Sonntag, 22. Juni 2014

Beate findet ihren Weg zum Glück


'Wo führt mich meine Reise wohl hin? Alles habe ich hinter mir gelassen. Wohnung gekündigt, Job aufgegeben, Freunde (Freunde?) zum Teufel geschickt. Nun bin ich auf dem Weg nach Irgendwohin. Dort will ich wieder glücklich werden.'

Beate hing ihren Gedanken nach. Der Zug ratterte durch die karge Landschaft im Nebel. Warum musste es eigentlich im Sommer neblig sein? Ihre Gedanken wurden melancholisch und triffteten in die Düsternis ab. Alles hatte sie verloren. Beate, die Glückliche. Lachhaft und traurig. Wo war ihr Glück, als sie schwanger, Mann und Kinder verlor? Als man ihr die Schuld am Unfall gab, obwohl der andere Fahrer voll wie eine Haubitze war und ihr die Vorfahrt nahm? Nur weil sie zu dem Zeitpunkt mit Rüdiger stritt und nicht ganz aufmerksam war. Trotzdem war der andere schuld. Aber er hatte es nicht überlebt, sie war die Einzige. Ihre Freunde hatten den Streit mitbekommen,  bevor sie losfuhren. Im Auto konnte es Rüdiger nicht lassen, ständig weiter auf dem Thema herum zu kauen. Ihr liefen während der Fahrt die Tränen aus den Augen und verschleierten die Sicht. Auch griff Rüdiger ihr beim Fahren ans Lenkrad, was ihr natürlich niemand abnahm.


Alle wandten sich gegen sie, ihre Freunde, seine Familie. Da war es unwichtig, dass Beate laut Gericht unschuldig war, eben weil der andere Fahrer fahruntauglich aufgrund seines Alkoholspiegels war. Als wäre die Trauer um ihre Lieben nicht genug. Sie mussten sie noch tiefer bringen. Ein tieferes Loch ging nicht mehr. Selbst der Versuch, ihrer lieben Familie zu folgen,  wieder mit ihr vereint zu sein, war Beate nicht gegönnt. Der Schmerz und die Ablehnung zerfraßen ihre Seele. Leere entstand, wo vorher ein erfülltes Leben war. Nichts war ihr geblieben. Nur Materielles, aber das konnte keine Liebe und Wärme ersetzen.

Beate brach alle Brückenab. Verkaufte ihr gesamtes Hab und Gut und saß nun im Zug. Alles, was sie nochzum Leben benötigte, war in einem großen Rucksack. Ihre Papiere, ein paarErinnerungen und etwas Kleidung und Geld. Sie starrte in die neblige Landschaftaußerhalb des Zuges. Immer wieder kamen Bilder hoch, Erinnerungen von früher.Sie wollte diese vergessen. Nicht das Glück, das war tief in ihrem Herzenverschüttet. Nur die Träume und Wünsche für ihre vergangene Zukunft.

Der nächste Bahnhof und auch hier stiegen Personen aus und ein. Mit ihren Sorgen und Freuden. Eine dieser Personen betrat das Abteil, in dem sie bisher alleine saß. Beate blickte zur Tür und ein Mann mittleren Alters bugsierte gerade einen Rucksack in die Gepäckablage.

Schade, jetzt war sie nicht mehr allein. Musste darauf achten, dass keine Tränen flossen. Sie nicht begann zu schluchzen.
Der Mann drehte sich zu ihr um: "Guten Morgen."
"Hallo."
Er setzte sich auf die ihr gegenüber liegende Seite ans Fenster. Verstohlen musterte Beate den Mann. Einige Silberfasern durchzogen sein dunkelbraunesHaar. Um seine blauen Augen herum waren Falten. Falten, die zeigten, dieser Mensch lachte gerne. Wann hatte sie das letzte Mal gelacht oder auch nur gelächelt? Bartstoppeln zierten sein Kinn. Sein Mund war schön. Schwungvolle Lippen, um die ihn sicher viele Frauen beneiden würden. 


Er bemerkte ihre Musterung. Ihr Gleiten mit den Augen über sein Gesicht. Ihre tiefe Traurigkeit war spürbar in diesem Abteil. Etwas zog sich fest um sein Herz. Angst und Gram. Gerald hatte gerade ein Selbstfindungsseminar hinter sich,  das ihn sehr sensibel hatte werden lassen, die Schwingungen anderer Personen im Raum aufzunehmen. Die junge Frau ihm gegenüber hatte tiefen Schmerz in sich. Auch ihre Haltung sprach davon. Zurückgezogen und abwehrend. Bitte nicht anfassen oder gar nur anschauen. Aber ihre Musterung seiner Person fand Gerald interessant. Was sah sie in ihm? Eine Bedrohung? Oder einfach nur einen fremden Mann?

