Ich schwebte auf einer Wolke, während ich ganz entspannt und nackt auf dieser speziellen Liege lag. Kräftig bearbeitete Darius meinen Körper.
"Oh, jaaa, fester", stöhnte ich. "Aaaaahhh!"
Seine Finger gruben sich tief in mein Fleisch, der Schmerz war gut und ich spürte immer mehr das Kribbeln, das dadurch erzeugt wurde. War das geil. Ich wollte mehr davon, länger. Am besten, er würde nie wieder aufhören.
Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken verstärkte dieses wahnsinnig tolle Gefühl. Ich roch seinen Körper, so nah an mir dran. Eine Mischung aus seinen Pheromonen und einem dazu passenden Aftershave. Es kitzelte in der Nase, reizte einen weiteren Sinn.
Meine Augen taxierten seinen Körper im Spiegel. Seine geschmeidigen Bewegungen der muskulösen Gliedmaßen, eine Augenweide obendrein. Bloß nicht aufhören, weitermachen, bitte! Stummes Gebet, denn ich wagte es nicht, zuviel von meinem Verlangen zu zeigen, zu berichten, zu offenbaren. Er könnte mich als naiv betrachten, seine Wohltaten so begierig zu wünschen.
Aber ... "Oh, ooiii, ja, tiefer", ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Zu stark war diese Berührung. Sie berührte das Herzstück des Schmerzes, tief in mir drin. Und löste ihn auf, ließ ihn zerfließen, in kleinen Wellen. Das hatte noch nie ein Mann bei mir geschafft.
Ein erneutes "Ahhhhh" entfleuchte meinen Lippen, als er zärtlich über meinen Latissimus Maximus glitt. Anfangs zumindest. Es ging in ein laut keuchendes "Oh, oh, ooooooh" über. Kleine kurze Schläge erhöhten meinen Puls. Diese Bereitschaft meines Körpers und meines Geistes, mich ihm komplett auszuliefern, ihn über meinen Leib bestimmen zu lassen. Sich nicht zu wehren, sondern ihm eine willfährige Fläche zu bieten, die er nehmen durfte, wie es ihm, Darius, beliebte.
Wie auch immer er mich traktierte, ich liebte es. Egal, ob Schmerz oder Streicheleinheit, ich begehrte diesen Mann, seine vielfältigen Berührungen.
Kurz vor dem Höhepunkt gab er alles. Meine Haut brannte. Es war genial.
Meine Worte gebe ich besser nicht weiter, falls es jemand liest, der das nicht wissen darf. Ich stand kurz vor der Besinnungslosigkeit, denn Darius hatte zum wiederholten Male den ausschlaggebenden Punkt gefunden, der mich ins Nirvana zu schleudern drohte.
Leere. Nichts mehr. Er war nicht mehr in meiner Nähe, ich hörte ihn im Nebenraum hantieren.
"Die Kleidung liegt auf dem Stuhl neben der Liege. In fünf Minuten kann sie benutzt werden. Dann passt das wieder."
Oh, der Klang, das Timbre seiner tiefen Stimme. Da konnte man doch nur dahinschmachten. Ich vibrierte förmlich, konnte es jetzt schon nicht mehr erwarten, ihn wieder zu fühlen, diesen Mann.
Angezogen stand ich ihm gegenüber. Seine Finger spürte ich noch immer überall auf meiner Haut. Erwartungsvoll blickte ich ihn an.
"Nächste Woche um die selbe Zeit?"
Ich jubilierte, triumphierte. Ein neuer Termin. Vorfreude ist die schönste Freude. Warum ließ sich die Uhr nicht bestechen? Die Zeit schneller verrinnen? So lange warten, bis es soweit war. Die Aufregung ließ mich erröten. Mein Herz pochte so laut, dass ich Angst haben musste, er könnte es hören.
Ich ging mit schweren Schritten aus dem Gebäude, obwohl mein Körper zu fliegen schien.
Noch einmal drehte ich mich um, blickte hinauf zum Fenster, hinter dem er wirkte und bewirkte.
Neben der Haustür war sein Schild. Sanft glitten meine Finger über die Lettern.
Darius Müller, Staatlich geprüfter Masseur und Physiotherapeut
Er hatte göttliche Hände. Was die sonst noch alles anstellen könnten, darüber denke ich lieber nicht nach.
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