen können. Die Begegnungen mit anderen Männern brachten mehr Lust und viel ausgefallenere Hingabe mit sich. Methoden, die alles steigerten und mich in einen Olymp hoben, den Horst nicht einmal mehr ansatzweise erreichte. Aber ich liebte ihn, das musste genügen. War es denn noch Liebe oder nur bequeme Gewohnheit? Ich wusste es selbst nicht wirklich. Die Befriedigung meiner Gelüste jedenfalls schienen andere Herren besser zu verstehen.
»Hast du mal Feuer, Flora«, fragte mich Horst, als wir nebeneinander lagen und einfach nur die Zweisamkeit genossen. Ich spürte Flüssigkeit aus mir hinauslaufen. Mein Liebessaft, wie immer.
»In meiner Handtasche ist mein Feuerzeug.«
Bevor Horst sich erheben konnte, langte ich zu seinem Glied. Das Kondom hatte er bereits entfernt.
»Warte noch, ich habe dich viel zu selten. Lass uns noch eine Runde genießen.«
Damit erhob ich mich, kniete zwischen seine Beine und nahm seine schlaffe Männlichkeit, auf der noch sein Sperma glitzerte, in den Mund. Mit sanften Zungenschlägen und Saugbewegungen pumpte sein Herz Blut in sein Glied und kleine Lusttropfen erschienen.
»Du bist aber heute gierig, meine Blume. Nimm ihn dir.«
Als ich mich über ihn in den Kniestand begab, er meine Brüste zärtlich streichelte, bemerkte ich etwas Kühles in meiner Spalte, etwas heraustropfen. Ich fasste zu meiner Öffnung und spürte das verhütende Kondom der vorigen Vereinigung.
»Mist aber auch«, flüsterte ich, während ich das Latexteil aus mir hinauszog.
»Egal, meine Blume. Wir wollen eh heiraten. Lass uns einfach nur Spaß haben.«
Damit berührte Horst mich innerlich und äußerlich mit seinen Händen derart, dass der kurze Schreckmoment vergessen war. Ohne mir weiter Gedanken zu machen, vereinigten wir uns ohne weiteren Schutz. Durch das Malheur war es wirklich egal. Endlich wieder einmal pure Haut spüren. Nacktes Fleisch in mir, dessen Form ich so in mir aufsog, mir einprägte, um nur seine Strukturen nicht zu vergessen.
Meine Liebesschreie ebbten erst ab, als Horst mir den Mund mit seiner Hand verschloss und ich das Klopfen von den Nachbarn hörte.
Hier hört mich niemand, ich schreie, so laut ich möchte. Es ist merklich kühler geworden. Die Sterne funkeln über mir und erinnern mich an Frank. Horsts Freund. Meinen Ehemann.
Horst erhob sich anschließend. Wie er so nackt zu dem Stuhl mit meiner Handtasche ging, beglückwünschte ich mich zu diesem Traum von einem Mann. Endlich wieder vereint und mit einer Erneuerung des Eheversprechens. Im Frühjahr, meinte Horst, wenn alles grün wird. Er hätte noch keinen genauen Plan, aber das käme bald. Und wenn sich Nachwuchs ankündigte, reichte das Frühjahr aus.
Rosige Wolken umschwebten mich. Ich hörte sanftes Babygegluckse und fühlte mich im siebten Himmel.
»Warum sind in deiner Tasche Kondome?«
Der Zorn in Horsts Stimme riss mich aus meinen Träumen.
»Kondome?«
Heiß pulsierte das Blut durch meinen Körper. Hatte ich vergessen, diese auszuräumen?
»Wie nennst du das hier sonst?«
Horst hielt 3 silbern glänzende Päckchen, in denen sich der verräterische Kreis abbildete, in die Luft.
»Kondome.«
»Wieso hast du Kondome in deiner Handtasche?«
Zwischenzeitlich kniete Horst über mir, die silbernen Hüllen vor meine Augen haltend.
»Zur Sicherheit. Falls du sie vergessen solltest.«
Wenigstens etwas Vernünftiges fiel mir noch ein.
»Du weißt, ich habe immer welche dabei. Ich bin doch nicht so doof und lasse mir von jedem dahergelaufenen Flittchen ein Kind andrehen.«
Der Atem stockte, mein Herz auch. Sein Gesicht wurde plötzlich weiß. Er hatte zugegeben, mir fremdzugehen.
»Ich bin aber kein dahergelaufenes Flittchen. Ich bin deine Braut!«
Vehement wehrte ich mich, obwohl ich bisher keine Veranlassung dazu hatte.