Ein Lächeln überzog sein Gesicht. Eines, das auch die Augen erreichte, nicht halbherzig, sondern ernsthaft nett gemeint. Ein kleines Funkeln entstand in Beates Augen. Nicht mehr. Er schien freundlich zu sein. Keine Gefahr. Zumindest nicht unangenehm. Beate blickte wieder aus dem Fenster. In den Nebel kamen langsam immer größere Fetzen von Landschaft. Zwischendurch lugte die Sonne ins Abteil. Zurück in den Sitz gelehnt, schloss Beate ihre Augen und das Rattern des Zuges hielt sie geschlossen und führte sie in eine Traumwelt.

Nun war es an Gerald, Beate in Ruhe und ganz offen anzusehen. Ihre kurzen blonden Haare waren zerzaust. Keinerlei Make-Up war in ihrem Gesicht. Es sah jung und traurig aus. Was ihr wohl passiert war? Ihre Lippen zusammengepresst zu einem Strich und darunter ein zartes Kinn, das ihre Verletzlichkeit noch unterstrich. Ein schmaler Hals schaute aus einem mauvefarbenen T-Shirt-Kragen heraus. Kleine Ausbuchtungen zeugten von kleinen Brüsten, deren Knospen weit abstanden. Scheinbar trug sie keinen BH, hatte ihn aber auch nicht nötig. Ein bunter Rock, Patchworkstyle und bequeme flache Schuhe. Eine schmale, zierliche Frau. An ihrer rechten Handzierte ein dünner goldener Reif ihren Ringfinger. Eine verheiratete Frau.

Gerald hing seinen Gedanken nach und sein Blick streifte die vorbeiziehenden Wälder nur am Rande, denn er war nach innen gerichtet. An seiner Reise und dem Seminar war nur Tamara schuld. Als er sie rauswarf, wollte er wissen, warum ihn jede Frau unglücklich machte. Jede ihn betrog und belog. Ob es an ihm lag, seiner Art oder doch an den falschen Frauen. Tamara hatte ihm eine egoistische Art vorgeworfen. Er hätte immer alles bestimmen wollen. Nie wären ihre Wünsche erfüllt worden. Dass Gerald ihr ein Leben in Luxus geboten hatte und dafür hart arbeiten musste, das hatte sie nicht gesehen. Die viele Arbeit war mit wenig gemeinsamer Zeit verbunden, die sie im Laufe der drei Jahre nutzte, um ihm Hörner aufzusetzen. Ausgerechnet mit Jason, seinem besten Freund. Anfangs war es nicht sehr auffällig, dass Jason öfter schon auf ihn wartete, wenn er müde nach Hause kam. Meist gingen die beiden Männer noch ein Bier trinken.

Vor vier Wochen dann kam Gerald einmal früher zurück. Als er die Wohnungstüre öffnete, hörte er Tamara laut stöhnen.
"Fick mich, komm schon. Aaaah, mmmmmm, ja, das ist gut. Stoß ihn schön tief rein, du geiler Hengst."
Ihr Stöhnen ging in einen gellenden Schrei über, den Tamara immer ausstieß, wenn sie ein Orgasmus überrollte. In Gerald stieg Wut hoch.
Bevor er das Schlafzimmer erreichte, hörte er: "Jason, du bist einfach nur geil. Komm, mach mir ein Kind."


Ein Kind! Streitthema Nr. 1, weil sie keines wollte. In Gerald brach eine Welt zusammen. Ihre Untreue und...
Er raste in den Raum, wo Tamara gerade von hinten genommen wurde. Wieder eingellender Schrei. Jason hatte ihre langen braunen Haare gepackt und zog sie zu sich. Mit der anderen Hand quetschte er förmlich ihre Brust. Der Raum roch nur so nach Sex. Jason stieß gerade noch einmal heftig in Tamaras Schoß und stöhnte laut auf. 


"Raaaaauuuuusssss!"explodierte Gerald in diesem Moment. "Verschwindet und lasst euch nie wieder hier blicken!"
Wutentbrannt zerrte er den verblüfften Jason aus Tamara und sein Halbmast glänzte vor Liebessaft im Licht der herein scheinenden Sonne.
Gerald kannte keinen Stopp und bugsierte seinen verblüfften,  jetzt ehemals besten Freund vor die Haustür. Nackt wie er war. Schlug die Türe hinter sich zu und stürmte erneut ins Schlafzimmer. Tamara hatte sich in der Zwischenzeit scheinbar von der Überraschung erholt und räkelte sich lasziv auf dem Bett. Frech und herausfordernd grinste sie Gerald an, während man imHintergrund Jason an die Tür klopfen,  klingeln und fluchen hörte. 


