Sonntag, 17. August 2014

Janas Traum

"Frau Becker,  bitte kommen Sie doch nachher in mein Büro", bat Herr Zutat,  ihr Vorgesetzter und Ausbildungsleiter, Jana freundlich. 'Oje, was der jetzt wohl wollte? In einer Woche ist die mündliche Abschlussprüfung und dann wäre die Ausbildung vorbei.'

Jana war die Beste in ihrem Jahrgang von Technischen Zeichnern. Leider konnte sie nicht übernommen werden, da keine Stelle in dem auszubildenden Architekturbüro frei war. Frau Lange würde in drei Wochen aus ihrer Elternzeit zurück kommen und ein neuer Auszubildender begann in sechs Wochen. Trotz ihrer guten Noten hatte sie bisher noch keinen Arbeitsplatz gefunden. Das übliche Klischee,  von wegen,  die wird ja dann doch bald schwanger ...

Dabei lag dies Jana fern. Sie war mit ihren 21 Jahren noch immer Jungfrau, da sie nichts von Sex vor der Ehe hielt, obwohl ihr Verlobter darauf hin arbeitete, ihr das auszureden. Jana war nicht so erzogen worden,  ihre Eltern hatten sich schon frühzeitig scheiden lassen und so einige vermeintliche Stiefväter und -mütter hatten ihr Leben bereichert. Auch ihre fünf Jahre ältere Schwester war kein Kind von Traurigkeit und nannte zwei nette Töchter von zwei Erzeugern ihr Eigen. Diese Familienverhältnisse hatten sie eher abgeschreckt, denn das passte nicht in ihr Bild von einer glücklichen Ehe.

"Frau Becker, bitte setzen Sie sich doch." Jana nahm gegenüber von Herrn Zutat vor seinem Schreibtisch Platz. "Frau Lange ist erneut schwanger und will ihre Elternzeit nun ganz unerwartet verlängern. Herr Dr. Lossen und ich würden Sie gerne, erst einmal befristet natürlich, als Technische Zeichnerin einstellen. Sie sind ja fast fertig und kennen unser Büro sowie die Vorgehensweisen und Aufträge. Es ist ziemlich spät, Sie zu fragen,  denn mit Ihren Noten haben Sie sicherlich schon eine gute Stelle."
Jana machte große Augen und schluckte sichtlich.

"Sie sehen mich überrascht, Herr Zutat. Damit hätte ich nicht gerechnet, wenn ich ehrlich bin. Bitte geben Sie mir bis morgen Bedenkzeit."
"Kein Problem, Frau Becker. Wir würden Sie ungern verlieren und Sie können Frau Lange sehr gut vertreten beziehungsweise Ihre Ausbildung hat gezeigt, welches Talent in Ihnen steckt und Sie passen perfekt ins Team."

Herr Zutat schaute angetan hinter Jana her. Ihre wohlgerundete Silhouette in Bluse und Rock erregte ihn. Ihre braunen langen Haare schwangen im Zopf auf ihrem Rücken hin und her, als sie das Büro verließ. Ein kleiner Leckerbissen, nur als Auszubildende ein absolutes Tabu. Als Angestellte sähe das schon anders aus. Vielleicht könnte er sie mit seinem Charme und seiner Überredungskunst zu seiner Geliebten machen. Er wusste zwar von ihrem Verlobten, aber das könnte sich eher von Vorteil erweisen. So manch junge Frau suchte gerne ein kleines Abenteuer. Obwohl, bei Frau Becker ... da spielte bei Michael Zutat etwas mehr mit. Er hatte sich in sie in den letzten beiden Jahren verliebt. Höflich und zurückhaltend und gleichzeitig voller Energie, wenn es um die Umsetzung von Ideen ging. Aber sie war seine Auszubildende, die zehn Jahre jünger war.

"Stell dir vor, Herr Zutat hat mir eine Stelle angeboten", jubelte Jana und fiel Janick um den Hals,  kaum dass sie zur Tür herein kam. Janick gab ihr einen Kuss und wirbelte sie herum. "Super, mein Schatz. Aber warum geht es jetzt auf einmal?"
"Frau Lange ist erneut schwanger und hat ihre Elternzeit verlängert. Nun kann ich zeigen, was ich gelernt habe und auch eigenständiger umsetzen. Das ist so ..  Ach, ich weiß gar nicht, wohin mit meiner Freude."

