Donnerstag, 20. September 2018

Floras Liebeswiese




Meine Schritte hüpfen nicht mehr so leichtfüßig über den staubigen Weg wie früher. Auch gehe ich ihn allein, obwohl wir uns fast 40 Jahre begleitet haben. Der Wind streicht über das vertrocknete Sommergras. Leere Hüllen in der untergehenden Sonne, die ihre sengenden Strahlen mit sich nimmt. Der Fußpfad ist ausgetreten und voll von den Hinterlassenschaften der Kühe, die nun auf der Nachbarweide grasen. Desinteressiert schauen sie kurz zu mir herüber, bevor sie sich erneut dem spärlichen Gras widmen. In der Ferne erkenne ich im Dunst des heißen Tages die Bergkette auf der anderen Seite des Flusses. Die Burg, die sich dort erhebt und unsere Hochzeit seinerzeit durch ihre Pracht in einen festlichen Rahmen hüllte, ist durch einen Schleier leicht verborgen.
Erinnerungen kommen hoch. An unsere gemeinsame Zeit, Höhen und Tiefen. Die Füße tragen mich weiter, sie kennen den so oft gegangenen Weg. Meine Gedanken schweifen ab.


Das erste Mal, das ich ihn ging, war im Frühling, mit grünem, saftigem Gras. Neben mir, die Hand ganz fest haltend, war Horst, der mir so viele Schmetterlinge in den Bauch zauberte, dass ich ihn unentwegt küssen wollte. Mehr war bisher nicht geschehen. Das machte man ja auch erst nach der Hochzeit. Und mein Begehr war dieses unschuldige Weiß vor dem Altar. Aber Küsse versprachen schon vorher den Himmel auf Erden und das kribbelte so wunderbar im Unterleib. Immer wieder blieben wir stehen. Pressten die Lippen fest gegeneinander, bis sie sich öffneten, um die Zungen miteinander spielen zu lassen. Ich spürte dieses starke Verlangen nach mehr und wusste, das darf nicht aufkommen. So trennten sich unsere Münder, strahlten sich Augen verliebt an und wir strebten weiter dem mir noch unbekannten Ort zu, der mein ganzes Leben bestimmen sollte.


Kräftig atme ich ein, schließe kurz die Augen und drehe mich langsam im Kreis. Mein Ort, mein magischer Kraftort. Ich spüre die Kräfte, die er noch immer auf mich auswirkt. Heute jedoch ist etwas anders als sonst. Er rief mich zu sich, um mir ein Geschenk zu geben. Obwohl, Geschenke gab er mir in der Vergangenheit genügend, ich kann also nicht klagen. Mit wieder geöffneten Augen blicke ich ins Tal. Alles ist anders dieser Tage. Obwohl noch relativ früh, tragen viele Bäume ihre Herbstpracht. Zu wenig Regen, zu viel Sonne. Geschickt breite ich die Decke auf dem gelben Gras aus und setze mich darauf. Die unnötigen Schuhe fliegen in einem hohen Bogen irgendwohin. Egal, hier will ich erst einmal bleiben. Um mich herum zirpen Grillen, schwirren Käfer und Mücken. Ein weiterer tiefer Atemzug und ich lege mich auf den Rücken und beobachte die weißen Wolken am blauen Himmel.


Zurück zu Horst. Irgendwann schafften wir es vor lauter Küssen auf diese Wiese mit ihren wilden Blumen. Horst pflückte einige und steckte sie lachend in mein Haar.
»Du siehst aus wie eine Braut«, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht, »wie meine Braut.«
Mir wurde heiß. Wollte er mir einen Heiratsantrag machen? Das Herz in der Brust schlug schneller. Sechs Monate waren wir bereits heimlich ein Paar. Heimlich, weil Horst in den Augen meiner Eltern nicht standesgemäß passte, war er doch nur ein Handwerker. Wenn es nach ihnen ginge, müsste es ein Studierter sein. Einer, der mir viel Geld bieten könnte.
Aber Herzen richten sich nicht nach den Eltern, sondern nach der Liebe. Und die fiel auf Horst. Es klopfte schneller, wenn die Augen ihn sahen. Der Atem stockte jedes Mal. Hin und weg war ich. Ihm ging es genauso. So wussten meine Eltern nichts von ihm. Das war der erste Tag, an dem er mich entführte, keine Freunde in der Nähe weilten, die den Anstand aufrecht halten würden. Aber ich dachte, das gehört in die Ehe. Und so würde auch nichts passieren.
Ich lachte mit Horst, freute mich, dass er mich als seine Braut sah.
»Deine Braut?«
»Ja, Flora, du bist so schön. Ich liebe dich und ich will dich heiraten. Obwohl, du siehst heute schon wie eine Braut aus, die zum Altar geführt werden will. Dein weißes Sommerkleid, die Blumen im Haar und dieses wunderbare Strahlen in deinen Augen. Wüsste ich es nicht, ich hielte dich für eine Braut.«
Meine Knie knickten leicht ein, als ich zu ihm trat. Eigentlich schwebte ich. Ich flog förmlich in seine Arme.
»Du willst mich heiraten?«
»Ja, liebste Flora. Dich und keine andere.«
»Du machst mich gerade sehr glücklich.«
Unsere Lippen trafen sich. Schauer jagten über meinen Rücken und wir sanken auf das saftige Grün. Wie lange wir in unserem Kuss verharrten, weiß ich nicht mehr.


Mir ist es warm geworden, bei den Erinnerungen an Horst, so entledige ich mich meiner Kleidung. Hier sieht mich niemand. All die Zeit kam nie ein Mensch hier vorbei. Nur die Kühe sahen, was auf diesem paradiesischen Fleck Erde geschehen war. So auch heute.
Der sanfte Wind umschmeichelt meine faltige nackte Haut. Wie Finger eines Mannes, nur zärtlicher. Ich lege mich zurück auf die Decke und gebe der Vergangenheit Gelegenheit, die Bilder als Film vorbeiziehen zu lassen.


Irgendwann bemerkte ich Horsts Finger, wie sie an den Schnüren des Kleides fummelten. Ich fand nichts dagegen sprechen und half ihm, sie zu lösen, sodass er meine Brüste befreien konnte. Mit Fingerspitzengefühl fuhr er über die nackte glatte Haut. Meine Knospen stellten sich auf, wurden fest und verstärkten diese Kribbeln in meinem Unterleib. Unruhig bewegte ich das Becken auf dem Gras, ungeachtet der Flecken, die es hinterlassen könnte. Während Horst so feinfühlig mit mir agierte, griff meine Hand unter sein Shirt, schob es nach oben und ich spürte seine Brustwarzen, wie auch sie hart waren.
»Du bist so schön, meine Flora. Ich könnte dich stundenlang küssen und streicheln.« »Horst, du machst mich damit verrückt, weißt du das eigentlich?«
Anstelle einer Antwort kamen mehr Küsse und als er dann eine Knospe in den Mund nahm, schrie ich auf. Was auch immer er da mit mir anstellte, es ließ mich explodieren. In mir pochte alles und ich presste meine Beine zusammen. Etwas zwang mich dazu, meine Pobacken rhythmisch zu bewegen, meine Vulva einzuziehen. Es war göttlich, himmlisch.
Seine Hand griff zu meiner Scham, durch den Schlüpfer verdeckt. Der Druck ließ diese Welle nicht abebben, im Gegenteil, ich schwebte weiterhin auf dieser Wolke dahin. Horst glitt unter den Stoff, umkreiste meinen Kitzler und ich schrie erneut laut auf. Seine Berührungen machten mich wahnsinnig. Sie fühlten sich so wunderbar an, sie sollten nie enden, wünschte ich mir zumindest.
»Du bist so nass, meine Blume«, wisperte er mir ins Ohr. »Da ist eindeutig noch Sehnsucht nach mehr vorhanden.«
Er hatte recht. Ich hob mein Becken an, damit er das unnütze Stück Stoff beseitigen konnte.
Das Verlangen, ihn in mir zu spüren, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Es ließ mich meinen Wunsch vergessen, als Jungfrau in die Ehe zu gehen. Heute schien der richtige Zeitpunkt, uns zu vereinen. Unsere Liebe mit Blut zu besiegeln. Meinem Blut.
»Ich liebe dich, Horst«, hauchte ich, »ich will dich in mir spüren. Mach mich zu deiner Frau.«
»Du bist gierig, kleine Blume.«
Ich lachte. Nein, ich war verrückt nach ihm. Nur zu gerne kam Horst meinem Wunsch nach. Der kurze Schmerz war schnell vergessen, seine Härte füllte mich aus und sehr vorsichtig bewegte er sich in mir. Die Erregung erhöhte meinen Puls, stoßweise kam der Atem über meine Lippen. Und wie schon nur mit seinem Finger zog sich meine Vulva zusammen, umschloss das männliche Fleisch mit Gier und vor meinen Augen tanzten Sterne. Heiß und kalt zugleich liefen mir Schauer über den Rücken.
»Meine wunderschöne Frau, ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch, Horst. Das war so wunderschön. Fühl mal, es pocht noch in mir«, keuchte ich, leicht benommen von der Art des Orgasmus.
An diesem Abend lagen wir noch einige Zeit beieinander und starrten in den dunkler werdenden Himmel. Die Sterne erschienen und die Luft kühlte sich langsam ab.
Zuhause erst fiel mir ein, dass wir ungeschützt miteinander geschlafen hatten. Eine leichte Panik machte sich in mir breit. Eine Schwangerschaft passte gerade nicht in mein Leben. Aber Horst liebte mich, irgendwie ergäbe sich da etwas, falls doch ...

Oben am Himmel stehen bereits die ersten Sterne. Meine Haut überzieht ein Kältepelz, da die Kühle aus der Wiese steigt und die Wärme des Tages ablöst. Aber auch aufgrund der Erregung, die in mir wohnt, und die während meiner Erinnerungsphase einen kleinen Höhepunkt durch meine Finger auf den sensiblen Knospen meiner nicht mehr festen Halbkugeln fand.
Ich hatte Glück und eine Schwangerschaft trat nicht ein. Wie hätte ich das auch meinen Eltern erklären sollen? Horst und ich nutzten jede Möglichkeit aus, uns der Liebe hinzugeben. Oft auch auf unserer Wiese. Immer wieder sprachen wir von Hochzeit und einem gemeinsamen Leben, bis dann ein Ereignis unsere Zukunftspläne erst einmal zunichtemachte.
Horsts Einberufung zur Wehrpflicht. Marine, also weit weg. Manchmal Wochen und Monate. Wie so üblich schworen wir uns absolute Treue, wir würden das schon schaffen. Aber Heimchen am Herd zu bleiben, widerstrebte mir und so traf ich mich mit anderen Gleichaltrigen. Disco, Kirmes, Feste. Immer wieder begegneten mir glückliche Paare, denen ich ansah, dass sie miteinander schliefen, die sich berührten. In mir erwachte die Sehnsucht nach Zweisamkeit. Liebkosungen, die zu selten in meinem damaligen Leben vorkamen. Dabei kannte ich das Gefühl. Wie wunderbar Haut auf Haut sich anfühlte und ich begann es zu vermissen.
Pedro fand mich in einem desolaten Zustand vor. Ausgehungert und einsam. Horst schipperte im Pazifik mit seinem Schiff umher. Kurz vor dem Auslaufen hatte er mir erzählt, er würde sich verpflichten. Sobald seine Wehrpflicht beendet wäre, könnten wir die Hochzeit vorbereiten und wir suchten uns eine Wohnung an seinem Stützpunkt. Mir bildete sich ein Knoten im Magen. Wegziehen und dann allein in einer fremden Stadt wohnen, empfand ich als den Horror schlechthin. Aber ich liebte ihn, wir würden das bestimmt schaffen.
Während meine Freundinnen mit ihren Partnern im Autoscooter um die Wette fuhren, starrte ich auf die bunten Lichter und sinnierte über mein zukünftiges Leben nach. Gerade einmal 19 und so viel anders als bei anderen. Plötzlich drängte sich jemand an mir vorbei. Ein Schauer durchströmte mich. Wärme an meinem Körper und der Geruch eines männlichen Wesens erregten die Aufmerksamkeit. Direkt drehte ich mich um und sah ihn, braune Augen unter einem Lockenkopf, der mich freundlich anfunkelte.
»Oh, Entschuldigung. Ich hoffe, ich habe dir nicht weh getan.«
Seine Stimme, so sanft und warm. Das Kribbeln, das ich stets bei Horst kurz vor unseren Treffen hatte, stieg auf. Und mit ihm die Lust, mehr von diesem Mann an mir zu spüren.
»Nein«, antwortete ich, schlug meine Lider nieder und kämpfte innerlich mit den aufsteigenden Emotionen und dem Gewissen.
»Ich bin Pedro. Reise mit diesem Schausteller durch die Dörfer und Städte. Habe aber jetzt Feierabend. Möchtest du eine Runde Autoscooter fahren? Ich darf so viel fahren, wie ich will.«
In mir schrie alles Ja.
»Ja, gerne.«
Eng gegeneinandergepresst, wie es in solchen Fahrzeugen so ist, fuhren wir über das blanke Metall. Die Musik hämmerte, Lichter wechselten sich farblich ab.
»Ohne dich ...«, sangen die Musiker der Münchner Freiheit und ich dachte bei mir: Ich will heute Nacht einen Mann spüren, nicht alleine in meinem Bett liegen, ohne vorher geliebt worden zu sein. Mutig berührte ich Pedros Bein. Seine Zähne blitzen beim Lachen. Anschließend tranken wir noch ein Bier, das meine Erregung verstärkte. Mein Körper bebte vor Verlangen nach diesem Mann.
»Du bist eine sehr schöne Senorita«, flüsterte Pedro mir später ins Ohr, als wir auf dem Geländer saßen und den anderen zusahen. »Bist du immer so einsam?«
Den Kopf schüttelnd traten die Tränen empor. Horst, warum bist du jetzt nicht bei mir? Wie gerne hielte ich dich jetzt in meinen Armen.
Stattdessen umfassten mich starke Arme. Sein männlicher Geruch stieg in die Nase und ich presste meine Lippen auf die seinen.
Wir versanken in einem Rausch der Sinne. Seine Hand fuhr erst über meine Kleidung, kurz darauf darunter und verschwand schließlich zwischen meinen Beinen. Unwillkürlich öffnete ich mich seinem Finger, der durch meine Hitze fuhr und sich in der Hitze versenkte. Keuchend lösten wir unsere Köpfe. An meine Umgebung dachte ich nicht.
»Flora, deine Blume ist heiß. Sie möchte gegossen werden. Ich hätte das Passende dafür.«
Pedro verstand mich, wusste, wie er nur mit diesem einen Gliedmaß meine Lust erhöhen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich am liebsten mein Kleid erhoben, den Schlüpfer die Beine hinabgestreift und jene weit für ihn geöffnet. Aber mitten in der Öffentlichkeit bestand für diese Aktion keine Chance.
»Komm mit. Ich weiß eine schöne, ruhige Stelle.«
Ohne abzuwarten, ergriff ich seine Hand mit meiner Nässe und zog ihn hinter mir her.
»Hey, Flora! Wo willst du hin?«
Mich umdrehend sah ich Frank auf mich zutreten. Sein verschmitztes Lächeln wusste ich nicht einzuordnen.
»Warte kurz hier, Pedro. Ich bin gleich wieder da.«
»Flora, liebste Blume. Du wirst doch meinem Freund Horst nicht fremdgehen?«
»Du musst gerade reden. Jede Woche eine andere. Hast du Kondome dabei? Du hast mir selbst gesagt, Horst nimmt es mit der Treue nicht so genau, wenn er zur See fährt, warum also sollte ich?«
»Mensch, jetzt sei nicht gleich eingeschnappt.«
Frank griff in seine Hosentasche und überreichte mir drei silbern glänzende Päckchen.
»Ich wünsche dir viel Spaß. Und tu nichts, was ich nicht auch tun würde.«
Sein Grinsen. Es blieb mir im Hinterkopf, als Pedro mit mir den Hügel hinaufspazierte und wir uns immer weiter vom Lärm und den bunten Lichtern entfernten. Hinauf zu meiner Wiese.
Südliche Hitze durchdrang kurze Zeit später meine Spalte. Zärtlich und liebevoll umgarnte mein neuer Liebhaber die Lust, um sie zu steigern und einem Höhepunkt nahe zu bringen. Kurz bevor es so weit kam, drängte Pedro mich in eine andere Position. Plötzlich saß ich auf ihm. Seine Härte schob sich tiefer in mich hinein. Hände umfassten die bebenden Kugeln mit ihren steifen Knospen und ich schluchzte kurz vor Wollust auf. Diese intensivierte sich stetig, als mein Becken kreiste. Zwischen uns entstand ein See.
»Hast du das Kondom abgemacht?«, frage ich vorsichtig, um die Stimmung nicht zu vergraulen.
»Nein, Flora. Du bist ein sprudelnder Quell. Eine ganz besondere Blume. Deine Liebessäfte stehen zwischen uns.«
So drückte ich mich seinen Stößen entgegen, einverleibte mir das harte Fleisch, bis wir gemeinsam mit einem lauten Schrei in die bewölkte Nacht kamen.