"Willst du auch?", fragte Tamara und spreizte weit ihre Beine auseinander. Man sah ihre geschwollenen Lippen und all die Feuchtigkeit darauf."Dann bekommst du, was du immer wolltest, ein Kind mit mir." Ihre Finger glitten in die Nässe hinein und ihre Intention war eindeutig. Gerald hielt seinen übermächtigen Zorn unter Kontrolle. Ging zum Bett und: "Pack dir das Nötigste und verschwinde. Ich geb dir Bescheid, wenn ich all deine Sachen zusammengepackt habe. Geh aus meinem Leben, du Schlampe."


Gerald drehte sich um und verließ den Raum. Seine Liebe war gerade zerstörtworden. Sein Vertrauen mit Füßen getreten. Seine Treue verhöhnt. Er hätte oftdie Gelegenheit nutzen können, mit einer anderen Frau Sex zu haben. In derFirma boten sich einige der Mitarbeiterinnen des Öfteren an, aber Gerald warseiner Partnerin prinzipiell treu. Und jetzt das. Schon wieder die Falscheerwischt. Tamara war die dritte Frau, die ihn betrog. Selbstzweifel fielen überihn her.


Gerald nahm seinen Laptop und schrieb seinem Chef eine Email, dass er ab sofort seinen gesamten Jahresurlaub nehme und dazu ein Sabbatjahr. Er sei mit den Nerven am Ende. Dazu liefen alle Projekte hervorragend und sein Assistent könnte diese problemlos übernehmen, da er bestens involviert sei. Klar, damit machte er sich ersetzbar, aber sein eigenes Leben ging vor. Notfalls würde sich in einem Jahr auch wieder etwas neues auftun.
Die Antwort kam prompt und lautete ok. Aber bitte mit einer Option der weiteren Korrespondenz, falls Schwierigkeiten auftreten würden. 


Das war ein kleines Übel und so fühlte sich Gerald befreit. Im Hintergrund ging die Haustür. Gerald blickte aus dem Fenster. Die gesamte Nachbarschaft stand vor seiner Einfahrt und glotzte in Richtung Haus. Das war bestimmt ein Fest für die Klatschweiber in den nächsten Wochen. Tamara und ein wieder bekleideter Jason verließen das Grundstück. Die nachbarliche Mauer klaffte kurz auf und ließ die beiden wie im Spießrutenlauf hindurch. 


Gerald atmete erleichtertauf und Tränen rannen aus seinen Augen über sein Gesicht. Allein. Verlassen. Einsam. Betrogen. Wütend.
Als die Tränen versiegten, kam in ihm stärker werdend der Wunsch auf, sein Leben zu ändern. Erst einmal wieder sich selbst zu finden.
Im Internet fand er einige Seminare und Workshops, die sehr interessant klangen. Schlussendlich entschied Gerald, dass eine Selbstfindungsreise im Anschluss an ein Seminar genau das Richtige für ihn wäre und buchte ein Seminar an der Ostsee. 


Dieses Seminar hatte ihn nun anderweitig aufnahmefähig gemacht. Nicht nur die normalen Sinne waren geschärft, nein auch der sogenannte siebte Sinn bzw einfach sein Bauchgefühl. Der Beginn seiner Reise hatte ihn in dieses Abteil geführt. Zu dieser traurigen, jungen Frau. Sie rutschte im Schlaf unruhig auf ihrem Sitz herum und seufzte zeitweise aus tiefster Seele. Gerald döste vor sich hin, schaute dabei aus dem Fenster.

"Nein, nein, lass mich. Lass mich los!"
Erschreckt blickte Gerald zu der um sich schlagenden Frau. Die Augen waren dabei noch immer geschlossen. Was sollte er tun? Sie wecken? Oder sie in Ruhe lassen? 


Kurzentschlossen stand er auf, fasste ihre Arme und redete behutsam auf sie ein. Beate öffnete verwirrt die Augen. Vor ihr stand der Mitreisende und hielt ihre Arme fest.
"Lassen Sie mich bitte los."


Sofort löste sich Geralds Griff und er setzte sich zurück in seinen Sitz.