»Eine Braut, eine Verlobte, braucht keine Kondome mit sich herum tragen. Eine Braut ist treu. Du bist eine Hure. Und so was vögele ich ohne Schutz!«
»Genau, eine Braut ist treu. Was sagt dir, dass ich es nicht bin? Du hast gerade selbst zugegeben, dass du mir untreu bist.«
»Ich bin ein Mann, ich darf das. Du bist meine Braut, du hast treu zu bleiben. Kondome beweisen mir gerade das Gegenteil. Du hurst hinter meinem Rücken herum, das sagen auch Freunde. Und hier habe ich endlich den Beweis.«
Tränen stiegen in mir auf, kullerten über meine Wangen. So sah also das Ende unserer Liebe aus. Es schmerzte und ich kugelte mich zusammen, während sein Samen mir an einem Schenkel entlang lief.
Horst kleidete sich an. Sein Schnaufen verriet die Wut.
Ich wusste um sein Fremdgehen schon so lange und das Verzeihen auf meiner Seite verhöhnte mich gerade. Schon viel früher hätte der Schlussstrich gezogen werden müssen.
»Gut, dass ich bei der Marine bin. So muss ich dich scheinheiliges Miststück nie wiedersehen. Und komm bloß nicht an, dass du heute schwanger geworden bist. Wer weiß, wer seinen Schwanz alles in deiner Fotze hatte ohne Kondom!«
Das Knallen der Tür nahm ich unter meinen Schluchzern kaum noch wahr. So schlief ich ein.
»Flora?«
Männliche Hände berührten meine nackten Schultern. Warm und sanft.
Noch im Alptraum gefangen, öffnete ich langsam meine verquollenen Augen. Frank stand neben dem Bett, seinem Bett. Er breitete die Decke über mir aus und ich versank erneut im wohltuenden Schlaf.
Frank, meine Erinnerungen an ihn lassen meine Hände tiefer gleiten, die Beine weit öffnen. Der Mann, der meine Rettung darstellte. Die Erregung steht vor einem Höhepunkt, der hoffentlich nie enden wird. Ich taste nach meiner Tasche, in der ein besonderes Mitbringsel liegt. Eine Sonderanfertigung aus warmem, glattem Holz.
Als ich erwachte, lag Frank im anderen Teil des Bettes, das ich mir am Abend zuvor noch mit Horst geteilt hatte.
»Bist du wieder wach?«
Neugierig sahen mich seine Augen an.
»Ja, aber ...«
Ein Schluchzer deute sich die Brust entlang.
»Pst, ich weiß schon. Dein Horst hat eure Beziehung aufgelöst. Er hat es mir erzählt. Wir trafen uns in der Kneipe. Er nannte dich Schlampe und Hure. Ich sagte ihm meine Freundschaft auf. Er ist auch nicht besser, eigentlich sogar schlimmer. Schließlich besucht er Bordelle und Freudenhäuser, wenn sie im Hafen liegen, macht einen auf dicken Macker. Sei froh, dass du ihn los bist.«
Starke Arme umfangen meinen Oberkörper, halten mich warm und fest. Eine Geborgenheit schleicht sich empor. Wohlfühlen. Ich dränge meinen Körper gegen ihn. Spüre sein Verlangen der Lenden und widerspreche nicht, als um Einlass bittet.
Dass dort noch Horst vorhanden ist, scheint ihn nicht zu stören.
Vorsichtig gleitet seine Männlichkeit in mein heißes Fleisch, das bereits zu pulsieren beginnt. Meine Knospen stellen sich hart auf und nach drei Stößen erhält dieser Mann, wofür andere lange arbeiten müssen. Ich schwebe im Himmel, sehe die Sterne funkeln und die Kälte der Nacht stört mich nicht. Kräftige Stöße massieren meine Vulva, drängen sich gegen meinen Muttermund und meine Schreie erfüllen die Nacht.
Mein Atem stockt, mein Herz setzt aus.
Erinnerungen schweben vor meinem Auge vorbei. Liebesnächte auf der Wiese. Nächte, die uns Kinder schenkten. Treue bis zum Tod. Wir, die Untreuen, blieben uns treu. Hatten uns ausgetobt, bevor wir zusammen kamen. Frank, der Mann meiner Träume, meiner Liebe. Ich schwebe zu dir. Das letzte Geschenk unserer Wiese.