"Ich hätte da schon so eine Idee, wie wir das feiern könnten." Janick küsste Jana erneut heiß und innig. Seine Zunge verschwand in ihrem Mund und tanzte mit ihrer. Seine Hände griffen an ihren Po und streichelten ihn. In Jana entstand eine Hitze, aber sobald sie seine Härte an ihrer Scham spürte, schrillten die Alarmglocken und sie trennte sich aus der Umarmung.
"Ich habe doch noch gar nicht zugesagt. Das hätte so nach letztem Strohhalm ausgesehen. Es weiß bisher niemand, dass ich noch gar keine Stellung gefunden habe. Bedenkzeit bis morgen früh. Natürlich nehme ich an."

Janick sah Jana etwas grimmig an. "Du findest doch immer eine Ausrede, damit du ewige Jungfrau bleibst. Mensch Jana, lass es uns heute feiern,  lass mich dich zur Frau machen. Bis zu unserer Hochzeit sind es noch drei Monate und ich halte diese Enthaltsamkeit nicht noch länger aus."

"Genau, Janick, es sind noch drei Monate bis zu unserer Hochzeit. Bisher hast du meinen Wunsch respektiert und es wäre schön, wenn du es bis dahin auch noch schaffst." Jana fuhr mit ihren Händen durch Janicks Haare.
"Ach, lass mich", wehrte dieser ab, wand sich aus ihrer Liebkosung, zog seine Jacke an und verschwand mit einem lauten Knall der Haustüre.
Erst mitten in der Nacht kehrte er betrunken nach Hause zurück, fiel angezogen auf seine Betthälfte und schlief unverzüglich ein.

Jana ging am nächsten Morgen beschwingt zur Arbeit. Ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, würde sie dieses Angebot annehmen. Im Geheimen dankte sie Frau Lange dafür. Der älteren Frau hätte sie nie zugetraut, noch Kinder zu bekommen, schließlich war sie schon vierzig, als sie ihren Mann kennen lernte. Aber nun war Janas Chance da.

Freudestrahlend betrat sie das Gebäude, in dem das Architekturbüro untergebracht war.
"Ah, Frau Becker. Sie strahlen ja so", begrüßte sie Herr Zutat, als er zu ihr in den Fahrstuhl trat. "Guten Morgen, Herr Zutat. Ich fühle mich heute großartig."
Jana betrachtete während der kurzen Fahrt ihren Noch-Ausbildungsleiter aus einer anderen Perspektive. Bald wäre sie nicht mehr die kleine Auszubildende, sondern eine Angestellte. Herr Zutat war einen Kopf größer als sie und hatte schwarze Haare und braune Augen. Wie Janick. Nur waren bei ihrem Gegenüber ein paar Linien im Antlitz zu erkennen, die es interessant machten. Warum hatte sie sich Herrn Zutat bisher nie genauer angeschaut? Jana konnte die Frage selbst nicht beantworten.

Eine Woche später hatte Jana ihre Prüfung mit der Bestnote bestanden. Bevor sie nach Hause fuhr, ging sie schnell noch im Büro vorbei, um ihren Vertrag zu unterzeichnen. Herr Dr. Lossen kam mit Sekt und Frau Schulz brachte Gläser. Sie stießen gemeinsam auf den Abschluss und die Vertragsunterzeichnung an.
Jana wankte leicht, als sie aufstand und prallte zart mit Herrn Zutat zusammen.
"Entschuldigung", stammelte sie mit einer Röte im Gesicht, einer Mischung aus Verlegenheit und Schwips.
"Ist doch nichts passiert, Frau Becker. Aber eigentlich könnten wir uns jetzt duzen. Sie sind nicht mehr meine Auszubildende. Ich bin Michael."
"In Ordnung, Jana."

Sie tranken Brüderschaft und als Michael ihr den Bruderschaftskuss auf die Wange gab, durchfuhr Jana ein kleiner Blitz, der ihr Hitze bescherte. Ein Blick auf ihren ehemaligen Ausbilder ließ ihre Knie zittern. Rasch blickte sie wieder weg. Sein Gesicht hatte auf einmal einen magischen Reiz und ihre Hand strebte danach, seine Wangen zu streicheln.
'Jana, nimm dich zusammen. Du bist angetrunken.' Ihr Gewissen schimpfte. "Ich müsste jetzt so langsam mal nach Hause. Mein Verlobter wollte zur Feier des Tages früher Feierabend machen."