"Du hast im Schlaf gerufen und um dich geschlagen. Ich wollte verhindern, dass du dich verletzt."
Das Du war Gerald im Seminar in Fleisch und Blut übergegangen und so benutzte er diese Anrede automatisch. Beate hörte seine warme Stimme, die ihr Innerstes sofort beruhigte. Das war eine Wohltat. Sie fühlte sich schlagartig zu ihm hingezogen. Ein lange vermisstes Gefühl. 


Als sie wach wurde, war der Alptraum noch in ihrem Kopf. Ein erlebter und wieder im Schlaf hochkommender Alptraum. Nicht der Verlust, der hielt sich hinterhältig versteckt, um irgendwann zuzuschlagen. Nein, dieser Alptraum von Rüdigers klammernden Händen am Lenkrad. Immer, wenn danach jemand ihre Arme festhielt, kam diese Angst wieder hoch, der Alptraum zurück.


Vor drei Wochen hatte sie ein Erlebnis, bei dem auch jemand ihre Arme festhielt. Nicht aus böser Absicht, aber auch da kam die Panik erst wieder hoch.

Es war niemand da, der ihr bei der Wohnungsauflösung half. Sie hatte sich dafür entschieden, alles zu verkaufen. Per Annonce hatte sie inseriert. Ein Mann konnte nicht zu der vereinbarten Zeit und fragte, ob er nicht vorher kommen könnte. Beate sagte zu, naiv wie sie war. Einen Abend vorher. Aber er kam nicht. Zumindest nicht zum vereinbarten Termin. Nach einer Stunde Warten machte sich Beate fertig für ins Bett. Sie schlief immer nackt, eingekuschelt in ihre große, warme Decke. Kurze Zeit später klingelte es. Beate zog sich schnell den Bademantel über und hörte nach, wer da sei. Er entschuldigte sich über dieHaussprechanlage für die Verspätung und fragte nett, ob es denn trotzdem noch möglich wäre. 


Da der Abend gerade mal auf die Tagesschau zuging, öffnete Beate die Türe. Zwei Männer betraten ihre Wohnung und grüßten freundlich. Beate zeigte ihnen die Zimmer und Möbel. Da sie für gewöhnlich leger daheim herumlief, bemerkte sie nicht, dass ihr Bademantel auseinander klaffte und einen Ausblick auf ihren Körper verschuf. Einem der Männer hingegen fiel es auf.

Sie machten ihr Komplimente. Zuerst war sie verschreckt, aber weil sie dabei nicht aufdringlich waren, kamen sie ins Gespräch. Beate bot den Männern etwas zu trinken an. Irgendwie kam es dann dazu, dass der eine Mann sie streichelte. Nachdem sie nun lange genug in ihrer Trauer verbracht hatte, registrierte ihr Körper diese Berührung mit Wohlwollen und Mehrwollen. Sie gab sich den Männern hin, rein körperlich, denn es war schön, mal wieder berührt zu werden, trotz der Narben an ihrem Bauch für begehrenswert gefunden zu werden.

Als einer der beiden ihre Arme umfasste, wehrte sie sich heftig, denn Bilder eines auf sie zukommenden Fahrzeugs kamen ihr in den Sinn und die Panik schoss empor. Er ließ sofort ab, ber der Rest des Abends war somit vorbei. Sie hatte trotzdem Spaß gehabt, gelebt, sich als Frau gefühlt. Davon hatte nie jemand erfahren. Das war Beates Geheimnis, aber wer hätte es ihr auch gegönnt? Es war niemand mehr vorhanden.

Zum Glück hatte dies keine weiteren Konsequenzen, da sie gar nicht an Verhütung gedacht hatte. Ihrem Körper hatte die Penetration der beiden gefallen und auch mitgespielt. Seit diesem Abend spielte ihr ihr Körper bei den Alpträumen einen Streich.  Diese Lust spiegelte sich wider, ihr Slip war feucht. So auch jetzt, nachdem dieser attraktive Mitreisende sie daraus geweckt hatte.

Der Zug hielt erneut an einem Bahnhof. Zwei weitere Personen betraten mit einem Hallo das Abteil. Danach setzten diese sich neben Beate, klappten die Armlehne nach oben und begannen wild und hemmungslos zu knutschen.

Durch das Hinschauen entstand in Beate ein Kribbeln im Unterleib. Es war schon ewig her, dass auch sie so verliebt gewesen war und ihre Liebe ohne Rücksicht auf andere zeigte. Wie gerne wäre sie jetzt an Stelle der jungen Frau neben ihr. Ihr sowieso schon nasser Slip wurde noch nasser und sie bewegte ihren Po unruhig auf der Sitzfläche, als könnte sie so ihre innere Hitze befriedigen. 