Dieser Abend änderte mein Leben. Pedro zog ein paar Tage später weiter. Ein weiteres Mal mit ihm erlebte ich nicht. Aber es gab andere Männer. Männer, die ich mitnahm auf unsere Wiese. Dorthin, wo mich Horst zu seiner Frau gemacht hatte. Meine Liebeswiese. Zumindest bis es zu kalt wurde.

Meine Beine öffnen sich weit. Kühler Wind fährt durch mein Tal und bringt Erfrischung dorthin. Soll ich mich zudecken? In der Nähe bellt ein Fuchs. Ob er bis zu mir kommt, meine menschlichen Ausdünstungen der Lust erschnuppert? Ich weiß es nicht. Wieder schweife ich zu meinen Erinnerungen ab.

Horst kam kurz vor Weihnachten nach Hause. Meine Eltern waren es inzwischen gewohnt, dass ich ständig unterwegs war. Aber da ich eine Ausbildung nach dem Abitur begonnen hatte und Kostgeld abgab, waren sie weniger streng als in früheren Zeiten.
In meiner Handtasche befanden sich Kondome, die ich seit meiner Begegnung mit Pedro immer bei mir trug. Ein Kind von einer Zufallsbekanntschaft hätte so viel zerstören können. Die Pille vertrug ich nicht, außerdem sorgten sie zusätzlich für andere Sicherheit.
Bei meinem heimlichen Verlobten benötigte ich das Mitführen nicht, denn er sah sich dafür zuständig. Und um ihn nicht auf falsche Gedanken zu bringen, ließ ich sie immer in meinem Nachttisch verschwinden, bevor wir uns trafen. Trotz dass wir bereits länger als ein Jahr ein Paar waren, wussten meine Eltern es noch immer nicht.
In Franks Wohnung lagen wir beieinander, der Schweiß trocknete langsam auf unserer Haut. In mir brodelte weiterhin die Erregung, die Horst nicht hatte zu einem Höhepunkt bringen können. Die Begegnungen mit anderen Männern brachten mehr Lust und viel ausgefallenere Hingabe mit sich. Methoden, die alles steigerten und mich in einen Olymp hoben, den Horst nicht einmal mehr ansatzweise erreichte. Aber ich liebte ihn, das musste genügen. War es denn noch Liebe oder nur bequeme Gewohnheit? Ich wusste es selbst nicht wirklich. Die Befriedigung meiner Gelüste jedenfalls schienen andere Herren besser zu verstehen.
»Hast du mal Feuer, Flora«, fragte mich Horst, als wir nebeneinander lagen und einfach nur die Zweisamkeit genossen. Ich spürte Flüssigkeit aus mir hinauslaufen. Mein Liebessaft, wie immer.
»In meiner Handtasche ist mein Feuerzeug.«
Bevor Horst sich erheben konnte, langte ich zu seinem Glied. Das Kondom hatte er bereits entfernt.
»Warte noch, ich habe dich viel zu selten. Lass uns noch eine Runde genießen.«
Damit erhob ich mich, kniete zwischen seine Beine und nahm seine schlaffe Männlichkeit, auf der noch sein Sperma glitzerte, in den Mund. Mit sanften Zungenschlägen und Saugbewegungen pumpte sein Herz Blut in sein Glied und kleine Lusttropfen erschienen.
»Du bist aber heute gierig, meine Blume. Nimm ihn dir.«
Als ich mich über ihn in den Kniestand begab, er meine Brüste zärtlich streichelte, bemerkte ich etwas Kühles in meiner Spalte, etwas heraustropfen. Ich fasste zu meiner Öffnung und spürte das verhütende Kondom der vorigen Vereinigung.
»Mist aber auch«, flüsterte ich, während ich das Latexteil aus mir hinauszog.
»Egal, meine Blume. Wir wollen eh heiraten. Lass uns einfach nur Spaß haben.«
Damit berührte Horst mich innerlich und äußerlich mit seinen Händen derart, dass der kurze Schreckmoment vergessen war. Ohne mir weiter Gedanken zu machen, vereinigten wir uns ohne weiteren Schutz. Durch das Malheur war es wirklich egal. Endlich wieder einmal pure Haut spüren. Nacktes Fleisch in mir, dessen Form ich so in mir aufsog, mir einprägte, um nur seine Strukturen nicht zu vergessen.
Meine Liebesschreie ebbten erst ab, als Horst mir den Mund mit seiner Hand verschloss und ich das Klopfen von den Nachbarn hörte.


Hier hört mich niemand, ich schreie, so laut ich möchte. Es ist merklich kühler geworden. Die Sterne funkeln über mir und erinnern mich an Frank. Horsts Freund. Meinen Ehemann.


Horst erhob sich anschließend. Wie er so nackt zu dem Stuhl mit meiner Handtasche ging, beglückwünschte ich mich zu diesem Traum von einem Mann. Endlich wieder vereint und mit einer Erneuerung des Eheversprechens. Im Frühjahr, meinte Horst, wenn alles grün wird. Er hätte noch keinen genauen Plan, aber das käme bald. Und wenn sich Nachwuchs ankündigte, reichte das Frühjahr aus.
Rosige Wolken umschwebten mich. Ich hörte sanftes Babygegluckse und fühlte mich im siebten Himmel.
»Warum sind in deiner Tasche Kondome?«
Der Zorn in Horsts Stimme riss mich aus meinen Träumen.
»Kondome?«
Heiß pulsierte das Blut durch meinen Körper. Hatte ich vergessen, diese auszuräumen?
»Wie nennst du das hier sonst?«
Horst hielt 3 silbern glänzende Päckchen, in denen sich der verräterische Kreis abbildete, in die Luft.
»Kondome.«
»Wieso hast du Kondome in deiner Handtasche?«
Zwischenzeitlich kniete Horst über mir, die silbernen Hüllen vor meine Augen haltend.
»Zur Sicherheit. Falls du sie vergessen solltest.«
Wenigstens etwas Vernünftiges fiel mir noch ein.
»Du weißt, ich habe immer welche dabei. Ich bin doch nicht so doof und lasse mir von jedem dahergelaufenen Flittchen ein Kind andrehen.«
Der Atem stockte, mein Herz auch. Sein Gesicht wurde plötzlich weiß. Er hatte zugegeben, mir fremdzugehen.
»Ich bin aber kein dahergelaufenes Flittchen. Ich bin deine Braut!«
Vehement wehrte ich mich, obwohl ich bisher keine Veranlassung dazu hatte.
»Eine Braut, eine Verlobte, braucht keine Kondome mit sich herum tragen. Eine Braut ist treu. Du bist eine Hure. Und so was vögele ich ohne Schutz!«
»Genau, eine Braut ist treu. Was sagt dir, dass ich es nicht bin? Du hast gerade selbst zugegeben, dass du mir untreu bist.«
»Ich bin ein Mann, ich darf das. Du bist meine Braut, du hast treu zu bleiben. Kondome beweisen mir gerade das Gegenteil. Du hurst hinter meinem Rücken herum, das sagen auch Freunde. Und hier habe ich endlich den Beweis.«
Tränen stiegen in mir auf, kullerten über meine Wangen. So sah also das Ende unserer Liebe aus. Es schmerzte und ich kugelte mich zusammen, während sein Samen mir an einem Schenkel entlang lief.
Horst kleidete sich an. Sein Schnaufen verriet die Wut.
Ich wusste um sein Fremdgehen schon so lange und das Verzeihen auf meiner Seite verhöhnte mich gerade. Schon viel früher hätte der Schlussstrich gezogen werden müssen.
»Gut, dass ich bei der Marine bin. So muss ich dich scheinheiliges Miststück nie wiedersehen. Und komm bloß nicht an, dass du heute schwanger geworden bist. Wer weiß, wer seinen Schwanz alles in deiner Fotze hatte ohne Kondom!«
Das Knallen der Tür nahm ich unter meinen Schluchzern kaum noch wahr.  So schlief ich ein.
»Flora?«
Männliche Hände berührten meine nackten Schultern. Warm und sanft.
Noch im Alptraum gefangen, öffnete ich langsam meine verquollenen Augen. Frank stand neben dem Bett, seinem Bett. Er breitete die Decke über mir aus und ich versank erneut im wohltuenden Schlaf.


Frank, meine Erinnerungen an ihn lassen meine Hände tiefer gleiten, die Beine weit öffnen. Der Mann, der meine Rettung darstellte. Die Erregung steht vor einem Höhepunkt, der hoffentlich nie enden wird. Ich taste nach meiner Tasche, in der ein besonderes Mitbringsel liegt. Eine Sonderanfertigung aus warmem, glattem Holz.

Als ich erwachte, lag Frank im anderen Teil des Bettes, das ich mir am Abend zuvor noch mit Horst geteilt hatte.
»Bist du wieder wach?«
Neugierig sahen mich seine Augen an.
»Ja, aber ...«
Ein Schluchzer deute sich die Brust entlang.
»Pst, ich weiß schon. Dein Horst hat eure Beziehung aufgelöst. Er hat es mir erzählt. Wir trafen uns in der Kneipe. Er nannte dich Schlampe und Hure. Ich sagte ihm meine Freundschaft auf. Er ist auch nicht besser, eigentlich sogar schlimmer. Schließlich besucht er Bordelle und Freudenhäuser, wenn sie im Hafen liegen, macht einen auf dicken Macker. Sei froh, dass du ihn los bist.«

Starke Arme umfangen meinen Oberkörper, halten mich warm und fest. Eine Geborgenheit schleicht sich empor. Wohlfühlen. Ich dränge meinen Körper gegen ihn. Spüre sein Verlangen der Lenden und widerspreche nicht, als um Einlass bittet.
Dass dort noch Horst vorhanden ist, scheint ihn nicht zu stören.
Vorsichtig gleitet seine Männlichkeit in mein heißes Fleisch, das bereits zu pulsieren beginnt. Meine Knospen stellen sich hart auf und nach drei Stößen erhält dieser Mann, wofür andere lange arbeiten müssen. Ich schwebe im Himmel, sehe die Sterne funkeln und die Kälte der Nacht stört mich nicht. Kräftige Stöße massieren meine Vulva, drängen sich gegen meinen Muttermund und meine Schreie erfüllen die Nacht.
Mein Atem stockt, mein Herz setzt aus.

Erinnerungen schweben vor meinem Auge vorbei. Liebesnächte auf der Wiese. Nächte, die uns Kinder schenkten. Treue bis zum Tod. Wir, die Untreuen, blieben uns treu. Hatten uns ausgetobt, bevor wir zusammen kamen. Frank, der Mann meiner Träume, meiner Liebe. Ich schwebe zu dir. Das letzte Geschenk unserer Wiese.


***

Ich beobachte die grasenden Kühe, teilweise auch schon wiederkäuend auf der Wiese nebenan. Ein junges Pärchen verirrt sich zu mir. Ungewöhnlich nach all den langen Jahren der Ungestörtheit. Sie entdecken mich. Ihr Schrei tönt bis zu mir. Was sie sich wohl denkt? Eine alte tote Frau, nackt auf einer Decke, den Mund in freudiger Ekstase geöffnet. Zwischen ihren Beinen einen Phallus aus Holz.

Sonntag, 9. September 2018

Caras Brief




»Schreib mir einen Brief, sobald du angekommen bist«, befahl der groß gewachsene Mann der jungen Frau, die ihm gerade bis an den Brustkorb reichte.
»Ja, das werde ich machen«, versprach Cara, als sie ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange drückte und mit eiligen Schritten durch Absperrung trat. Zurück nach Hause, endlich. Noch einmal drehte sie sich um und winkte dem Mann zu, der ihre Unschuld genommen hatte. Obwohl genommen definierte es nicht korrekt, sie hatte sich ihm geschenkt und eine wunderschöne Zeit mit ihm verbracht, obwohl er hätte ihr Vater sein können. Ein Kapitel ihres Lebens fand ihr Ende und beschwerte ihr Herz, obwohl es gleichzeitig frohlockte.