***
Ich beobachte die grasenden Kühe, teilweise auch schon wiederkäuend auf der Wiese nebenan. Ein junges Pärchen verirrt sich zu mir. Ungewöhnlich nach all den langen Jahren der Ungestörtheit. Sie entdecken mich. Ihr Schrei tönt bis zu mir. Was sie sich wohl denkt? Eine alte tote Frau, nackt auf einer Decke, den Mund in freudiger Ekstase geöffnet. Zwischen ihren Beinen einen Phallus aus Holz.
Sonntag, 9. September 2018
Caras Brief
»Schreib mir einen Brief, sobald du angekommen bist«, befahl der groß gewachsene Mann der jungen Frau, die ihm gerade bis an den Brustkorb reichte.
»Ja, das werde ich machen«, versprach Cara, als sie ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange drückte und mit eiligen Schritten durch Absperrung trat. Zurück nach Hause, endlich. Noch einmal drehte sie sich um und winkte dem Mann zu, der ihre Unschuld genommen hatte. Obwohl genommen definierte es nicht korrekt, sie hatte sich ihm geschenkt und eine wunderschöne Zeit mit ihm verbracht, obwohl er hätte ihr Vater sein können. Ein Kapitel ihres Lebens fand ihr Ende und beschwerte ihr Herz, obwohl es gleichzeitig frohlockte.
Liebster Matthew,
jetzt bin ich schon wieder drei Wochen zuhause. Ja, ich weiß, ich sollte früher schreiben. Mir fehlten die Worte, meiner Sehnsucht nach dir Ausdruck zu verleihen. Meine Familie belegte mich Beschlag, wollte so viel von meinem Jahr bei dir wissen, schleppte mich von einem Verwandten zum nächsten, damit alle sahen, die Ferne hatte mir nicht geschadet. Die Zeit raste dahin, ohne Gelegenheiten zu finden, diesen Brief zu schreiben, auf den du wartest und den ich so gerne viel früher geschrieben hätte.
Jeden Abend lag ich in meinem Bett und schloss die Augen, Bilder deiner Person vor mir. Wie du lachst, weinst, dich bewegst und mich berührst. Tränen kullerten über meine Wangen, benetzten mein Kopfkissen. Bis ich in den Schlaf fand.
Auch jetzt kämpfe ich mit meiner Trauer, meiner Sehnsucht, meinem Verlangen nach dir. Erinnerungen tauchen ständig auf. Wie gerne würde ich jetzt deine Haut berühren, dein Herz schlagen hören, im Gleichklang mit dem meinen.
Gerade jetzt erinnere ich mich an unsere erste Begegnung. Ich stand am Flughafen und hielt Ausschau nach einem Schild mit meinem Namen. Die Menschen um mich herum umarmten und begrüßten sich. Der Geräuschpegel war so hoch, dass man kaum die Durchsagen verstand. Endlich lichtete sich der Ansturm und vom Ende des Gangs her kamst du angerannt. Natürlich wusste ich nicht, dass du mein Abholer bist, aber ich ahnte es. Außer Atem bliebst du vor mir stehen und fragtest: Cara Konrad? Deine Augen sahen mich so liebevoll an, fast wie bei einem geliebten Menschen. Dabei kannten wir uns nicht, noch nicht. Dennoch spürte ich tief in mir drin, uns verband etwas, das man nicht näher bezeichnen konnte.
So bejahte ich deine Frage und wir fuhren in dein Haus, wo deine kleinen Geschwister schon darauf warteten, mich willkommen zu heißen. Au-Pair für ein Jahr für zwei liebenswürdige Mädchen, die ich auch sehr vermisse. Dabei hättest du auch mein Vater oder sogar ihrer sein können. Aber im Grunde warst und bist du es, zumindest für die beiden.
Schnell lebte ich mich bei euch ein. Die Berührungen waren rein zufällig, entwickelten aber in mir ein Knistern, das stetig stärker wurde und sich in meinem Körper ausbreitete. Ich fühlte mich so sehr zu dir hingezogen, wie zu einem Magneten. Manchmal ertappte ich mich dabei, dass ich Löcher in die Luft starrte, die mit deinem Bild ausgefüllt waren. Erträumte Begegnungen, die mehr als nur ein Zusammenleben zeigten. Nackte Haut, sich gegenseitig umschmeichelnd. Mädchenträume. Unschuldige Mädchenträume, in rosa Wolken verpackt.
Dass sie wahr wurden, hätte ich nie geglaubt.