Gerald betrachtete das Treiben der jungen Menschen und sah gleichzeitig die Reaktion seiner Mitreisenden. Sie schien das Ganze nicht kalt zu lassen. Wäre da nicht noch eine Art Traurigkeit zu spüren gewesen, er hätte sie in die Riege seiner Exfrauen eingegliedert. Die wollten ständig Sex und nicht nur mit ihm. Ihr Ehering kam ihm wieder in den Sinn.  Wer weiß, vielleicht fuhr sie gerade von ihrem Liebhaber zurück zu ihrem Mann. Möglich wäre es, denn in ihren Augen stand Lust geschrieben. Mit einer solchen Frau wollte Gerald sich nicht mehr einlassen,  dafür waren die Erfahrungen zu schmerzhaft gewesen. Und trotzdem ... irgendetwas zog ihn zu ihr hin. Er schloss die Augen und hörte nurmehr die Geräusche des knutschenden Paares.

An der nächsten Station stiegen beide wieder aus. Beate schaute auf ihr Gegenüber. Er schlief noch. Seine Augen waren fest geschlossen und die Pupillen bewegten sich schnell. Er träumte. Ihr Unterleib träumte auch und zwar von Befriedigung. Einer Abkühlung. Ob sie es wohl wagen konnte, ihre Finger einzusetzen? Seit der Begegnung mit den Männern in ihrer alten Wohnung, war die Leidenschaft in Beate erwacht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass diese ihrem Körper zeigten, was wirkliche Ekstase ist.

Rüdiger hatte ihr in den vier Jahren ihrer Beziehung nie einen Orgasmus verschafft. Diese beiden hingegen trieben eine explodierende Beate von Gipfel zu Gipfel. Nur das Festhalten hatte sie gestört. Diese Einengung war in panischer Erinnerung und in ihren Träumen war sie stets gefesselt oder wurde festgehalten und ein Auto kam auf sie zu.

Beate hielt es nicht weiter aus. Ihre Hände schob sie durch den Gummibund ihres Rockes. Ihre Beine öffneten sich in Erwartung des Spiels mit den Fingern. Beate hob kurz ihren Po und streifte den Slip ab und begann mit den Streicheleinheiten. Ihre Finger liebkosten ihre Klitoris, die darauf hin weiter anschwoll und noch mehr Feuer entfachte. Beate schloss ihre Augen und vergaß ihre Umwelt. Immer tiefer drangen ihre Finger vor. Leises Seufzen entfleuchte ihren Lippen. Ihr Feuer wurde größer und brannte lichterloh. Eine Wohltat, als sie explodierte. Wenigstens ihrem Körper konnte Beate Glückseligkeit verschaffen. Ihre Lust tropfte heraus und durchnässte den Rock.

Gerald war durch die Seufzer erwacht und blinzelte zu der jungen Frau hinüber. Was sie trieb, war unverkennbar. In ihr trauriges Gesicht kam eine Art Freude, es entspannte sich. Als sie kam, das Becken bewegte sich dabei sehr rhythmisch, stieg in Gerald Lust empor und seine Hose spannte. Da er Anzugshosen ohne Unterwäsche trug, zeigte sich eine große Ausbuchtung. Er verfluchte in diesem Augenblick seinen verräterischen Körper.

Beate schlug ihre Augen auf und sah in seine. Röte überzog ihr Gesicht und ließ es dadurch lebendig erscheinen. Sie schämte sich, bei ihrer Selbstbefriedigung erwischt worden zu sein, denn das war offensichtlich. Seine Hose zeigte dies. Wieder stieg ein Kribbeln in ihr auf wie vorher, als das junge Paar knutschte.

Gerald grinste sie freundlich an. Jetzt sah sie nicht mehr traurig aus, eher irgendwie lustvoll, erregt. Aber nein, er wollte nicht schon wieder sich zu einer treulosen Frau hingezogen fühlen. Außerdem ... wusste er, wohin sie wollte und wo sie wohnte? Nur einen Quickie, das war nicht sein Ding.

Beate verschwand aus dem Abteil und ging auf die Toilette. Dabei wurde ihr zu spät bewusst, dass ihr Rock an der Sitzfläche einen großen nassen Fleck hatte. Gerald hingegen sah diesen Fleck. Da war der Liebhaber vorher aber aktiv gewesen und hatte sie vollgespritzt. Dass sie sich nicht schämte, dies so offen zu zeigen. Etwas verständnislos schüttelte Gerald seinen Kopf.