Liebster Matthew,
jetzt bin ich schon wieder drei Wochen zuhause. Ja, ich weiß, ich sollte früher schreiben. Mir fehlten die Worte, meiner Sehnsucht nach dir Ausdruck zu verleihen. Meine Familie belegte mich Beschlag, wollte so viel von meinem Jahr bei dir wissen, schleppte mich von einem Verwandten zum nächsten, damit alle sahen, die Ferne hatte mir nicht geschadet. Die Zeit raste dahin, ohne Gelegenheiten zu finden, diesen Brief zu schreiben, auf den du wartest und den ich so gerne viel früher geschrieben hätte.
Jeden Abend lag ich in meinem Bett und schloss die Augen, Bilder deiner Person vor mir. Wie du lachst, weinst, dich bewegst und mich berührst. Tränen kullerten über meine Wangen, benetzten mein Kopfkissen. Bis ich in den Schlaf fand.
Auch jetzt kämpfe ich mit meiner Trauer, meiner Sehnsucht, meinem Verlangen nach dir. Erinnerungen tauchen ständig auf. Wie gerne würde ich jetzt deine Haut berühren, dein Herz schlagen hören, im Gleichklang mit dem meinen.
Gerade jetzt erinnere ich mich an unsere erste Begegnung. Ich stand am Flughafen und hielt Ausschau nach einem Schild mit meinem Namen. Die Menschen um mich herum umarmten und begrüßten sich. Der Geräuschpegel war so hoch, dass man kaum die Durchsagen verstand. Endlich lichtete sich der Ansturm und vom Ende des Gangs her kamst du angerannt. Natürlich wusste ich nicht, dass du mein Abholer bist, aber ich ahnte es. Außer Atem bliebst du vor mir stehen und fragtest: Cara Konrad? Deine Augen sahen mich so liebevoll an, fast wie bei einem geliebten Menschen. Dabei kannten wir uns nicht, noch nicht. Dennoch spürte ich tief in mir drin, uns verband etwas, das man nicht näher bezeichnen konnte.
So bejahte ich deine Frage und wir fuhren in dein Haus, wo deine kleinen Geschwister schon darauf warteten, mich willkommen zu heißen. Au-Pair für ein Jahr für zwei liebenswürdige Mädchen, die ich auch sehr vermisse. Dabei hättest du auch mein Vater oder sogar ihrer sein können. Aber im Grunde warst und bist du es, zumindest für die beiden.
Schnell lebte ich mich bei euch ein. Die Berührungen waren rein zufällig, entwickelten aber in mir ein Knistern, das stetig stärker wurde und sich in meinem Körper ausbreitete. Ich fühlte mich so sehr zu dir hingezogen, wie zu einem Magneten. Manchmal ertappte ich mich dabei, dass ich Löcher in die Luft starrte, die mit deinem Bild ausgefüllt waren. Erträumte Begegnungen, die mehr als nur ein Zusammenleben zeigten. Nackte Haut, sich gegenseitig umschmeichelnd. Mädchenträume. Unschuldige Mädchenträume, in rosa Wolken verpackt.
Dass sie wahr wurden, hätte ich nie geglaubt.
Eines Abends, als Melina und Hanna bei ihren Freundinnen waren, wähnte ich mich alleine im Haus. Du hast wie so oft länger gearbeitet. Nach einer Dusche, bei der ich meinen Körper mit Imaginationen von dir erfreute, lief ich unbekleidet durch die Räumlichkeiten. Ein wunderbares Gefühl von Freiheit. In der Küche begann ich das Abendessen zu bereiten. Kochen ist Leidenschaft, Kochen ergibt Leidenschaft.
Als ich gedankenversunken das Gemüse schnitt, drängte sich auf einmal dein warmer Körper gegen mich. Ich spürte den rauen Stoff deiner Hose an meinem Po und das glatte seidige Hemd an meinem Rücken. Dass du es warst, verriet mir dein unvergleichlicher Geruch. So ganz ohne Parfüm, dein eigener.
Warme Hände umgriffen meine Brüste, Lippen fuhren meinen Hals entlang. Das anfängliche Knistern rauschte durch mich hindurch und entfachte ein Tosen, das in meinem Blut raste. Schauer liefen über meine Haut, erregten meine Brustwarzen, die in deinen Fingern geknetet wurden. Ein Feuer loderte in meinem Schoß auf und meine Pobacken drängten gegen deine Hose, in der ich deine Erregung bemerkte. Hart und unnachgiebig drückte sie in meinen Pospalt hinein. Unruhe ergriff mich.
Mädchenträume, in greifbare Nähe gerückt. Der Rest verlief wortlos, aber dennoch mit Geräuschen.
Das Messer entglitt meinen Fingern und du drehtest mich um. Ich sah hoch in dein Gesicht, das jegliche Härte verloren hatte. Verlangen in deinen blitzenden Augen. Der Daumen unter meinem Kinn hob meinen Mund deinen Lippen entgegen. Ich schmolz in deinen Armen wie Eis in der Sonne. Nur dass mein Inneres heiß war anstatt eisig. Unsere Zungen tanzten miteinander. Stark nahmst du mich hoch und ich schwebte zum Sofa. Ich zerwühlte deine Haare, riss an dem Hemd, dessen Knöpfe aufgrund meiner Ungeduld in alle Richtungen sprangen. Das kalte Leder auf dem Rücken kühlte mich kurzfristig ab. Mit fahrigen Fingern gelang es mir nicht, deine Hose zu öffnen, wo deine Härte auf mich wartete. Ich spürte sie drängend gegen den Stoff. Während deine Lippen meinen Körper erkundeten, verschwand die störende Hose wie von selbst. Dieser bebende Unterleib erfuhr eine Begegnung mit der feuchten Zungenspitze, die meinen Kitzler umfuhr und mir einen kleinen ersten Höhepunkt bescherte.
Ich konnte nicht anders und drängte mich dir entgegen. Mehr und mehr wollte ich von dir haben. Die elf Monate unseres Zusammenlebens hatten etwas aufgebaut, das endlich die Erfüllung suchte.
Endlich berührte deine Eichel meine nasse Öffnung. Zerspringen stand mir im Sinn. Zerspreng diese Barriere, lass uns eins werden. Verstärke das Vibrieren, bis wir gemeinsam zerplatzen.
Die Gedanken wirbelten nur noch um unseren Koitus. Meine Sehnsucht forderte deine Härte. Bevor du wusstest, wie es geschah, bäumte ich mein Becken auf und dein Glied verschwand in mir. Dieser kurze Schmerz, als das Häutchen zerriss. Nichts gegen das Wohlgefühl, das mich aufgrund deines Fleisches erreichte. Du verharrtest, um mir Gelegenheit zu geben, mich an dich zu gewöhnen. Dennoch wollte ich mehr. Kreisend nahm ich dich tiefer in mich auf. Endlich löste sich dein Zaudern und wir bekamen einen Rhythmus, der mein Verlangen, oder was auch immer in mir aufstieg, zu vergrößern schien. Es fehlte etwas, ich konnte nicht erkennen, was.
Als ob du es wusstest, hieltest du inne.
»Cara, lass uns die Position ändern. Reite mich.«
Bisher kannte ich das nur aus heimlich geschauten Pornos. Das sah so verrucht aus. So nuttenhaft. Aber andererseits schien das etwas zu bewirken.
Und so war es auch. Du lagst unter mir auf dem von mir erhitzten Leder. Deine Augen blickten mich liebevoll verzückt an. Wieder durchfuhr mich ein Schauer. War das Liebe?
Aber ich bemerkte den Unterschied, als dein Glied erneut in mich eindrang. Tiefer drängte es in mein Inneres vor. Die Erregung baute sich ein weiteres Mal auf und schwebte auf einem Level, bei dem ich dachte, jetzt gleich, verschlingt mich die Hölle oder der Himmel. Deine Finger begannen sacht, meine Knospen zu zwirbeln. Dein Becken drängte sich gegen meines und stieß damit deine Eichel gegen meine Gebärmutter. Hitze breitete sich in mir aus. Während sich Schwärze vor meinen Augen auftat und sich Sterne dort zeigten, überzog die gesamte Haut eine Gänsehaut. Alles konzentrierte sich auf das, was sich in meinem Unterleib abspielte. Ich spürte, wie ich dich dort eng umarmte, immer und immer wieder. Wie durch Watte hörte ich meine Schreie der Wollust, die durch das Wohnzimmer hallten. Obwohl mir am Anfang der Atem stockte. Das Blut rauschte im schnellen Takt meines Herzens in den Ohren. Alles drehte sich. Dieser Wirbel erfasste mich mit voller Wucht. Irgendwann vereinten sich unsere Ausrufe.
Stillhaltend verharrte ich, ausgelaugt und spürte dein Fleisch in mir zucken.
Haut auf Haut lagen wir anschließend auf dem Sofa. Der Puls beruhigte sich und der Atem fand in gewohnte Bahnen zurück.
»Danke, Matthew«, hauchte ich dir ins Ohr. »Du hast mir ein wunderbares erstes Mal beschert. Es war gigantisch.«
Hätte ich gewusst, wie toll das ist, ich hätte dich viel früher verführt. So blieben uns gerade drei intensive Liebeswochen, bis wir Abschied nehmen mussten.
Matthew, ich liebe dich. Und das Wunder, das mit uns geschehen ist.

Aber ich bitte dich inständig: Lass uns das genau so in Erinnerung behalten.
Auch wenn ich dich vermisse, mir deine Nähe fehlt, ich habe dich betrogen. Schlag mich dir aus dem Kopf. Ich bin eine Hure geworden und ich sage dir, es macht mir Spaß. Rein körperlich. Du hast mir so viel beigebracht, das kann ich nun gewinnbringend anwenden.

In Liebe
Deine Cara


Mit zittrigen Fingern faltete Cara das Papier, das schon ziemlich zerknittert war. Die Unsicherheit, diesen Brief überhaupt abzuschicken, haderte immer wieder mit der Bereitschaft, seiner Aufforderung nachzukommen.
Diese drei letzten Wochen hatten das wahre Gesicht des Mannes gezeigt. Dieses wollte die junge Frau vergessen. Es gehörte nicht zu ihrer Welt, der Art zu leben. Ihn los zu sein, beruhigte so ungemein wie die Entfernung, die zwischen ihnen lag. Auch wenn dieser erste gemeinsame Beischlaf ihre Mädchenträume in Erfüllung brachte, der Rest schaffte es nicht. Die Lügen auf dem Papier straften ihren Verstand bei jedem weiteren Durchlesen. Warum schrieb sie nicht die Wahrheit? Erklärte sich und das, was sie getan hatte.
Es war besser, er fand sich mit der Lüge ab. Anders hätte er sich vielleicht gezwungen gesehen, sie zu besuchen. Das galt es zu verhindern.
Als der geschlossene Briefumschlag endlich durch die Hände der Frau am Schalter in der Kiste lag, seufzte Cara auf. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Mit schnellen Schritten eilte sie zu der Villa, in der ihr jetziges Leben stattfand. Bei ihren Eltern. Die Verwandtschaft des Briefes existierte nicht. Ihre Eltern auch nicht mehr.
Matthew, dieser Mann jenseits des Meeres, hatte ihr Liebe gezeigt, ihr Vertrauen entgegengebracht, Geborgenheit vermittelt. Etwas, das sie nicht kannte, nie vermisst hatte. Hartherzigkeit begegnete ihr bei der Rückkunft. Kälte, die sie erneut in ihren Bann schlug und die Cara mit einer Eisigkeit zurückgab, die sie sich selbst nicht zugetraut hätte. Den weißen Stoff mit den rotbraunen Flecken verbrannte der Ofen, ebenso die Corpi Delicti. Niemand vermisste das ältere Ehepaar, denn Cara ließ sie eine Weltreise unternehmen, wie sie es schon oft getan hatten. Vielleicht sollte sie die Asche irgendwo verstreuen. Allein wie immer im Haus.
Allein? Nein. Sanft strich sich die junge Frau über den noch flachen Bauch.
»Du gehörst mir und ich werde dich lieben, wie ich auch deinen Vater hätte lieben können. Aber ich kann mich nicht teilen. Also bleibt meine Liebe allein für dich.«


