Zuhause konnte Ahmet nur noch an diesen Mittag denken. Ständig kam die Erinnerung an Elmars Hände hoch, an dieses Gefühl der Verbundenheit, des Verstandenseins im körperlichen Bereich. Keine der Frauen hatte ihn je so tief in seinem Inneren berührt, nicht nur seinen Körper. War dies die wahre Liebe für ihn? Die Liebe zu einem Mann? Das Begehren nach dem gleichen Geschlecht?
"Mensch, Ahmet! Pass doch mal auf! Beinahe wäre die komplette Produktion des Tages hinüber gewesen!" Sein Vorgesetzter war stinksauer und dessen Gesicht rot vor Zorn. Ganz in seine Gedanken versunken, hatte Ahmet nicht bemerkt, welches Unheil er im Begriff war anzurichten.
"Entschuldige, fühle mich nicht wohl, werde wohl krank."
"Dann ab mit dir nach Hause. Und kurier dich ordentlich aus, hörst du?"
Wie kann man die Sehnsucht nach einem Menschen kurieren? Das einzige Heilmittel hieß die Anwesenheit dieser geliebten Person. Aber bis zum Wochenende waren es noch zwei Tage. Würde er, Ahmet, diese Tage ohne Elmar überleben? Tag und Nacht lebte er diese wunderbare Zeit der Empfindungen mit Elmar durch. Ständig kamen die Bilder und Emotionen hoch. Ahmet war eindeutig in Elmar verliebt. Nie zuvor hatte er so intensiv an eine Frau denken müssen, mit der er Sex gehabt hatte. Dieses Verlangen nach dem Geliebten verschloss ihm den Magen und keine Nahrung fang ihren Weg hinein.
Als Ahmet am nächsten Morgen erwachte, fasste er einen Entschluss. Er würde nicht bis Samstag warten und dann noch auf Melanie treffen wollen, Elmar allein sollte es sein. Schnell sprang Ahmet in die Dusche, schäumte sich von oben bis unten ein und geriet ins Träumen. Seine Hände berührten all die sensiblen Stellen, umkreisten seine Brustwarzen und seine Erektion wuchs. Ahmet konnte nicht anders, er massierte seine Härte und erinnerte sich dabei an Elmar, dessen Hände und Mund. Mit einem lauten Schrei fand sein Traum Erleichterung. Ahmet ließ Sorgfalt walten und entfernte anschließend seine komplette Körperbehaarung, bis auf sein Haupthaar.
Beschwingt und voller Elan, sein Vorhaben, Elmar heute schon zu besuchen, trat er vor die Haustür und prallte mit Mohamed zusammen. "Ey, Alter, was geht ab?"
Mist, das hatte Ahmet gerade noch gefehlt, sein großer Bruder.
"Alles klar, wolltest du zu mir?"
"Ja, dein Boss sagte, du bist krank. Aber irgendwie kann ich das bei deinem Anblick nicht glauben. Komm mit zu Anne. Baba hat uns nachher was zu sagen."
"Was will er denn, Mohamed?"
Das passte Ahmet gerade gar nicht in den Kram, schließlich wollte er Elmar überraschen.
"Sagt er uns dann, beim Mittagessen. Geht aber um dich."
"Weißt du was, Mohamed, ich komme zum Essen. Sag Anne das. Ich muss noch etwas erledigen, vorher."
Mohamed ging und Ahmet machte sich grübelnd auf den Weg zu Elmars und Melanies Wohnung. Hoffentlich war sie nicht da. Was sein Baba wohl mitteilen wollte und warum ging es dabei um ihn?
Er drückte auf die Klingel und kurze Zeit später wurde, ohne nachzufragen, geöffnet. Rasch stieg Ahmet die Treppen hinauf und sah einem erstaunten Elmar ins Gesicht.
"Was machst du denn hier? Das ist ja mal eine freudige Überraschung. Komm rein!"
Elmar trug nur ein Unterhemd und eine weite Jeans. Wie gewohnt, zog Ahmet seine Schuhe im Eingangsbereich aus und folgte Elmar ins bisher unbekannte Wohnzimmer. Dort machte Ahmet große Augen. An den Wänden hingen erotische Gemälde, ein Unding in seiner Kultur. "Na komm schon, Ahmet. Bekomm keine Stielaugen, setz dich zu mir auf das Sofa." Elmar klopfte mit der Hand auf den freien Platz neben sich. Mit Herzklopfen bis zum Hals näherte sich Ahmet dem angebotenen Platz. Elmar sah ihn mit einem Lächeln an und Ahmet war noch immer überwältigt von den Bildern an der Wand und auch eine gewisse Erregung ließ sich nicht vermeiden.
Umherschauend setzte sich Ahmet hin und Elmar berührte seinen Arm. Ein Schauer zog von dort durch seinen Körper. Hitze stieg in ihm auf. Endlich blickte er in Elmars Augen. Dort stand Lust geschrieben. "Ist Melanie da?" "Nein, sie wollte mit ihrer Freundin shoppen und anschließend ins Kino. Vor heute Abend erwarte ich sie nicht zurück. Warum fragst du?"
Ahmet druckste etwas rum: "Ähm, weil... Ich..."
"Na komm schon, raus mit der Sprache." Elmar strich sanft über Ahmets Arm. "Weißt du, Ahmet, ich habe die gesamte Woche über an dich denken müssen. Die Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben, hat mich daran erinnert, wie ich jetzt leben könnte, ohne diesen ganzen blöden Zwang der Gesellschaft." Ahmet staunte und glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu dürfen. "Kannst du mir das genauer erklären, bitte?"