Beate betrat wieder dasAbteil. Scheinbar hatte sie versucht, ihre Haare wieder in Ordnung zu bringen, denn sie sahen weniger zerzaust aus. "Entschuldigung", sagte sie mitgesenktem Haupt, "mir war nicht bewusst, dass Sie wieder wach waren, sonst hätte ich mich gezügelt." Mit einem scheuen Augenaufschlag blickte Beate zu Gerald empor.

Sie kamen ins Gespräch, nachdem sich Beate wieder auf ihren Platz gesetzt hatte. Gerald erfuhr, dass er vollkommen daneben lag mit seiner Vermutung der untreuen Ehefrau und schalt sich einen Narren. Immer gleich das Schlimmste zu vermuten, aber wie heißt es so schön, gebranntes Kind scheut Feuer.

Beate wollte in den Süden, Mittelmeerraum und ihre Seele dort baumeln lassen.Falls es ihr irgendwo gefallen sollte, würde sie bleiben. Interessanterweise war dies auch Geralds grobes Ziel. Nur dass er vorher in München noch Freunde besuchen wollte. Die Fahrt verlief ab diesem Zeitpunkt sehr amüsant und die Zeit verging wie im Flug. 


In München angekommen, begleitete Gerald Beate zu ihrem Gleis. Zum Glück für sie, denn ihr Zug war wegen eines technischen Defektes ausgefallen und nun fuhr der nächste Zug erst wieder morgen. Aber wohin sollte sie? Gerald rief sofort bei seinen Freunden an und fragte, ob er eine Begleiterin für eine Nacht mitbringen dürfe. Natürlich hatten diese nichts dagegen.

Beate wurde bei Geralds Freunden nett empfangen, so als wäre sie eine langjährige Freundin der Familie. So viel Herzlichkeit hatte sie schon lange nicht mehr erfahren und damit fühlte sie sich pudelwohl. Während alle beim Abendbrot zusammen saßen, kam urplötzlich der Sohn des Hauses nach Hause, der eigentlich bei seiner Freundin übernachten wollte. Somit kam jetzt das Problem eines Schlafplatzes für Beate auf. Denn eigentlich sollte sie in dessen Bett schlafen.

Gerald war hingezogen zu der jungen Frau und irgendwie hätte er es als schade empfunden, wenn seine Freunde sie nun anderswo unterbrachten, was bei deren großen Freundeskreis kein Problem wäre. "Ach, euer Ausklappsofa ist doch groß genug, da passen auch zwei Personen drauf." Beate schaute verblüfft und etwas skeptisch zu Gerald hin. Er lächelte sie freundlich an und sagte: "Außerdem sind wir doch erwachsene Leute."

In Beate kribbelte es wieder. Während der Fahrt und ihres Gespräches hatte sie sich in Gerald verliebt. Aber hätte das eine Zukunft? Wohl eher nicht, da beide aus unterschiedlichen Gründen auf der Reise bzw einer gewissen Flucht waren.Trotzdem fühlte sie sich stark zu ihm hingezogen. Würden ihn ihre Narben auf dem Bauch stören? Die Narben ihrer Vergangenheit? Viele wollten perfekte, makellose Partner, sie war es nicht mehr.
 

So wurde dann vereinbart, dass die beiden Gäste auf dem Sofa schlafen sollten. Es stand unten imPartykeller, weit weg von den Schlafzimmern im ersten Stock. Etwas scheu zog sich Beate den Rock aus und legte sich in Slip und T-Shirt auf eine Seite des Sofas. Auch Gerald zog sich bis auf Slip und T-Shirt aus. Und sah ein Problem, es gab nur eine große Bettdecke.

"Was sollen wir jetzt machen? Es ist ein wenig zu kalt, als dass einer von uns auf die Decke verzichtet."
"Dann krabbeln wir beide drunter. Ich möchte nicht frieren müssen, aber auch dich nicht frieren lassen. Schließlich hast du mir eine so nette Unterkunft besorgt."


Sie rückten näher zueinander und deckten sich gemeinsam mit der Decke zu. Eine Weile lang redeten Beate und Gerald noch miteinander, schliefen aber bald ein. Mitten in der Nacht wachte Beate auf, weil sie sich umarmt fühlte. Während des Schlafens hatte sich Gerald zu Beate gedreht und sich an sie gekuschelt. Ein warmes, vertrautes Gefühl, als wären beide schon ewig zusammen.