Mittwoch, 20. Juni 2018

Der Wald der vergessenen Kräfte



»Ich werde euch finden«, rief Michael, »egal, wo ihr euch verstecken werdet!«
Nein, mich wirst du nicht finden, dachte sich Svea. Das ist mein Wald und du kennst ihn nicht gut genug.
Michael begann zu zählen, um die miteinander spielenden Kinder nachher in ihren Verstecken zu suchen. Normalerweise spielte die buntgemischte Gruppe sonst immer auf einem riesigen Wiesengrundstück mit Apfelbäumen. Plötzlich umgab diesen wunderbaren Platz ein Geflecht aus kaltem Draht, der ihnen den Zutritt verwehrte. Angeblich ein großes Bauvorhaben, das den Kindern ihre Möglichkeit wegnahm. Sie überlegten traurig, wo konnten sie denn jetzt ihre Abenteuer spielen. Der umgefallene Baum, der ein wunderbares Piratenschiff abgab oder auch als Raumschiff hervorragend funktionierte. Zu Urwaldriesen umfunktionierte Apfelbäume, die Savanne mit ihrem hohen Gras und vieles mehr, was die Fantasie ihnen vorgab.
Svea wand sich drei Abende innerlich, ob sie ihr ruhiges Waldgebiet teilen sollte, das hinter ihrem Elternhaus begann. Auch hier war sie in ihrem fantasievollen Element, allerdings bisher für sich. Für sie lebten in den dunklen Höhlen der Waldbewohner kleine Trolle und Zwerge, im Farnwerk huschten leise die Elfen herum, unsichtbar für alle Menschen, nur sie konnte diese wispern und flüstern hören. Die Furcht, dass ihre geheimen Freunde verschwänden, sobald sich die wilde Horde von Menschenkindern dorthin begab, ließ sie so lange überlegen.
Nicht frei mit den anderen spielen zu können, brachte drei langweilige Nachmittage hervor. Bei den meisten durften nicht alle mit nach Hause kommen, sei es aus Platzmangel, sei es, weil die Eltern es nicht erlaubten. Svea gab ihren Wald frei, um das Vergnügen der Gesellschaft der Freunde zu erhalten. Sie kannte ihr Gebiet natürlich in- und auswendig. Drei Jahre hatte sie es bisher alleine durchstreift, denn das Wohnhaus lag recht abgelegen und etwas entfernt vom nächsten Wohngebiet. Des Nachts hörte sie hier die Tiere, den Fuchs, den Uhu und das Käuzchen. Das Rascheln der kleinen Läufer und den dicken Dachs schnauben. Früh am Morgen keckerte das Eichhörnchen, wenn dann die Katze unten am Baum saß und frech hinaufschaute. Molly hieß die alte Katzendame und ihre Glieder zeigten sich des Kletterns müde. Aber das Ärgern von Fipps, wie Svea das Eichhörnchen nannte, machte ihr Spaß.
In dem Wald gab es keine Forstwirtschaft, denn er gehörte zu einem renaturierenden Bereich und so wuchs alles sehr ursprünglich und wild. Umgestürzte Bäume, Ranken wuchernden Efeus, dessen dunkle Blätter sich gegen das helle Grüne der Laubbäume abhoben. Kleine Tümpel, in denen manch seltener Gast wohnte und sich kaum zeigte. Eben auch viele Plätze zum Versteck spielen. Die anderen Kinder trauten sich nicht weit hinein, denn so viel unberührte Natur war ihnen zum größten Teil fremd. Kaum ein Elternpaar oder -teil, das sich die Mühe machte, dem Nachwuchs die Schönheit und Vollkommenheit zu zeigen, die sich ohne menschlichen Einfluss entwickelte.
Den Heimvorteil nutzte das Mädchen aus und huschte tiefer ins Gebüsch. Sie hockte unter einem Ilexstrauch und musste acht geben, dass sie nicht an den spitzen Blättern hängen blieb. Inzwischen hatte der Suchende bis auf sie alle gefunden und gemeinsam streiften die Kinder nun durch den Wald. Immer wieder drangen die Rufe zu ihr vor, aber Svea hielt die Luft an, um sich nicht zu verraten, und ihr Herzschlag pochte laut in ihren Ohren.
»Ich habe dich gefunden«, wisperte ihr plötzlich eine feine Stimme ins Ohr.
Erschreckt von den Worten drehte sich Sveas Kopf, um zu erkennen, wer es sei und ihre langen braunen Haare verhedderten sich dabei im Ilex. Ihr Herz raste nun, weil sie entdeckt worden war, ein kalter Schauder lief über die Arme, deren fast unsichtbare Härchen sich aufstellten. Aber da war niemand. Svea sog tief Luft ein, um diese dann erneut anzuhalten, und ihre Augen rollten unruhig in den Höhlen hin und her, dennoch zeigte sich keiner ihrer Freunde in ihrer Nähe. Deren Rufe hörte sie nun auch in weiter Ferne. Die Luft um sie herum kühlte schlagartig zu eiskalt ab, um in der nächsten Sekunde wieder angenehm warm zu sein. Das Mädchen spürte den Wechsel, konnte mit der Geschwindigkeit des Temperatursturzes sowie -anstieges nichts anfangen und ihr Atem beschleunigte sich. Eine Beklemmung drückte den Magen zusammen, kalter Schweiß kühlte ihre Stirn. Ihr sonst vertrauter Wald hatte sich verändert, nicht im Aussehen, aber da existierte etwas, was sie fühlen ließ, dass er nicht mehr derselbe war.
»Hallo, Svea«, sagte die zarte Stimme erneut, bekannt und doch ...
Die Angesprochene schloss kurz die Augen und jemand oder etwas stupste sie an.
»Hey, ich wusste doch, dass ich dich finde. Jetzt bekomme ich einen Kuss von dir, du bist die Letzte, die ich finden musste.«
Michaels Stimme, aber anders. Nicht mehr kindlich, sondern erwachsen und mit einem wohlklingenden Bass.
Nein, das kann nicht sein, dachte Svea, schüttelte ihren Kopf und öffnete die Augen wieder. Im Kreis standen die anderen Kinder und grinsten sie von oben an. Was auch immer passiert war, sie lag auf dem Rücken und alle hatten sich um sie herum gestellt.
»Ist bei dir alles ok?«, fragte Tanja. »Du siehst so blass aus.«
»Ja, ja«, keuchte Svea beim Aufstehen. »Ihr habt so lange gebraucht, da bin ich wohl eingeschlafen.«
Abends im Bett versuchte sie, sich über die Ereignisse des Tages klar zu werden, fand aber keine plausible Erklärung und blieb bei ihrer den Freunden erzählten Variante des Schlafes. Am nächsten Morgen erreichte die Familie die Nachricht vom Tod des Großvaters. Die Trauer beherrschte die Drei. Da die Großmutter nicht alleine in ihrem großen Haus wohnen wollte, zogen sie zu ihr, denn umgekehrt war das Haus am Wald zu klein.
Ein letztes Mal wollte Svea in den Wald, Abschied nehmen. Aber ihr Vater verbot es ihr. Die Bitterkeit der Trauer hatte sich tief in sein Herz gefressen und ihn überkam die Angst, auch seine Tochter zu verlieren, denn früher trieben die Bewohner des Ortes Stollen unter die Erde, um Erze zu finden. Die Sicherung dieser Gänge erfolgte von außen, aber innen verrotteten die Balken und kleine Einstürze gab es immer wieder und riss die Oberfläche mit sich in die Tiefe. Niemand kontrollierte den renaturierten Wald daraufhin.
 Die Großmutter wohnte in der Stadt. Diese gigantische Stadt mit ihren eintönigen Betonmauern. Das bisschen Grün vereinzelt angepflanzter Büsche und Bäume zwang sich, nicht zu grau zu erscheinen, einen Farbklecks in die Monotonie zu bringen. Ihre Eltern arrangierten sich schnell mit dem neuen Umfeld, denn sie hatten auch hier ihre Arbeit, der sie nachgehen konnten. Svea hingegen mutierte zu einer in sich gekehrten Einzelgängerin. Die Kinder in ihrer neuen Schule hatten keine Zeit, sich draußen aufzuhalten. Sportvereine, Musikunterricht oder Computer bestimmten deren Leben. Angepasst an das Grau der Stadt. Hektisch und monoton. Wann immer das Mädchen es ermöglichen konnte, trugen ihre Beine sie in den kleinen Park am anderen Ende des Stadtteils. Bäume umarmen, an Blüten schnuppern, einige Vogelstimmen erhaschen, gaben ihr für kurze Zeit die Unbeschwertheit der vergangenen Jahre zurück. Die Sehnsucht nach ihrem Wald blieb bestehen.
Eine Dekade später floh Svea. Zurück in den Ort ihrer Kindheit. Zurück dahin, wo sie gelebt hatte, nicht nur existierte. Die Stadt hatte ihre fröhliche Lebendigkeit begraben. Nur mehr eine Hülle für ihren Körper, die Seele verbarg sich hinter einer dicken Schutzschicht, damit das Gebaren der City sie nicht mit in den Abgrund zog.
Müde drehte sie den Schlüssel im Schloss. Die Gerüche im Haus hatten sich verändert. Die Familie, die das Gebäude in den letzten Jahren bewohnte, hinterließ ein Andenken, eine Markierung. Dennoch, fein nahm sie Bekanntes wahr. Die alten Dielen knarrten und rochen nach Bohnerwachs. Der Sprung in der Wohnzimmerscheibe warf einen leichten Schatten auf den Fußboden, wie früher halt.
Etwas in ihr, tief innendrin, sagte ihr: Du bist wieder zuhause.
Die Treppenstufen knarrten noch immer wie früher, an den gleichen Stellen. Der Handlauf fühlte sich etwas abgegriffener, aber immer noch warm unter ihren Fingern an. Sonnenlicht durchflutete ihr ehemaliges Kinderzimmer, das ohne Möbel leer aussah und doch ein Willkommen ausdrückte, wie es nichts anderes seither getan hatte. Ihre Möbel würden das im Handumdrehen ändern und ihrem Leben einen neuen Lebenssinn geben. Ein Start außerhalb der letzten Jahre. Das Herz brannte in der Brust, schließlich hatte es eine Trennung zu verschmerzen. Nicht für immer, zumindest zu diesem Zeitpunkt.
Als Svea ihr im Auto mitgebrachtes Bett aufgebaut hatte, ein kleines Abendessen zu sich genommen, legte sie ihren Körper auf das kühle Laken. Ihre Augen schweiften durch das geöffnete Dachfenster in den Himmel. In der aufkommenden Dunkelheit offenbarten sich immer mehr blinkende Seelenlichter, die ihr zuwinkten. Die Stimmen des Waldes beruhigten ihre angespannten Nerven. Der Wind rauschte in den Blättern der Bäume. Ein Huhu drang herein. Ob es vom Uhu ihrer Kindheit kam?

Mit den Lidern über den Augäpfeln ließ die junge Frau die letzten beiden Jahre an sich vorüberziehen. Tränen liefen über die Wangen, als sie an Jonas, ihren Verlobten, dachte. Während sie der Stadt floh, hielt es ihn dort. Als ob er die Hektik, das ständige Fließen benötigte. Der einzige Urlaub in den Bergen, im Einklang mit der Natur, geriet zum Desaster. Abschalten war ihm nicht gegönnt, er hatte es nie gelernt. Ständig am Anschlag, immer am Arbeiten und Denken, keine Ruhe. Dabei gab seine eloquente Art den Ausschlag, sich in ihn zu verlieben. Intelligenter Charme neben Sportlichkeit, gemeinsame Interessen, die das Miteinander förderten.
Jonas, ihr erster Mann, ihre erste große Liebe, feinfühlig und sanft zu ihr, hart und unnachgiebig im Arbeitsleben. Eine Kombination, die der jungen Frau imponierte und sie in seinen Bann schlug.
Die wenige Zeit, die sie miteinander verbrachten, brachte eine unnachahmliche Intensität mit sich, die sie bei anderen Paaren nicht sah. Deren Beziehungen zeichnete häufig die Kurzlebigkeit, das Wechseln von Partnern, Namen, die oft nicht in Erinnerung blieben, Schall und Rauch. Wie es passte, als gäbe es keine tiefen Emotionen, die mehr versprachen als ein Abenteuer auf Zeit, bis die Langweile überhand nahm.
Svea gelangte dadurch in ihren jungen Jahren schnell an den Rand der Verzweiflung. Obwohl ihre gemeinsame Beständigkeit einen Ruhepol darstellte, reichte es nicht aus, diese Unruhen zu besänftigen. Ihre Seele fand nirgendwo einen Stopp, ein Einatmen und Fließen lassen, einen langsamen Herzschlag. Immer nur schnell und bereit. Sie fühlte sich aufgefressen von der Stadt und ihren Bewohnern, vereinnahmt und immer mehr in den Strudel aus Strebsamkeit und Gefühllosigkeit hinabgerissen.
Dagegen existierte lediglich ein Heilmittel: Flucht in die Ruhe der Natur. War das gleichzeitig das Ende ihrer Beziehung? Ungern hatte Jonas seine Zustimmung gegeben, auch wenn es nur auf Zeit sein sollte. Eine Auszeit, ein Zu-Sich-Finden. Um sie zum Bleiben zu überzeugen, investierte er sehr viel Zeit, kümmerte sich liebevoll um Svea. Vergebens. Die Trennung im Raum war bereits vollzogen, die der Gefühle auf beiden Seiten nicht.

Das Telefongespräch kurz vor dem Zubettgehen brachte die Emotionen zum Kochen, die Schmetterlinge im Bauch zum Flattern. Svea wollte Jonas nicht verlieren, diese tiefe Liebe vernichten. Zumal sie sich einen Teil der Liebe wachsend in sich wünschte. Davon wusste Jonas nichts. Und das Konglomerat von beiden sollte das ruhige Leben kennenlernen, das schon sie als Kind gelebt und geliebt hatte. Jonas konnte sich selbst entscheiden, ohne Drängen oder dem Nachhall der Verantwortung, zu müssen. Wollen sollte er, ohne Zwang.
Das Klingeln riss Svea aus dem Schlaf. Bekannt und dennoch anders, im ersten wachwerdenden Moment glaubte sie weiterhin zu träumen, bis sie die Augen öffnete. Der blaue Himmel strahlte durch das Dachfenster, das Klingeln ertönte erneut. Schnell  strampelte sie die Decke weg, sprang aus dem Bett und rannte hinunter zur Haustür, so wie sie das als Kind immer getan hatte. Ihre Hand berührte bereits die Türklinke, als sie entsetzt feststellte, sie trug nur T-Shirt und Slip. Aber die Reaktion ihres Körpers war schneller als ihre schläfrigen Gedanken und daher strahlte sie ein junger Mann durch den Türspalt an.
»Habe ich es doch richtig gesehen«, begann er. »Du bist zurück.«
Svea spürte das Blut heiß in die Wangen schießen. Erstens, weil ihr ihr Aufzug nun vollends bewusst wurde, und zweitens, weil dieser ungehobelte Kerl sie von oben bis unten unverblümt musterte.
»Das steht dir noch immer, das Rotwerden«, sprach er und grinste sie weiterhin an. Die Grübchen in seinen Wangen kamen Svea bekannt vor.
»Michael?«
»Du bist aber eine Schnellmerkerin«, erwiderte er und lachte laut auf. »Willst du mich nicht hereinbitten? Ich habe auch Brötchen mitgebracht.«
Dabei schwenkte er die Brötchentüte in seiner Hand und hielt sie ihr unter die Nase. Der köstliche Duft der frischen Backwaren stieg Svea in die Nase und in ihrem Magen grummelte es verdächtig.
»Wenn du dich so charmant selbst einlädst, komm rein. Ich ziehe mir nur rasch etwas an.«
»Bleib doch, wie du bist. Ein sehr appetitlicher Anblick, stört mich nicht.«
Unbeeindruckt von seinen Worten flitzte Svea die Treppe hinauf, stieg in die am Vorabend achtlos auf den Boden geworfene Shorts, um anschließend im Badezimmer das Gesicht von den Überresten des Schlafes zu befreien. Das kalte Wasser brachte das Bewusstsein, dass da gar keine Scheu existierte, ihn sofort hereingelassen zu haben. Als wären sie noch immer beste Freunde, die sich regelmäßig sahen, und nicht zehn Jahre getrennt gewesen. Eine innere Übereinstimmung der Vergangenheit, die nie verloren schien.
»Dein Mobiliar ist aber spärlich«, sagte Michael und drehte sich zu ihr um, als sie die kleine Küche betrat. »Nur diese Küchenzeile, sonst ist alles leer. Hast du etwa auf dem blanken Fußboden geschlafen?«
Im Hintergrund brodelte ihre Kaffeemaschine und der Odem der schwarzen, mit heißem Wasser übergossenen Bohnen weckte die Sinne und die Lust, deren köstlichen Saft zu schlürfen.
»Nein, mein Bett habe ich ebenso mitgebracht wie einige wichtige Utensilien. Mehr kommt im Laufe des Tages.«
»Bleibst du jetzt wieder hier? Ich habe all die Jahre an dich gedacht, dich nie vergessen und mich immer gefragt, wie es dir geht.«
»Ich weiß es noch nicht.«
Svea fühlte eine tiefe Traurigkeit in sich aufsteigen. Dieses Gefühl des Ankommens zeigte sich einfach übermächtig. Als wäre sie nie weg gewesen. Zehn Jahre, die sich in Luft auflösten.
Auf dem Fußboden sitzend und gemeinsam frühstückend erzählten und lachten die beiden alten Freunde. Die Zeit ohne einander schrumpfte auf einen Tag zusammen, obwohl sie jetzt keine Kinder, sondern junge Erwachsene waren. Es passte alles harmonisch zusammen.
Das Klingeln der Türglocke riss sie aus ihrer Unterhaltung.
»Ah, meine restlichen Sachen kommen.«
Michael packte mit an und die wenigen Gegenstände, die mit einem Transporter geliefert wurden, standen in kurzer Zeit an den ihnen zugedachten Plätzen.
»Irgendwie fühle ich mich jetzt schuldig«, begann Svea anschließend. »Du musst doch bestimmt arbeiten gehen und ich habe dir jetzt Ärger eingehandelt.«
Michael schüttelte den Kopf.
»Ich bin selbstständig und kann mir meine Zeit einteilen, wie ich es möchte. Als ich gestern sah, dass du es bist, wusste ich sofort, der Tag gehört dir. All die Jahre die fremde Familie in dem Haus zu sehen, verwirrte meine Sinne, frag nicht wieso. Es schien nie richtig. Du hast immer hier reingehört, nicht einmal deine Eltern, nur du.«
Seine sanfte männliche Stimme klang verliebt. Diese Wahrnehmung versuchte Svea abzuschütteln, indem sie sich umdrehte und den Raum verließ. Die Tür in den Garten quietschte beim Öffnen. In ihrem Inneren bestand keine Bereitschaft, noch weitere emotionale Achterbahnen zu fahren. Die Trennung von Jonas reichte gerade aus. Die plötzliche Berührung der Hand auf ihrer Schulter ließ sie zusammenzucken.
»Ich habe dich wohl überrumpelt. Tut mir leid«, flüsterte Michael in ihr Ohr und die Hand unter ihrem Kinn führte ihren Blick zu dem seinen. Eine tiefe Verbundenheit offenbarte sich. Das, was sie keineswegs wollte, bahnte sich empor. Auf die Zehenspitzen reckend berührten sich die Lippen vorsichtig, um miteinander zu verschmelzen.
Das Kribbeln in ihrem Bauch machte sich selbstständig. Ein Verlangen baute sich auf, das jenseits der Freundschaft sich seinen Weg bahnte.
Svea drückte ihre Hände gegen Michaels Brustkorb und stieß ihn atemlos weg.
»Nein!«