Jana fuhr mit dem Bus, denn sie traute sich nach drei Gläsern Sekt nicht mehr, Auto zu fahren. Daheim war alles ganz still. Nichts war geschmückt, niemand da. Enttäuscht setzte sie sich in den tiefen Sessel im Wohnzimmer und Tränen rannen aus ihren Augen. In ihrer Vorstellung wartete ein glücklicher Janick mit ein paar Blumen auf sie.

Jana erwachte, als sie Janick die Haustüre reinstolpern hörte. Wo war er gewesen? Und wie spät war es überhaupt? Ein Blick auf die Uhr zeigte halb eins.
"Janick, da bist du ja. Wo warst du gewesen?"
"Ha-hal-lo m-m-mein Schatz. K-k-komm her!"
Jana roch seine Fahne, als sie ihm näher kam. Janick packte sie und drückte ihr einen Kuss auf den Mund. Obwohl sie sich wehrte, hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.
"W-wir fei-eiern jetzt d-d-deine Prüfung Fr-Frau Breidsam."
Breidsam war Janicks Nachname.
Mit gekonntem Griff zog er ihren Rock hoch und Strumpfhose samt Slip herunter. Jana strampelte wie wild, aber Janick war stärker. Als er zwischen ihren Beinen war, öffnete er seinen Reißverschluss und ... fiel über ihr zusammen und schlief ein. Ein leichter Duft eines süßlichen Parfums drang an Janas Nase. Es kam ihr bekannt vor. Sie hatte es schon öfter an Janick wahrgenommen, aber sich nie Gedanken darüber gemacht. So roch Anastasia, seine Exfreundin. Wut kochte in ihr hoch. Ob Janick sie mit Anastasia betrog? Sie liebten sich doch und er hatte ihr geschworen, treu zu sein. Nachdem Jana sich unter ihm rausgekämpft hatte, lag sie die halbe Nacht grübelnd wach.

Ihr erster Arbeitstag begann in einem eigenen Büro und zugleich mit einer Ausschreibung der besonderen Art. Ein Wettbewerb war ausgeschrieben. In einem Viertel mit alten Backsteinhäusern sollten alte Schuppen abgerissen werden und stattdessen neuer Wohnraum entstehen. Wer innerhalb von sechzig Tagen den besten Entwurf abgab, erhielt das Projekt und dazu weitere ähnliche Projekte in Aussicht gestellt. Natürlich wollte Dr. Lossen sich das nicht entgehen lassen, nur er selbst hatte ausreichend Projekte am Laufen und übergab somit die Planung an Herrn Zutat und Jana.
"Sie beide sind ein gutes Team, Sie werden das schaffen."

So stürzten Michael Zutat und Jana Becker sich in dieses Projekt. Gemeinsam besichtigten sie die Örtlichkeiten und überlegten, was man daraus machen könnte, damit sich Menschen wohlfühlen und gerne dort leben wollen.
"Wenn ich mir das so anschaue, habe ich sofort eine Idee", sprudelte es nur so aus Jana heraus. "Verschachtelte Quader, nicht gleichmäßig übereinander gesetzt, könnten unterschiedlich große Wohnräume ergeben. In deren Mitte, quasi einem Innenhof gleich, eine kleine grüne Wohlfühloase."

Zurück im Büro skizzierte Jana ihre Idee schnell auf ein Blatt Papier. Michael klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. "Das ist eine tolle Idee, anders und doch einfallsreich. Wir sollten sie umsetzen."
Jana fühlte sich stolz. Als Anfängerin wurde ihr Entwurf sofort angenommen. Wem passierte das schon? Michael Zutat sah die leichte Röte, die ihr Gesicht überzog und diese machte die junge Frau noch attraktiver als sie sowieso schon war. Schade, dass sie einen Verlobten hatte, aber trotzdem ... Wer weiß, was die Zeit der intensiven Zusammenarbeit ergeben würde.