Eines Abends, als Melina und Hanna bei ihren Freundinnen waren, wähnte ich mich alleine im Haus. Du hast wie so oft länger gearbeitet. Nach einer Dusche, bei der ich meinen Körper mit Imaginationen von dir erfreute, lief ich unbekleidet durch die Räumlichkeiten. Ein wunderbares Gefühl von Freiheit. In der Küche begann ich das Abendessen zu bereiten. Kochen ist Leidenschaft, Kochen ergibt Leidenschaft.
Als ich gedankenversunken das Gemüse schnitt, drängte sich auf einmal dein warmer Körper gegen mich. Ich spürte den rauen Stoff deiner Hose an meinem Po und das glatte seidige Hemd an meinem Rücken. Dass du es warst, verriet mir dein unvergleichlicher Geruch. So ganz ohne Parfüm, dein eigener.
Warme Hände umgriffen meine Brüste, Lippen fuhren meinen Hals entlang. Das anfängliche Knistern rauschte durch mich hindurch und entfachte ein Tosen, das in meinem Blut raste. Schauer liefen über meine Haut, erregten meine Brustwarzen, die in deinen Fingern geknetet wurden. Ein Feuer loderte in meinem Schoß auf und meine Pobacken drängten gegen deine Hose, in der ich deine Erregung bemerkte. Hart und unnachgiebig drückte sie in meinen Pospalt hinein. Unruhe ergriff mich.
Mädchenträume, in greifbare Nähe gerückt. Der Rest verlief wortlos, aber dennoch mit Geräuschen.
Das Messer entglitt meinen Fingern und du drehtest mich um. Ich sah hoch in dein Gesicht, das jegliche Härte verloren hatte. Verlangen in deinen blitzenden Augen. Der Daumen unter meinem Kinn hob meinen Mund deinen Lippen entgegen. Ich schmolz in deinen Armen wie Eis in der Sonne. Nur dass mein Inneres heiß war anstatt eisig. Unsere Zungen tanzten miteinander. Stark nahmst du mich hoch und ich schwebte zum Sofa. Ich zerwühlte deine Haare, riss an dem Hemd, dessen Knöpfe aufgrund meiner Ungeduld in alle Richtungen sprangen. Das kalte Leder auf dem Rücken kühlte mich kurzfristig ab. Mit fahrigen Fingern gelang es mir nicht, deine Hose zu öffnen, wo deine Härte auf mich wartete. Ich spürte sie drängend gegen den Stoff. Während deine Lippen meinen Körper erkundeten, verschwand die störende Hose wie von selbst. Dieser bebende Unterleib erfuhr eine Begegnung mit der feuchten Zungenspitze, die meinen Kitzler umfuhr und mir einen kleinen ersten Höhepunkt bescherte.
Ich konnte nicht anders und drängte mich dir entgegen. Mehr und mehr wollte ich von dir haben. Die elf Monate unseres Zusammenlebens hatten etwas aufgebaut, das endlich die Erfüllung suchte.
Endlich berührte deine Eichel meine nasse Öffnung. Zerspringen stand mir im Sinn. Zerspreng diese Barriere, lass uns eins werden. Verstärke das Vibrieren, bis wir gemeinsam zerplatzen.
Die Gedanken wirbelten nur noch um unseren Koitus. Meine Sehnsucht forderte deine Härte. Bevor du wusstest, wie es geschah, bäumte ich mein Becken auf und dein Glied verschwand in mir. Dieser kurze Schmerz, als das Häutchen zerriss. Nichts gegen das Wohlgefühl, das mich aufgrund deines Fleisches erreichte. Du verharrtest, um mir Gelegenheit zu geben, mich an dich zu gewöhnen. Dennoch wollte ich mehr. Kreisend nahm ich dich tiefer in mich auf. Endlich löste sich dein Zaudern und wir bekamen einen Rhythmus, der mein Verlangen, oder was auch immer in mir aufstieg, zu vergrößern schien. Es fehlte etwas, ich konnte nicht erkennen, was.
Als ob du es wusstest, hieltest du inne.
»Cara, lass uns die Position ändern. Reite mich.«
Bisher kannte ich das nur aus heimlich geschauten Pornos. Das sah so verrucht aus. So nuttenhaft. Aber andererseits schien das etwas zu bewirken.
Und so war es auch. Du lagst unter mir auf dem von mir erhitzten Leder. Deine Augen blickten mich liebevoll verzückt an. Wieder durchfuhr mich ein Schauer. War das Liebe?