Tränen rannen über ihr Gesicht. Der Kampf in ihrer Seele brannte. Was hatte sie sich dabei gedacht? Wie hatte sie Michael küssen können? Sie war doch nicht einmal in ihn verliebt. Oder doch? Als Kinder verbrachten sie viel Zeit miteinander, aber tiefergehende Gefühle gab es zu keiner Zeit. Eben einfach nur Freunde, zwar weitestgehend unzertrennlich, dennoch nicht mehr. Diese innere Verbundenheit, wie früher, zeigte ihre Intensität. Etwas in Svea drängte ihr Herz zu Michael, wissend und kennend, uralt.
Die Stille im Haus brachte keine Ruhe. Die junge Frau entschloss sich, eine Runde durch ihren geliebten Wald zu spazieren. Welche Veränderungen gab es zu erwarten? Der ehemalige Trampelpfad in ihn hinein war verschwunden, aber die Füße fanden den Weg dennoch, streiften durch das hohe Gras. Im Wald selbst bedeckte herabgefallenes, altes Laub den Boden, dämpfte die Schritte und fühlte sich wunderbar weich unter ihren Sohlen an. Svea bewunderte die Bäume, die dicker und größer waren, obwohl auch sie selbst gewachsen war. Die Luft kribbelte in ihren Lungen. Immer tiefer drang sie vor. Auch den Ilexstrauch gab es noch. Daneben breitete sich ein großes Mooskissen aus.
In ihrem Bauch flatterte es. Einen kurzen Moment stockte ihr Atem. Ein Schmetterling in ihrem Inneren und er fühlte sich so zart an. Liebevoll strich eine Hand über den flachen Bauch.
»Irgendwann wirst du wachsen dürfen. In Liebe, Geborgenheit und Wärme. Ich werde dir den Wald und seine Geheimnisse zeigen. Und Jonas werden wir auch einweihen. Ohne ihn kein du.«
Um einen kurzen Moment auszuruhen, setzte sich Svea auf das Mooskissen, das ausreichend Platz zum Hinlegen bot. Die Wolken am Himmel zogen langsam und weiß über dem Blätterdach her. Das Stimmengewirr der im Wald lebenden Tiere verstärkte sich. Sie schloss die Augen, hörte zu und vergaß die Zeit.
»Hier bist du, ich habe dich gefunden.«
Die Stimme, sie kam Svea sofort bekannt vor. Das Deja Vu erzeugte eine Gänsehaut, obwohl sie dieses Mal die Person dazu direkt zuordnen konnte.
»Michael!«
Aber vor ihr stand kein Michael, sondern ein Wesen, das unwirklicher nicht sein konnte. Die grüne, eigentlich regenbogenfarben schillernde Haut, mit Schuppen übersät, überzog das Wesen vom großen Kopf bis zum gezackten Schwanz. Etwas sah nicht passend aus. Auf dem Haupt erhob sich ein gedrehtes Horn, das besser zu einem Einhorn gepasst hätte. Weil sie nicht glauben konnte, was sie erblickte, erhob sie sich. Erst nach einigen Sekunden wurde ihr bewusst, dass sie selbst auch anders war. Sie umkreiste das Wesen vor ihr, Füße von ihr standen keine auf dem Waldboden. Schnell versuchte sie herauszufinden, was sie sei, aber es funktionierte nicht. Wie wild drehte sie sich im Kreis, hörte ein feines Summen, ein Schlagen von Flügeln. Ihr Puls raste.
»Svea, bleib ruhig. Ich kann dir alles erklären.«
Die besänftigende Tonlage von dieser bekannten Stimme zeigte Wirkung.
»Wenn du wissen willst, wie du aussiehst, flieg zum Teich. Das Spiegelbild wird es dir offenbaren. Aber sei nicht zu erstaunt, denn auch du bist ein Mischwesen.«
Und es stimmte, ihr Spiegelbild schien eine weitere Missgeburt zu zeigen. Eine Libelle mit kleinen Adlerflügeln, die über dem Wasser schwirrten, bis sie sich auf einem Rohrkolben niederließ.
»Was sind wir? Warum sind wir so gemischt? Keine reine Wesen?«
Die Situation überforderte sie einfach.
»Wir sind Kraftwesen. In alten Zeiten gab es viele von uns. Jedes stand für Eigenschaften und hatte viele gleiche Partner. Die Menschen veränderten sich. Wir verschwanden langsam, weil niemand mehr an uns glaubte. Um nicht völlig in Vergessenheit zu geraten, da die Menschen uns weiterhin benötigen, mischten wir uns. Damit die Kräfte nicht in Verlorenheit gerieten.«
»Kraftwesen?«
»Ja, schau, du bist eine Mischung aus Libelle und Adler, ich hingegen aus Drache und Einhorn. Viele von uns gibt es nicht mehr derart, wie sie einst existierten. Uns gibt es doch eigentlich schon ewig.«
Immer noch ungläubig schüttelte Svea gefühlt ihren Kopf. Ein Schwindel erfasste sie. Leicht schwebte sie zu Boden.
»Svea, was ist mit dir?«
Langsam kam sie wieder zu sich. Neben ihr kniete Michael auf dem laubbedeckten Boden. Wie damals bei dem Versteckspiel.
»Ich habe dich gefunden, jetzt bist du mir einen Kuss schuldig.«
Sanft half er ihr zum Sitzen hoch. Seine Finger waren kräftig und doch ohne Schwielen. Wie auch am Morgen reichte seine Aura aus, Svea zum Kuss zu bewegen. Intensiv vereinten sich die Lippen, öffneten sich und auch die Zungen begegneten sich zärtlich. In einer Welle aus Glück schwebten die beiden jungen Menschen. Es fühlte sich richtig an, dieses Bekenntnis, die Intimität.
Hände folgten, wollten die Haut des anderen spüren und krochen vorsichtig unter die Kleidung. Ohne sich dessen bewusst zu werden, fiel der Stoff, der die Körper verhüllte. Sie hieß ihn willkommen. Seine Härte versank in ihrer Weichheit. Die beiden bildeten eine Einheit, verschmolzen zu einer Krafteinheit, die Sterne erzeugte und den Regenbogen über den Himmel spannte.
Erhitzt und keuchend lagen Svea und Michael nebeneinander auf dem Moos. Kleine Beben zuckten durch ihre Leiber.
»Was war das, ist mit uns geschehen?«, wisperte Svea, weiterhin auf einer Wolke schwebend, die sich wunderbar anfühlte.
»Unsere Bestimmung. Die Vereinigung unserer Kräfte.«
»Michael, bitte!«, rief Svea. Dabei setzte sie sich auf und schaute ihn verwirrt an. »Wir sind ... Ach, Mist.«
Mit einer schnellen Bewegung stand sie auf den Beinen, raffte ihre Kleidung zusammen und rannte nackt nach Hause. Michaels Schritte hörte sie nicht, die ihr folgten. Das Durcheinander in ihrem Kopf wollte nur weg von dem verzauberten Ort. Nie zuvor hatte sie auch nur ansatzweise daran gedacht, mit einem anderen Mann intim zu werden. Und jetzt war es geschehen, ohne überhaupt die Situation realistisch zu empfinden.
Hinter der wieder verschlossenen Haustür setzte Svea sich auf den Boden, nur um kurz später Michaels Klopfen zu hören und als Vibration in ihrem Rücken zu spüren.
»Geh weg!«
»Svea, bitte, ich muss mit dir reden.«
»Verschwinde!«
Tränen benetzten ihre Wangen. Hin und hergerissen zwischen zwei Welten. Sie verstand nichts mehr. Michael folgte ihrer Aufforderung, ohne weiter darauf zu drängen, mit ihr zu sprechen. Dafür rief Jonas kurze Zeit später an.
»Hallo, mein Schatz. Wie geht es dir in deiner alten neuen Wohnung?«
»Hallo, Jonas. Ich vermisse dich so sehr.«
»Ich werde am Wochenende kommen und dich besuchen. Jetzt erst merke ich, dass du fehlst. Hier ist alles leer ohne dich.«
Wochenende, nur noch zwei Tage. Svea erzählte nichts von den Geschehnissen im Wald. Michael erwähnte sie nur kurz. Stattdessen schwärmte sie von der Ruhe.

Am nächsten Morgen stand Michael erneut vor der Tür, winkend mit einer Tüte frischer Brötchen. Der Hunger im Magen zerstreute die Zweifel des Abends davor. Svea dachte kurz darüber nach, ihn draußen stehen zu lassen, aber der Duft, der durch das Schlüsselloch zog, war stärker.
»Komm rein«, flüsterte sie und verschwand in Richtung Küche, um auch wach zu werden.
»Svea, es tut mir leid«, begann Michael ihr folgend. »Ich hätte dich da nicht so ohne Vorbereitung ...«
»Was für eine Vorbereitung?«, keifte Svea ihn an. »Weißt du eigentlich, was ...«
Sanfte Finger legten sich über ihre Lippen und die restlichen Wörter verschwanden aus ihrem Sinn. Michaels Augen schienen sie zu hypnotisieren. Sie fühlte sich ruhig, fast schon schwebend, als sein Mund über ihren Nacken wanderte und feine Lustschauer durch ihren Körper jagten.
»Sag nichts«, wisperte er ihr ins Ohr. »Ich werde dir alles erklären. Vertrau mir. Du wirst verstehen ...«
Seine Zärtlichkeiten überflügelten den Hunger. Michael schlug ihren Bademantel auseinander, um ihre nackten Brüste zu liebkosen. Seine Nase in ihre Halsgrube zu streichen. Er hob sie einfach hoch, dass sie ihn mit den Beinen umklammern musste, um nicht abzustürzen. Unter seiner Hose wölbte sich seine Männlichkeit, hart und gegen ihr Schambein drängend.
Svea war perplex, die Gefühle übermannten sie förmlich und kein Wort drang über ihre Lippen. Sein Zeigefinger öffnete die Schamlippen und strich durch das bereits feuchte Tal, spielte mit der Perle, die sich unter der liebevollen Behandlung verdickte und ein Kribbeln im gesamten Unterleib erzeugte.
Wie auch immer er es schaffte, aber irgendwann verschwand der störende Stoff und Haut auf Haut glitten die Körper aneinander. Plötzlich ersetzte Michaels Männlichkeit den Finger und drang durch die Öffnung in ihre Vulva ein. So spazierte er mit ihr los, während sie rittlings auf ihm saß. Seine Kraft, sein Muskelspiel beim Gehen. Die Bewegungen übertrugen sich auf Svea. Die strömenden Lustschauer verstärkten die Sehnsucht nach mehr, nach heftigen Stößen.
Ihre Zähne knabberten gegenseitig an den Lippen, die kraftvollen Beine trugen beide vereint die Treppe hinauf, bis zum Schlafzimmer. Anstatt Svea hinzulegen, setzte sich Michael hin und überließ ihr, das Tempo und die Tiefe zu bestimmen.
Ihr Keuchen und Stöhnen füllte den Raum, feine Schweißperlen befeuchteten die Haut.
»Oh, Michael«, wisperte Svea, »das ist so wundervoll.«
In ihr drehte sich das Universum. Schwärze tauschte mit Sternen, als sie über die Milchstraße der Ekstase sauste. Höhepunkte wie Explosionen von Sonnen. Sie wünschte sich eine Unendlichkeit dieses Gefühls, dieses Rausches.
Aber es blieb ein Wunsch. Der Mann unter ihr bohrte sich tiefer in ihre Galaxie und erzeugte einen Meteorschauer der Lust, bevor er sich ihr entzog. Die plötzliche Leere führte Svea zurück in die Realität. Ein Absturz aus großer Höhe, aber abgemildert durch zärtliche Arme, die sie auffingen und festhielten.

»Weißt du noch, wie ich dich damals küsste, als wir Verstecken spielten?«
Svea nickte. Dieser Moment haftete in der Erinnerung. Was davor geschehen war, auch, diese Stimme.
»Damals wusste ich auch noch nicht, was das Gefühl in mir sollte, als ich das tat. Es drängte mich eine innere Magie dazu, die ich erst im Laufe der Jahre verstand. Immer wieder streifte ich durch den Wald, kam zu diesem Ilexstrauch.
Irgendwann schlief ich dort ein. Als ich erwachte, fand ich mich zwar im Wald wieder, aber um mich herum standen einige Wesen, dass ich dachte, ich träumte. Aber sie berührten mich, führten mich zum See und ich sah, was du heute gesehen hast. Mich als Regenbogen-Drachen mit einem Einhorn auf dem Kopf. Die Wesen um mich herum erklärten mir, was einst geschehen war. Dass die Menschen den Glauben an die Krafttiere verlören. Dieser Verlust vergrößerte sich über die vielen Generationen hinweg, sodass die Tiere schwanden. Manchmal blieben nicht einmal mehr zwei einer Art bestehen. Notlösungen gaben die Hoffnung, nicht all das Wissen, die Kraft, den Schutz und den Zauber aufgeben zu müssen.
So geschah es und Krafttiere verschmolzen miteinander, die gar nicht dazu gedacht waren. Zu den jeweiligen Krafttieren existierten Menschen, die mit ihnen eine Kooperation eingingen, ohne es zu wissen. In früheren Zeiten suchten die Priester bewusst die passenden Männer und Frauen aus, aber auch sie verschwanden. Die Tiere, oder besser die Mischwesen, benötigten starke Persönlichkeiten, die in sich bargen, was wichtig erschien. Diese mussten in der Nähe von Kraftorten wohnen, wie unserem Wald. Dadurch entstanden Portale in die Welt der Mysterien.
Du hast dich gesehen: Libelle mit Adlerflügeln. Sicherlich fragst du dich, wofür du stehst, was du symbolisierst. Ich sage es dir, denn in all den Jahren deiner Abwesenheit begab ich mich oft durch das Portal.
Du bist die, die Träume versteht, Seelen begleitet. In dir steckt die Kraft des Lichtes. Du bist schnell, sowohl als Libelle als auch als Adler. Auch das Licht, die Sonne ist beiden gleich, daher eine sehr starke Symbolkraft in deinem Mischwesen. Du verstehst dich darauf, in andere Menschen zu blicken und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, ihnen Mut zuzusprechen. Und du suchst die Verbindung mit dem Drachen.
Deshalb besteht dieses Wissen zwischen uns. Denn ein Teil meines Wesens ist der Drache. Er ließ mich hierbleiben, auf dich warten. Unsere Begegnung gestern im Wald war die erste mit einer Frau. Auch wenn du es nicht glauben kannst, aber ich habe mir meine Unschuld für dich aufbewahrt. Ich bin das Bindeglied zwischen den Welten.
Wir beide sind dazu bestimmt, die Welt hinter dem Portal aufrecht zu erhalten. Unsere Vereinigung wird neues Leben bringen, die Krafttiere stärken, denn schon lange gab es keine menschlichen Verbindungen mehr, die Stabilität erzeugten.«
Michael sprach weiter, Svea saß ihm gegenüber, biss von Zeit zu Zeit in ihr Brötchen und nippte an ihrer Tasse Kaffee. Langsam begann sie zu begreifen, woher ihre Sehnsucht nach dem Wald herrührte.
Wärme durchzog ihren Körper, als der Mann sich erhob, zu ihr kam und sanft ihre nackte Haut mit Küssen überzog. Jeden Winkel liebkosten die Lippen, Finger streiften die entstandene Gänsehaut entlang. Der Frauenkörper rekelte sich in wollüstiger Bereitschaft auf eine neue Vereinigung. Das feuchte Tal öffnete sich weit, um die Männlichkeit in sich aufzunehmen. Er setzte sie auf den Küchentisch, fegte alles beiseite, was störte. Mit einem heftigen Stoß versank er im weiblichen Schoß. Sie entspannte sich derart, dass Michael dachte, komplett in ihr zu versinken.
Mit leichten Stößen trieb er Svea einem Höhepunkt entgegen, die er ruhen ließ, bevor sie diesen erreichte.
»Nein, bitte, mach weiter. Das soll nicht aufhören, das wunderbare Gefühl«, schluchzte sie leise auf. »Wir müssen es lange tun, das ganze Leben und darüber hinaus, bis in die Ewigkeit. Halt mich ganz fest.«
Michael hob sie vom Tisch herunter, legte sich mit ihr auf den Boden. Küssend bildeten sie eine Einheit. Sie verschmolzen zu einem Körper, verloren sich in Zeit und Raum. Wellen der Ekstase schüttelte ihre Leiber. Bis sie stoßweise keuchend auseinanderfuhren und der Raum sich mit dem Duft ihrer Liebe füllte. Tropfen der Liebessäfte rannen aus Svea heraus.
»Das soll niemals enden. Ich werde dein sein bis in alle Ewigkeit. Jede Widrigkeit werde ich gemeinsam mit dir bekämpfen«, sprach Michael und strich dabei sanft eine Strähne von Sveas Haar aus ihrem Gesicht.
»Auch ich werde dein sein. Ich werde dich begleiten, wohin du auch immer gehst. Kein Weg wird mir mit dir zu weit sein, kein Berg zu hoch, kein Tal zu tief.«
»Und ich werde euch nicht im Weg stehen!«
Die beiden Liebenden schraken hoch.
»Jonas!«
»Ja, ich. Eigentlich wollte ich dich überraschen mit meinem vorzeitigen Besuch. Aber nun hast du mir eine Überraschung gegeben, die ich so nach unserem gestrigen Telefonat nicht erwartet hätte.«
»Bitte, lass mich dir erklären ...«
»Lass gut sein, Svea. Ich bin hier fehl am Platz, wie du schon immer fehl am Platz in der Stadt warst. Bleib hier und werde mit ihm glücklich.«
Bevor Svea etwas unternehmen konnte, verschwand Jonas wieder, so wie er gekommen war, lautlos. Nur das Geräusch des davonfahrenden Autos bestätigte seinen Abgang.
Tränen rannen Svea über die Wangen.
»Was habe ich getan?«
Warme Arme legten sich um ihre Schultern, zogen sie zum vertraut riechenden Oberkörper und boten ihr den nötigen Schutz.
»Du hast getan, wie dein Herz dir befahl. Wir sind auserwählt, waren es immer. Niemand darf uns jetzt mehr trennen.«
Sich gegenseitig umarmend verschmolzen sie ein weiteres Mal.

