Dienstag, 2. Dezember 2014

Ahmets Flucht in die Liebe

Der gemütliche, lustvolle Vormittag neigte sich dem Ende zu. Ahmet trennte sich schweren Herzens von Elmar. Die beiden so unterschiedlichen Männer,  der eine jung, der andere alt, umarmten und küssten sich.

"Komm, wann dir danach ist. Meine Wohnung steht dir jederzeit offen, wenn ich da bin. Nur wird Melanie nicht immer fern sein. Aber du bist bei uns beiden immer willkommen."

Beschwingt ging Ahmet zu seinen Eltern. Er fühlte sich auf Wolke Sieben. Nichts würde ihn heute da herunter holen können. Er war viel zu gut gelaunt, spürte eine Lebendigkeit in sich wie niemals zuvor. War das schön, richtig verliebt und verstanden zu sein. Nie hätte Ahmet es für möglich gehalten, dass seine sexuelle Vorliebe ein Mann sein könnte. Mit den Frauen war es toll gewesen, aber sie hatten ihn nie in seinem Inneren berührt. Bis Elmar kam und ihm seine wahre Bestimmung zeigte.

Die Ernüchterung folgte, kaum dass Ahmet zehn Minuten bei seinen Eltern saß, die komplette Familie war anwesend. Jeder hatte ein Glas Tee vor sich stehen, als sein Vater die Hiobsbotschaft aussprach. "Morgen kommt Mustafa mit seiner Familie zu Besuch. Ihr wisst, mein Cousin aus der Türkei. Er möchte, dass seine jüngste Tochter aus dem Land kommt.  Und da wir schon vor achtzehn Jahren ausgemacht haben, dass Ahmet und Sema heiraten werden, wird es so sein."

Ahmet sah seinen Vater erstaunt an, denn davon war ihm nichts bekannt. Dessen Blick war energisch und wollte keinen Widerspruch hören. Der überrumpelte  Ahmet schaute zu seiner Mutter herüber, die eilig den Kopf senkte. Weiter zu seinem großen Bruder, der ihn hämisch angrinste. Alle waren auf der Seite seines Vaters, weil es die Tradition und die Familienehre so wollten.

Und trotzdem wagte Ahmet ein "Nein!" Sein Vater funkelte ihn  daraufhin zornig und Furcht einflößend an. Jeder starrte auf die beiden Männer, die sich mit ihren Augen ein Duell lieferten. Es gehörte sich nicht, den Eltern zu widersprechen, respektvoll sollte ihren Anweisungen Folge geleistet werden. Doch Ahmet hatte den Schneid, sich dagegen aufzulehnen. Zu sehr hatte ihn seine Mutter nach westlichen Ideen erzogen, da der Vater sehr viel fern der Wohnung war, um zu arbeiten, die Moschee und die anderen für ihn wichtigen Orte zu besuchen. Und dennoch war sie nicht diejenige, die das Sagen hatte, sondern der Hausherr, der Vater.

"Du wirst Sema heiraten, in drei Tagen. Alles ist vorbereitet. Dann bist du Ehemann.  Der Hoca  wird die Verbindung segnen. Sema hat ihre Zustimmung gegeben. Dann wirst auch du endlich dieser Familie Ehre erweisen und Kinder zeugen. Dann wirst du ein deiner Religion entsprechendes Leben führen und diese christlichen Huren sind Vergangenheit. Denk an das Paradies, das dir sonst verwehrt bleibt." Die Worte des Vaters peitschten Ahmet um die Ohren. Alles das wollte er nicht hören. Jetzt,  nachdem er entdeckt hatte,  zu welcher Neigung seine wahre Liebe sich zeigte.

Aber um dem Grinsen seines Bruders nicht noch mehr Nahrung zu geben und seine Mutter nicht zu beschämen, nickte Ahmet kurz, als wäre er nach diesem kurzen visuellen Disput mit der Absicht seines Vaters einverstanden. Innerlich hingegen kreisten seine Gedanken sofort nach einem Ausweg, einem Entkommen aus diesem Dilemma. Hoffentlich bekam er noch vor Ankunft der Familie aus der Türkei eine Chance, mit Elmar zu reden, sich mit ihm zu beratschlagen.