Beate spürte seine Wärme und rückte noch ein Stück näher an ihn heran. So schlief sie wieder ein, fühlte sich geborgen und irgendwie geliebt. Das nächste Mal, als sie wieder wach wurde, spürte sie etwas hartes an ihrem Po. Schlaftrunken überlegte sie, was dies wohl sein könnte, bis ihr einfiel, dass sie ja an Gerald gekuschelt war. Erst war sie empört, wie er es wagen konnte, ihr seine Männlichkeit in erregter Form gegen den Po zu drücken, aber dann fiel ihr ein, was er gestern im Zug gesehen hatte. Wieder war sie peinlich berührt.

Aber dieser permanente Druck ließ ihren Körper nicht kalt. Zusammen mit der Erinnerung an den vorigen Tag, kribbelte ihr Unterleib plötzlich wie verrückt. Schrie nach einem Mann. Ob es wohl in Ordnung wäre? Einfach so? Ach, Quatsch mit Soße. Sie sollte sich keine Gedanken machen. Warum nicht den Trieben nachgeben. Wer weiß, wann sich die nächste Gelegenheit ergab und ob sie entsprechend einen Mann fand, der ihr so zusagte wie Gerald.

Vorsichtig tastete Beate mit ihrer Hand nach seiner Härte. Ganz schön hart. Bei ihrer Berührung zuckte Gerald zusammen und erwachte aus seinem Schlaf. Ihm war die Nähe zu Beate gar nicht bewusst gewesen und nun lagen sie in Löffelchenstellung und sie fasste ihn an. Hatte seinen Slip herunter gezogen und massierte seine Männlichkeit, die schon schmerzte vor Verlangen, sich zu erleichtern, den Druck abzugeben.

Gerald glitt mit seiner Hand unter ihr Shirt. Sie versuchte, zurück zu weichen, was ihr nicht gelang aufgrund der Umarmung. Er fühlte sofort, warum. Auf ihrem Bauch waren kleine Wülste und Unebenheiten zu spüren. Schnell glitt seine Hand weiter nach oben und sie entspannte sich merklich. Ihre Brüste waren klein und glatt, die Nippel standen erregt und hart ab. Als er einen leicht zwischen seine Finger nahm, seufzte Beate hörbar. Wiederholend wurde das Seufzen lauter und er mutiger. Zu ihrem Seufzen drückte sich Beate nun fest mit ihrem Unterleib gegen Gerald.

Sie wollte es, von ihm genommen werden, egal, was danach wäre. Einfach nur seine Haut auf ihrer spüren, seine Härte in sich fühlen. Scheinbar störten ihn die Narben nicht,denn sonst hätte er seine Hand zurück gezogen.

"Bitte, lass es nicht bei einem Vorspiel. Ich will dich in mir spüren." Bei diesen Worten drehte sich Beate zu Gerald um. In der aufkommenden Dämmerung sah sie in seine Augenund erblickte dort ein verlangendes Begehren auf seiner Seite.
"Auch ich will dich spüren, mit Haut und Haaren."


Seine Finger glitten nun unter Beates Slip. Dort fuhr er durch feine Haare, die ihn willig zu einer sehr feuchten Spalte durchließen. Gerald spielte mit ihrer Perle so lange, bis Beate stöhnte und ihr Unterleib zuckte. "Schrei ruhig, wenn dir danach ist. Hier hört dich niemand." Seine Finger wanderten weiter und drangen in Beate ein. Es war nass und heiß.

Beate wollte mehr. Mit einem Ruck entzog sie sich ihm, zog ihr Shirt und ihren Slip aus und drückte Gerald auf den Rücken. Mit gespreizten Beinen kniete sie sich über ihn, aber so, dass er ihren Rücken zu sehen bekam. Sie verschmolz mit ihm. Seine Männlichkeit drang tief ein. Sie dehnte Beates Weiblichkeit auf. Diese Reizungen waren so stark, dass ihre inneren Muskeln unwillkürlich zu zucken begannen. Ein Schrei entwich ihren Lippen. Ekstatisch und laut.

Gerald bemerkte ihre Reaktion auf seinen Körper und stieß leicht nach. Der Schrei hörte nicht auf, sondern wurde lauter, die Kontraktionen stärker. Bis sie über seinen Beinen zusammenklappte. Gerald sah nun ihre geschwollene, nassglänzende Weiblichkeit, in der er steckte. Leichte Zuckungen verrieten ihm, sie hatte ihm nichts vorgespielt.

Langsam beruhigte sich Beates Atem wieder. Sie richtete sich erneut auf, aber Gerald drückte sie zurück. So kreiste sie dann mit ihrem Becken und nahm wieder Fahrt auf. Er war einfach nur geil und sie scharf auf ihn. Gerald massierte unterdessen ihren Po. Erst leicht, dann fester und seine Finger glitten fast unbemerkt zu ihrer Rosette. Dort drückte er gegen und als wäre dies der Auslöser, explodierteBeate erneut. Dabei drückte er seinen Daumen hinein. Es war eine Wonne, ihrenOrgasmus auf so unterschiedliche Art und Weise zu hören und zu spüren. Denn auch dieses Mal schrie Beate wieder.