Sonntag, 29. April 2018

Das Geschenk an meine Frau

Manche werden wohl sagen, ich sei verrückt, mir das angetan zu haben. Aber seien wir ehrlich miteinander, hat nicht jeder Mensch so seine Perversitäten?

Meine Frau Eva und ich waren zu dem Zeitpunkt fünf Jahre verheiratet. Nicht sehr lange, das stimmt. Unser Altersunterschied betrug 18 Jahre und sie war ganz unbefleckt zu mir gekommen. Im Gegensatz zu mir, der ich keine Gelegenheit ausgelassen hatte, jede Möglichkeit mitzunehmen, die sich mir bot. Entsprechend empfand ich mit der Zeit, dass sich Eva etwas mit mir langweilte, nicht, weil wir nicht ausreichend Sex praktizierten, sondern eher, weil sie nur mich im intimen Bereich kannte.
Verbotene Früchte reizen und ich wollte verhindern, dass sie unerlaubte naschte, denn das wäre unserer Beziehung abträglich gewesen.

So arrangierte ich einen besonderen Abend für meine liebliche Eva. Ein rassiges Weib mit langen dunklen Haaren und Augen. Vollbusig, ihrer Jugend wegen schön fest und drall. Ich hatte bereits beobachtet, dass sie ihrem Trainer besondere Blicke zuwarf, auch diversen Kellnern. Da war Vorsicht angesagt. Meine junge Frau suchte das Abenteuer, wollte mehr kennenlernen. Verdenken konnte ich es ihr nicht. Schließlich wusste ich aus eigener Erfahrung, wie vielfältig neue Partner zum Spielen waren.

»Eva, mein Schatz«, begann ich daher nach dem Abendessen, »zieh dir doch bitte etwas Reizendes an und komm in die Bibliothek.«
»Etwas Reizendes, Ulf?«
»Ja, so, als wenn du mich unterwegs verführen wolltest, Eva. Du weißt schon ...«, beendete ich meine Ansage mit einem Augenzwinkern.
Sie verschwand, wohl um meiner Bitte nachzukommen. In der Zwischenzeit begab ich mich in die Bibliothek und setzte mich in meinen bequemen Lesesessel. Die Nacht würde lang werden, das wusste ich. Im Kamin knisterte ein wärmendes Feuer und im Raum befanden sich bereits zwei junge Männer in Anzügen.
»Guten Abend, Herr Baron«, begrüßte mich einer der beiden. »Sind Sie sicher, dass Sie dabei zuschauen wollen?«
»Machen Sie sich keine Sorgen um meine Anwesenheit. Geben Sie einfach nur meiner Frau, was sie sich wünscht. Machen Sie sie glücklich. Und denken Sie daran, meine Herren, wenn sie Stopp sagt, wird sofort abgebrochen. Ein Eingreifen meinerseits sollte nicht notwendig werden.«

Der Leser wird nun in etwa erahnen, was mein Plan beabsichtigte. Ja, ich würde meiner Frau zwei Männer gönnen. Für sie Wildfremde, ebenso für mich. Dennoch stimmten die Voraussetzungen mit meinen Vorstellungen überein und so sollte der Abend seinen Lauf nehmen.

Eva betrat die Bibliothek in einem schwarzen Lederkleid, das obenherum hauteng anlag und dadurch ihre wunderbaren Rundungen sehr vorteilhaft betonte. Das Dekolletee zeigte ihre Brüste wie Äpfel, die gerne herausspringen wollten. Ab der Taille ging der Rockteil in einen weit schwingenden Glockrock über.  Ich kannte meine Frau, entweder trug sie nur einen String darunter oder gar nichts. Uns überkam nämlich häufig die Lust und sie ermöglichte mir gerne jederzeit Zugriff auf ihre Weiblichkeit, um meine Männlichkeit genießen zu können.
Ihre Augen erblickten sofort die Gäste und und schweiften unmittelbar zu mir. Die erste Überraschung gelang.
»Ulf?«, fragte Eva. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir Gäste haben. Ich hätte etwas vorbereitet. Ich werde dann wieder gehen, damit ihr über die Geschäfte in Ruhe reden könnt.«
»Komm einmal her, mein Täubchen.«
Meine Finger verstärkten die Aufforderung mit einem Winken. Auf ihren hohen Stilettos schwebte sie zu mir. Der Rock schwang mit ihrem Hüftschwung aufreizend und ich erkannte, dass einem der Herren plötzlich die Anzughose spannte. Perfekt. Ihm gefiel meine schöne Frau schon einmal.
Sie lehnte sich zu mir herunter. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange.
»Eva, die beiden Herren sind für dich gekommen. Ich möchte, dass du erfährst, wie es mit einem anderen Mann ist oder besser, direkt mit zwei Männern gleichzeitig, falls du das möchtest.«
Entsetzte Augen starrten mich an. Damit hatte ich gerechnet.
»Ulf, was soll das?«, wisperte Eva. Nichts war ihr peinlicher, als vor anderen Menschen zu streiten, was auch nicht in meiner Absicht lag.
Meine Hand griff unter ihren Rock. Wunderbar, sie trug nichts und ihre Spalte fühlte sich heiß und feucht an. Bestimmt gab es einen Appetizer in Form eines Vibrators, um Intimitäten schneller anlaufen zu lassen. Sie wehrte sich nur leicht, wie gesagt, Streit vor anderen ...
»Eva, mein wunderbarer Schatz, ich mache dir ein Geschenk. Nimm es an und gönne dir einen besonderen Abend oder lass es bleiben, dann aber für immer.«
»Ulf, bitte, Ich liebe dich. Was soll ich mit einem anderen Mann oder gar gleich zwei?«
Inzwischen hatte ich den Rock gelüftet, sodass die beiden die Schönheit meiner Frau besser erkennen konnten. Nun stand auch die zweite Anzughose wie ein Zelt ab. Perfekt.
»Eva, ein Geschenk, einmalig. Ein Mann im Leben reicht nicht, um die Sehnsucht nach dem Unbekannten zu stillen. Und bevor du jemals auf die Idee kämst, mich zu betrügen, erlaube ich dir eine Nacht mit diesen Beiden hier. Sei dir gewiss, ich werde alles, was du mit ihnen anstellen möchtest, akzeptieren. Einzige Voraussetzung, ich bin die gesamte Zeit über anwesend und beobachte deine Lust, deinen Spaß, deine Hingabe an zwei dir wildfremde Männer. Und bevor du ablehnst, weil du mir ewige Treue geschworen hast, du wirst mir nicht untreu, denn das ist ein Geschenk, das ich dir gönne.«
»Wenn das so ist, Ulf«, flüsterte sie mir ins Ohr, »aber eigentlich ...«
»Eva«, unterbrach ich sie auf der Stelle, »entweder du nimmst das Geschenk an oder du darfst mir nie Hörner aufsetzen. Denn das wäre dein Ruin. Ich weiß um deine Liebe zu mir, aber meine Liebe zu dir gebietet, dass du diese Erfahrung machen musst, um unsere gemeinsame Zukunft zu sichern.«
»Wenn du das so siehst, werde ich dein Geschenk annehmen. Aber eine Bedingung habe ich noch, mein geliebter Ehemann. Bevor die beiden sich mit mir vergnügen beziehungsweise ich mich mit ihnen, möchte ich dich tief in mir spüren. Dein Sperma in mich gespritzt bekommen. Sie sollen mich nur mit deiner Markierung erhalten. Wissen, dass ich dir gehöre.«
Bedingungen von meinem Schatz, um ein Geschenk anzunehmen? Das hätte ich nicht erwartet. Wenn ich ehrlich bin, absolute Ablehnung stand mir im Sinn. Denn eigentlich bin ich eifersüchtig, besitzergreifend und grolle jedem, der mir etwas wegnehmen will.
In diesem Moment war ich erstaunt ob der Forderung meiner Frau. Meine Hormone spielten mir einen Streich und auch meine Anzughose spannte. Vielleicht wäre es wirklich passend, vorher Druck abzubauen. Denn erst zu diesem Zeitpunkt wurde mir bewusst, welche verrückte Idee mir eingefallen war. Würde ich das wirklich durchhalten? Einen ganzen Abend zu sehen, wie meine Frau von zwei Männern angefasst und und gefickt würde? Ich gestand mir ein, eigentlich passierte hier gerade ein Wahnsinn. Sie nahm mein Angebot an, verlangte eine Gegenleistung dafür. Eine, die ich meiner liebreizenden Eva gerne gab.
Während meine Gedanken noch so wirbelten, setzte Eva ihre Forderung in die Tat um. Sie öffnete meine Hose, aus der ihr meine Härte entgegensprang und sie diese mit einem Kuss begrüßte. Ohne weiteres Aufhalten begab sie sich über mich, die Beine über die Lehnen und nahm meine Männlichkeit tief in sich auf. Gekonnt schwang sie auf und ab, rieb mit ihrer feuchten Weiblichkeit an meinem Glied und trieb meinen Saft alsbald in die Höhe, tief in ihr Inneres. Ich ließ es geschehen. Denn aus meiner Überraschung wurde ihre.

Eva erhob sich von mir. Dabei sah ich einen Tropfen unserer Vereinigung aus ihrer Scheide tropfen. Mit sehr aufreizenden Schritten wandte sie sich den beiden Herren zu.
Die Tropfen liefen an ihren Beinen entlang. Meine Markierung.
Sie setzte sich auf die Chaiselong, hob den Rock, sodass wir erblickten, wie nass ihre Fotze war. Diese Trivialität erlaube ich mir in diesem Zusammenhang. Normalerweise verwende ich derartige Worte nicht, aber um meine innere Zerrissenheit abzumildern, sind sie hilfreich.
Den beiden Männern, sie hießen übrigens Cedrik und Andrè, nickte ich zu, schloss meine Hose und nahm das Glas Wein vom Beistelltisch.
Cedric beugte sich zu Eva herunter, küsste ihren Mund und sie erwiderte das mit einem Zungenkuss. Seine Hand glitt über die nasse Spalte, aus der mein Sperma sickerte. André küsste sich ein Bein entlang, bis er an eben jener Stelle angelangte, die ich kurz zuvor ausgefüllt hatte. Ohne Zögern verschmolz er mit der Scham meiner geliebten Frau.
Eva rekelte sich wohlig unter dieser Behandlung. Ihr schien es zu gefallen, denn ihr Keuchen verriet ihre Lust.
Irgendetwas in mir dämpfte sich ab. Die Eifersucht fuhr in den Keller, scheinbar gleichgültig begann ich, das weitere Treiben in Augenschein zu nehmen.
André und Cedric öffneten ihre Hosen, stellten sich beidseitig neben Eva und mit einer Wonne nahm sie abwechselnd die Prügel in den Mund. Leckte sie ab wie Lutscher und ließ sie tief in ihrem Rachen verschwinden. Die Augen schweiften ständig zu mir wie bei einer Raubkatze. Als wollte sie erforschen, wie ich reagierte.
Aber ich hielt mich in einem abgeschirmten Raum auf, den ich nicht herbeigerufen hatte, aber gerne hinnahm. Jegliche Gefühle verschwanden. Meine Augen leiteten das Geschehen an mein Gehirn weiter. Eine Abfolge an Bildern, wie eben bei einem Pornofilm. Keinerlei Erregung trat auf. Nüchtern verfolgte ich das bunte Treiben meiner Frau und nippte kontinuierlich an meinem Glas Rotwein. So folgt nur noch das Geschehen, denn ich war sozusagen unsichtbar.
Cedric streifte Eva die Träger ihres Kleides von den Schultern und widmete sich ihren apfelgleichen Kugeln mit den hervorstehenden Brustwarzen. Eindeutig erkannte ich die Erregung, denn eine Gänsehaut überzog die Rundungen. André entstieg seiner Hose. Sein Penis ragte steif in den Raum. Schnell kniete er sich auf die Ruhemöglichkeit und drang in die mit meinem Saft ausgefüllte Höhle ein.
Sollte ich erwähnen, dass er weniger stark gebaut war als ich? Ungeachtet dessen stieß Eva einen Schrei aus, als sein Becken sich gegen ihres drängte, sie förmlich gegen die Lehne drückte.
Wie unter Telepathie änderten die drei ihre Stellung. André legte sich auf die Fläche, Eva setzte sich auf die stramme Männlichkeit und probierte sie laut stöhnend aus. Cedric kniete sich hinter sie. Wo er genau eindrang, konnte ich nicht erkennen, aber ihre spitzen enthusiastischen Schreie verrieten mir, dass Eva auf ihre Kosten kam.  So verlagerte ich meinen Standort, um genauer zu sehen, woran sich meine Frau erfreute.
In der Tat, beide Löcher gestopft, penetriert von zwei Männern. Ihre Augen glühten vor Ekstase. Immer wieder verdrehten sie sich dermaßen, dass ich nur das Weiße erspähte. Wie wild drangen André und Cedric ein, rammelten ihre Schwänze in meine geliebte Frau. Ein Urschrei entsprang ihrem Mund. Beide hielten inne. Ihre Muschi zuckte und saugte förmlich den Mann hinein.
Aus meiner kleinen braven Frau entsprang eine geile Bestie, die nicht genug bekommen konnte. Noch hielten die beiden sich an unsere Vereinbarung, nicht in sie abzuspritzen. Aber davon wusste sie natürlich nichts.
Die erste Ladung traf ihren Rücken, die zweite entlud sich auf der Chaiselong.
»Ihr seid ganz schön geil, ihr Zwei«, keuchte Eva, deren Öffnungen weiterhin zuckten. »Ich will mehr! Ulf, mach mit, komm schon. Füll beim nächsten Mal einfach auch mit aus. Drei Löcher, drei Männer.«
Einen Spielverderber stellte ich ungern dar. Also entledigte auch ich mich meiner Hose. Eva ging herum, knöpfte unsere Hemden auf und kniete sich vor jeden einzelnen und ihr Mund erweckte die schlaffen Glieder zu strammen Kameraden.
»Wer von euch Hurensöhnen nimmt mich jetzt wie?«
So unflätige Worte entsprangen ihr beim Sex gerne. Es machte mich an, wenn sie sich so obszön gab. Wie eine Hure. So benahm sie sich auch. Wir mussten uns auf den Teppich vor dem Kamin legen. Unsere Steifen ragten in die Luft, der Decke entgegen. Über jeden hockte sie sich und schwang und kreiste. Als ich an der Reihe war, bemerkte ich ihre Geilheit. Kaum verschwand meine Männlichkeit in ihrer nassen, heißen Weiblichkeit, als das Fleisch um mich herum auch schon zuckte. Wie ein Frischling aktivierte das meinen Penis. Der Saft kochte hoch und spritzte tief gegen ihren Muttermund.
»Danke, du geiler alter Bock. Vielleicht hast du mich endlich richtig besamt.«
Die Worte schmerzten, zeigten sie doch wieder die Unfähigkeit, Nachwuchs zu erzeugen, den sie sich so sehnlichst wünschte. In mir reifte zügig ein Gedanke. Cedric und André waren Verwandte, Cousins dritten Grades. Verarmte Verwandte, die sich über mein Angebot erfreut zeigten, sonst aber nichts mit der Familie am Hut hatten.
»Haben die beiden auch schon?«, fragte ich, ohne jegliche Eifersucht.
»Du meinst in mir abgespritzt? Hast du Angst, ein eventuell entstehendes Kind könnte ein Kuckucksei sein?«
Eva lachte. Da ich noch immer in ihr steckte, spürte ich ihre Muskeln arbeiten, die mein Glied massierten und in dieser Situation unglaublich schnell aktivierten.
»Boah, du wächst ja schon wieder. Dir scheint es ja zu gefallen, wenn ich andere Männer ficke.«
Dieses Mal ließ sie sich fallen. Als wäre mein Geschenk die Triebfeder, erzählte sie mir unter kreisenden Bewegungen von ihren Sehnsüchten. Weitere Ohren nahmen das Gesagte auf und setzten es in die Tat um.
»Ich würde gerne als nur einen Schwanz in meiner engen Fotze spüren. Kannst du dich an den Porno erinnern, wo mehrere Männer das Loch füllten? Ihr gemeinsam dickes weißes Sperma in das Loch spritzten? So will ich das erleben!«