"Anne, warum hast du mir das nicht schon vorher gesagt?" Leicht anklagend saß Ahmet vor seiner Mutter, als die anderen gegangen waren, um weitere Vorkehrungen für die Feierlichkeiten zu treffen. Ihm war bewusst, dass er nach Vollzug der islamischen Eheschließung auch eine amtliche folgen lassen müsste. Und dem Druck der Familie auszuweichen, war nahezu unmöglich. "Ahmet, mein Junge. Ich wusste schon, dass eure Väter damals zu Semas Geburt eine solche Vereinbarung getroffen hatten, aber ich glaubte auch, dein Babba würde sich ein bisschen mehr seiner Umwelt hier anpassen. Früher war er wesentlich offener, nur vor einigen Jahren bekehrte er sich und bereut alle begangenen Sünden.  Ich darf mich nicht widersetzen. Ich bin nur seine Frau, die in solchen Angelegenheiten nichts mehr zu sagen hat. Es tut mir leid, mein Sohn."

Ihre Augen spiegelten eine gewisse Trauer wider. Ob es jetzt die für ihr eigenes Leben war oder für seines, nein, das wollte Ahmet nicht erfragen.

Schnell wollte Ahmet zu Elmar laufen, aber schon im Treppenhaus kam ihm sein Bruder entgegen.

"Wo willst du denn hin, Brüderchen? Hast du etwa Angst vor einer Jungfrau? Wenn du willst, übernehme ich das für dich, dann musst du dich nicht mit Semas Blut besudeln."

Angewidert starrte Ahmet ihn an. "Das kann ich schon noch selbst. Ich bin keine Memme. Ach, du durftest dir deine Braut selbst aussuchen, das ist unfair."

"Ja, ich war etwas schlauer als du. Fatima war einfach nur geil auf meinen Schwanz und prompt schwanger. Besser konnte es mit der kleinen Nutte nicht kommen, nur dass sie immer nur meine Nutte war und nie die eines anderen. Blöd, dass Babba weiß, dass du nur christliche Nuttengirlies vögelst. Du weißt doch, wie gläubig er ist."

"Ich muss in meine Wohnung. Habe keine Klamotten hier.  Lass mich durch, Mohamed!"

"Ahmet, Ahmet, du willst doch nur noch mal ficken, gibs zu, Alter. Na, ich gebe dir die Chance, knall die Nutte nochmal richtig durch. Aber lass dir keinen Braten andrehen von dem Flittchen. Sema wird die Mutter deiner Söhne."

Erleichterung machte sich in Ahmet breit. Gut, dass er früher auf Frauen gestanden hatte. Mohamed war auch nicht der, für den er sich bei seinem Vater ausgab. Er füllte Fatimas Bauch ständig neu und vergnügte sich anderweitig. Das Paradies war entsprechend auch für diesen fern.

Schnell begab Ahmet sich in seine Wohnung und packte so viel wie nur möglich in seine Taschen und Koffer. Alle wichtigen Unterlagen mussten mit. Egal, wo er unterkäme, die Papiere waren noch wichtiger als die Klamotten, die er sich jederzeit neu besorgen konnte. Bevor er die Wohnung verließ, schrieb er Elmar, dass er große Probleme hätte und nachher auf einen Sprung vorbeikommen würde.

Bloß weg von dieser Zwangsheirat ohne Liebe, denn Liebe für eine Frau hatte Ahmet bisher nie empfunden. Seine Gedanken schweiften erneut zu Elmar und den Vormittag. Das schien eine Ewigkeit her zu sein. In der Zwischenzeit sollte sein Leben auf den Kopf gestellt werden, aber ohne ihn. Er war ein freier Bürger und hatte mit seiner Religion nicht so viel am Hut. Ahmet hielt sich an die wichtigsten Regeln und Verbote, aber er lebte in keinem islamischen Staat und seine Erziehung war entsprechend nicht danach ausgerichtet.