Es blieb aufgrund des kurzen Zeitraumes nicht aus, dass Jana Überstunden machte und oftmals spät nach Hause kam. Ihre eigenen Hochzeitsplanungen kamen etwas kurz wie auch Janick, der häufig schon schlief oder betrunken nach ihr heim kam.

Zwei Wochen vor Abgabeschluss saßen Jana und Michael nebeneinander am Planungstisch und berieten über eine Problematik mit dem natürlichen Licht in den Wohnungen. Wie in der letzten Zeit häufig vorgekommen, streiften sie mit Händen und Armen schon einmal aneinander vorbei. Wobei dies von Michael oft gewollt war. In Jana zuckten kleine Blitze auf und erzeugten wellenartige Glut, die durch ihren Körper floss. Sie fühlte sich immer mehr zu Michael hingezogen, im Gegensatz zu Janick, der sie abstieß mit seinem Verhalten. Und doch liebte sie ihn noch. Ihre erste große Liebe, den Jana bald zum Ehemann nehmen würde.
Michael erzeugte Schwingungen und brachte sie durcheinander.

Nun saßen sie um zwanzig Uhr noch immer an den Lichtquellen. Janas Magen knurrte.
"Können wir uns etwas zum Essen bestellen? Ich habe Hunger und kann nicht mehr denken."
"Wir können auch rüber zum Griechen gehen. Eine kleine Pause schadet sicher nicht."

Bei einem leckeren Essen mit einigen, vom Wirt spendierten Ouzo, erzählte Jana von ihrer Hochzeit mit Janick. Ihre aktuellen Probleme erwähnte sie nicht. In Michael brodelte Eifersucht. Je länger er nun mit Jana zusammen arbeitete, umso mehr verliebte er sich in sie. Nur die Traute, ihr seine Liebe zu gestehen, hatte er bislang nicht gehabt.

Als er seine Hand auf die ihre legte und mit seinen braunen Augen in ihre braunen Augen blickte, schaute sie weder weg noch entzog sie ihm ihre Hand. In ihrem Bauch flatterten auf einmal tausende Schmetterlinge.
"Ich liebe dich, Jana."

Erstaunt starrte Jana auf die Lippen, über die diese Worte kamen. Hatte sie richtig gehört? Michael liebte sie?
Eine heiße Röte überzog ihr Gesicht und ließ es leuchten.
Jana zog ihre Hand unter seiner weg. "Ich habe eine Idee, wie wir das Lichtproblem lösen können. Lass uns bezahlen und zurück ins Büro gehen."
Leicht verletzt in seinen Gefühlen sagte Michael aber nichts. Er sah die Verwirrung in ihren Augen. So zahlte er die Rechnung und sie begaben sich zurück ins Büro.
Um ihm ihre Lösung zu erklären, stellten sie sich nebeneinander an den großen Zeichentisch, auf dem die Pläne lagen. Ihre Körper berührten einander. Janas Knie wurden weich. Sein Geständnis von eben hatte sie konfus gemacht. Trotzdem versuchte sie seriös weiter zu erklären. Michael nickte und stimmte ihr in vielen Dingen zu. Die junge Frau neben ihm hatte Talent und eigentlich würde er sie jetzt viel lieber küssen. Seine Hände folgten ihren Ausführungen und streiften ihre ständig. Jana blickte Michael an. Versank in seinen verliebten Augen, die sie liebevoll verschlangen. Ihr Körper vibrierte und fühlte sich wie von einem Magneten zu dem seinen hingezogen.

Als Michael seine Lippen auf die ihren setzte, erwiderte sie diese Berührung unmittelbar. Ihre Zungen tanzten miteinander wie ein altes Ehepaar. Michael strich sanft über ihren Rücken, Stromschläge entfachten Lust und Begierde. Jana schmiegte sich enger an Michael und sie verschmolzen in einer heißen Umarmung. Bisher ungeahnte Gefühle tobten in ihr.

Ein Telefon klingelte und riss beide aus dem sinnlichen Kuss. Jana tastete nach ihrem Handy: "Ja?"
"Frau Becker? Jana Becker?"
"Ja, das bin ich. Wer sind Sie?"
"Polizei, Kommissar Manol. Wir haben hier einen Janick Breidsam, der uns ihre Nummer gab. Sagt Ihnen der Name etwas?"
"Ja, das ist mein Verlobter. Was ist passiert?"
"Können Sie ihn bitte abholen? Wir haben ihn dank eines Wirtes gerade noch davon abhalten können, betrunken Auto zu fahren."
Jana war sauer. Schon wieder betrunken. Warum konnte er sich nicht mit ihr freuen und die jetzige Situation akzeptieren? Das war der Schritt in eine Zukunft, wie sie sie sich erträumte. Widerwillig sagte sie zu, ihn auf der Wache abzuholen.