Aber ich bemerkte den Unterschied, als dein Glied erneut in mich eindrang. Tiefer drängte es in mein Inneres vor. Die Erregung baute sich ein weiteres Mal auf und schwebte auf einem Level, bei dem ich dachte, jetzt gleich, verschlingt mich die Hölle oder der Himmel. Deine Finger begannen sacht, meine Knospen zu zwirbeln. Dein Becken drängte sich gegen meines und stieß damit deine Eichel gegen meine Gebärmutter. Hitze breitete sich in mir aus. Während sich Schwärze vor meinen Augen auftat und sich Sterne dort zeigten, überzog die gesamte Haut eine Gänsehaut. Alles konzentrierte sich auf das, was sich in meinem Unterleib abspielte. Ich spürte, wie ich dich dort eng umarmte, immer und immer wieder. Wie durch Watte hörte ich meine Schreie der Wollust, die durch das Wohnzimmer hallten. Obwohl mir am Anfang der Atem stockte. Das Blut rauschte im schnellen Takt meines Herzens in den Ohren. Alles drehte sich. Dieser Wirbel erfasste mich mit voller Wucht. Irgendwann vereinten sich unsere Ausrufe.
Stillhaltend verharrte ich, ausgelaugt und spürte dein Fleisch in mir zucken.
Haut auf Haut lagen wir anschließend auf dem Sofa. Der Puls beruhigte sich und der Atem fand in gewohnte Bahnen zurück.
»Danke, Matthew«, hauchte ich dir ins Ohr. »Du hast mir ein wunderbares erstes Mal beschert. Es war gigantisch.«
Hätte ich gewusst, wie toll das ist, ich hätte dich viel früher verführt. So blieben uns gerade drei intensive Liebeswochen, bis wir Abschied nehmen mussten.
Matthew, ich liebe dich. Und das Wunder, das mit uns geschehen ist.
Aber ich bitte dich inständig: Lass uns das genau so in Erinnerung behalten.
Auch wenn ich dich vermisse, mir deine Nähe fehlt, ich habe dich betrogen. Schlag mich dir aus dem Kopf. Ich bin eine Hure geworden und ich sage dir, es macht mir Spaß. Rein körperlich. Du hast mir so viel beigebracht, das kann ich nun gewinnbringend anwenden.
In Liebe
Deine Cara
Mit zittrigen Fingern faltete Cara das Papier, das schon ziemlich zerknittert war. Die Unsicherheit, diesen Brief überhaupt abzuschicken, haderte immer wieder mit der Bereitschaft, seiner Aufforderung nachzukommen.
Diese drei letzten Wochen hatten das wahre Gesicht des Mannes gezeigt. Dieses wollte die junge Frau vergessen. Es gehörte nicht zu ihrer Welt, der Art zu leben. Ihn los zu sein, beruhigte so ungemein wie die Entfernung, die zwischen ihnen lag. Auch wenn dieser erste gemeinsame Beischlaf ihre Mädchenträume in Erfüllung brachte, der Rest schaffte es nicht. Die Lügen auf dem Papier straften ihren Verstand bei jedem weiteren Durchlesen. Warum schrieb sie nicht die Wahrheit? Erklärte sich und das, was sie getan hatte.
Es war besser, er fand sich mit der Lüge ab. Anders hätte er sich vielleicht gezwungen gesehen, sie zu besuchen. Das galt es zu verhindern.
Als der geschlossene Briefumschlag endlich durch die Hände der Frau am Schalter in der Kiste lag, seufzte Cara auf. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Mit schnellen Schritten eilte sie zu der Villa, in der ihr jetziges Leben stattfand. Bei ihren Eltern. Die Verwandtschaft des Briefes existierte nicht. Ihre Eltern auch nicht mehr.
Matthew, dieser Mann jenseits des Meeres, hatte ihr Liebe gezeigt, ihr Vertrauen entgegengebracht, Geborgenheit vermittelt. Etwas, das sie nicht kannte, nie vermisst hatte. Hartherzigkeit begegnete ihr bei der Rückkunft. Kälte, die sie erneut in ihren Bann schlug und die Cara mit einer Eisigkeit zurückgab, die sie sich selbst nicht zugetraut hätte. Den weißen Stoff mit den rotbraunen Flecken verbrannte der Ofen, ebenso die Corpi Delicti. Niemand vermisste das ältere Ehepaar, denn Cara ließ sie eine Weltreise unternehmen, wie sie es schon oft getan hatten. Vielleicht sollte sie die Asche irgendwo verstreuen. Allein wie immer im Haus.
Allein? Nein. Sanft strich sich die junge Frau über den noch flachen Bauch.
»Du gehörst mir und ich werde dich lieben, wie ich auch deinen Vater hätte lieben können. Aber ich kann mich nicht teilen. Also bleibt meine Liebe allein für dich.«
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