Ein Kampf blieb in meinem Inneren aus. Zumal die Wahrscheinlichkeit, dass sich ihr Wunsch erfüllen könnte, damit anstieg. Ich wusste um die fruchtbare Zeit. Ungeschützt und hemmungslos wie sie war, ergäbe das den richtigen Zeitpunkt. Außerdem hatte ich ihr jegliche Akzeptanz zugesprochen und mein Revier ja nun schon zweimal markiert.

»Eva, ja. Dein Wunsch, dein Geschenk.«

Was soll ich weiter berichten? Zu dritt passten wir nicht in ihr enges Loch hinein, es zerriss sie etwas bei dem Versuch. Aber zwei Schwänze klappten. Ich gebe zu, es war befremdlich, neben meiner Männlichkeit eine weitere zu spüren, die in meine Frau eindrang, dennoch übermannte mich ein sonderbares Gefühl. Ausdauernder durch zwei bereits erfolgte Ergüsse verharrte ich, als Cedric als zweiter Mann des Abends lebensfähiges Sperma in ihre Gebärmutter pumpte. André folgte. Eva jubelte unter den Stößen, auch sie ejakulierte und nässte uns damit.
Mein dritter Erguss blieb der letzte für mich. Total verausgabt sah ich ab diesem Zeitpunkt nur noch zu, wie meine Eva Befriedigung von Cedric und André fand. Diverse Stellungen, alle Löcher, nichts war ihr zu peinlich. Sie schien unersättlich zu sein. Kostete das einmalige Geschenk aus.

»Danke, Ulf«, wisperte sie mir am nächsten Morgen ins Ohr. »Ein so tolles Geschenk hätte ich nie erwartet. Es war ganz schön geil, mit zwei und drei Männern Sex zu haben.«
Dabei kuschelte sie sich fest an mich. Eine gewisse Regung lief durch meinen Körper, nur das Blut fand, auch mit Bemühungen ihrerseits, nicht zum gewünschten Zielort.
Nie wieder fand es dorthin. Was auch immer in jener Nacht passiert war, es hatte mir die Männlichkeit vollends geraubt.

So wurde mein Geschenk zu meinem Fluch. Früchte trug es nicht. Eva ist noch immer meine Frau, wird es immer bleiben. Nur das Geschenk blieb nicht einmalig. Um sie zu halten, da sie nun auf den Geschmack gekommen war, kamen Cedric und André regelmäßig in unser Haus. Allein oder auch zu zweit. Mir blieb jedes Mal die Rolle als Zuschauer der Lust, ohne diese selbst noch einmal erleben zu dürfen. Sie bat mich nie, dass sie jemand anderes schwängern dürfe und verwendete seitdem nur noch Kondome.

Diesen Wunsch wollte ich meiner Frau noch erfüllen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Dienstag, 3. April 2018

Susanne

Während draußen in der Halle ihre Kommilitoninnen spielten, befand sich Susanne in der einen speziellen Umkleidekabine.
Zwischen den Kabinen für die Männer und die Frauen existierten zwei, auf jeder Seite eine, mit einem Loch, das normalerweise ein Brett verdeckte. Ein Student hatte aus Wut einmal kräftig gegen die Wand getreten. Aber es war nicht richtig befestigt worden, sodass man es drehen konnte und somit das Loch freilegte.
Ein Geheimtipp, denn irgendwann benutzte es mal jemand als Glory Hole und seitdem ließen sich die Studentinnen dort beglücken, wenn ihnen der Sinn danach stand. Voraussetzung war allerdings, dass Kondome zur Verwendung kamen, die auf der Seite der männlichen Studenten bereitlagen beziehungsweise jemand Unbekanntes in einem Spind deponierte. Niemand bemerkte die beiden Kameras, ebenfalls von dieser Person installiert, um das Treiben der Studenten zu filmen und sich heimlich daran zu ergötzen.

Susanne streckte ihren Po gegen die Wand, sodass ihr Loch sich an das Loch in der Wand presste. Wer dahinter stand, wusste sie nicht, wie auch die jungen Männer nicht wussten, wer sich gerade von ihnen ficken ließ.
Susanne hoffte nur immer, dass es gewisse Studenten nicht wären, insbesondere Frederic, den sie nicht einmal im Traum mit der Kneifzange anfassen würde. Ohne Partner und geil zeigte sich dieses Glory Hole als Bereicherung in ihrem Leben. Ein Alltag, der in den meisten Fällen nur aus Lernen bestand und keinen festen Partner zuließ. Gerade an diesem Tag kribbelte ihr Körper nur so vor Erregung, weil ihre fruchtbaren Tage kamen. Und der Reiz der unbekannten Stecher bescherte ihr einen Orgasmus nach dem anderen.

Frederic schob sein Rohr durch die Wandöffnung in die bereitgestellte Öffnung, die vorher schon andere beglückt hatten. Sein langes Rohr stieß so tief und schnell in die Pussy hinter der Wand, dass er das Keuchen vernehmen konnte. Die Muskeln um seinen Schaft molken ihn förmlich mit ihren Kontraktionen. In den Lenden zog es verräterisch, aber der junge Mann hatte gelernt, den Erguss zu verzögern, um länger zustoßen zu können. Ohne dieses Loch in der Wand gab es keine Gelegenheit dazu. Sein Gesicht zeichnete eine entstellende Akne. Da nutzte es auch nichts, der beste Student am Campus zu sein und allen bereitwillig zu helfen. Dabei machte Sex so viel Spaß. Viel lieber würde er diesen natürlich mit einer Partnerin ausüben. Sie anfassen dürfen, streicheln, küssen und eben verliebt sein. So blieb ihm nur die Anonymität.

Das Glied, das sie jetzt ausfüllte, fühlte sich gigantisch an. Zum Glück flutschte es nur so in sie hinein wie in weiche Butter. Die drei anderen Studenten vorher hatten ihre Vagina schön feucht werden lassen.
Bis an den Muttermund stieß diese Eichel und noch tiefer. Ohne die Wand zwischen ihnen dränge es noch tiefer in ihr Inneres ein. Sie stöhnte. So einen Penis zu reiten, das hätte etwas. Ihre Hormone tanzten Samba und so keuchte sie so laut wie nie zuvor. Diese Geschwindigkeit und Härte zeigten ungeahnte Wirkung. Der herannahende Orgasmus fühlte sich anders an als die vorigen. Susanne glaubte, ihr gesamter Unterleib verglühte. Obwohl ihre Beine den Dienst zu versagen drohten, stützte sich die Studentin weiterhin mit den Händen an der gegenüberliegenden Wand ab, um die Ekstase bis zum Ende hin auszukosten. Sobald der Mann hinter der Wand abgespritzt hätte, würde sie diesen Umkleideraum verlassen. Absolut befriedigt wie nie zuvor.

Frederics harte Männlichkeit umspannte ein gefühlter Schraubstock, so eng war das Gegenstück, in dem er steckte. Das Weibchen hinter der Wand hatte richtig Power in ihrem Unterleib.
Wie es wohl wäre, sie zu streicheln? Welche Größe ihre Brüste hatten? Weich und groß oder klein und knackig? Er liebte ja die großen und weichen.
Er stellte sich gerade vor, Jennifer jauchzte vor Ekstase glücklich hinter der Wand. Ihre Titten hüpften bei jeder Bewegung nur so auf und ab, da sie grundsätzlich auf einen BH verzichtete. Die Enge um sein Glied löste sich immer nur kurz, um sofort wieder kräftig zu melken. Den Schrei hinter der Wand deutete er komplett richtig, der Druck nach unten auf seinen Penis verstärkte sich, als würde die Öffnung nach unten gezogen.
Noch einmal beschleunigte Frederic die Geschwindigkeit. Seine Hoden verengten sich, seine Lenden kribbelten und die ersten Pumpstöße katapultierten den Samen in den Unterleib der jungen Frau. Obwohl, natürlich gab es das Kondom, welches die Flüssigkeit auffinge.
Atemlos entfernte er seinen Penis aus der Öffnung, nur um festzustellen, das Kondom fehlte. So ein Mist aber auch. Gut, dass jetzt die Studentin nicht wusste, dass er der Liebhaber hinter der Wand war..

Susanne sackte kurz zusammen, als das Glied sie verließ. Kleine Nachbeben durchliefen ihren Unterleib. Ein unvergleichliches Erlebnis. Als Sexpartner eine Wucht, nur wer war das gewesen?
Keuchend knickte sie in den Knien ein. Hockend lehnte sich ihr Rücken gegen die Wand.
Feuchte Tropfen rannen ihre Beine entlang. Ihre Finger griffen in die Flüssigkeit und rochen anschließend daran. Sperma. Susanne erschrak. Aber das Kondom hatte sie eindeutig beim Einführen gespürt. Die Gummis waren alle mit Noppen bestückt. Und entfernt haben konnte er es auch nicht, denn er war ständig in ihr geblieben.
Ihre Finger griffen in das befriedigte Loch und suchten nach dem Gummi, das sich ganz tief zusammengestaucht finden ließ. Jetzt sackten ihre Beine erneut ein. Ungünstigster Zeitpunkt, den sie sich vorstellen konnte. Hoffentlich passierte jetzt nichts.

Auf dem Bildschirm lief gerade das Ereignis in der Umkleidekabine. Seine Hose geöffnet, saß der Mann mit dem dicken Bauch bequem in dem breiten Sessel. Neben ihm stand eine offene Flasche Bier.
Die zwei Kameras zeigten beide Seiten auf dem geteilten Bildschirm. Er lächelte bei dem Anblick. Die Kopulierenden präsentierten sich als das Paar des Tages. So oft, wie sie das Glory Hole besuchten, schien es ein Wunder, dass sie nicht schon öfter zusammengefunden hatten.
Bei dem Jungen wusste er schon, er brachte die Mädchen zum Kreischen. Seine Latte schien der Glücksspender schlechthin und hätte gut zu einem Pornodarsteller gepasst. Wäre da nicht die Verunstaltung in dem Gesicht.
Dennoch war Frederic natürlich ein kleiner Pornodarsteller, aber eben nur für sein Privatvergnügen.
Diese Susanne passte genau in sein Format, schmal und rippig. Fast schon wie bei einem Mädchen.
An diesem Tag sah er sie das allererste Mal außer Atem kommen. Frederic war aber auch gut gebaut. Grinsend beobachtete er, wie sie nach dem Akt in ihrer Scheide herumwühlte und dann ein Kondom daraus entfernte.
Endlich gab es ein Druckmittel. Vor einiger Zeit hatte sie ihn nämlich einmal abgewiesen. Das hing ihm nach. Er wischte sich die spermanasse Hand an seiner Hose ab. Wie gut, dass niemand das geheime Versteck mit den Bildschirmen kannte. Seinen Job als Hausmeister wäre er sonst los.