"Tut mir leid, Michael. Janick hat Unsinn gemacht und ich muss ihn abholen. Danach noch einmal zu kommen, wird sich nicht lohnen."
"Mach dir keinen Kopf, Jana. Das Meiste deines Vorschlages von eben haben wir bereits umgesetzt. Ein bisschen Schlaf wird uns nicht schaden." Michael konnte nicht anders, er riss Jana erneut in seine Arme und küsste sie. Verblüfft ging sie ein weiteres Mal darauf ein und trennte sich nur ungern von seinen Lippen.
"Ich muss los. Gute Nacht, Michael."
"Gute Nacht, Jana. Ich liebe dich."

Die letzten Worte hörte Jana schon nicht mehr.

"Ich liebe dich, Jana." Mit einem alkoholisierten Kuss begrüßte Janick seine Verlobte. Ekel stieg in Jana hoch. Es war schon wieder dieser süßliche Parfumgeruch in seiner Kleidung. Nachdem sie unterschrieben hatte, nahm Jana Janick mit nach Hause. "Schämst du dich eigentlich gar nicht? Da muss ich dich betrunken bei der Polizei abholen. Musst du dich ständig so besaufen? Ich bin wütend, stinkwütend."
"Jana, Schätzchen. Ist doch alles halb so wild. Fühl mich nur so alleine und kalt. Komm her, lass uns kuscheln."
Janick umarmte Jana grob und drückte ihr seine Lippen auf den Mund. Ohne diesen widerwärtigen Alkohol wäre sie der Liebkosung nachgekommen, aber so empfand sie nur Ekel und wand sich aus seinen Armen.

"Was hat er, das ich nicht habe? Hat er dich schon gefickt, dieser Michael Zutat? Dir deine ach so sorgsam zu hütende Jungfernschaft geraubt, die du mir versprochen hast?"
Eine Hand knallte in sein Gesicht, spontan und im Affekt. Sofort bereute Jana ihre Tat. 'Das ist wie ein Geständnis, als wenn es wahr wäre. Warum habe ich mich provozieren lassen?'
"Schlaf deinen Rausch aus. Du weißt ja gar nicht mehr, was du sagst", sprach Jana und verschwand im Badezimmer und verschloss die Tür hinter sich. Mit Tränen in den Augen hockte sie sich gegen die Badewanne. In ihr tobten Gefühle widersprüchlicher Art. Sie liebte Janick doch und gleichzeitig stieß er sie ab. In sechs Wochen wollten sie heiraten und er würde sie zur Frau machen, seiner Frau, auf dem Papier als auch körperlich. Und Michael, wie passte er da hinein? Heute hatte er ihr seine Liebe gestanden. Bei ihm kribbelte ihr gesamter Körper, vibrierte, sehnte sich nach seinen Berührungen, was ihr vorher nie bewusst war. Aber war das schon Liebe? Könnte sie mit ihm leben? Janick hatte jetzt drei Jahre ihretwegen Abstinenz gelebt, sozusagen ein von ihr auferlegtes Zölibat.

Jana kam am anderen Morgen mit roten Augen ins Büro. "Was ist denn mit dir los?" fragte Michael besorgt.
"Ach, nur ein Streit mit Janick. Ist gerade alles ein wenig viel. Die Hochzeitsvorbereitungen und gleichzeitig das Projekt. Aber in zwei Wochen ist das Projekt ja beendet."

Auch an diesem Abend wurde es länger. Michael musste Jana ständig anschauen. Es erregte ihn, als er sah, wie sie den Bleistift nachdenklich zwischen ihren Lippen drehte. "Jana", sprach er sie an, "ich meinte es gestern ernst, als ich sagte, dass ich dich liebe."
Jana sah in seine Augen und schmolz dahin. Ein Kuss war unvermeidlich. Ein weiteres Mal fühlte sie die Verbundenheit, Wärme und Hitze. In ihr wuchs eine Erregung, die sie bisher noch nicht erlebt hatte, ein Verlangen nach mehr als nur einem Kuss. Und so genoss Jana seine Hände, die gefühlvoll über ihren Rücken strichen bis zu ihrem Po. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper.