Es dauerte länger, bis sich ihr Körper nach dieser Explosion beruhigte. Gerald ließ ihr alle Zeit, die sie benötigte. Sein Daumen war noch in ihr. Mit leichten Bewegungen und einem Druck gegen seine eigene Männlichkeit, machte er sie erneut heiß. Sein Schoß war sehr nass, denn ihre Lust lief geradezu über und überschwemmte ihn mit ihrem Liebessaft. Beates nächstes Aufrichten ließ er zu. Sie stellte ihre Beine angewinkelt nach vorne und ihren Oberkörper legte sie leicht nach hinten.Gerald nahm seinen Daumen aus ihr heraus, bevor sie ihn brach.

Beate hob und senkte ihren Körper, glitt an ihm auf und ab. Gerald legte seine Hände auf ihre Brüste undzwirbelte beide Brustwarzen mit seinen Fingern. Ihre Explosion ließ diesmal nicht lange auf sich warten, aber auch Gerald war von dieser Stellung so gereizt, dass er kam. In ihrem Taumel der Ekstase dachte keiner der beiden an Schutz und sein ganzes Sperma spritzte tief in Beates Gebärmutter hinein.

Keuchend und atemlos kam Beate neben Gerald zum Liegen. Sie küssten sich, streichelten ihre Körper. Vorsichtig strich er über ihre Narben, ohne dass sie zurückwich. Er küsste auch diese. Beate ließ es zu und empfand eine tiefe Zuneigung zu Gerald. Innerlich zerfraß sie hingegegen der Gedanke, dass sie ja heute Abschied voneinander nähmen, da sie weiter reiste nach Florenz, während er noch ein paar Tage in München bleiben wollte.

Beate wurde traurig, wieder ein Verlust, obwohl sie ihn erst so kurz kannte. Die Wärme und Geborgenheit, die Gerald austrahlte, waren so angenehm. Den ganzen Tag könnte sie sich an ihn kuscheln, von ihm gehalten werden. Und in ein paar Stunden war das schon wieder vorbei.

Gerald bemerkte, dass Beates Stimmung sich änderte. Ein Glückstaumel hatte auch ihn ergriffen. Er konnte sich denken, was in ihr vorging. "Sag mal Beate, könntest du dir vorstellen, in Florenz auf mich zu warten? Wir könnten beide von dort aus unsere Reisen gemeinsam weiter führen."
Beate schaute ihn an, ungläubig, zögernd. "Meinst du das jetzt im Ernst?"
"Aber sicher doch! Du glaubst doch nicht, dass ich dich wieder gehen lasse? Mein Gefühl sagt mir, du gehörst zu mir, egal wie widrig die Umstände sind."
Ihre Augen strahlten und das Strahlen erreichte das ganze Gesicht, nein den gesamten Körper.
"Ich liebe dich." Beate küsste Gerald, umarmte ihn so fest, als wenn er ihr wieder entfleuchen könnte.
"Ich liebe dich auch. Und ich will dich immer lieben. Vielleicht sind wir mit unseren Schicksalen füreinander bestimmt."

Mit glücklichen Gesichtern und nach einem weiteren sanften Liebesakt erschienen die beiden Frischverliebten am Frühstückstisch.
"Na, da schau einer an, ein frisch verliebtes Paar. Was ist denn in der Nacht passiert? Hat euch Amor zu viele Pfeile in die Herzen geschossen?" Geralds Freund lachte und freute sich mit den beiden.


Am Nachmittag kam der große Abschied mit vielen Tränen. Beate wollte nicht wirklich fahren, aber ihr Ticket würde sonst verfallen und so viel Geld hatte sie nicht. Florenz, ihre Traumstadt wartete. Und im Gepäck hatte sie die Gewissheit, dass Gerald ihr folgen würde, in zehn Tagen. Hoffentlich hielt sie das so lange aus.


Gerald schmerzte der Abschied auch. Zehn Tage Trennung waren aus jetziger Sicht eine lange Zeit. Sie würden es schaffen, sich an der Ponte Vecchio treffen und erneut in die Arme schließen. 


Er winkte dem Zug lange hinterher, selbst, als er schon nicht mehr zu sehen war. Darin saß eine glückliche Beate, der die Tränen nur so über das Gesicht rannen.












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