Melanie öffnete die Tür und ließ den jungen Mann herein, der außer Atem ankam und zudem sehr viel Gepäck mitschleppte.  "Komm erst einmal rein, Ahmet." Liebevoll nahm die ältere Frau ihn in den Arm, nachdem er seine Sachen abgestellt hatte. Im Wohnzimmer setzten die beiden sich zu Elmar auf das Sofa. Erinnerungen blitzten in Ahmet auf. Wärme durchzog seinen Leib.

"Und nun erzählst du uns, was los ist. Hast du etwas verbrochen und bist auf der Flucht vor der Polizei?" Melanie konnte ihre Neugierde nicht zurück halten. Trotzdem blickten ihre Augen den jungen Mann sanft an, denn sie hatte ihn als hilfsbereiten, höflichen Menschen kennen gelernt und konnte sich keine Verbrechen bei ihm vorstellen.

Gefasst und ruhig erzählte Ahmet seine Lage.

Elmar nahm seinen Liebhaber in den Arm und hielt ihn fest. "Wir müssen dir auch etwas sagen",  der ernste Tonfall ließ Ahmet aufhorchen und an nichts Gutes denken.

Elmar sprach weiter: "Ich habe Melanie von unserem Vormittag berichtet." Dabei blickte er liebevoll zu seiner Frau hinüber. "Weißt du, Ahmet, ich bin verwirrt. Solange ich denken kann, liebte ich Männer. Melanie ist diejenige, die mir zeigte, auch eine Frau lieben zu können. Viele Ehejahre haben wir glücklich miteinander verbracht und unsere Kinder sind erwachsen. Natürlich kam ich immer wieder meiner Natur nach und hatte meine Liebhaber, die Melanie jederzeit tolerierte, so wie ich ihre Ausflüge zu Swingerclubs und ähnlichem akzeptierte.

Du hast diese Welt ins Wanken gebracht. Ein junger Mann, der mein Sohn sein könnte und doch mein Liebhaber wurde. Nicht nur körperlich. Du hast mein Herz getroffen und meine Gefühle durcheinander gewirbelt. Und jetzt kommst du auch noch mit so einer Situation zu mir."

"Es war nie in meinem Sinn, dein Leben auf den Kopf zu stellen, Elmar. Ich habe mich in dich verliebt, so etwas ist mir vorher nie passiert."

Fasziniert beobachtete Melanie die beiden unterschiedlichen Männer, ihre Liebeserklärungen hörte sie sich wohlwollend an. Denn nichts lag ihr ferner, als Zwietracht zu säen. Sie liebte Elmar, aber mehr wie einen Bruder. Es war schwer zu beschreiben. Da ihr Elmar heute Nachmittag schon seine Liebe zu Ahmet gebeichtet hatte, fiel sie entsprechend nicht aus allen Wolken. Der arme Kerl, manchmal sind Religionen die Grenzen zu wahrer Liebe, mit ihren Verboten und Gesetzen. Melanies Religion hieß Liebe, ohne jegliche Grenzen.

Ahmet staunte immer mehr. Dieses Ehepaar unterschied sich von allen ihm bekannten. Jede andere Frau würde nun eifersüchtig fluchen und ihn verfluchen, dass er ihr den Mann streitig macht. Elmars Ehefrau war einfach anders. Ja, das hatte er schon bei der ersten Begegnung gespürt. Offen und frei, auch Praktiken nicht abgeneigt, die die meisten Menschen verabscheuen würden. Ein Klasseweib.

Nachdem die Männer aus ihren verliebten Blicken emportauchten, begann nun Melanie zu sprechen: "Lieber Ahmet, scheinbar erwiderst du Elmars Gefühle und das gefällt mir. Er ist nun schon so lange mein Ehemann, aber ich habe ihn in all den Jahren zuvor nie so verliebt gesehen.

Da du nun in einer so schwierigen Lage bist, biete ich dir an, flieg mit Elmar nach La Palma. Auf der kleinen Kanareninsel haben wir eine Finca. Niemand wird dich dort suchen."