Ihre Hände glitten unter sein Hemd, das sie während des Küssens aus seiner Hose gezogen hatte. Nahm die Härte wahr, die sich gegen sie drängte. Ohne es zu bemerken, entkleideten sie sich. Der fortdauernde Kuss erzeugte Begierde. Michael streichelte ihren Oberkörper und ihre Brustwarzen zeigten Verlangen und Erregung. Die Beiden sanken zu Boden und Michael kniete zwischen ihren Beinen.

In Janas tiefen Inneren schrillten Alarmglocken. "Nein! Das dürfen wir nicht!" Mit großen Augen starrte Michael sie in diesem Augenblick an und wusste gar nicht, was verkehrt lief.
"Ich kann das nicht, darf das nicht. Ich will doch als Jungfrau in die Ehe gehen."

Michael schaute noch immer wie ein Auto. "Du bist noch Jungfrau?"
"Ja."
"Wir können trotzdem Spaß miteinander haben, bitte! Ich verspreche dir, du bleibst Jungfrau, solange du möchtest. Aber mach das jetzt nicht kaputt."

In Jana kamen zwiespältige Gefühle auf. Einerseits wollte sie für Janick treu und Jungfrau bleiben, andererseits war sie neugierig und heiß. Spürte die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln, die von ihrem erwachten Verlangen sprach.
Der Körper siegte über ihren Verstand. "Ja, bitte, zeig mir die Lust. Aber ..." Das ließ Jana unausgesprochen und Michael verstand es trotz allem. Sie wollte und sollte unberührt bleiben, bis sie sich anderweitig entscheiden würde, zumindest an dieser einen Stelle.

Sanft küsste Michael ihren Bauchnabel und eroberte mit dieser Art der Liebkosung ihre kleinen Hügel, die er liebevoll mit der Zunge umkreiste. Jana seufzte und ihr Becken zuckte unruhig hin und her. Mit einem Finger glitt er in ihr feuchtes Tal, das sie ihm bereitwillig weiter öffnete. Seine Lippen wanderten den Bauch hinunter über ihren glatten Venushügel und fanden den kleinen empfindlichen Hubbel. Mit Hilfe seiner Zunge, die jenen umkreiste, brachte er Janas Becken in Rotation und ihren Mund zum Stöhnen und kurze Zeit später zum Schreien. "Ah, aah, aaaaaaah ... "
Das Becken unter seinem Gesicht bäumte sich ihm entgegen und er schmeckte ihre Lust. Ein herrlicher Geschmack. Jana atmete schnell und ihr gesamter Unterleib vibrierte nach. Das war paradiesisch, wie musste es nur sein, wenn es richtig vollzogen wurde.

"Kannst du das auch für mich machen? Bitte?! Ich zerplatze sonst vor Verlangen nach dir. Du darfst es auch mit deiner Hand erledigen."
Noch immer atemlos blickte Jana auf Michael. Sie fasste es nicht, es war so wundervoll gewesen. Wäre da nicht ihr Entschluss, sie würde ihrem Vorsatz untreu und mehr fordern.
"Ich habe so etwas noch nie getan. Hilfst du mir dabei? Möchte dir nicht weh tun."
"Mach nur, ich glaube nicht, dass dies passieren wird. Und wenn, dann sage ich es dir schon."
Behutsam legte Jana eine Hand um seine Härte und bewegte diese leicht auf und ab. Michael stöhnte, sein Atem ging schneller. "Du darfst ruhig fester und schneller machen."

Jana folgte der Anweisung und sah die Tropfen, die auf der Spitze erschienen. Neugierig geworden, stülpte sie ihre Lippen darüber und schmeckte mit der Zungenspitze seinen Geschmack nach Mann. Es gefiel ihr und so machte sie so weiter. "Du bist klasse, bitte, nicht aufhören. Ohhhh..." keuchte Michael. In ihrem Mund begann es zu pulsieren und eine heiße Flüssigkeit schoss Jana in den Mund.


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