"Ahmet, im Grunde meines Herzens bin ich nicht auf Frauen fixiert, musst du wissen. Aber in meiner Jugend waren Schwule, wenn sie nicht gerade in der Künstlerszene heimisch waren, ein verdammenswertes Pack. Ich hatte gerade mein Abitur beendet und studierte Betriebswirtschaft, um den Betrieb meines Vaters übernehmen zu können. Karl war der erste, der damals meine Leidenschaft weckte, nur offiziell durfte es niemand wissen. Es wäre der Anfang vom Ende meiner Karriere gewesen. Melanie lernte ich auf der Uni kennen. Absolut offen für alles und sie war bereit, mir ein Alibi für meine Sexualität zu sein. Also heirateten wir und bekamen zwei Söhne. Schön konform zu der Gesellschaftsform. Allerdings erlaubte mir in den ganzen Jahren meine Firma bzw meine Verantwortung für meine Leute nicht, so zu agieren, wie ich es gerne getan hätte. Melanie ist eine tolle Frau, aber das hast du ja schon erfahren. Sie tolerierte meine Liebeswelt, seitdem ich den Betrieb an meine Söhne abgegeben habe. Natürlich habe ich sie schätzen gelernt, also erhält sie auch weiterhin meine Aufmerksamkeit. Übrigens war Melanie nie ein Kind von Traurigkeit. Wir leben unser Leben jetzt und so, wie wir das wollen und nicht die Gesellschaft."
Ahmet hatte ruhig den Ausführungen von Elmar gelauscht. Also erging es diesem damals nicht anders als ihm jetzt. Bestimmt hatte auch Elmar damals innere Kriege geführt, aber darüber konnten sie ein anderes Mal reden. Ahmets Hände wuschelten durch die grauen Haare von Elmar. Berührten sein Gesicht und strichen über dessen Wangen. Die Falten in seinem jung gebliebenen Gesicht machten es interessant. Seine Finger fuhren einige davon nach. Elmar genoss diese zarten Berührungen des jungen Mannes. Sein eigenes Verlangen nach diesem jungen Körper wuchs. Warum sich nicht lieben? Etwas anderes war eh nicht zu tun.
Elmar griff um Ahmets Kopf und zog ihn zu sich heran. Ihre Lippen begegneten sich und verschmolzen miteinander. Während dieses lang anhaltenden Kusses entkleideten sich die beiden Männer. Finger und Hände streichelten über die jeweils glatte Haut des anderen Mannes, feuerten dabei ihr Verlangen, ihre Lust aufeinander weiter an. Wie Ahmet am Morgen, so nahm nun Elmar jetzt dessen erigierte Härte in die Hand und brachte den jungen Mann zum Keuchen. Ein beherzter Griff um die Hoden zu einer bestimmten Stelle und das Keuchen ging in Stöhnen über. Ahmet strich über Elmars Brust, spürte dessen Nippel hart werden und stülpte seine Lippen über eine und saugte daran. Währenddessen spielte Elmar zärtlich fordernd an Ahmets Härte und brachte diese zu einer Explosion.
"Ich kann gar nicht genug von dir bekommen. Ich liebe dich." Sacht öffnete seine Zunge erneut Elmars Mund, dringt in ihn hinein. Dabei nimmt er dessen Schwanz in seine Hände, groß und warm, nein eigentlich schon heiß.
"Das ist schön, mach bitte weiter.", stöhnte Elmar.
Ahmet streicht vorsichtig daran herunter, bis Elmar keuchte.
“Kannst du ihn bitte in den Mund nehmen?" bat er. Diesem Wunsch folgte Ahmet und schleckte ihn von der Halsgrube zum Nabel hinunter, bis um sein Glied herum. Er schloss die Lippen um ihn und ließ die Zungenspitze über die Eichel spielen, während er mit der einen Hand leicht am Schwanz auf und ab glitt. Elmar fuhr wild durch Ahmets schwarze dichte Haare.
"Mein Gott, hör auf!", stieß Elmar plötzlich hervor, und Ahmet ließ ihn verwundert los.
"Aber er schmeckt so gut, so salzig", sagte er und verdrehte die Augen, da er total ins Geschehen eingetaucht war.
"Warte bitte, sonst komme ich zu schnell. Ich will dich lange genießen", keuchte Elmar.
Auch bei Ahmet hatte sich in der Zwischenzeit erneut eine Erektion aufgerichtet.
"Nimm mich, fick mich, du geiler junger Hengst," rief Elmar, "mach mich zu deinem Geliebten."
Ahmets Traum der letzten Woche ging in Erfüllung. Scheinbar liebte Elmar ihn auch. War somit eine lange, gemeinsame Zeit für sie möglich?
Langsam stieß er in Elmar hinein. Vielleicht war es nicht richtig, solche Gefühle und Gedanken zu haben, sündig und gefährlich, aber es war so unsagbar herrlich, den eigenen Schwanz in Elmar zu spüren. Wie ihn dessen Enge umschloss.
Sein Glied fuhr vor und zurück, erst langsam, dann immer schneller werdend. Dabei massierte er Elmars Härte im selben Takt. Ahmet hatte das Gefühl, sein Schwanz müsste platzen, als er seine Fontänen in Elmars Darm hinein spritzte. Dieser schrie fast gleichzeitig mit ihm auf. Warme, klebrige Strahlen schossen an seiner Hand vorbei auf den Fußboden, wo sie ein Herz bildeten. Einbildung? Aber doch ein schöner Gedanke.
Erneut küssten sich die Liebenden. Fuhren mit ihren Händen durch die Haare des Geliebten. "Ich wünschte, wir könnten ewig zusammen bleiben", seufzte Ahmet.
Elmar erwiderte: "Ich werde Melanie nie verlassen, das weißt du, aber auch ohne dich würde mein zukünftiges Leben mit einer gewissen Leere gefüllt sein. Wir müssen und werden eine Lösung finden."