Ahmet schaute total konfus von Melanie zu Elmar und umgekehrt. Was war das hier? Meinten die Beiden das wirklich ernst? Sollte ihm so viel Glück zuteil werden?

Elmar erklärte weiter: "Melanie gibt mich frei, Ahmet, wenn du mich willst. Allerdings werden wir verheiratet bleiben und zu bestimmten Anlässen die Gesichter wahren und niemanden kompromittieren. Auch der Erfolg unserer Kinder hängt da dran, leider. Die Menschen sind noch nicht bereit, andere Arten der Liebe zu tolerieren, geschweige denn, zu akzeptieren. Lass uns dorthin fliegen. Du brauchst dir um die Kosten keine Sorgen zu machen."

Ahmet fiel beiden um den Hals. Er küsste Melanie auf die Wange, wie er es immer bei seiner Mutter getan hatte. Die Erinnerung daran schmerzte. Würde er sie wiedersehen? Der nächste Kuss war innig und sehr lang. Die beiden Männer konnten gar nicht genug voneinander bekommen. Ihre Hände strichen über alle Bereiche des anderen.

Melanie räusperte sich kurz. Den Liebenden wurde erst jetzt wieder ihre Anwesenheit bewusst. "Das könnt ihr im warmen Süden so lange machen, wie ihr Lust empfindet. Diese Nacht gehört noch einmal mir, mit meinem Mann. Du kannst im Gästezimmer schlafen. Und morgen früh geht es zum Flughafen."

********

Ahmet erwachte und sah zu seinem Geliebten. Im morgendlichen Sonnenschein konnte er die Umrisse unter dem dünnen Laken problemfrei erkennen. Auch dessen Traumlatte, die den weißen Stoff wie ein Zelt in die Höhe hob. Ahmet spürte die Hitze in seiner Männlichkeit pulsieren. Zart strich er den Linien nach und verharrte mit seinen Fingern über dem höchsten Punkt der Erhebung. Feuchtigkeit hatte dort einen dunklen Fleck auf dem Weiß hinterlassen. Sanft begannen seine Finger zu spielen. Ein Seufzer entrann Elmars Mund.   Noch schlief der ältere Mann, aber als die Finger weitere Tätigkeiten an seinem allmorgendlichen Prachtstück aufnahmen, erwachte er langsam aus seinen Träumen. Er drehte sich zu Ahmet und begann, ihn zu küssen.

Ein liebevolles wildes Gerangel entstand unter dem Laken, bis einer es auf den Fußboden warf. Ahmet saugte zart und dennoch fordernd an den Brustwarzen des Geliebten. Elmar erwiderte dies mit einem Stöhnen. Langsam glitt Ahmet über den bereit gestellten Schaft, der ihm schon kurze Zeit später die Ekstase durch den Körper trieb. Währenddessen massierte Elmar Ahmets Schwanz. Dieser schmerzte leicht vor Lust, aber konnte sich nicht erleichtern, sondern erhöhte die Ekstase, die ihm durch Elmars Härte bereitet wurde. Das Kraulen an seinen Hoden ließ diese sich eng anziehen.

Elmar pulsierte tief in seinem Inneren. Mit einem lauten Schrei. Hier war die Lautstärke egal, der nächste Nachbar wohnte einen halben Kilometer entfernt. Ahmet wusste nicht mehr wirklich, wo er war. Das Feuer in seinem Inneren brannte und vernichtete alle Gedanken. Sie tauschten die Positionen und Elmars Mund verwöhnte den prächtigen jungen Schwanz, der vor Verlangen nach Erleichterung bebte. Gekonnt spielten Zunge und Lippen, so dass sich auch hier eine Explosion ergab, die Elmar in sich aufnahm.

Nach einer ausgiebigen Dusche frühstückten die beiden Männer nackt in der Sonne und gingen danach im Meer baden.

Ahmet zeigte Melanie seine Dankbarkeit, indem er Elmar immer ihr überließ, wann sie es für wichtig erachtete. Dass das Paar auch noch seinen Spaß miteinander hatte, versteht sich von selbst.

Wünschen wir den Drei noch eine lange glückliche Zeit mit ihrem Arrangement.


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