Nach einer heißen Dusche fühlte sich Susanne erleichtert. Das Wasser dürfte das Sperma herausgeschwemmt haben. Ihre Mitstudentinnen waren bereits aus der Umkleide in der Turnhalle verschwunden, als sie aus der Duschabteilung kam.
Mit einem Mal kam das Gefühl des Beobachtetseins auf. Susanne drehte sich um und sah ihren Dozenten im Türrahmen zur Frauendusche stehen. Das Handtuch schnell vor ihre Blöße gehalten, schoss das Blut in ihre Wangen und erhitzte diese.
»Was wollen Sie hier?«
Ihre Stimme, die fest klingen sollte, zitterte.
»Nur nach dem Rechten sehen. Wie es scheint, sind Sie außerhalb der Trainingszeiten hier im Raum. Wie Ihnen bekannt ist, verlangt das nach einer Strafe.«
Der harte und herrische Tonfall des Mannes verunsicherte Susanne vollkommen. Bisher war er ihr als netter und höflicher Mensch begegnet.
»Aber ich kann das natürlich auch auf sich beruhen lassen, …«
»Oh, nein!«, jammerte Susanne sofort los. »Was soll ich tun?«
Sie kannte die harten Gesetze und Regeln dieser privaten Universität. Wer gegen sie verstieß, verließ jene Lehranstalt oftmals schneller, als dass die Person sich bewusst war, was sie verkehrt gemacht haben könnte. Lieber sofort etwas anbieten, um vielleicht das Vergehen der Verspätung damit unschädlich zu machen.
»Ich könnte diesen Vorfall vergessen«, sagte ihr Dozent mit einem süffisanten Tonfall.
»Oh ja, bitte«, keuchte die junge Frau, als ein weiteres kleines Nachbeben ihren Unterleib erschütterte. Wieso musste der letzte Kerl hinter der Wand auch so verdammt gut bestückt sein.
»Aber da gibt es eine Bedingung.«
»Jede, bitte, ich will meinen Abschluss hier machen.«

Die flehenden Augen der jungen Frau zeigten eindeutig ihre Angst, den begehrten Abschluss nicht absolvieren zu können. Der Mann definierte damit ihre Unterwürfigkeit, denn somit hatte er sie in der Hand. Das gewünschte Ziel erreichte er schneller als gedacht. Andere Studentinnen diskutierten eher, versuchten, sich herauszureden. Susanne hingegen bot direkt etwas an, obwohl sie noch nicht wissen konnte, welche Konsequenzen daraus entstanden.
»Du erfüllst jede Bedingung?«

Susanne nickte und schluckte schwer. Innerlich widerstrebte es ihr, sich diesem Dozenten auszuliefern, aber so kurz vor ihrem Abschluss konnte sie kein Risiko eingehen, von der Universität zu fliegen.
»Dann folge mir in mein Büro.«
»Ich muss mich erst noch anziehen«, widersprach die junge Frau leise, schließlich bedeckte weiterhin lediglich ein Handtuch spärlich ihren Körper.
»Nein, so wie du bist!«
Seine Stimme duldete keine Widerrede. Sie zuckte zusammen, als knallten Schläge auf sie. Die Angst trieb sie hinter dem korpulenten Mann her. Der unbedeckte Rücken trocknete, während sie durch die Gänge zu seinem Büro marschierten. Zu ihrem Glück begegneten sie niemandem. Wenigstens bis kurz vorher.

Frederic sah Herrn Miller um die Ecke biegen. Seine Lippen bereiteten einen Gruß vor, als er Susanne, spärlich mit einem Handtuch bekleidet, hinter ihm hertapsend erblickte. Sichtlich unwohl schien sie sich zu fühlen, denn als sie ihn gewahrte, schoss eine Röte in ihre Wangen. Verlegen drehte er sich weg und begann, den Flur entlangzulaufen.

»So, Susy Schätzchen, und jetzt sag mir, was du meinst, das du tun sollst, um noch auf dieser Uni bleiben zu dürfen.«
»Ich … ich … weiß es nicht. Sagen Sie es mir. Bitte!«
Ihr Blick sprach Bände, flehend und bittend, was den Dozenten zu dem machte, was er in Wirklichkeit war, einem Sadisten.
Vordergründig zeigte er seine professionelle Seite, freundlich und mit empathischer Art. Aber tief im Inneren schwelte der Hass auf Frauen, die meinten, sich wie Huren verhalten zu müssen.
Auch wenn er es liebte, sie am Bildschirm zu verfolgen, verabscheute er diese. Sobald er sie in seine Fänge bringen konnte, hakte er den Katalog an möglichen Strafen ab und erwischte sie bei Verstößen gegen die Hausregeln.
Susanne, neben Frederic eine der begabtesten Studentinnen. Dazu ihr knabenhafter Körper, der sie mehr als Mädchen denn als Frau zeigte. Wie er diesen Typ begehrte, weil er ihn an die Vergangenheit erinnerte.
Dass sie noch Jungfrau wäre, empfand er bereits schnell als ein Ding der Unmöglichkeit, denn wer so spät noch duschte, hatte das Glory Hole benutzt. Natürlich wusste er davon, auch wenn es seine Kollegen nicht kannten.
»Lass das Handtuch fallen.«
»Aber ...«, begann die junge Frau.
»Kein Aber, runter damit!«
Die Hände lösten sich von dem Stoff, der sich stauchend zu ihren Füßen wiederfand. Um die Blöße zu bedecken, fuhren sie zu den Stellen.
»Lass die Hände an den Seiten hängen!«
Susanne fühlte sich dem Dozenten ausgeliefert. In ihrem Geist wirbelten die Gedanken. Eine Verweigerung zu seinen Befehlen zöge einen Rauswurf mit sich. Was begehrte dieser Mann? So schön war sie nun auch nicht. Keine Rundungen, kurze Haare, nur ihre Intelligenz, die eher ein Hindernis für Sex darstellte.
Herr Miller lief um Susanne herum. Der Dozent begutachtete die Haut, die etwas devote Haltung und das Blut schoss in die Lenden. Der Stoff der Hose drängte sich fest gegen die neu entstandene Härte. Ein wahrlich schöner Anblick, ein Appetithäppchen vor dem Event am Abend. Aber vielleicht bekäme er die Studentin so weit, dass sie ihm freiwillig folgte. Frisches Fleisch zum Besamen fand immer die Zustimmung der Gemeinschaft.

Frederic wartete hinter der nächsten Ecke des Flures, wohin Herr Miller Susanne brächte. Aber sie kamen nicht. Offenbar waren sie in einen der Seminarräume abgebogen. Obwohl, welchen Grund gab es für ein solches Vorgehen und warum lief seine Kommilitonin nackt durch die Gänge? Lauschend schlich der junge Mann von Tür zu Tür, um herauszufinden, wohinter die beiden sich befänden.
Hinter der Tür zum Physikraum hörte er das Klatschen von Haut auf Haut und ein keuchendes, unterdrücktes Aufschreien einer weiblichen Stimme. Er blieb stehen.

»Darf man sich in der Umkleidekabine aufhalten, wenn die Sporteinheit schon eine halbe Stunde vorbei ist?«
»Nein, Herr Miller«, antwortete Susanne leise, die Tränen rannen von den bereits erhaltenen Schlägen auf ihren Körper. Die Stellen brannten wie Feuer. »Und dir ist bewusst, dass das eine Strafe mit sich bringt?«
»Ja, Herr Miller«, schluchzte sie, in Erwartung weiterer Schläge.
Der Dozent stand hinter ihr, das Geräusch, das sie nun vernahm, war ihr unbekannt. Aber kurz darauf wusste sie, was er getan hatte. Der Schlag schien härter, schmaler und ihre Knie sackten ein. Der Gürtel.
»Bitte nicht«, schrie sie auf, ohne Erfolg, denn nun prasselten weitere Schläge auf sie ein.
Susanne verschloss ihren Geist, um die Pein auszublenden.
Plötzlich endete es. Sanfte Hände strichen über die verletzten Stellen. Zärtlich, liebkosend.
»So eine schöne glatte Haut, so ein verkommenes Wesen«, flüsterte Herr Miller ihr ins Ohr. Lippen berührten ihren Nacken. Eine Erregung fand Nahrung, denn die erogene Stelle reagierte sofort.
Trotz der Schmerzen kribbelte der Unterleib und die Sehnsucht stieg, als Finger leicht kreisend über ihren Schamhügel hinweg zur Perle glitten und diese umgarnten.
»Ah ...«, keuchte die junge Frau auf.
»Das gefällt dir wohl?«
»Ja«, wisperte sie.
Seine Finger durchfuhren die Spalte, von der Perle zur Öffnung und zurück.
»Du bist ja schon feucht«, raunte der Mann. »Du willst wohl von mir gefickt werden, du verdorbenes Stück. Willst deinen Lehrer verführen, um nicht von der Uni verwiesen zu werden? Ach, nicht nur von mir. So ein Ding wie dich nehme ich am Abend mit. Eine Vorstellung als neue Sklavin und Fickstück für alle wird meine Herrenriege erfreuen.«
»Ja«, stotterte Susanne, sich schnell der Konsequenzen ihrer Antwort bewusst werden. »Nein!«
»Was jetzt?«
Herrn Millers Stimme herrschte sie an.
Susanne wusste es nicht. Ihre Gedanken wirbelten nur so herum, verwirrten den Verstand. Denn zeitgleich wünschte ihr Körper eine spezielle Behandlung. Der Drang, ihr Studium hier beenden zu können, kämpfte gerade gegen das Angebot, dafür mit ihrem Dozenten zu ficken. Und sich am Abend von Wildfremden berühren und besamen zu lassen. Ihn zu verführen, nichts stand entfernter in ihrem Sinn. Das andere konnte nur ein Witz sein.
Der Griff um ihre Brustwarze war unbarmherzig und entfachte mehr Feuer in ihr. Klares Denken verwandelte sich immer mehr in ein dem Trieb folgenden Reagieren.

Der Mann wusste um seine Kompetenz, Frauen in den Griff zu bekommen. Nicht umsonst nannte man ihn den Meister der Weiblichkeit in seiner Gemeinschaft. Maßnahmen, die er ergriff, brachten bisher alle Frauen in den Gehorsam, in die absolute Unterwürfigkeit. Dass es auch bei einer so intelligenten Studentin wie Susanne klappte, schmeichelte gerade seinem Ego ungemein. Ein kurzer Fick vor dem Abend ...

Frederic vernahm, was der Dozent von Susanne forderte. In einem Zwiespalt gefangen, grübelte er über mögliche Lösungen nach. Diese Art von Doppelmoral passte nicht zu dem Mann, der sie unterrichtete. Der schlanke grauhaarige Herr schien immer so distinguiert, aber hier zeigte er gerade sein wahres Gesicht. Ein Teufel im Schafspelz. Dem konnte er Susanne nicht überlassen.
Als er nach den Schlägen ein heftiges Keuchen vernahm, öffnete er die Tür und trat beschwingt in den Raum. In flagranti erwischt stieß der ältere Mann die Studentin von sich, sein Glied schnell in der Hose verstauend.
»Oh, Entschuldigung«, polterte Frederic los, als wäre er erstaunt, eine solche Situation vorzufinden. »Ich wusste ja nicht ...«
Das rote Antlitz des Lehrers zeigte die Peinlichkeit des Erwischtwerdens.
»Frederic, Sie werden doch nicht ...«, stammelte Herr Miller los.
»Seien Sie ganz beruhigt, Herr Miller, ich werde nichts sagen.«

Susannes Atem entkam weiterhin stoßweise aus dem Mund. Schnell hob sie das Handtuch auf und hielt es sich erneut vor den Körper. Ihr Kommilitone erwischte genau den richtigen Moment, um nicht von dem älteren Mann genommen zu werden, mehr gegen ihren Willen. Da empfand sie ihre Nacktheit geradezu nichtig, auch wenn es vorher im Gang noch anders schien.
Frederics Augen glitten über die nur noch wenig entblößten Stellen. Nahmen ihr scheues Lächeln wahr, den dankbaren Blick.
»Herr Miller, es wird wohl besser sein, ich begleite Susanne zu ihrem Zimmer. Sie haben doch nichts dagegen?«
Die Antwort wartete er nicht ab, griff ihren Arm und zerrte sie aus dem Raum.
»Danke, Frederic.«
»Alles gut, Susanne. Irgendwie schien es mir nicht richtig, als ich euch im Flur begegnete. Komm, ich bring dich in Sicherheit.«

Der Mann am Monitor sah enttäuscht auf den Bildschirm. Frederic, kurz zuvor noch der perfekte Pornodarsteller, zerstörte gerade die Bestrafungsszene von Herrn Miller. Der Dozent hatte ein gutes Händchen für heftigen Sex mit Schlägen vorher. Sein Schwanz wuchs dabei immer besonders hart. Und an dem folgenden Abendevent reagierte er jenen dann bei der entsprechenden Frau ab. Dieses Mal gäbe es das nicht. Schade, denn er hätte sich gerne an Susanne für ihre Abweisung gerächt, denn auch er gehörte zu dem speziellen Club wie Herr Miller. Und einige andere männliche Mitarbeiter des Campus.
Aber vielleicht ...

»Danke, Frederic, dass du mich zu meinem Zimmer gebracht hast«, wisperte Susanne leise. Etwas in ihr vibrierte. Das war die Lust, sich ihm hinzugeben. Ungewöhnlich, da sein Gesicht ...
»Alles gut, Susanne, das war doch normal«, gab er zurück. »Ich wusste gar nicht, dass unser Dozent so ein Schwein ist. Hat er dir etwas angetan, außer den Schlägen, von denen du mir berichtet hast?«
»Er kam dank dir nicht mehr dazu. Allein schon der Gedanke, ihn am Abend zu einem Event zu begleiten, mich von anderen Männern ficken zu lassen, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter.«
»Dann schlaf gut. Wenn etwas sein sollte, ruf mich an.«
Mit einem kurzen Kuss auf seine entstellte Wange drehte sie sich um und schloss die Tür hinter sich. Aufatmend lehnte sie mit nacktem Rücken gegen das kalte Holz. Sie verfluchte, sich an diesem Tag überhaupt auf ihren Trieb gehört zu haben. Nur Pech brachte er.

Susanne lag im Bett, gerade beim Einschlafen, als es anklopfte. Wer konnte das sein? Vielleicht Nicki, ihre Nachbarin, mit einem neuen Liebeskummer.
Müde schwang sie ihre Füße aus dem Bett und tippelte zur Tür, öffnete sie.
Bevor sie auch nur reagieren konnte, drückten sich warme Lippen auf den Mund. Ihre Augen trafen seine, Frederics. Ihr Puls beschleunigte sich.
Gekonnt küsste der junge Mann ihre Haut, drängte sie zurück aufs Bett. Kleine Schauer liefen durch sie hindurch. Sein Geruch animierte die Lust, wieder zu erwachen. Ohne weiter darüber nachzudenken, umarmte sie ihn, erwiderte die Liebkosungen. Mit hastigen Bewegungen streifte sie die Kleidung von seinem Körper, bereit, mehr zu erfahren.
Auch ihr T-Shirt verschwand. Nackt lagen beide auf dem schmalen Bett, Hände streiften über den Leib des anderen, streichelten die Haut. Küsse fanden erogene Zonen. Keuchend wussten die beiden Liebenden nicht, wo sie sich berühren sollten, zu wenig Hände, zu wenig Mund. Sie befanden sich in einem Liebestaumel, als Susanne sich über Frederic schwang.
Seine Erektion erwartete die Umarmung, die sich mit dem Heruntergleiten an seinem Schaft ergab. Eine Enge, wie er sie heute bereits schon einmal erfahren hatte. Kurz kam der Gedanke auf, ob Susanne ...

Susanne spießte sich auf. Ihr Verstand rief ihr kurz in Erinnerung, dass da kein Schutz vorhanden wäre, aber das Verlangen griff stärker um sich. Mit kreisenden Hüftbewegungen trieb sie das Glied tiefer in sich hinein. Wieder molk sie den Penis. Wellen von kleinen Höhepunkten jagten sie weiter. Schreie der Lust entkamen ihrem Mund.
So viel schöner war direkter Sex. Den gesamten Menschen zu spüren, zu hören. Susanne schwebte seit langem mal wieder in einer Sphäre vollkommenen Glücks.

Frederic fühlte sich geliebt. Die Vermutung, dass Susanne die Liebhaberin des Nachmittags gewesen wäre, bestätigte sich immer mehr, je länger ihr Schäferstündchen andauerte. Als ein großer Orgasmus den weiblichen Körper überrollte, spannte sich ihre Muskulatur dermaßen an, dass er sich erneut im Schraubstock fühlte. Es konnte nur Susanne die Frau auf der anderen Seite gewesen sein. Auch dieses Mal hielt er der festen Umarmung nicht stand und entleerte noch einmal in die Frau, die er jetzt in den Armen hielt.